Co-abhängig im Beruf

  • Hallo Leon,

    da sprichst Du etwas an, was ich so noch nie betrachtet habe. Da kommt Gänsehaut und Vergangenheit hoch. Abhängig im Job, vom Vorgesetzten. Da habe ich als Co. noch nie drüber nachgedacht, auch nicht darüber, dass man oft mehr Zeit miteinander verbringt, als mit dem Ehepartner, mehr zusammen arbeitet als man zu Hause ist und die ganze Familie mit dran hängt, mein Gott, ist das ganze Thema ein Apparat..

    Mit 22 kam in den Außenhandel Ost, 5 Jahre wurde ich standhaft ausgebildet, eben standhaft zu sein, es war normal und machte mich stolz mithalten zu können, es brachte mir Respekt ein. Dann kam der Entschluss auszusteigen, zu heiraten und zu Nachwuchs zu produzieren. Ich hatte einen Chef, für den ich alles getan hätte, er stand sehr hoch im Kurs. Bis zu dem Abend, als er und alle VIPs nach langer Sitzung schwankend aus den Kämmerchen kamen, paar Blicke gewechselt wurden, er mich unberechtigt anmachte, eine Coke nach mir warf, die postwendend zurückflog. Da durfte ich das erste Mal einen Flieger nehmen, habe sofort gekündigt und sechs Wochen später arbeitete ich woanders. Damals war ich radikal.

    Später habe ich einmal einen reiferen Herrn eingestellt, er brachte nach einem Monat regelmäßig eine Fahne mit, wir mussten uns radikal trennen, es ging an meine Unternehmersubstanz, gerade Linie, radikal, egoistisch, konsequent.

    Ich habe nie etwas von Co-Abhängigkeit noch von der Tiefe des Themas geahnt, es war einfach.

    Wenn ich mir jetzt vorstelle was da alles dran hängt, da wird mir anders. Gleichzeitig muss ich auch sagen, dass ich in einer bestimmte Phase nie von Mitarbeitern angesprochen wurde, es auch nicht eingesehen hätte und wohl eine Trennung unumgänglich gewesen wäre bzw. meine Eitelkeit für klare Verhältnisse gesorgt hätte, also weg damit, mit dem Mitarbeiter.

    Du hast ein verdammt schweres Ding zu schleppen.

    Lieben Gruß kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Leon,

    was sind denn eigentlich die Konsequenzen, wenn Du ihn nicht mehr deckst und die Auswirkungen für ihn?

    Wie Du aus den Angehörigenberichten gelesen hast, gehen Ehen, Beziehungen in der Regel den Bach runter, die Ausnahmen sind sehr dünn gesät, wenn nichts passiert sind beide den Bach runter, nur eine Frage der Zeit. Gleichzeitig geht es für den Losgelösten in der Regel steil bergauf. Wie ist die Konsequenz bei Dir?

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hi Leon,

    ja, diesen Druck kann ich bestens nachvollziehen. Als meine Frau einst sagte: ich bin dich nicht wert, da habe ich mich ganz klein gemacht, bekam eine riesige Gorillabrust, war der Held und habe mich dem armen Mäuschen unterworfen und sie auf Wolke sieben getragen. Ihr ging es damit wieder gut, mir ging es gut, alles schön, bis zum nächsten Mal, zum nächsten Mal und zum, nächsten Mal.

    Also, Du weg und tschüss, das wäre wie Frau und Kinder packen ein und tschüss.

    Manchmal wird aber auch der Lohntütenheimbringer auf die Straße gesetzt.

    An welchem Hebel sitzt Du denn? Chancenlos oder Gewissenskonflikte? Es geht um Dich, nicht um ihn. Vielleicht musst Du Dich nur etwas größer sehen als Du denkst?

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Leon,

    ist das schon so lange her? Klasse zu lesen, wenn sich etwas ändert, in Bewegung kommt oder wie in Deinem Fall, geändert hat.

    Die Übersensibilisierung geht wieder und sie wird da sein, wenn Du sie brauchst.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

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