Er will mich zerstören

  • Liebes Forum,

    seit geraumer Zeit lese ich hier mit und ich bin entsetzt und irgendwie auch erleichtert, wie vielen Frauen und Männern es so geht wie mir.
    Ich hattenmich schon im Vorstellungsbereich kurz vorgestellt unter „Unsicher“. Aber da habe ich nicht viel rein geschrieben, weil ich eben unsicher war und es nicht wahr haben wollte, dass ich co-abhängig bin und mein Mann alkoholkrank ist.

    Ich bin 55 Jahre, wir haben keine gemeinsamen Kinder. Aus erster Ehe hat mein Mann eine Tochter, die aber nicht bei uns lebt oder lebte. Trotzdem war auch ich immer für sie da. Mein Mann ist fleissig und intelligent, rhetorisch hoch begabt. Er kann mich platt reden, er redet mich an die Wand. Eigentlich hat er immer schon mehr oder weniger Alkohol genossen. Aber es hielt sich zumeist in Grenzen. Wir sind 20 Jahre zusammen und 13 Jahre verheiratet. Vor einigen Jahren hat er neben Bier auch noch härtere Sachen getrunken. Da wurde er gemein und gehässig und verletzend. Aber nie handgreiflich. Wir haben darüber gesprochen, er hat die harten Sachen weg gelassen. Danach war es nur noch Bier oder Rotwein oder beides.
    Die abendliche Trinkmenge steigerte sich langsam aber stetig. Von anfangs 3-4 Flaschen Bier, wurden es 5 oder 6. Darüber sprachen wir auch, er hat es wieder reduziert. Seit einem Jahr ist er aber wieder so bei 7 – 9 Flaschen Bier am abend angekommen. Gestern abend war es sogar noch mehr.Er wird dann sehr aggressiv mir gegenüber und ich muss mir Gemeinheiten unter der Gürtellinie anhören. Am Wochenende trinke ich auch schon mal Bier mit ihm gemeinsam, werde aber nie gemein. Wenn ich genug habe, gehe ich schlafen. Ab jetzt trinke ich gar nichts mehr. Es widert mich an.

    Ich habe ihm gesagt, dass ich der Meinung bin, dass er zuviel Bier trinkt, dass er dann fies zu mir wird und er soll mal darüber nachdenken. Dass er dann manchmal sogar einen Filmriß hat und am nächsten Tag nichts mehr von seinen Gemeinheiten weiß. Was dann kam, war wirklich das schlimmste. Also er ist der Meinung, dass er überhaupt kein Problem hat, ich ticke nicht mehr richtig und er würde nur ausrasten, weil ich ihn immer provozieren würde. Nach einer gewissen Menge ist er zunächst noch lustig, dann schlägt es schlagartig in Aggressionen um, Gemeinheiten und Drohungen. Aber ich bin immer schuld, ich hätte ihn provoziert. Sonst wäre er ja nicht so.
    Ich bin dann schlafen gegangen. Er noch lange nicht. Ich bin auf der Arbeit. Ich bin völlig verzweifelt und mir geht es dreckig. Was soll ich nur tun?? Eine Arbeitskollegin hat mir gerade ein Zimmer in ihrer Wohnung angeboten, das zufällig frei ist. Sie lebt alleine, soll ich heute noch ausziehen? Was meint IHr? Wie sind Eure Erfahrungen? Ich schwanke noch, ich bin am Ende und ich bin sehr harmoniebedürftig. Soll ich mal wieder klein beigeben?

  • Das stimmt. Es gehören immer zwei zu einer miesen Beziehung und es sind immer beide schuld, wenn eine Ehe in die Brüche geht. Aber auch das sieht mein Mann nicht, ich bin alleine schuld. Ich war ihm immer treu, bin nie fremdgegangen, er war meine große Liebe.

    Ist er denn nun Alkoholkrank oder nicht? Was meinst Ihr dazu? Heute Nachmittag hole ich meine nötigsten Sachen, dann ziehe ich aus. Einen Unterschlupf für die Übergangszeit habe ich schon gefunden.

    Bitte schreibt mir!!! Ich brauche Unterstützung für meinen Entschluß!!

  • Hallo Olympia,

    ich begrüße Dich recht herzlich in unserem Forum!

    Es deutet schon einiges darauf hin, dass Dein Mann ein massives Alkoholproblem hat.

    Und alles, was Du schreibst, kennen viele hier nur zu genau.

    Auch diese Schuldzuweisungen sind typisches Verhalten, aber den Schuh brauchst Du Dir nicht anziehen.

    Du bist nicht schuld daran, daß er trinkt! Schließlich ist er erwachsen und Du setzt ihm ja nicht die Flasche an den Hals!

    Das Du jetzt erstmal ausziehen willst, halte ich für die beste Lösung zur Zeit, denn Du wirst immer schlechter mit seiner Trinkerei zurechtkommen und es wird Dich immer mehr runterziehen.

    Auch ist es so, daß Du ihn indirekt noch unterstützt in seiner Trinkerei.

    Wasrum sollte er auch etwas ändern? Ihm geht es doch gut. Sein Leben läuft in geregelten Bahnen und Du bist da für ihn!

    Vielleicht lässt ihn Dein Auszug ja wach werden und er fängt wenigstens mal an darüber nachzudenken.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Liebe Speedy53,es deutet vieles darauf hin? Meinst Du das im Ernst? Beim täglichen Konsum von 4 bis 6 liter bier? ich meine schon, dass er alkoholkrank ist. Mir fällt dieser Schritt sehr schwer, aber ich denke, es muß sein, sonst gehe ich vor die Hunde. Vielleicht finden wir ja noch eimal zueinander. Aber im Moment sehe ich das eher nicht.
    Danke für Deinen Zuspruch. Deine Geschichte habe ich auch gelesen. Du hast ja auch einiges mitgemacht. Aber ich habe soviel gelesen, dass ich es nicht mehr genau weiss, im moment jedenfalls nicht.

  • Hallo Olympia,

    ich kann nicht sagen, ob Dein Mann alkoholkrank ist, denn ich kenne ihn nicht und ich bin kein Arzt.

    Aber bei der Kontinuität und den Mengen deutet, wie gesagt, alles darauf hin!

    Natürlich fällt einem die Trennung nicht leicht, denn schließlich hat man diesen Menschen ja mal geliebt oder liebt ihn noch!

    Und doch ist es leider oftmals die einzige Konsequenz, will man nicht selber mit untergehen.

    Auch mir hat, als ich meinen Mann verließ, das Herz geblutet! Aber es musste sein und heute bin ich froh, diesen Schritt gegangen zu sein.

    Wäre ich geblieben, würde er heute noch saufen und ich wäre wahrscheinlich genauso krank, wie er!

    Ich kann mich sehr gut in Deine Lage versetzen, denn vieles von dem, was Du geschrieben hast, hätte auch von mir kommen können.

    Einen Tip habe ich aber noch für Dich:

    Wenn Du jetzt gehst, bleibe auch hart und falle nicht auf etwaiige Versprechen rein.

    Er wird es sofort merken, wenn Du schwach wirst und wird die Situation gnadenlos für sich ausnutzen.

    Also bitte keine Drohungen, die Du nicht bereit bist auch umzusetzen!

    Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe und wenn Dir danach ist, dann schreibe hier, was das Zeug hält.

    Mir hat es immer sehr geholfen, meine Gedanken zu ordnen.

    Hier ist immer irgend jemand, der Dir zuhört!

    Lieben Gruß nochmal
    Speedy

  • Danke liebe Speedy, der untere Weg wäre der einfachere für mich. Klein beigeben und alles über mich ergehen lassen. Aber ich werde die Sache heute durchziehen und mich nicht beirren lassen. Wahrscheinlich wird er sowieso nicht versuchen, mich davon abzuhalten.
    Wie geht es Dir mittlerweile?
    Über den Ausgang berichte ich morgen.
    Olympia

  • Danke Olympia,

    mir geht es jetzt sehr gut!

    Mein Mann trinkt seit nunmehr fast 11 Monaten nicht mehr. Er hat während meiner Abwesenheit eine Entgiftung gemacht, geht 2x wöchentl. in eine SHG und macht seit 8 Monaten eine Therapie.

    Das alles wäre aber nicht so, wäre ich geblieben!

    Ich lebe mittlerweile wieder zu Hause und ich habe den Mann wieder, in den ich mich vor 25 Jahren verliebt habe!

    Ich warte schon gespannt auf Deinen Bericht morgen!

    LG Speedy

  • Hallo Olympia,
    ich möchte gar nicht so viel schreiben, weil ich mir nicht den ganzen Thread durchgelesen habe. Jedoch möchte ich zu der Überschrift "Er will mich zerstören" etwas anmerken. Du zerstörst dich selbst, indem du es erträgst und ständig "kleinbei gibst". Du bist selbst für dein Glück verantwortlich! Änder was, oder mach so weiter. Die Entscheidung liegt bei dir.

  • Hallo Ihr Lieben, es ist viel passiert und nur deswegen kam ich nicht dazu hier zu schreiben. Ich habe die Flucht ergriffen. Ja, es stimmt, es ist mein Leben und mein Glück und nur ich alleine kann es ändern.
    Ich bin ausgezogen, nur einige Kleider mitgenommen. Dann habe ich eine Woche bei einer Freundin gewohnt. Viele gute Gespräche geführt und nun habe ich eine eigene Wohnung gefunden. Ich habe eine Luftmatraze und etwas zum Zudecken und sogar einen Tisch, Stühle und eine Kaffeemaschine und ein kleines Kofferradio. Ich habe alles, was ich im Moment brauche.
    Und es geht mir so gut dabei, wie seit langer langer Zeit nicht mehr. Jetzt finde ich meine Mitte langsam wieder, komme zur Besinnung. Mein Mann begreift immer noch nichts. Er will immer noch nichts einsehen.

    Ab morgen habe ich Urlaub und werde Weihnachten bei meiner Schwester in Norddeutschland verbringen. Ich habe sie schon 2 Jahre nicht mehr gesehen.
    Ich danke Euch allen für Eure Unterstützung und werde im nächsten Jahr weiter berichten.
    Euch allen ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr.
    Olympia

  • Hallo Olympia,

    ich drück dich dich mal.

    Auch wenn es jetzt noch sehr schlecht aussieht es wird besser.

    Ich bin auch mit ganz wenig gegangen.

    Liebe Grüsse und ein schönes Fest hier in Norddeutschland
    Elocin

  • Hallo Elocin, dank für Deine guten Wünsche. Ich bin kein Mensch, der viel braucht, ich bin mit wenig zufrieden. Hauptsache, ich habe jetzt endlich meine Ruhe.
    Dir wünsche ich auch ein frohes Weihnachtsfest. Das Forum hat mir in meiner Entscheidung immens geholfen. Ich habe viel mit gelesen und immer, wenn ich Zweifel an meinem Verstand hatte, ob ich alles richtig beurteile, habe ich mir bei euch Kraft geholt.
    Olympia

  • Hallo Ihr Lieben, bin wieder zu Hause. Der Kurzurlaub bei meiner Familie in Norddeutschland hat mir gut getan. Alle haben mich in meinem Entschluß unterstützt. Jetzt bin ich wieder in meiner neuen Wohnung, in der es noch nicht viele Möbel gibt. Abends und am Wochenende bin ich allein. Ich bin zufrieden, dass ich nachts kein Geschnarsche mehr höre, keine Fahne rieche und keiner ins Bett pinkelt. Ich bin zufrieden, dass ich nachts nicht mehr geweckt werde und mir irgendeine gequirlte Scheisse anhören muss. Zwischendurch hatte ich sogar mal ein Gespräch mit ihm. Aber alles beim alten: ich bin an allem Schuld und ich würde eine Therapie benötigen!!! Nicht er!!! Kaum war ich weg, hat er alles persönlichen Dinge von mir in Mülltüten gepackt. Die habe ich mir zwischenzeitlich geholt. Es ist schwer, weiterhin standhaft zu bleiben. Aber ich will mich nicht mehr klein machen, ich will nicht wieder nachgeben. In unserem Bekanntenkreis erzählt er die gemeinsten Lügen über mich. Warum tut ein Mensch nur so etwas? Es ist noch ein weiter Weg für mich. Die Kraft, die ich dafür brauche, finde ich bei Euch. In Euren Beiträgen und in Euren Antworten.
    Vielleicht sollte ich mir mal eine SHG für Cos suchen.
    Olympia

  • Hallo Olympia,

    Du hast schon das geschafft, was ich noch vor mir habe.
    Mein Gott, wie sich unsere Gischichten ähneln!!
    Auch mein Mann verändert sich zusehends, er wird auch richtig gemein.

    Ich bewundere Dich und hoffe das ich auch bald so weit bin - einige Sachen gehören vor meinem Weggang noch erledigt, auch ist unsere Tochter ( 22 ) noch beruflich gebunden und die möchte ich mit ihn auf keinen Fall alleine lassen - die Maus hat eh schon einen psychischen Knax bekommen.

    Die Zeit werde ich nutzen um mir von allen Anschaffungen Kopien zumachen - er hat mich Jahrzehnte kurz gehalten - JETZT HOLE ICH MIR ALLES ZURÜCK!! alles gehört ihm, auch das Auto was ich von meinem Erbe bezahlt habe.

    Wenn er also das Saufen nicht aufhört muß er bluten.

    Liebe Grüße Sternderl

  • Hallo Olympia,

    Zitat

    ich würde eine Therapie benötigen!!! Nicht er!!!

    Das hat meiner auch gesagt. Daraufhin habe ich gesagt. Das stimmt was du sagst ich brauche eine Therapie, weil ich mich von deiner Sucht befreien möchte da sie mich auch krank gemacht hat. In diesem Punkt gebe ich dir uneingeschränkt recht. Da hat er so :shock: geschaut.

    Die Idee in eine SHG zu gehen find ich echt super. Mir tut sie gut und gibt mir Kraft bei mir zu bleiben.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Ihr Lieben, bin mal wieder da. Nach längerer Zeit. Mittlerweile habe ich mich in meiner neuen Wohnung gut eingelebt und konnte mir sogar das eine oder andere Möbelstück anschaffen. So, dass es jetzt schon ganz gemütlich ist und vor allen Dingen, ich bin dort alleine und niemand redet mir rein, niemand demütigt mich, niemand ist gemein zu mir und niemand macht mich verbal herunter mit gehässigkeiten, weil er mal wieder zuviel getrunken hat.

    Tja, was soll ich sagen. Mein Ex bzw. Nochmann ist nicht nur uneinsichtig, ich bin an allem schuld. Das erzählt er überall herum. Er hat mich gehen lassen und nicht um seine Ehe gekämpft. Er wollte ja noch nicht einmal eine Ehepaartherapie mit mir machen. Jetzt gibt er mir meine restlichen Sachen nicht, meine eigenen Möbel nicht, meine persönlichen Gegenstände nicht, meine Sommersachen zum Anziehen, wie Blusen und Hosen. Meine Rentenpapiere und alles persönlichen Unterlagen. Er ist sogar zu einer Anwältin gerannt und will jetzt von mir Trennungsunterhalt. DAs muss man sich mal vorstellen!! Er ist nicht aufgewacht, er hat sein Leben nicht geändert, weil seine liebe Mutter ihn jetzt wohl unterstützt.
    Was blieb mir anders übrig???? Jetzt musste ich auch einen Anwalt einschalten. Jetzt muss ich auch noch um meine persönlichen Dinge kämpfen. Erst habe ich um mich gekämpft, um das Überleben meiner Seele und jetzt kommt auch noch der materielle Kampf hinzu. Und das nach den ganzen Jahren, immerhin waren wir 14 Jahre jetzt verheiratet.
    Manchmal bin ich echt fertig und grübele darüber nach, was ich hätte anders machen sollen. Aber mir fällt nix ein und ich bin froh, dass ich jetzt endlich meine eigenen vier Wände habe.
    Würde mich sehr über Eure Antworten freuen. Ich kann nur jedem raten, so schnell wie möglich einen Schlußstrich zu ziehen und so schnell wie möglich seine Sachen an sich zu bringen. Mit so einer Hinterhältigkeit hätte ich nicht gerechnet.

    Alles Liebe, Olympia

  • Servus Olympia,

    um Deine Situation beneide ich Dich nicht. Ich möchte Dir aber zwei Dinge zu bedenken geben, auch wenn Du momentan mit meiner Aussage vielleicht nicht viel anfangen kannst oder willst:

    1.)

    Zitat

    Mein Ex bzw. Nochmann ist nicht nur uneinsichtig, ... Er wollte ja noch nicht einmal eine Ehepaartherapie mit mir machen...

    Mit fehlender Einsicht oder fehlendem Willen ist es hier leider nicht getan. So, wie Du den Konsum Deines Mannes beschrieben hast, ist er seit Jahren alkoholkrank und mit Sicherheit bereits auch psychisch angeschlagen. Das ist keine Entschuldigung für sein Verhalten, sondern eine Erklärung, warum er so ist wie er ist. Ich konnte in diesem Stadium gar nicht mehr rational handeln oder denken, Emotionen waren (fast) ganz weg, die Sucht war stärker.

    2.)

    Zitat

    Manchmal bin ich echt fertig und grübele darüber nach, was ich hätte anders machen sollen

    Nichts. Du hast jetzt für Dich erkannt, dass Du so nicht mehr leben willst, und Du hast jetzt für Dich gehandelt und eine Änderung herbeigeführt. Das ist gut so. Ganz ehrlich: hätte Dir jemand z.B. vor fünf Jahren gesagt "trenne Dich", wärest Du denn überhaupt bereit gewesen dazu? Nein? Na also. Lieber jetzt handeln als in der Vergangenheit grübeln - Du machst das schon richtig!

    Ich wünsch Dir viel Kraft für Deinen Neuanfang!

    LG
    Spedi

  • Hallo Olympia,
    schön, dass du dich in deiner Wohnung wohlfühlst. Ich habe mich schon im November getrennt und kann total nachvollziehen was du meinst!
    Mein EX ist übrigens genauso uneinsichtig wie deiner und macht mir mittlerweile auch das Leben schwer. Dabei geht es ausschließlich um finanzielle Dinge. Aber da ich ja seine Existenz zerstört habe (ich könnte mich totlachen...) muß ich jetzt auch die Konsequenzen tragen.
    Den Rat, so schnell wie möglich einen Schlußstrich zu ziehen wenn keine Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft besteht, kann ich nur unterstreichen!!!
    Alles ist besser, als ständige Beleidigungen, Beschimpfungen und Demütigungen. Liebe ist was anderes.
    Liebe Grüße
    Kim

  • Liebe Spedi, liebe KimP,
    Eure Antworten haben mir sehr sehr gut getan. Manchmal falle ich einfach wieder in ein Loch, ein emotionales und grübele darüber. Aber natürlich habt Ihr recht, so recht. Aber es ist so gemein. Er wirft mir quasi all die Jahre unserer Ehe vor die Füße und will mich jetzt auch noch finanziell ausnehmen. Was soll ich nur davon halten. Aber so wie Ihr, bin auch immer ich an allem schuld gewesen und jetzt auch noch immer schuld für alles, was kommt. Ich will und kann sein Verhalten nicht entschuldigen, aber erklären für mich selbst, das ist mir manchmal wichtig. Doof, gell?
    Ich denke, dass er durch seine Alkoholkonsum auch einen psychischen Schaden bekommen hat. Mittlerweile habe ich auch viel gelesen darüber, vor allem über die narzistische Persönlichkeitsstörung. Die er anscheinend schon immer hatte, aber die sich durch den vielen alk so richtig entwickeln konnte. Alles schlecht machen, alle Menschen schlecht machen, demütigen, beleidigen, beschimpfen, erniedrigen, dem Partner nicht das eigene Leben gönnen und von der Familie und von Freuden isolieren. Die schuld immer bei anderen suchen und total rechthaberisch zu sein. Keiner Kritik zugänglich, keine Auswege suchen, nix , garnix.
    Kennt Ihr das auch von Euren Ex-Partnern?
    KimP: Wo kann ich Deine Geschichte lesen? Sie interessiert mich sehr. Wohnst du jetzt auch alleine und wie geht es Dir dabei?
    Liebe Grüße
    Olympia

  • Ich noch mal. Habe mir jetzt den Leidensweg von KimP und Elocin durchgelesen. Ihr könnte wirklich stolz auf Euch sein, was Ihr so alles geschafft habt und viele Parallelen habe ich entdeckt. Nur eines ist bei mir ganz anders gewesen. Ich habe meinen Mann gewarnt, ich habe ihm gesagt, wenn Du mich noch einmal so erbärmlich behandelst und wenn Du noch einmal so ausrastet wegen Deinem alk, dann verlasse ich Dich. Geglaubt hat er es mir natürlich nicht und war sich auch keiner Schuld bewusst, er wusste ja angeblich von garnichts mehr. Dann kam es, wie es kommen musste. Einige Wochen später, der totale Ausraster. Dazwischen natürlich immer wieder alk, beschimpfungen und beleidungen. Dann bin ich aber wirklich weg und nicht mehr zurück! ABER er hat überhaupt nicht versucht, mich zu halten oder mich zurück zu bekommen. Ich denke mal, er war froh, dass er mich los war und jetzt in Ruhe saufen konnte. Was meint Ihr? Auch habe ich nur meinen Verwandten erzählt, was ablief. Nicht aber seinen Verwandten. Von denen wird er jetzt aufgefangen. Die können ja garnicht nachvollziehen, was war. Und ich wollte ihn dort nicht schlecht machen. Immer noch total co.
    Bis bald, Olympia

  • Guten Morgen Olympia,

    Zitat

    Alles schlecht machen, alle Menschen schlecht machen, demütigen, beleidigen, beschimpfen, erniedrigen, dem Partner nicht das eigene Leben gönnen und von der Familie und von Freuden isolieren. Die schuld immer bei anderen suchen und total rechthaberisch zu sein. Keiner Kritik zugänglich, keine Auswege suchen, nix , garnix.
    Kennt Ihr das auch von Euren Ex-Partnern?

    Ja, ganz genauso war und ist es bei mir. Mein Ex müßte eigentlich mittlerweile ALLES besser wissen und können, er wäre der bessere Anwalt, Arzt, Steuerberater, Handwerker, Lehrer, ......... Ich könnte noch mehr aufzählen.

    NATÜRLICH macht er alles richtig und ICH habe jetzt auch noch seine Existenz zerstört (wir waren zusammen selbständig). Dass ich wie eine Löwin um die Beziehung gekämpft habe, fällt einfach weg.
    Kritik? Oh Gott.... Wenn ich es gewagt habe ihn zu kritisieren, habe ich "ihn angegriffen". Und er hat ordentlich "zurückgeschossen".
    Wenn ich eine andere Meinung als seine vertreten habe, habe ich "nicht hinter ihm gestanden".

    Ich bin auch immer noch total überrascht darüber, wie sehr sich hier die Geschichten und Schicksale ähneln. Unglaublich.

    Also, alles was du mit ihm erlebst gehört zum Alkoholismus dazu.

    Liebe Grüße
    Kim

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