Entgiftung nach vieviel Tagen noch nötig/sinnvoll?

  • Hallo Hawaiitoast,


    Eine Frage vorweg: Aus welchen Gruenden hast Du Dich hier angemeldet? Willst Du dauerhaft und zufrieden trocken werden? Also wenn ich Deine Ausfuehrungen so lese, muss die Antwort auf diese Frage wohl "nein" lauten.

    Erst machst Du einfach einen kalten Entzug und dann schiebst Du irgendwelches Zeug wie Job und Auto vor, um nicht konsequent sein zu muessen und es richtig zu machen. Soll das Deine Einstellung fuer Dein neues Leben sein? Alles andere ist wichtiger. Hat ja Zeit... ach ne lass mal.

    Dann schreibst Du hier um Bestaetigung dafuer zu bekommen, dass es "schon OK" ist was Du machst. Also von mir wirst Du sie sicher nicht bekommen. Du solltest Dir vielmehr ueberlegen, was Du wirklich willst und wie wichtig es Dir wirklich ist, trocken zu werden. Wenn Du das Thema mal so nebenbei halbherzig vom Tisch raeumen willst, dann bist Du sowieso zum Scheitern verurteilt, sorry fuer meine Direktheit.

    greets,
    Michael

  • Aloha Hawaii,

    wenn Du nach den 19 Tagen noch am Leben bist, dann glaube ich nicht, dass ein klinischer Entzug noch einen Sinn ergibt, denn dann bist Du wahrscheinlich schon entgiftet. Allerdings zum Preis eines unverantwortlichen Risikos. Du gefährdest ja nicht nur Dich. Du hast ja auch noch eine Familie, für die Du Verantwortung tragen solltest.

    Also, nach 19 Tagen sollte das Gift aus Deinem Körper sein - wie gesagt, falls Du noch lebst...

    Gruß

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

  • Hallo Hawaiitoast,

    falls Du bereits oefter im Forum gelesen hast solltest Du wissen dass der kalte Entzug hier aus diversen Gruenden nicht diskutiert wird. Einerseits ist er extrem gefaehrlich und daher unverantwortbar, anderseits sollen neue hier nicht auf die Idee kommen, diesen Negativbeispielen zu folgen. Wenn Du also schon so unvernuenftig bist und dieses Risiko auf Dich nehmen willst (also mit Deinem Leben zu spielen), dann behalte es bitte fuer Dich.

    Ausserdem ist das ein sehr schlechter Einstieg in ein neues Leben. Denn zum zufrieden trocken sein gehoert auch, zu seiner Krankheit zu stehen und in Verantwortung und Konsequenz zu handeln... was man wohl meistens in seiner nassen Zeit nicht getan hat. Das so klammheimlich und nebenbei zu beseitigen wird wahrscheinlich nichts werden. Dauerhaft vom Alk loszukommen ist halt eben mehr als ein Unterhemd zu wechseln. Ich denke, dass es viel mit der inneren Einstellung zu tun hat. Denk mal ueber Deinen Standpunkt nach.

    gruesse,
    Michael

  • Gilbert,

    ich sage nur soviel dazu: Alles Formen des Selbstbetruges, dem man als Alkoholiker so gerne froehnt. Man wird zu garnichts gezwungen. Deine nasse Denke zwingt (besser: verleitet) Dich vielleicht zu solchen Trugschluessen, aber weder Dein Verstand noch andere Menschen. Und es wird hier niemand "attackiert". Auf weiteres gehe ich jetzt mal nicht ein, bevor das wirklich noch eine sinnlose Diskussion um den kalten Entzug wird. Wurde schon alles gesagt.

    Michael

  • Hallo Gilbert,

    Du solltest mich nicht falsch verstehen. Die wollten mich damals als ich den Notruf gewaehlt habe auch erst garnicht irgendwo aufnehmen. Ich habe die dann auch gefragt: "Soll ich jetzt weitersaufen oder was?!". Ich habe aber dennoch am naechsten Tag eine Einweisung bekommen. In dem Moment muss man halt beharrlich und nachhaltig darauf pochen dass man die Entgiftung braucht! Reicht doch zu sagen dass man starke Entzugserscheinungen hat so einfach wegschicken tun die sicherlich keinen bzw. wohl eher sehr selten.

    Der Punkt ist doch dass viele in dem Moment an diesen ersten kleinen Huerden schon einen Grund zum Scheitern geradewegs suchen. So nach dem Motto "Ich hab's ja versucht, aber war halt nix... muss ich halt doch kalt entziehen." Und da kommt dann der Selbstbetrug ins Spiel, da man laengst nicht getan hat was man kann sondern nur einen Grund fuer sein Scheitern gesucht hat. Kann man hier im Forum ja recht oft lesen solche Geschichten. Ich habe mich halt nicht abspeisen lassen weil ich wirklich trocken werden _wollte_ das ist doch letztlich der Ganze Grund. Ich hab mich hier auch erst belehren lassen muessen bevor ich diese Schritte getan habe.

    Es gibt genug Gruende, warum man gerade "nicht kann": Arbeitsplatz, Kinder, Tiere, Wohnung, Geld, sonstige Verpflichtungen. Der Punkt ist doch einfach dass man an der Stelle mal _priorisieren_ muss. Beim Saufen war's doch genauso mit "Heute isses Mist ich hoer morgen auf"-Syndrom weil man grad heute gemeint hat einen besonders guten Grund zum Saufen zu haben oder halt etwas, das ganz besonders dagegen spricht, aufzuhoeren. Kannst Du parallelen erkennen?

    Trocken zu werden heisst auch dass man einiges an seinen Denkstrukturen aendern muss... ich selber denke sehr viel ueber die Problematik nach und versuche es halt besser zu machen als zuvor. Es gehoert auch dazu, nicht mehr wegzulaufen vor gewissen Problemen oder nach Gruenden zu suchen, warum man besser weglaufen sollte.

    Man fuehlt sich doch auch viel besser wenn man aufrecht und mit einer Leistung in sein neues Leben geht und nicht wider aller guten Ratschlaege einfach selber entzieht und halb krepiert ist dabei. Wie soll man sich so denn eine anstaendige Grundlage schaffen, noch dazu, wo die Anfangszeit besonders schwer ist. Ich denke viele werden alleine durch den Entzug schon wieder rueckfaellig... muss doch alles nicht sein.

    Gruesse,
    Michael

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