Hilfe! Was ist mit mir bloß los??

  • Hy... :(
    man, gehts mir dreckig... Dabei war es so ein guter Tag! Auf der Arbeit war es trotz Streß lustig und nett, dann noch mein Nebenjob und schnell nach Hause...
    Und natürlich wieder die Hälfte vergessen! Da sollte ich doch heute (gestern eigentlich schon) zu meiner Mutter fahren, um was abzuholen, was ich natürlich (wieder) vergessen habe...

    Gestern war meine Mutter schon lallig am Telefon und heute war sie auch pissig und "drauf", so wie ich es am Telefon mitbekommen habe. Gut, ich verstehe ja, dass sie sauer ist wenn sie auf mich wartet und ich dann nicht komme, aber ich habe momentan sowas von den Kopf voll (von wegen Therapiesuche und so...), dass mir selbst mein reaktiviertes Notizbuch nicht geholfen hat. Aber das sie dann trinkt finde ich natürlich besch...eiden.

    Jedenfalls war ich dann so mies drauf nach dem Telefonat heute Abend, dass ich mal wieder in eins meiner berühmten Löcher gefallen bin. Ich kann meiner Mutter nicht sagen, warum ich den Kopf so voll habe (natürlich hat sie mich vorwerflich gefragt, was ich denn bitte alles zu tun hätte und darüber hinaus sie vergesse :evil: ...), denn im Grunde hat sie mit meinen Problemen ja auch viel zu tun, ohne es zu wissen. Ich fühle mich heute mal wieder total mit mir selbst überfordert...

    Meine Gefühle schäumen über und jede Kleinigkeit bringt mich auf die Palme! Dabei hatte ich diese Gefühls-"Ausbrüche" so gut im Griff.
    Jetzt, nach dem neuerlichen Absturz heute habe ich mittlerweile den Verdacht, dass sich das alles nur aufgestaut hat und ich praktisch heute geplatzt bin... Mein Mann leidet auch darunter, weil er weiß dass er mich da nur schlecht trösten kann...
    Es ist zu Mäuse melken. Hoffentlich sind die 13 Tage bis zu meinem Termin schnell um. Hauptsache es bringt auch was...

    Trotzdem allen noch einen schönen Abend noch!
    Gruß, KM

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • Hallo Krümmelmonster,

    wenn es ein guter Tag war, dann solltest Du ihn auch so sehen. Nur weil eines der vielen Dinge an einem langen Tag schief gegangen ist, ist nicht gleich der ganze Tag schlecht. Laß Dir nicht die gute Laune von einer einzigen Sache verderben. Es ist eine einzige Begebenheit in einem langen Tag. Das kann doch nicht schwerer wiegen als alles Gute, was passiert ist.

    Sicher ist es nicht toll, dass Du Deine Mutter vergessen hast, wer ist schon begeistert, wenn er versetzt wird. Da kann man sich entschuldigen und die Sache sollte vergessen sein. Laß Dir nicht einreden, Deine Dinge sind nicht wichtig. Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du mal an Dich denkst und versehentlich darüber etwas vergessen hast. Laß Dir das gar nicht erst einreden. Außerdem bist Du erwachsen und musst Deiner Mutter keine Rechenschaft mehr ablegen über das was Du tust. Wenn Du viel um die Ohren hast, dann ist das wichtig und Punkt.

    Bei dem was Du Dir da selbst schon wieder an Druck machst, ist das kein Wunder, dass Du Dich überfordert fühlst. Du bist auch nur ein Mensch, Du darfst wie jeder Fehler machen und die Sonne wird am nächsten Tag trotzdem wieder aufgehen. Ich wollte das auch lange nicht glauben, aber es ist so….. :wink:

    Ich wollte noch was zum Thema Hilfe annehmen und Deinem Vermieter sagen. Warum sollte er oder jemand anderes der seine Brötchen mit der Behandlung von psychischen Problemen verdient Dich komisch anschauen. Da würde er ja seine Lebensgrundlage verurteilen. Ich glaube weder Du noch ich können uns wirklich vorstellen, wer alles zum Therapeuten geht. Wenn Du Dir mal überlegst, wie lange man auf einen Termin warten muß, sind es eine Menge Menschen und mit Sicherheit sind sehr viele dabei, von denen es keiner auch nur vermuten würde. Wenn ich allein bedenke was ich im Wartezimmer bei meiner Therapeutin schon gesehen habe. Wenn ich diesen Menschen auf der Straße begegnen würde, würde ich nicht vermuten, dass sie in Therapie sind. Meine Therapeutin hat mir mal erzählt, was manche Patienten alles unternehmen um ja nicht im Wartezimmer Platz nehmen zu müssen, dass sie ja niemand sieht. Und ich dachte immer ich wäre komisch und hätte Probleme, da geht’s mir richtig gut…… Man muß sich ja kein Schild auf die Brust kleben, aber ich habe die Feststellung gemacht, ein wenig mehr Offenheit hat mir nicht geschadet, bisher hat es mir nur genutzt.

    Ich würde es an Deiner Stelle mal mit der Selbsthilfegruppe bzw. einem Anruf bei der Leiterin versuchen. Wenn es Dir nicht zusagt, besteht doch keine Verpflichtung nochmal oder überhaupt hinzugehen. Es kann doch nur Gutes für Dich dabei rauskommen. Trau Dich, es ist eine Selbsthilfegruppe, die Menschen die dorthin gehen haben auch Probleme mit denen sie allein nicht klarkommen, genau wie Du. Niemand wird Dich komisch ansehen…….

    Wer sich abfällig darüber äußert, daß der zum Therapeuten oder in eine Selbsthilfegruppe geht, schießt sich ein Eigentor. Denn er gibt damit automatisch zu, daß er selbst hingeht und wertet sich selbst damit ab, also tut das auch keiner. Über eventuelles Gerede von anderen würde ich mir allein aus dem Grund schon nicht den Kopf zerbrechen.

    Tu' Dir was Gutes....... :D

    Gruß
    Skye

  • Hallo Krümelmonster,

    deine Worte haben mich sehr berührt und ich dachte bisher immer ich sei einfach "komisch"und kam nie auf den Gedanken es könne etwas mit meiner Vergangenheit als Alkoholikerkind zu tun haben....
    Da ist so vieles...der perfektionismus,die immer unbedingt sofortig nötige Befriedigung eines Bedürfnisses,die Unfähigkeit mein Empfinden auszudrücken,das mich immer mehr verfangen in GRübeleien und vor allem dem Gefühl immer und an allem schuld zu sein.....

    ....es kam bereits mehrmals der Hinweis auf den Selbstwert,deshalb noch die Frage an die Runde-wie kann ich den denn stärken?über den vErstand klappt es bisher nicht....

    girasol

  • Hallo liebe Skye...

    Ja, was Du sagst ist total richtig.
    Ich habe mich in letzter Zeit auch oft gefragt, was für verschrobene Denkweisen ich eigentlich habe... Es ist schon wie Du sagst; Mein Vermieter verdient sich als Psychologe seine Brötchen und weiß selbst am besten, dass eigentlich praktisch jeder zweite Ottonormal-Verbraucher zum Therapeuten geht, und deswegen noch lange nicht mischugge ist :roll: ...
    Nur frage ich mich halt, wie ich zu solchen Denkweisen komme! Was ist bei mir falsch gelaufen, dass ich nicht wie jemand "normales" denken kann? Das soll jetzt nicht abwertend mir gegenüber gemeint sein, sondern als ganz nbormale Frage in den Raum hineingestellt sein: Warum bin ich so? Und was für mich jetzt viel wichtiger geworden ist, ist die Frage: Wie kann ich das ändern?? Dazu gleich noch mehr... Aber ich danke Dir sehr, für Deine klärenden Worte. Es tut immer furchtbar gut, wenn einem von jemand anderem gesagt wird, das im Grunde alles wieder gut werden kann, wenn man es nur selber auch wirklich will :P ... Ich muss wirklich lernen, mehr die positiven, als die negativen Dinge zu sehen...

    Hallo girasol!

    Ja, wie den Selbstwert stärken... Das frage ich mich heute selbst auch manchmal noch, denn auch ich stehe noch ziemlich am Anfang meines neuen Lebens.
    Doch ich muss zugeben, dass ich langsam lerne bewusster auf das zu achten, was MICH eigentlich ausmacht -ES zu achten, DAS ICH-. Es gibt genug Dinge, die ICH kann, und sei es nur die Fähigkeit Kaffee ohne zu kleckern aus einer Kanne auszuschenken, wo andere sich grundsätzlich einsauen :wink: ... Es können ganz banale Dinge sein, bzw. Dinge die jemanden "normalen" als banal vorkommen würden.
    Und eines der ersten Tatsachen, die ich mir bewusst vor Augen führen musste war: Es gibt nichts "Normales". Es gibt nur die Realität. Jeder hat seine Macken, ob er nun Frau oder Mann, Alkoholiker, Kind eines Alkoholikers, Psychologe oder Hausmeister ist... 8) Jeder ist nur Mensch. Es gibt nicht schwarz oder weiß, gut oder böse. Lerne als erstes Dich selbst zu respektieren (was mir auch immer noch schwer fällt :roll: ).

    Wie Skye es schon oft sagte, entschuldige Dich nicht für Dinge für die DU nichts kannst. Du bist wertvoll, auch wenn es Dir selbst im Moment nicht so vorkommt. Gib Dir nicht die Schuld an Dingen, die Du eh nicht ändern kannst und ich weiß seit dem Tod meines Vaters genau, wovon ich hier spreche... Er hat sich damals für den Alkohol entschieden und ich bin mir sicher, dass er mir (woimmer er jetzt auch sein mag :) )keine Vorwürfe macht, dass ich ihn davon nicht abgehalten habe oder besser abhalten konnte...
    Du bist dabei Dein Leben, wie es bisher war in Frage zu stellen. Das bedeutet: Du selbst bist Dir nicht egal. Du bist Dir selbst etwas wert und Du möchtest Leben, vor allem richtig Leben, genau wie ich. Ohne ständiges Selbstmitleid und der Frage, warum? Warum bin ich so? Warum bin ich anders? Warum liebt mich keiner? Warum bin ich so schlecht? Warum habe ich an allem die Schuld?
    Du, ich und millionen (!) andere haben sich ihr bisheriges Leben lang immer wieder die selben Fragen gestellt ohne darauf je eine Antwort bekommen zu haben. Nämlich die Antwort, dass sie nicht Schuld daran sind. Du bist nicht daran Schuld. Aber Du bist erst Schuld, wenn Du nichts daran änderst :wink: ...
    Lese Dich durch die einzelnen Threads durch, wenn es Dir wirklich wichtig ist etwas zu ändern, und Du wirst nach und nach verstehen warum Du so bist, und was Du tun kannst um Dich selbst zu befreien und Dich zu ändern damit Du Deinen Frieden mit Dir selbst schließen kannst. Nichts anderes versuchen die anderen hier auch. Und ich spüre jeden Tag etwas mehr, das mir durch meinen Willen und die Hilfe und guten Worte der anderen, mir immer ein weiteres Stück von meinem richtigen Leben geschenkt wird.
    In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Kraft um das zu erreichen, was Du Dir wünschst.


    ...So, dann mal zu meinem alten "Problem" :( ...
    Gestern gabs mal wieder perfekte Beispiele, und ich bin sehr froh, dass ich einen wirklich sehr verständnisvollen und aufmerksamen Partner habe, der sich auch intensiv Mühe gibt mir bei meinen Problemen zu helfen.

    Es war wie immer; Es kam wieder eins zum andern und ich fiel in mein berühmtes "Loch", wie ich immer so schön sage. Dabei hätte alles wunderbar sein müssen. Wir hatten kinderfreies Wochenende, wollten gestern zum Fußball ins Stadion und ich konnte ausschlafen....
    Dazu kommt; Mein Partner wird in den nächsten zwei Wochen nach langer Zeit seinen Führerschein wiederhaben (das hat er gestern erzählt), darüber sprachen wir, gleich nachdem ich aufgestanden war, und ich freue mich wirklich für ihn...
    Aber er sagt selber, dass er auch spürte wie mich dabei der Neid packte, als er davon sprach. Ohne das ich es wollte wohlgemerkt, denn ich freue mich WIRKLICH für ihn. Es ist, als bestände ich aus zwei Personen, wovon die eine immer das Gute, die andere aber das Schlechte will :evil: .
    Aber er spürte regelrecht, dass ich mit seinem Erfolg nicht umgehen kann. Er erzählte mir halt, dass er bald seine praktische Fahrprüfung machen wird und obwohl ich ihm sagte, dass ich es toll fände, zog es mich schon wieder runter...

    Das nächste Ding war (es lief wirklich ab wie in einem schlechten Hollywoodfilm...), dass meine Mutter anrief (ich musste zum Glück nicht mit ihr sprechen) und meinem Mann verkündete, dass ein Behördenbrief für mich bei ihr angekommen wäre. Und irgendwie noch ein zweiter. Zu diesem Behördenbrief muss ich dazu sagen, dass der mit einer unangenehmen Erinnerung und Geld zusammenhängt. Davon ließ ich mich dann endgültig in den Keller ziehen, denn ich machte mir wieder einen Kopf und kam vom hundertste ins tausendste, obwohl ich überhaupt nicht weiß, was in diesem Brief steht (!) und ich am Wochenende eh nichts daran ändern könnte...

    Es dauerte ziemlich lange, bis ich und mein Partner durch ein längeres (mal wieder :roll: ), analytisches Gespräch dann irgendwann darauf kamen, dass ich mit seinem Erfolg nicht klarkomme. Ich komme mir halt so vor, als ob ich mich auf der Standspur mit Tempo 6 KMH fortbewege (der Brief hat dann nochmal 3 KMH gekostet :wink: ), während er sein Leben jetzt in der trockenen Phase super im Griff hat, und einen Erfolg nach dem nächsten einheimst. Es ist einfach so, dass er keinerlei Niederlagen eingesteckt hat und nichts wirkliches im Weg stand, was man als Hindernis bezeichnen könnte.
    Ich stehe mir halt immer irgendwo selber im Weg; Habe das Gefühl wenn ich ein Hindernis (natürlich dank seiner Unterstützung, wofür ich auch ganz dankbar bin...) aus dem Weg geräumt habe, fällt mir das nächste in den Schoß und lähmt mich wieder... Ich drehe mich im Kreis. Er hat seinen Weg genau vor sich und schafft es dabei noch mein Leben zu ordnen. Wenn ich ihn nicht hätte, wäre ich vermutlich schon in der Geschlossenen...

    Er selber sagt auch immer wieder, dass ich meine Fortschritte nicht zu sehr unterbewerten soll. Das ich zu dem stehen muss, was ich schon geschafft habe. Und mein Leben nicht mit seinem vergleichen kann. Aber warum ist das so verdammt schwer? Ich komme mir vor, wie bei den Bundesjugendspielen, wo so viele eine Ehrenurkunde und Siegerurkunden abkassierten und ich meist mit einer langen Nase dastand, obwohl ich mir die größte Mühe gegeben hatte.
    Ich habe stets das Gefühl, das was ich für mich erreiche ist nicht gut genug. Und ich weiß auch, dass es wohl mit diesen traumatischen Kindheitserinnerungen zusammenhängt. Es waren ja nicht nur die Bundesjugendspiele. Ich könnte tausende von Beispielen nennen. Deswegen fällt es mir so schwer es als "kostbar" anzuerkenne, was ich schon geschafft und erreicht habe. Alleine wenn ich höre, dass ich tolle Kinder habe verdrehe ich innerlich die Augen, weil ich denke dass ich sie nicht gut genug erzogen habe und so weiter und so fort. Dabei sind sie wirklich toll und das versuche ich ihnen jetzt auch so oft es geht zu zeigen :) ... DAS ist zumindest ein Erfolg, den ich auch mittlerweile anerkennen kann. Bei mir ist halt viel gutes Zureden immer noch nötig und wenn ich genug Bestätigung von verschiedensten Seiten erhalten habe, kann ich auch einen Erfolg annehmen. Aber ihn sofort anerkennen? EIn Kompliment auf der Stelle annehmen ohne es zu hinterfragen und nach dem schwarzen Fleck an der Sache zu suchen? FEHLANZEIGE! Da habe ich noch viel Nachholbedarf :wink: ...

    Was mir aber allgemein an meinen Ausbrüchen und Gefühlsschwankungen stinkt ist, dass ich damit alles mies mache. So wie den Tag gestern, der im Grunde so gut anfing und dadurch fast ins Wasser gefallen wäre, nur weil ich etwas einfach nicht als gegeben hinnehmen konnte. Daran muss ich noch arbeiten 8) ...

    Ich danke Euch fürs "zulesen" und wünsche Euch noch einen schönen Restsonntag :)

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • Hallo Krümelmonster,

    ohja ich bemerke schon dass ich hier massenhaft Anregungen vorfinde und danke für dein mit-teilen!!!!!!!!!1
    Du schreibst davon wie du in negativ-löcher kippst und oft zunächst nicht weißt warum.....ich verstehe was du meinst und suche ebenso nach einem besseren oder eben anderen umgehen damit.....Gemeinsam sind wir also auf dem Weg...

    Viel Glück und auf einen guten Austausch!

  • Hallo Krümelmonster,

    deinen Zuspruch hab ich mir sozusagen "an die Wand genagelt"....will heißen ich bedenke es gründlich :)

    Du hast mal das Buch "Um die Kindheit betrogen"erwähnt,könntest du dir evtl.vorstellen das mal auszuleihen????Habe damit,dass sich nicht jeder alles zulegen muss, in einem anderen Forum bereits gute Erfahrungen gemacht!

    schönen abend!

  • Hallo Krümmelmonster,

    was Du immer so aus Deinem Leben schreibst kann ich auf die eine oder andere Art immer bei mir wieder finden. Manchmal schon beängstigend, wie sehr sich die Entwicklung von Alkoholikerkindern ähnelt. Doch es ist auch ein Grund zu hoffen, wenn es vielen so geht, findet sich immer einfacher eine Lösung, als wenn nur wenige gibt. Wenn man denn in diesem Zusammenhang von einfach sprechen kann, aber wem sag ich das.

    Ich kenn das mit dem schlechten Gefühl und dem Neid. Eigentlich sollte man sich für den anderen freuen, aber da kommt dann so ein kleines Stimmchen, dass einem das Gefühl vermittelt, selbst weniger zu haben, weniger glücklich zu sein, weniger wert zu sein. Man möchte selbst auch so ein gutes Erlebnis haben. Zusätzlich fühlt man sich noch schlecht, weil man dem anderen sein Glück neidet, wo man sich doch für ihn freuen sollte. Vorher stand man noch auf einer Stufe und auf einmal fühlt man sich mindestens drei Plätze zurückgesetzt und schon ist es da, das "gute" alte Gefühl versagt zu haben, obwohl es garnichts zu tun gab. Ein Sch…gefühl…….

    Da sind wir dann wieder beim mangelnden Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Wenn das intakt ist, ist man in der Lage auch sehen, das man selbst oft solche Erlebnisse hat. Man sieht sie nur einfach nicht, weil man den eigenen Wert und dessen was man tut nicht erkennt.
    Ich kenn das nur zu gut, da heißt es am eigenen Selbstwertgefühl weiter zu arbeiten, dann wird das schon.

    Außerdem muß Neid nicht automatisch schlecht sein. Für mich gibt es einen Unterschied zwischen Neid und Missgunst. Neid kann eigene Wüsche hervorrufen, Missgunst missgönnt jemandem etwas. Man will es nicht selbst, sondern der andere soll es einfach nicht haben. Ein bisschen Neid finde ich nicht schlimm, solange er die Grenze zur Missgunst nicht überschreitet.

    Ich denke auch Dein Partner hat Niederlagen erlitten und stand sich selbst im Weg. Es hatte seinen Grund warum er die Betäubung der Flasche gewählt hat. Für ihn war der Weg in ein trockenes Leben sicherlich nicht nur mit Rosen gepflastert. Du siehst jetzt das Ergebnis, aber er hat das auch nicht von heut auf morgen geschafft. Die Zeit die er gebraucht hat um dahin zu kommen, wo er jetzt ist solltest Du nicht außer Acht lassen. Dann relativiert sich Deine eigene Leistung automatisch. Du stehst noch am Anfang, da kannst Du einfach noch nicht so weit sein, wie jemand der schon länger an sich arbeitet.

    Auch dieses sich selbst verrückt machen, wenn man nicht weiß was auf einen zukommt, dieses Unsicherheitsgefühl, dass man nicht auszuhalten glaubt. Das jetzt und sofort etwas tun wollen, damit man weiß was Sache ist und man nicht noch auf die Katastrophe warten muß, denn was kann es denn anders sein als schlecht, war doch immer so, kenne ich. Da Ruhe zu bewahren und sich zu sagen, ich kann es jetzt nicht ändern, ich beschäftige mich dann damit, wenn ich etwas tun kann, erfordert Übung. Es ist nicht immer alles schlecht und katastrophal, es gibt auch schöne Dinge und denen sollten wir in unserem Leben wieder mehr Gewicht verleihen, als den schlechten.

    Es gibt bei den AA’s den Gelassenheitsspruch:

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann. Den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

    Er sagt sehr viel. Der Brief war nun einmal da, den Inhalt kanntest Du nicht und konntest ihn so schnell auch nicht erfahren. Das ist unangenehm, vor allem wenn man mit einer schlechten Nachricht rechnet. Du hast Dir mit Deiner Sorge selbst das Wochenende versaut. Wofür? Der Brief samt seinem Inhalt ist geblieben. Das Wochenende, das Du Dir verdorben hast ist vorbei. Dafür gibt es keine zweite Chance. Es ist verdorben und wird es auch bleiben, der Brief ist trotzdem geblieben.

    Nicht alles was auf Dich zukommt ist automatisch schlecht, manches kann eine Chance sein und es kann auch etwas Gutes kommen. Nur wenn man seine Kräfte mit Horrorszenarien verpulvert von denen man gar nicht weiß, ob sie eintreffen, dann kann sich meist nicht mehr richtig freuen, weil einfach die Erleichterung überwiegt. Sehr schnell übersieht man dann auch eine Chance auf andere Dinge, die allem eine ganz andere Wendung geben können.

    Es ist nicht einfach, da raus zu kommen. Manchmal habe ich das Gefühl jeden Tag mich selbst beruhigen zu müssen und nicht immer und überall Katastrophen zu sehen. Das ist so anstrengend, dass es mir oft nur mit Mühe oder auch gar nicht gelingt. Doch ich habe inzwischen auch Tage an denen ich vollkommen entspannt kommt Zeit, kommt Rat sagen kann. Vor einem Jahr kannte ich so etwas überhaupt nicht mehr. Alles braucht seine Zeit, tue Dir selbst den Gefallen und gibt sie Dir. Du hast Dich doch auch nicht innerhalb von Wochen zu dem Menschen entwickelt der Du heute bist. Ich weiß wie schwer das ist, aber Geduld mit sich selbst ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn ich Dein Augenmerk hier mal auf Deine Signatur richten darf….. :wink:


    Eine gute Nacht wünscht…..

    Skye

  • Danke Skye,...
    ...für Deine aufbauenden Worte. Es ist immer wie Balsam für mich, wenn mir andere die Augen für das wesentliche öffnen können. Sicher hast Du recht mit meinem Signaturspruch, und ich habe ihn schon bewusst gewählt, weil ich ihn selber öfter anwenden sollte...

    So wie Du die Situationen beschreibst, die Gefühlswelt in der ich mich "verfangen " habe, trifft es mein Innerstes schon auf den Punkt. Gerade was Du über Neid und Missgunst gesagt hast...

    Wiegesagt, wir Alki-Kinder haben zwar auch jeder eine individuelle Geschichte, aber im Prinzip haben wir mehr oder weniger alle die selben "Schäden" davon getragen.

    Da Du in Deinen Fortschritten schon weiter bist als ich, finde ich es toll wie Du mir Mut zusprechen kannst mit dem, was sich für Dich innerhalb des letzten Jahres geändert hat, weil Du es gewollt un dauch umgesetzt hast.
    Deine Tipps kann ich gegen Gold gar nicht aufwiegen und bin froh für die Hoffnung die Du mir machst.

    Zumindest bin ich schon mal von dem Trip runter, dass ich "unverbesserlich" bin :wink: . Das muss ich schon mal als Teilerfolg anerkennen. Und den Spruch von den AA's sollte ich mir am besten irgendwo aufmalen, wo ich ihn immer sehe :shock: ... Er beinhaltet genau das, was mir immer so schwer fällt. Gelassenheit ist dabei das größte Problem...

    Aber ich werde mir jetzt vornehmen, bewusster mit Stresssituationen umzugehen. "Ändere ich jetzt was damit, nur weil ich ausflippe? Oder sollte ich ruhig bleiben und abwarten was passiert?"
    ...Heute hole ich im übrigen die besagte Post bei meiner Mutter ab..., es sei denn ich verpenne es wieder hinzufahren :roll: ... Na, diesesmal werde ich es wohl hinbekommen. Mal sehen, was die Post so beinhaltet... Immer cool bleiben 8) !


    @ girasol

    Das Buch ausleihen? Na ja, im Prinzip hätte ich nichts dagegen, aber ich habe es gerade an meine ältere Schwester ausgeliehen, die auch in therapeutischer Behandlung ist. Ich dachte, sie könnte dieses Buch im Moment am besten gebrauchen. Dafür hast Du sicher Verständnis :wink: ... Aber ich kann Dir nur empfehlen, es ganz anzuschaffen. Denn ich habe festgestellt, dass wenn man hin und wieder darin liest nicht so schnell in seine alten Muster verfällt.
    Mit Sicherheit kannst Du es günstig gebraucht bei Amazon erwerben. Einfach mal reinschauen...

    Lieben Gruß, KM

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • hi Krümelmonster,

    ist schade dass es grad unterwegs ist aber ja-ich habe Verständniss(wie auch nicht,bloß gut dass wir uns bewegen statt zu verdrängen) und will unbedingt verstehen lernen was ich da jahrelang um mich hatte und mich geformt hat.
    Danke für den Tip!

    lg
    girasol

  • Hy nochmal...

    Zu meiner Überraschung war meine Mutter gut drauf, als ich heute unangemeldet hineinschneite bei Ihr. Ich war richtig glücklich und konnte mich gut unterhalten mit ihr, was heißt, dass ihr Pegel im Bereich des "erträglichen" war. Von ihr kam auch nichts negatives mehr rüber, weil ich sie letzte Woche zweimal versetzt hatte. Das freut mich sehr, denn eigentlich kann sie immer ganz gut sticheln. Aber das tut sie meist nur, wenn sie zu viel hatte. Glück gehabt. So war es ein echt guter Tag...

    Skye
    ...Und wie vermutet war der Brief nicht mal annähernd so katastrophal wie ich es mir am Sonnabend so schön ausgemalt hatte :roll: Eher im Gegenteil. Es war eigentlich sogar eine gute Nachricht. ... Natürlich bin ich jetzt unendlich erleichtert (und auch ein bisschen traurig, weil ich dadurch fast das letzte Wochenede total versaut hätte...) und ich hoffe, dass ich nun endlich meine Lektion gelernt habe 8) ...

    Ich wünsche mir von mir selbst, solche Situationen besser unter Kontrolle haben zu können. Ich möchte mich und meine Umwelt in Zukunft nicht schon Ewigkeiten vorher verrückt machen bei Dingen, die noch nicht entschieden oder noch völlig offen sind. Ich möchte die gute Gegenwart genießen können, ohne sie mit Wahnvorstellungen von der noch nicht geschriebenen Zukunft gleich zu versauen... Meinen Seelenfrieden, wenn man so will. :wink:

    Einen schönen Abend euch allen noch! Lieben Gruß, KM

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • Hallo Baggerschen :) ...

    Was Du da sagst leuchtet ein...
    Zu Wissen, dass man falsch tickt ist zumindest schon mal ein Anfang. Sich zu ändern bedeutet viel Arbeit und Geduld haben mit sich selbst. Ich übe schließlich schon fleißig 8) ... Das ist mehr, als ich vor wenigen Monaten erwartet hätte.

    Schönen Abend noch euch allen, Gruß KM

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • Hallo Krümelmonster,

    Zitat von Krümelmonster

    Das ist mehr, als ich vor wenigen Monaten erwartet hätte.

    .... mein reden, nur Geduld ...... :wink:

    Ich wünsch' Dir einen schönen Abend.

    Skye

  • Hllo Skye :D

    Als ich Deinen Beitrag eben las viel mir folgender Spruch ein:

    Auch ein langer Weg beginnt mit dem ersten Schritt.

    Man, es gibt so viel schlaue Sprüche. Warum hält sich nur niemand daran?? :lol: Ich für meinen Teil werde mir aber in Zukunft weiterhin Mühe geben. Versprochen.

    In diesem Sinne, Dir auch noch einen schönen Abend

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • Hallo!

    ich wollte mal ein wenig von meinen "Fortschritten" berichten.
    Also, ich habe mit ettlichen Therapeuten telefoniert, aber alle haben elend lange Wartelisten für einen Therapieplatz.
    Fakt ist aber, das ich schon mal zumindest zwei Termine für Erstgespräche im März habe, um nach einer Wartezeit von 6-12 Monaten dann auch "dranzukommen". Also lautet die Devise: Abwarten und Tee trinken (in meinem Fall lieber Kaffee :D )...

    Allerdings hilft mir der Besuch bei der Beratungsstelle der Diakonie auch schon ein bisschen beim "Aufräumen". Die Beraterin dort ist sehr nett, liegt mit mir auf einer Wellenlinie. Ein sehr großer Fortschritt für mich :!: !
    Wir wollen anfangen nach den Dingen in mir zu forschen, die am meisten einer Hilfestellung zur Veränderung bedürfen, um diese dann "komprimiert" in die Therapie mitnehmen zu können. Also, wir versuchen Vorarbeit zu leisten, damit ich beim Therapeuten (eines schönen Tages) praktisch gleich durchstarten kann.

    Seelisch geht es mir etwas besser jetzt, da ich anfange auch die Erfolge anzunehmen, die häufiger auftreten. Zum Beispiel lass ich mich von negativen Erlebnissen nicht mehr zu weit in meine "Löcher" fallen. Das ist echt gut und wirkt auf angenehme Weise befreiend.

    Allerdings gibt es auch etwas schlechtes. Ich muss seit Montag ein Medikament einnehmen. Einen sogenannten Beta-Blocker... Hallo?? ICH BIN ERST 30!! Das mit dem Herzmittel belastet mich doch mehr, als ich zugeben will. Vielleicht habe ich zuviel Angst? Die Nebenwirkungen merke ich nämlich (trotz halber Dosis) doch ganz schön... Aber mein Schatz will mir heute ganz viel Arbeit abnehmen. Will die Kinder "einsammeln" und zu ihrem Vater bringen, damit ich ein ausgedehntes Mittagsschläfchen nach der Arbeit abhalten kann. Er ist einfach ein Goldstück "anhimmel".

    So, dass wars erstmal. Danke für euer Interesse und bis bald!!
    Lieben Gruß, KM

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • ...Ich mal wieder ...

    Mensch, ich kann kaum glauben, dass zwischen den letzten Zeilen nur ein Tag liegt... :cry:

    Da hab ich mal das Gefühl ein wenig voran zu kommen und mach wieder einen Schritt zurück. Es ist echt zum verrückt werden.

    Heute haben mein Mann und ich nach längerer Zeit mal wieder etwas alleine unternehmen können. Es war richtig schön. Total entspannt und ich konnte es sogar genießen, obwohl ich anfangs einmal einen "Ansatz" dazu hatte in eine meiner Mukschphasen zu fallen. Doch ich habe mich selber ausgebremst, habe mir gesagt dass es so nicht geht und mir die guten Dinge vor Augen gehalten... Und, oh wunder: Es hat sogar geklappt :)

    Allerdings kam dann Abends wieder die Ernüchterung...
    Kaum Zuhause verrannten wir uns in Missverständnisse (einfach nur eine verkettung dummer Zufälle) und ich hab mich davon wieder mitreißen lassen (das alte Leiden). Am ende haben wir auf der Couch gesessen und uns angeschwiegen (hatte ich das Gefühl...). Dabei war die Sache für ihn eigentlich schon erledigt und ich hab mich in meinen Gefühlswust wieder "verrannt", wenn man so will. Er war wirklich nur müde, wollte schließlich zu Bett und ich gab mir die Schuld an seinem "Zustand" (völliger Blödsinn...). Hab wieder geheult etc. pp.

    Meine Güte, hat jemand mal einen Tipp, wie ich konkret lernen kann meine Gefühle zu kontrollieren? Mir nicht immer und ewig Gedanken darum machen zu müssen, wenn wir uns streiten? Mir immer selbst die Schuld an allem zu geben? WIE ICH GLAUBEN KANN WAS ER SAGT? Es ist echt die Hölle... Ich habe so eine bestialische Angst davor ihn zu überfordern, ihn zu VERLIEREN, dass ich gerade mit dieser Angst Gefahr laufe genau DAS auszulösen... Mit dem Wunsch ihn zu schützen, löse ich das genaue Gegenteil aus. Das macht mich fertig und ich weiß unsere Beziehung leidet unter diesen Verhaltensweisen...

    Für Vorschläge wäre ich echt dankbar :wink:
    Lieben Gruß, KM

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • Hallo Hobbit!

    Danke für Deine schnelle Antwort. Das mit dem Blubberquatsch kenne ich auch ;) Irgendwann ist man so im Eimer, da kommt dann nix vernünftiges mehr bei rum... jetzt geht es mir auch wieder etwas besser.

    Danke, für den Tipp mit dem Buch. Ich habe von Janet G Woititz schon das Buch gelesen "Um die Kindheit betrogen". Da geht es um die "Macken" von Kindern von Alkoholikern, insbesondere von erwachsenen Kindern... Das war auch ein absoluter Augenöffner für mich. Und ich denke, wenn ich das Geld überhabe werde ich Deinen Tipp berücksichtigen.
    Versprochen.

    Man wundert sich doch immer wieder, wieviele Lösungsmöglichkeiten man im Grunde zur Verfügung hat... Aber nur wenn man weiß, wo man sie auch findet :!: Danke für den Hinweis und schönen Sonntag noch!!

    Ganz lieben Gruß von KM


    PS: Krümelmonster habe ich als Nickname gewählt, weil mein Vater mich immer liebevoll so genannt hat ;-)...

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • Hallo Hobbit!

    Das sollten wir uns Alkikinder viel öfter zu Herzen nehmen... uns auf die Zukunft konzentrieren :) Da ist was wahres dran...

    Lieben Gruß, KM

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • Hallo alle miteinander :D ...

    So, morgen ist mal wieder der große Tag. Ich freue mich schon sehr auf mein nächstes Gespräch bei der Diakonie. Endlich mal wieder was von der Seele reden....

    Ich hab übrigens was interessantes herausgefunden. Und zwar über die "gestörten" Gefühle, die wir Alkikinder so an den Tag legen. Zum Beispiel Mitleid mit Liebe verwechseln und Zuneigung mit Sympathie... Weswegen wir (logischerweise) auch oft verstört sind, weil anders auf das reagiert wird, als wir uns eigentlich "ausgemalt" hatten...

    Ich habe für mich unter anderem mittlerweile selbst heraus gefunden, dass ich "Gefallsüchtig" bin. Ich ertrage den Gedanken nicht, jemandem nicht zu gefallen, bzw. ist es bei mir so, dass ich es nicht will, dass jemand schlecht über mich denkt, mich nicht mag, etc. Ich kann nicht mal was dagegen machen!

    Ich versuche es (zumindest auf der Arbeit) jedem recht zu machen, was natürlich echt anstrengend ist. Obwohl wirklich einige dabei sind, denen ich meine "Nettigkeit" eigentlich nicht mal wirklich gönne, weil sie es im Grunde nicht verdient haben... Doch alleine dieser "böse Gedanke" von mir, verdonnert mich praktisch im selben Augenblick dazu wo ich ihn denke: "So, jetzt musst Du schon deswegen nett sein, weil Du so schlecht von ihm/ihr gedacht hast..." Ich bestrafe mich praktisch selbst. Es ist zum...

    Konfliktunfähig würde ich mich jetzt auch bezeichnen. Ich kann "dicke Luft" einfach nicht ertragen, versuche brenzlige Situationen vor der Eskalation zu entschärfen, indem ich Witzchen mache und lockere Sprüche bringe (klappt auch eigentlich immer wunderbar :roll: ), allerdings wäre es mir lieber, wenn ich mal eine sachliche Auseinandersetzung führen könnte, anstatt immer zu kneifen wenns ernst wird... Mal ganz zu schweigen davon, mal "offen" einen Disput auszulösen, wenn es mal angebracht wäre (zum Beispiel bei Ungerechtigkeit)... Dafür fehlt mir echt der Mumm...

    Genauso habe ich das Problem mit dem Gefühl der Sympathie.
    Es gibt viele männliche Wesen, die ich (behaupte ich jetzt einfach mal so) NETT finde... Oft kommen aber Gefühle in mir hoch wo ich mich selbst ausbremsen muss und mir genau vor Augen halten muss: Moment mal. Bin ich jetzt verliebt, oder finde ich ihn nur unheimlich nett? Darf ich flirten, oder ist das auch schon zu viel??
    ...Das ist insofern ein sehr großes Problem für mich, weil ich in einer sehr glücklichen Beziehung lebe, wo mir an NICHTS fehlt. Ich mache mir große Vorwürfe deswegen, alleine schon SOLCHE GEDANKEN zu haben. Immerhin bin ich froh, dass noch nie etwas konkreteres als diese Gedanken passiert ist... Es wäre für mich persönlich eine Katastrophe!!

    Kennt jemand von Euch auch solche "Gefühlsverwirrungen"? Ich würde mich freuen, wenn ich Eure Meinung dazu hören könnte. Oder Tipss, wie ich lernen kann damit besser umzugehen...

    Ich habe auch schon von der Methode gehört, wenn man solche Verwirrung inne hat soll man eine Liste erstellen. Und zwar mit den erwachsenen Personen, die eine große Rolle in der eigenen Kindheit gespielt haben (prägende Rollen). z.B. Mutter, Vater, kleine Schwester, großer Bruder, Oma, Opa, Tante, Onkel... Und dann soll man sich darauf konzentrieren, was man damals als Kind in ihrer Gegenwart gefühlt hat (z.B. Angst, oder verlassen sein), und im Vergleich heute ihnen gegenüber empfindet (z.B. Wut, Schmerzen)...

    Ich habe vor mal so eine "Bilanz" konkret aufzuschreiben. Bin schon sehr gespannt auf das Ergebenis.

    So, heute erstmal genug. Eventuell melde ich mich morgen Abend noch mal nach meinem Gespräch.

    Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Abend und bedanke mich fürs lesen :D ...

    Lieben Gruß, KM

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • Moin Larissa :) ...

    So wie Du es beschreibst kommt mir auch vieles bekannt vor.
    Ich wusste bis vor kurzer Zeit auch nicht, dass die Co-Abhängigkeit ebenfalls eine Krankheit ist :shock: ... Damit musste ich erstmal klarkommen. Vor allem wenn man in sein altes Muster "zurückfällt" das es auch ein Rückfall in die Krankheit ist.
    Danke für Deine Stellungnahme zu dem Thema! Und es ist schön zu hören dass Du Hilfe gefunden und annehmen konntest.
    Schönen Dienstag noch! Alles Liebe von KM

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

  • Hallo ihr Lieben!

    ...Tja, da wäre ich wieder mal.
    Dumm gelaufen mit dem Therapieversuch. Nirgends gibts zur Zeit einen freien Platz. Von Erstgesprächen ganz zu schweigen... Und da heißt es, man solle nicht verzagen.
    Ich finds ganz schön frustrierend wenn man als Nichtsüchtiger feststellen muss, dass man mit einem Suchtproblem schneller professionelle Hilfe bekommen könnte :cry: ... Find' ich echt ne linke Nummer muss ich mal ehrlich sagen. Und tierisch ungerecht... Ich habe eine Telefonrechnung die zum Himmel schreit, weil ich mir die Finger wundtelefoniert habe um einen Therapieplatz zu bekommen und das Ergebnis ist gleich null. Ach, was red' ich... Erfahrung hab ich gesammelt, dass man am Ball bleiben muss.
    Werde noch mal die SHG genauaer ins Auge fassen. Ich erhoffe mir von diesem letzten Strohhalm, dass ich dort vielleicht doch noch zu der Hilfe komme, die ich so dringend benötige...
    Also, das wäre der neueste Stand der Dinge.
    Euch allen noch ein schönes Restwochende... Lieben Gruß, KM

    Der richtige Weg ist nicht unbedingt auch der einfachste...

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