Mir fehlt mein Vergnügen

  • Hallo liebes Forum,

    ich bin hier neu und werd mich in kürze mal ausführlich vorstellen. Allerdings hab ich gerade jetzt nach 2 Tagen ohne Alkohol wieder dieses Scheißgefühl dass ich immer hab, wenn ich mir vorgenommen habe nichts zu trinken:

    "Dir entgeht Lebensqualität, Genuss, Freude etc. etc." Das kennt Ihr sicherlich auch, oder? Z.B. der Gedanke das Abendessen mit einem Bier zu "krönen" oder "was? Eine Party ohne Alkohol - langweilig" und so weiter.

    Ich denke immer Alkohol ist Genuss und "Lebensverschönernd". Allerdings habe ich wirklich genug Gründe das trinken sein zu lassen!!!!

    U.A. Fettleber (Grenze zur Zirr.) + Herzmuskelschwäche, daraus resultierende Passivität und körperliche Inaktivität. Es gibt noch einiges mehr. Und trotdem suggeriert mir irgendwas (oder wer?) Ohne Alkohol ist das Leben nur halb so schön.... Pervers - aber wem sage ich das.

    Gibt es unter Euch auch welche, die das so extrem haben?

    Gipfeltal

  • Guten Morgen an vielen Dank an Euch!

    Momentan ist es so: ich freue mich gerade tierisch bei klarem Kopf zu sein und hier in der Arbeit "meinen Mann zu stehen"! Keine Müdigkeit, keine Antriebslust, im Gegenteil pure Lebenslust.

    Dieses Gefühl von dem ich gestern schrieb, stellt sich bei mir immer nur abends so ab 18. Uhr ein. Tägliches Ritual halt. Entspannen nach nem stressigen Arbeitstag ist nur richtig schön mit nem Bier....und so weiter.

    In dieser Zeit vergesse ich alle Vorteile des Nichtrinkens, man will nur unbedingt was haben.

    @Teddy:

    Du meinst, das wäre der Entzug über den ich hinwegkomme. ??? Ich weiß nicht so recht, da ich schon mal 7 Monate am Stück Abstinent war um dann festzustellen: "Ach komm, dieser Genuss (!) von einem Bier mal wieder, nach so langer Zeit."... Blabla bla und danach war ich dann wieder dabei. Zwar nur in geringen Mengen, aber diese reichen bei meinem getressten Körper schon aus, das es mir echt mies geht.

    Status Quo ist auf jeden Fall gerade: Danke für die Beiträge, ich fühl mich grad sauwohl einserseits weil es jetzt der dritte Tag ist und andererseits, dass ich dieses Forum gefunden hab. Ich bin mir sicher, dass das nicht nur mir eine Riesenhilfe sein wird!!!

    Gipfeltal

    P.S.: Schon komisch wie einen der Alkohol blendet und verdummt. Obwohl ich tätlich mit dem Internet zu tun habe und auch selber komplette Internetauftritte konzipiere bin ich erst nach Jahren auf die Idee gekommen, mir durch dieses Medium Hilfe zu suchen....tststs

  • Guten Morgen an vielen Dank an Euch!

    Momentan ist es so: ich freue mich gerade tierisch bei klarem Kopf zu sein und hier in der Arbeit "meinen Mann zu stehen"! Keine Müdigkeit, keine Antriebsunlust, im Gegenteil pure Lebenslust.

    Dieses Gefühl von dem ich gestern schrieb, stellt sich bei mir immer nur abends so ab 18. Uhr ein. Tägliches Ritual halt. Entspannen nach nem stressigen Arbeitstag ist nur richtig schön mit nem Bier....und so weiter.

    In dieser Zeit vergesse ich alle Vorteile des Nichtrinkens, man will nur unbedingt was haben.

    @Teddy:

    Du meinst, das wäre der Entzug über den ich hinwegkomme. ??? Ich weiß nicht so recht, da ich schon mal 7 Monate am Stück Abstinent war um dann festzustellen: "Ach komm, dieser Genuss (!) von einem Bier mal wieder, nach so langer Zeit."... Blabla bla und danach war ich dann wieder dabei. Zwar nur in geringen Mengen, aber diese reichen bei meinem getressten Körper schon aus, das es mir echt mies geht.

    Status Quo ist auf jeden Fall gerade: Danke für die Beiträge, ich fühl mich grad sauwohl einserseits weil es jetzt der dritte Tag ist und andererseits, dass ich dieses Forum gefunden hab. Ich bin mir sicher, dass das nicht nur mir eine Riesenhilfe sein wird!!!

    Gipfeltal

    P.S.: Schon komisch wie einen der Alkohol blendet und verdummt. Obwohl ich tätlich mit dem Internet zu tun habe und auch selber komplette Internetauftritte konzipiere bin ich erst nach Jahren auf die Idee gekommen, mir durch dieses Medium Hilfe zu suchen....tststs

  • :D Thanx !

    "...dann hast Du ja auch den nötigen Willen und es fehlt vielleicht nur ein bisschen Technik.."

    So hab ich das noch garnicht gesehen! Das ist ein wichtiger Punkt für mich : Danke!

    Kannst Du mir vielleicht ein paar Bücher empfehlen? Ich bin zwar ne Leseratte und oft in der Bücherei, aber bei mir funktioniert das meistens nach Zufall, wenn ich ein Buch ausleihe.

    Gipfeltal

  • Hallo Gipfeltal
    Du schreibst : "Ach komm, dieser Genuss (!) von einem Bier mal wieder, nach so langer Zeit."...
    Du solltest mal umdenken, wo bringt dich denn dieser "genuss" wieder hin? Das genießen ist vorbei, was alkohol angeht, hat doch schon genug zerstört.

    U.A. Fettleber (Grenze zur Zirr.) + Herzmuskelschwäche, daraus resultierende Passivität und körperliche Inaktivität. Es gibt noch einiges mehr. Und trotdem suggeriert mir irgendwas (oder wer?) Ohne Alkohol ist das Leben nur halb so schön.... Pervers - aber wem sage ich das.
    NUR DU SELBST oder geht es dir noch zu gut?

  • Hi Honda-daddy,

    Du hast vielleicht Recht. Ich sage mir das. Das will ich aber nicht mehr. Muss/Kann ich mich umprogrammieren?

    Momentan geht es mir in der Tat nicht sooo schlecht. Ich hab aber schon ne Krankheitsgeschichte (LEIDENsgeschichte!) hinter mir die sowas von übel war..... Das perverse ist, dass ich selbst dies und die ständige Gefahr des sterbens (ja sterbens zwecks Herzmuskelschwäche) nicht so hoch einschätze wie den vermeintlichen Genuss.

    Als ich letztes Jahr im Oktober zur Entwöhnungsbehandlung (Motivationsstation hat sich das gennant) gegangen bin, hab ich fast nicht die 3 Stockwerke nach oben geschafft, geschweige denn den Weg vom Portal bis zum Gebäude (ca 300 m) Mein Vater hat mir damals mein (weniges und leichtes) Gepäck getragen, dass ich einigermaßen vorwärts kommen. N' Gefühl wie'n 90 Jähriger....

    2000 als man die Herzmuskelschwäche diagnostiziert hat, war ich sogar in Heidelberg im Transplantationszentrum um mir das Ganze schon mal anzuschauen (laut Oberarzt). Ich hab das nicht ernst genommen und weitergemacht. Damals gab's komischerweise auch keine wirklichen Warnungen von den Ärzten (was mir natürlich gleich Recht war). Das einzige was ich immer gehört hab: "Sie sollten mit dem Alkohol vorsichtig umgehen - scheinbar reagiert Ihr Körper extrem darauf...!" Mann wenn ich heute bloß die Zeit zurückdrehen könnte.

    Ich denke ich werde am Wochenende mal in Ruhe meine Vorstellung tippen, dass ich meine komplette Geschichte hier posten kann.

    Vorerst Danke für die Beiträge! Haben mir geholfen und ich bin den dritten Tag ohne das Gift!

    Gipfeltal

  • Hallo Gipfeltal,

    Ritual - das hast Du richtig erkannt. Es geht zu aller erst darum, daß Du Dir das alkoholische Ritual-Verhalten abtrainierst. Ging mir die ersten Monate ganz genauso - abends nach der Arbeit, aber auch manchmal Wochenends, am schlimmsten Freitag abends 18.00 Uhr. Wobei die "Belohnung" nicht das falsche ist, es ist nur die falsche Art von Belohnung (der Alk). Unser Gehirn funktioniert ganz chemisch nach Mangel-Belohnungs-Schemata. Also ist es naheliegend sich ein anderes Mittel zu suchen - die Schokolade dürften sehr viele zücken. Eigentlich wäre es aber noch viel besser die passive Belohnung (dahocken und saufen) mit einer aktiven Belohnung (z.B. shiazo hats ja schon treffend mit dem Spazieren gehen ecetera beschrieben) zu ersetzen. Nach ein paar Monaten müßten so Deine alltäglichen Ritual-Gelüste verschwunden sein, zumindest bezwingbar klein geworden sein. (Bei mir war es zumindest so.)

    Angst - ich denke Du trinkst nicht nur aus einem Ritual-problem heraus. Dahinter lauert auch Deine Ängst bezüglich Deines Gesundheitszustandes. Das Trinken erscheint Dir als ein Lebensgenuß, weil Du Dein Leben an sich überhaupt nicht genießen kannst. (Was bei Deinen gesundheitlichen Problemen auch jeder nachvollziehen kann.) Habe gestern hier von einer "Kollegin" gelesen mit Multiple-Sklerose-Syndrom. Krankheit plus Sucht ist eine ziemlich harte Sache. Das Leben ist verdammt nochmal nicht fair!

    Hast Du schon mal überlegt Dir medizinische und/oder psychologische Unterstützung zu suchen? Ich denke es ist keine Schande sich Hilfe zu besorgen. In Deinem Fall noch dazu. Dafür sind die Ärzte und Psychologen doch da - um bei Krankheit zu helfen. Und sie können auch helfen.

    Hoffe Du "gewinnst" Dein Leben wieder zurück!
    Herzlichen Gruß, Martin

  • Hallo Martin!

    "Dahinter lauert auch Deine Ängst bezüglich Deines Gesundheitszustandes. Das Trinken erscheint Dir als ein Lebensgenuß, weil Du Dein Leben an sich überhaupt nicht genießen kannst."

    :( Auch eine interessante Sichtweise. Das hab ich so noch nie gesehen...

    Vielleicht gerade deshalb (Verdrängungtaktik etc.) mal interessant, um sie etwas genauer zu untersuchen.

    Also med. Hilfe hab ich mir schon gesucht (Kardiologe) doch wie alle Alkis regiert auch bei mir das Verdrängen, lieber morgen als heute, vertuschen etx. Das heißt, wenn ich mich nicht im Griff habe, dann lass ich das schon mal schleifen mit den Arztbesuchen. Psychologische Hilfe hab ich bis jetzt noch keine gute erfahren. Und das ist es ja das gleiche, mann muss erst aktiv werden um dann was zu unternehmen. Ich bin eh ein fauler Typ und dazu noch harmoniesüchtig und zu allem Übel auch noch Leidensfähigkeit = 0). Und leiden muss man in diesem Leben. Aber ich glaub irgendwie drifte ich gerade zu sehr ab. Kann mich schlecht konzentrieren hocke hier gerade noch im Büro in der Agentur.

    Ich muss schreiben wenn ich einen Kopf dafür hab. Allerdings ist das ganz schön schwierig weil ich öfters natürlich diese Seite hier checke und falls dann ne Nachricht/Antwort da ist, die mich interessiert oder betrifft, kann ich nicht warten. Ausserdem freut es mich tierisch diese Plattform gefunden zu haben. Die ist in den 2 Tagen schon so immens wichtig für mich geworden, dass ich nicht mehr ohne sein will (uupps hört sich nach Sucht an - hihihi)

    Gruß
    Gipfeltal

  • Na,

    in Deinem Fall dürfte die "Forums-Sucht" das geringste mögliche Übel sein! Fröne nur diesem Genuß...

    Hm. Leidensfähig, harmoniesüchtig, antriebsschwach, Passivitäts-lastig, gesprächslastig... das kenn ich doch woher. Hm, hm, hm. Du belügst Dich. Mit einer Beruhigungsdroge leidet mann nur oberflächlich und sediert. Und ein abhängiges Trinkverhalten beseitigt jegliche Harmonie in Deinem Körper, Geist und Seele.

    Wer profitiert von Deinem Trinken? Wessen Harmonie? Profitierst Du? Lebst Du in Harmonie?

    Hab Mut! Hör auf mit still leiden, Pseudo-Harmonie und Sucht. Konzentriere Dich auf Dich selbst. Nimm Dich selbst ernst. Mute Dir selbst und Deiner Umwelt Deine "Wahrheiten" zu! Mach den Mund auf zum Sprechen und nicht zum Trinken. Nicht "rein-schütten" sondern "aus-sprechen"!

    Herzlichen Gruß, Martin

  • Hi Gipfeltal,

    zur 18:00 Uhr Situation: Nimm dir zu 17:30 etwas vor. Nimm dir zu 18:00 Uhr etwas vor. Ändere deinen Trott, deine Wege für Besorgungen, deinen Zeitplan. Das wird dir weiterhelfen.

    Liebe Grüße, Lutz

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