nach dem rückfall

  • hallo,

    ich hoffe meine anfrage an euch ist in diesem bereich sinnvoll und richtig?
    mein ex partner ist jetzt in der entgiftung- nach einem sehr schlimmen rückfall-
    heute abend fahre ich in die klinik um ihm ein paar seiner persönlichen sachen zu bringen. ich für mich befinde mich jetzt in einer zwickmühle. auf der einen seite bin ich so was von wütend, verletzt, traurig und auch kraftlos- auf der anderen seite denke ich dass ihm vorwürfe jetzt auch nicht wirklich weiterhelfen.
    wie ging es euch damals im umgang mit euren angehörigen und was hat euch geholfen?
    viell. mögt ihr mir etwas dazu erzählen - bin für jeden rat wirklich dankbar

    gruss sammy

  • hallo karsten,

    vielen dank für deine antwort.
    also bevor er zur entgiftung ging also um genau zu sein 3 tage vorher- diverse polizeieinsätze, krankenwagen freitagabend krankenhaus- wieder abgehauen- samstag polizeilicher gewahrsam- die polizisten haben dann mit ihm gesprochen und er hat sich dann für die entgiftung entschieden- auf dem weg dorthin wollte er noch etwas trinken - die polizisten haben es dann in seinem beisein und mit seinem einverständniss weggeschüttet.
    am sonnatg war ich kurz bei ihm - er weiss dass er eine gerichtl. wegweisung hat und auch das die trennung entgültig ist
    er weiss, dass er jetzt für sich neu anfangen muss- er sagte was von da muss ich mir nun ein zimmer suchen - diese aussage habe ich bekräftigt
    seine aussage ist er will es für sich tun - es geht nicht mehr so weiter- er trinkt sich sonst zu tode- alles seine aussagen und er will dort bleiben um für sich etwas zu tun
    das schlimmste für ihn ist der verlust seines jobs und der verlust meiner person
    zur zeit kommt er mir vor wie ein verwundetes tier aber ich denke da ist auch ne portion selbstmitleid im spiel

    gruss sammy

  • Hallo sammy,
    ich verfolge deine Geschichte ja auch im anderen Bereich mit.

    Ich habe meiner Partnerin,vor etwas über 2 Jahren,als ich meinen persönlichen Tiefpunkt erreichte,und für mich beschloß,dem Alkohol gänzlich zu entsagen,ein ganz klares Ultimatum gesetzt,daß da hieß,wenn ich aus der Entgiftung komme,mußt auch Du bereit sein,gänzlich den Alkohol wegzulassen,ansonstenwäre eine Trennung unumgänglich :!:

    Sie willigte ein,und trank seitdem keinen Alkohol mehr,und wir sind glücklicher,als je zuvor!!Und dafür,bin ich unendlich dankbar!

    Du kannst am besten beurteilen,in wie weit in seiner Gestik,seinem Verhalten,daß Ich arme Sau Syndrom durchblickt!

    Eine vorerst räumliche Trennung,ist immer ein guter Weg,um für sich selbst zu beobachten,wie der vermeintliche Partner,seinen Weg geht,und wie weit er Bestand hat!

    Vorwürfe bringen weder dich,noch ihn weiter,jedoch solltest Du,daß von Dir angemahnte,auch Kompromisslos zu Ende führen,denn ein erneuter Versuch von Ihm,dich um den Finger zu wickeln,ist bei unserer Erkrankung,keine Seltenheit :!:

    Gib auf dich acht!!

    Gruß Andi

  • hallo andy,

    auch dir lieben dank für deine antwort.
    ganz ehrlich im moment habe ich alles an den hacken.. hatte gerade wieder einen anruf von der polizei.. geht ja nun um kosten usw. usw.
    die räumliche trennung bleibt!!
    ich versuche mir viel gutes zu tun- habe mir schon homöop. dinge besorgt und gehe zur akkupunktur - wobei ich merke dass mein körper mir klare grenzen setzt- fühle mich als hätte ich tagelang ununterbrochen auf dem bau gearbeitet.
    trotz allem er ist krank und etwas in mir sagt ganz fallen lassen- also ohne hilfe nicht unbdingt materieller natur- möchte ich ihn nicht- denn ich habe in unserer beziehung auch fehler gemacht

    gruss sammy

  • Servus Sammy,

    stell bitte mal für einen Moment die Partnerschaftsprobleme hinten an.

    Es geht jetzt um seinen Rückfall und um sonst nichts. Für uns Alkoholiker gilt: erst das Problem Alkohol lösen, dann allen anderen Probleme lösen! Und siehe da: ohne den Alkohol sind plötzlich auch viel weniger Probleme da...

    Aber um auf die aktuelle Situation zurück zu kommen: Ich würde ihn ganz klar mit Ansage "fallen" lassen. Fallen lassen in Liebe, beim Thread von Kaltblut ist das sehr gut nachvollziehbar.

    Es ist mir klar, dass Du momentan zweifelst. Ein Alkoholiker, der -offensichtlich- an seinem persönlichen Tiefpunkt angekommen ist, ist wahrhaft ein Mitleid erregender Anblick. :oops: Aber Mitleid bringt ihn jetzt nicht weiter! Das Einzige, was ihm jetzt hilft, ist wenn er sich kompromisslos auf seinen Weg der Trockenheit einlässt, wie auch immer der aussieht: mit Langzeittherapie, mit ambulanter Therapie, mit SHG - egal. :)
    Aber es muss sein Weg sein, nicht ein Weg, der ihm vorgegeben oder geebnet wurde. Und glaube mir: er wird seinen Weg gehen, auch ohne ich. Seinen Weg mit Alkohol ist er auch gegangen - trotz Dir... :?

    Also, so schwer es Dir vielleicht momentan fällt: lass ihn diesen Weg gehen, alleine. Du kannst ihm ja sagen, dass Du zu ihm stehst, aber jetzt ist einfach mal er an der Reihe, um etwas nachhaltiges für sich zu tun. Und in einem halben Jahr oder einem Jahr wird man weiter sehen, ob da noch Raum für eine Partnerschaft o.ä. ist.

    LG
    Spedi

  • hallo spedi,

    lieben dank für deinen rat. es ist sehr hilfreich die sicht eines alkoholikers zu betrachten
    ich bin eher ein kopfmensch- man sagt mir auch eine gewisse kühlheit nach- nur manchmal macht sich das bauchgefühl breit :roll:
    ich bin sehr gespannt wie es heute sein wird ihn zu sehen und was er erzählt :?

    lg sammy

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