Hallo Zusammen,
ich lese nun schon seit einiger Zeit hier im Forum und muss sagen, dass es mir sehr gut gefällt.
Also, ich heiße Birgit bin 38 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder.
Mein Alkoholproblem habe ich ca. elf Jahre.
1994 wurde ich krank, Diagnose Multiple Sklerose, weiß nicht ob alle damit etwas anfangen können.
Ganz, ganz kurz erzählt, es handelt sich hierbei um eine unheilbare Krankheit, die Entzündungen im Gehirn oder Rückmark verursacht.
Auf jeden Fall hat bei mir diese Diagnose einen solchen Schock ausgelöst, dass ich anfing abends ein oder zwei Bierchen zu trinken um alles zu vergessen.
Meine Schwester und eine Tante hatten schon MS, sodass ich ganz gut über diese Krankheit im Bilde war.
Die ersten Jahre reichten zwei, drei Bier um abends in einen gnädigen Schlaf zu fallen. Dann aber brauchte ich schon vier oder fünf um den gleichen Effekt zu erzielen.
1998 machte ich dann wegen meiner MS eine Reha, die mir so richtig guttat. Ich musste nicht mehr trinken, dachte, ich hab jetzt alles im Griff. Leider hielt die Abstinenz nur 4 Jahre.
2002 gings wieder los, Schwerer MS Schub, gesamte rechte Körperhälfte taub.
Seitdem bin ich wieder voll drauf. Trinke eigentlich fast jeden Tag, manchmal verspüre ich schon mittags den Drang etwas zu trinken.
Auch jetzt hab ich schon wieder zwei Flaschen intus, sonst würde ich mich wahrscheinlich auch gar nicht trauen zu schreiben. Ich trinke nie harte Sachen, meistens Bier manchmal Sekt oder auch mal Wein.
Allmählich wird es Zeit etwas zu tun, Sachen die ich mir im Alkoholrausch leiste werden immer schlimmer.
An meinem Geburtstag war ich schon betrunken als meine Gäste am Nachmittag kamen, Weihnachten lag ich pünktlich zu Bescherung volltrunken auf dem Sofa. Einige Male bin ich auch schon unter Alkoholeinfluß mit dem Auto gefahren.
Meine Familie bekommt da selbstverständlich auch mit.
Und ich schäme mich so!!!
Es gibt wahrscheinlich Millionen von Menschen, die unheilbar krank sind, aber deshalb auch nicht saufen.
Dies ist jetzt nur eine ganz kurze Ausführung meiner Geschichte, es spielen noch sehr viele andere Sachen eine Rolle, aber das würde hier den Rahmen wohl sprengen.
Liebe Grüße
Birgit