Mehr als nur Patient und Krankenschwester

  • Servus Luminelle,

    gerade Du als "professionelle Helferin" solltest wissen, dass einem Alkoholiker niemand helfen kann, sich aus der Sucht zu lösen. Das kann nur er - wenn er will.

    Darüber hinaus: Runtertrinken etc, alles Märchenstunde. Funktioniert so gut wie halbschwanger.

    Also, fazit: lass ihn in Liebe fallen, er muss sich selbst helfen! Wenn er sich helfen ließ (durch Entzug, Therapie etc.) und trocken ist, dann könnt ihr immer noch beide schauen, ob ihr Euch eine gemeinsame Zukunft vorstellen könnt.


    LG
    Spedi

    P.S.: Zwangsmassnahmen kriegst Du nicht bewilligt & fruchten auch nichts, er muss wollen!

  • Servus Luminelle,

    ja, das ist das tückische an der Familienkrankheit Alkoholismus: sie betrifft nicht nur den Alkoholkranken, sondern beeinträchtigt auch das Leben des direkten Umfelds massiv und negativ!

    Sieh Dich vor, dass Du nicht in den Strudel einer Co-Abhängigkeit kommst. Durch Deinen Beruf hast Du ohnehin schon ein gewisses "Helfen-Wollen" an Dir, das würde in so einer Situation schamlos ausgenutzt!

    LG
    Spedi

  • Hallo Luminelle,

    kann mich da nur Spedis Antworten anschliessen.
    Er muß sich selber helfen lassen wollen, das er noch lange nicht so weit ist, zeigt sein Verhalten.
    Also beende lieber so schnell wie möglich die Beziehung, ehe Du weiteren Schaden nimmst. Was später sein wird, weiß man nicht, es kann dann immer noch Wege geben, zusammenzukommen. Aber jetzt in dieser momentanen Situation ist das wohl nicht möglich. Kommt immer auf den Grad Deiner Leidensfähigkeit an, den Du bereit bist, zu akzeptieren.

    Was ich aber noch zu bedenken geben möchte und was dabei für mich im Vordergrund stehen würde.
    Du hattest schon einmal richtig Angst vor ihm, und ich weiß nicht, ob sowas jemals wieder weg geht. Ich habe sowas auch schon einmal erlebt, körperliche Gewalt mir gegenüber im Suff des Partners. Ich hatte richtige Angst und ich fühlte mich völlig hilflos und das wollte ich nie wieder so erleben. Ich habe die Beziehung am nächsten morgen beendet, und die ging vorher über Jahre, ich hab es trotzdem nie bereut. Ich hätte ihm einfach nie wieder vertrauen können, das wußte ich.

    Jo, und datt mir dem Runtertrinken klappt nie, das habe ich selber so oft versucht, danach folgten dann immer schwerere Abstürze...
    Man versucht das ja so, um die Entzugssymtome zu verringern, aber haut irgendwie nicht hin. Bei mir war es sogar so, das ich mir danach erst recht die Breitseite gab, weil ich ja was "nachzuholen" hatte.....

    Lieben Gruß und Alles Gute an Dich
    Lilly

  • Hallo Luminelle,

    einfach trinken lassen halte ich für keine gute Idee, da es dich ja belastet.

    Horch mal in dich hinein. Was willst DU? Wie stellst DU dir deine Zukunft vor? Die Krux bei uns CO´s ist ja, dass wir gedanklich ständig im Außen sind und unsere Bedürfnisse zurückstellen. Das ist aber gerade in der Konstellation mit einem nassen Alkoholiker ziemlich fatal.

    Warum hast du keine Freunde? Bist du die letzten 12 Jahre ausschließlich um deinen Mann herumgekreiselt? Das wär jetzt erst mal step 1. Bau dir einen Freundeskreis auf. Vielleicht gehst du in eine Online-Gruppe, in der sich Leute aus deiner Region treffen? Ohne sozialen Rückhalt stell ich mir eine Trennung noch tausendmal schlimmer vor...

    Liebe Grüße und viel Kraft!
    Anonymia

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