13 Monate trocken...und trotzdem irgendwie unglücklich

  • Hallo s.,

    zwischen einem nüchternen und einem trockenen Leben bestehen Unterschiede.
    Bei mir entsteht der Verdacht, dass du seit deinem Tage 1 über den Willen dem Alkohol dich entzogen, nicht aber ein trockenes Leben im Geist und in deiner Lebensführung angenommen hast.

    Hattest du Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten ?

    Dein Umfeld und dein Umgang mit dem Alkohol hört sich für mich nach einer meiner vielen Trinkpausen an, zwar eine beachtliche Zeit, aber dennoch ruft sie nach Belohnung.

    Du hast z.B. hier im Forum die Möglichkeit, Wege anderer für dich aufzunehmen, zu reflektieren ... und daraus dich geistig vom Alkohol zu lösen. Aber das bedeutet auch einige Lebensveränderungen für dich, die dir aber Glück und Zufriedenheit bringen würden.

    Gruß, Freund.

  • Zitat von schmitzkatze

    In meinem Umfeld gibt es schon auch Leute, die mal nicht trinken, aber es gehört leider doch irgendwie zur Ausgeh-Kultur bei uns.
    Allerdings ist hiermit ein Kreis von ungefähr 10 Personen gemeint, allesamt sehr wichtige Vertrauenspersonen welche ich schon seit über 15 Jahren kenne und liebe; ich will dieses Umfeld nicht aufgeben !

    Hallo s.,

    zu einer glücklichen und zufriedenen Trockenheit gehört auch ein neues, alkoholfreies Umfeld.
    Solange ich dazu nicht bereit war, hier zu sondieren ..., mir eigens etwas Neues aufzubauen, mich nur noch mit jenen "geliebten" Menschen zu umgeben, die meine Trockenheit schätzten und unterstützten, nicht tranken und/oder alkoholkrank waren, ... waren es bei mir immer wieder nur Trinkpausen.

    Gruß, Freund.

  • Hallo s.,

    Zitat von schmitzkatze

    ... wünsche mir so sehr, einfach unbeschwert in Gesellschaft feiern zu können, ohne dieses kleine Stimmchen im Schädel zu haben, welche mir die Laune verdirbt

    Deine Gedanken kennt wohl jeder.
    Ich habe zum Zeitpunkt meines Tiefpunktes erkannt bzw. aus dem Erfahrungsaustausch mit Langzeittrockenen gewonnen, dass ich Gravierendes ändern musste und ich, sollte ich mein Umfeld nicht ändern, lebenslang in diesem Strudel gefangen bleibe.

    Ich habe mir damals erst einmal die Mindestzeit von 1 Jahr gesetzt, von Feiern, meinem alten Umfeld, von Orten, die ich mit dem Alkohol und dem Trinken verbunden habe, fernzuhalten.
    Das war mir meine Trockenheit, mein neuer Weg wert.

    Hier stellten sich dann auch wahre Freundschaften heraus, wer ohne Alkohol weiter mein "Freund" sein wollte.

    Du findest auf diesem Weg für dich neue Werte und Prioritäten fürs Leben.

    Heute feiere und verkehre gesellig mit Menschen ganz anders, der Alkohol spielt dabei keine Rolle mehr.

    Aber zu diesem Weg gehört schon etwas mehr. Und er macht dich frei.
    Du hast in deinem Leben noch nichts geändert, NUR NICHT TRINKEN REICHT NICHT.
    Pack`s an.

    Gruß, Freund.

  • ... und als Nachtrag:

    Wie sieht es im übrigen mit deiner Fahrsperre aus ?
    Diese Frage stelle ich aus dem Hintergrund, dass bei Rückerlangung der FE durch positive MPU schnell alte Verhaltensmuster durch Belohnungsmechanismen zuschlagen können.
    Hast du das schon einmal für dich hinterfragt.

    Ich hatte auch einmal nach einer längerer Trinkpause bei negativer MPU gesoffen ... der Tag x und Rückfall (egal mit welchem Ergebnis) lief damals bei mir im Countdown (unterbewußt).

    Gruß, Freund.

  • Hallo Schmitzkatze,

    Herzlich Willkommen hier im Forum!

    Es ist doch schon ein beachtlicher Zeitraum den Du nun schon nichts mehr
    trinkst. :wink:
    Ich finde es gut das Du nun merkst das Dir Deine Gedanken ge-
    fährlich werden könnten und Dir weitere Unterstützung suchst. :wink:

    Was Du über Deine SHG schreibst habe ich hin und wieder schon mal gehört,
    hast Du vielleicht noch andere Alternativen in Deiner Nähe? Es gibt ja nicht
    nur die AA's.

    Ich persönlich schöre auf die Kombination von Forum ( virituelle SHG) und
    meine reale Selbhilfegruppe. Es gibt allerdings auch genug die auf eine
    reale SHG verzichten, weil sie sich dort unwohl fühlen. Es kann sich also
    lohnen verschiedene Gruppen aufzusuchen und zu schauen wo die
    Chemie stimmt.

    Einen schönen 2. Advent wünsche ich Dir!

    Liebe Grüße
    Abendstern

  • Hallo Schmitzkatze,

    Zitat

    Wenn ich in Gesellschaft bin, und es wird getrunken (was ja leider normal ist), habe ich irgendwie das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen bzw. ich beneide in diesen Momenten die Leute, die in Gesellschaft trinken können

    Kannst Du das Gefühl mal genauer beschreiben ?
    Warum glaubst Du diese Menschen beneiden zu müssen ?
    Weil du vielleicht bereust, nicht mehr in Dein altes Schema, von dem Du Dich offenbar immer noch nicht gelöst hast, wieder hineinzufallen zu dürfen ?

    Ich selbst fühle mich gut unter sehr vielen Menschen, die nicht mehr trinken müssen, nicht nur, weil sie es nicht mehr "dürfen".
    13 Monate ... Ich bin froh, wenn ich selbst diese Zeit erreicht haben werde.
    Ab dem 12. Monat werde ich aufhören zu zählen. Die Normalität ist bei mir grösstenteils auch eingekehrt, Veränderungen gehen jetzt langsamer vonstatten, obwohl ... Ich denke, es ist alles drin.

    Grüsse
    Wolfgang

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