Ich habe es satt, immer bin ich es schuld

  • Hallo,
    mein Freund trinkt schon seit längerem u. es wird immer schlimmer. Habe ihn schon vor einem Jahr darauf angesprochen, aber es kamen immer wieder Ausflüchte. So geht es immer weiter. Er trinke ja nur wegen mir, ich trinke ja auch. Klar, habe letztzens Sekt getrunken und mußte mich danach übergeben, weil ich ihn nicht vertragen habe. Ach ja, trinken sagt er ja nicht, er sagt ja lieber ich würde saufen....Muss dazu sagen, dass ich am Anfang den Fehler gemacht habe u. mit ihm getrunken habe, damit er nicht in die Kneipe geht (gefährdet bin ich also) aber er ist trotzdem gegangen. Er kann einfach nicht mehr aufhören. Es ist in unserem Freundeskreis schon so vielen aufgefallen. Gestern rief ich seine Schwester an und habe sie mal dazu befragt. Sie meinte doch allen Ernstes, ich würde ja selber trinken u. dann müßten wir eben nach 3 Bier wieder nach hause fahren, damit wir nicht zuviel trinken. Sagte ihr dann auch noch, dass wir das ja machen könnten, nur wenn wir zu hause wären, würde er sich erst mal ein paar Bierchen trinken, sich dann ein Taxi rufen und um die Häuser ziehen. Ihr Kommentar dazu war nur, ach Bille dazu gehören immer zwei. Da mein Männe sie ja bei jedem Streit anruft kennt sie halt nur seine Version, dass ich trinken würde. Habe dazu nichts mehr gesag. Was auch.

    Mein bester Freund hat heute morgen zu mir gesagt, wie die Schwester von meinem Männe es denn finden würde, wenn ihr Mann mit ihr von einer Party nach hause kommt u. dann wieder um die Blöcke zieht und dann am nächsten Tag gegen Mittag aufsteht u. wieder geht. So geht das dann von Freitags bis Sonntags. Nicht immer, aber immer öfter...
    Er geht ja seit ca. 6 Wochen zu einer Gruppe. Zu mir hat er mal gesagt, er ginge nur dahin, damit wir uns wieder vertragen, aber es geht nicht mehr. Zu seiner Familie sagt er jetzt, dass er ja zur Gruppe geht und ich würde gar nichts machen........
    Ich war vor einem Jahr mal bei einer Therapeutin weil ich eifersüchtig war, das habe ich aber jetzt im Griff. Das Einzige was ich mir zuschreiben muss ist, wenn er dann provozierend vor mir steht und sagt, dass er in die Kneipe muss, weil er es hier nicht aushält, dass ich dann ausraste. Habe schon mal seinen Schlüssel versteckt, sein Kopfkissen bei Regen aus dem Fenster gelegt usw....er schläft dann immer im Dachgeschoss und brüllt rum ich wäre eine blöde Kuh usw....So war es auch Weihnachten u. am 2ten Weihnachtstag. Gestern war er beruflich unterwegs und hat mich ziemlich reuemütig angerufen...er müsse was machen usw. Aber ich habe jetzt schon viel im Forum gelesen.
    Auch könnte man sich über mich nur aufregen, würde nur das Haus putzen und mal einkaufen gehen und natürlich bügeln. Sonst müsse er doch alles machen. Jetzt hat er Angst, dass ich hier einfach ausziehe und ihm mit dem Haus alleine sitzen lasse. Kann ich aber nicht, da uns das Haus zu gleichen Teilen gehört.

    Ich kann gar nichts machen....er muss es selber wollen.
    Ich werde Ende Januar 42 und mir graut es so vor einem Neuanfang.
    Weiß aber auch, dass ich so nicht weiterleben möchte.
    Aber die Bequemlichkeit.

    Danke, dass ihr mir alle zuhört. Aber ich glaube für jeden ist ein Absprung ziemlich schwer, weil man immer wieder die Hoffnung hat.

  • Hallo Bille,
    aus deinen Zeilen lese ich, dass du tief in deinem Inneren weißt, was zu tun ist... Lass dir das nicht weiterhin gefallen - geh deinen eigenen Weg. Auch das Problem mit dem Haus lässt sich lösen. Er wird sich nicht ändern...

    "dazu gehören immer zwei"
    Damit hat deine Schwägerin nicht ganz unrecht. Das heißt nicht, dass du Schuld an seiner Sauferei bist. Aber du unterstützt sie, indem du seine Art und Weise tolerierst. Klar, du regst dich auf, aber RICHTIG etwas dagegen unternehmen, das tust du nicht (-> ihn sitzenlassen, ausziehen usw.).

    "Ich kann gar nichts machen....er muss es selber wollen.
    Ich werde Ende Januar 42 und mir graut es so vor einem Neuanfang.
    Weiß aber auch, dass ich so nicht weiterleben möchte.
    Aber die Bequemlichkeit. "
    Alles ist besser, als so zu leben! Das kann ich von mir selbst aus eigener Erfahung sagen!

    Du könntest dich an eine Suchtberatungsstelle wenden und ein Beratungsgespräch führen - die können dir mit Sicherheit weiterhelfen...

    Viel Kraft wünsche ich dir für deinen weiteren Weg!
    Und lass dir bloß nicht von ihm einreden, DU wärst das Problem! Das Problem ist der Alkohol, und er will es nur auf dich abwälzen, weil er einen Schuldigen sucht!!!

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