• Ich habe einen Kollegen auf der Arbeit, der riecht 3 m gegen den Wind nach Alkohol und weigert sich sogar beharrlich zuzugeben, dass er was getrunken hat. Entweder ist es noch vom Vorabend, wo mal ausnahmsweise etwas mehr getrunken wurde, oder in der Mittagspause war es ein Radler. Wir haben bisher vergebens versucht im Brücken zu bauen um damit rauszurücken. Seine Reaktion ist immer die Gleiche. Ihm gehts gut und er hat nichts getrunken, zumindest nicht über ein "normales" Maß hinaus. Dass seine Arbeit häufig liegen bleibt er immer öfter später kommt und früher geht und er die Arbeit die er erledigt noch dazu sehr schlecht macht..... naja, ich brauch wohl nicht weiterzureden. Ich denke der Mann hat schätzungsweise seine 2 Promille zu jeder Tageszeit.

    Der Chef könnte ihn zwar zum Arzt schicken, aber was nützt das? Auch mit Abmahnung, Versetzung und Kündigung ist doch dem Mann nicht geholfen. Dann wären die anderen wieder mal schuld, die ihn vergrault haben oder ihre eigenen Fehler auf ihn abgewälzt haben.

    Wir sind da auch ziemlich ratlos, wie man ihm helfen kann. Das Problem ist aber auch, wir sollten das nicht zu unserem eigenen Problem machen. Also doch unter Druck setzen, klar ansprechen, dass er Alkoholiker ist, aber wie????

  • Hallo Alexander,

    bevor Dein Kollege keine Einsicht zeigt wirst Du ihm nicht helfen koennen. Alkoholiker brauchen meistens erst ihren sog. persoenlichen Tiefpunkt, um den echten Willen zu schaffen, etwas zu veraendern. Ohne den geht es auch garnicht. Das reicht bestenfalls fuer eine Trinkpause, nicht aber fuer dauerhafte und zufriedene Trockenheit. Nur nichts zu trinken reicht hier leider absolut nicht aus. Er muss auch fuer sich (und nur sich) nicht trinken wollen, nicht fuer Euch oder seinen Job.

    Man koennte ihn zwar dazu bewegen, sich helfen zu lassen, aber dann wuerde er es nur aus diesem Zwang oder dem Wunsch heraus, seinen Arbeitsplatz nicht zu verlieren, tun. Damit waere ihm nicht geholfen da er so irgendwann wieder weitertrinken wuerde.

    Was kann man also tun? Wenig. Ihr koennt ihn offen darauf ansprechen. Besser ist wohl das private Gespraech, da sich keiner wohl fuehlt, von einer Gruppe "niedergeputzt" zu werden. Eine Mail koennte z.B. helfen oder auch das persoenliche Gespraech unter 4 Augen. Er weiss natuerlich selber, dass er nasser Alkoholiker ist, aber natuerlich gibt er es aus Scham nicht zu, auch wenn die Auswirkungen offensichtlich sind. Viele Alkoholiker glauben lange sie koennten es verbergen, obwohl es schon laengst jeder weiss.

    greets,
    Michael

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