Beiträge von Alkfrei

    ... Ach, da bin ich ...

    Hallo und guten Abend,

    habe ich mich gerade selbst gesucht und wiedergefunden inmitten der vielen Beiträge.
    Bin weiterhin trocken und freue mich sehr darüber.

    Bei mir funktionieren wieder Kommunikation, auch Belastbarkeit ist wieder da.

    Viele Grüsse
    Wolfgang

    Heute feiere ich meinen ersten Trockenheitsgeburtstag. Ich bin zufrieden und stolz auf mich. Rundum habe ich gute Erfolge, alles strahlt im neuen Glanz. Ein paar Baustellen sind noch da, z.B. Arbeitslosigkeit, doch ich denke mit neuer Kraft schaffe ich auch dieses.

    Ich schreibe selten hier im Forum, es ist für mich "zu groß".
    Bin in Berlin und Sauerland in einem "familären" Forum.
    Ansonsten in 1-2 Kreuzbundgruppen. Die Psychotherapie ist bald mit Erfolg abgeschlossen.

    Es grüsst herzlich
    Wolfgang

    Hallo zusammen,

    ich bin ein schreibfauler Hund. Seit mehreren Wochen schrieb ich hier nicht mehr, las auch nur selten.
    Das liegt an der reellen SHG, dann habe ich ja meine Psychotherapie begonnen, und dann gibt es ja noch das normale Leben.
    Meine Mutter ist am 5 Dez. letzten Jahres verstorben, ich habe noch da einiges zu verarbeiten. Es ist zwar etwas, was jeden mal trifft, doch hat es mich schon mitgenommen. Auch in der schwierigsten Zeit habe ich nicht zur Flasche gegriffen, sondern bin unter Menschen gegangen, habe bis in die Nacht telefoniert, Musik gehört (ist für mich eines der besten Mittel), Essen gegangen, mich abgelenkt.

    Ich bin stolz auf mich, dass ich so einige - für mich sehr bedeutende Situationen durchlebt habt, wo ich standhaft geblieben bin.
    Dieses Ziel, an verschiedenen Lebenssituationen zu wachsen, möchte ich weiter verfolgen. Ich habe in den letzten 7 Wochen auch sehr glückliche, innige Momente gehabt.

    Partnerschaft super, Freundeskreis verbessert und erweitert, Baustelle Arbeit.

    Es grüsst euch herzlich
    Wolfgang

    Hallo Schmitzkatze,

    Zitat

    Wenn ich in Gesellschaft bin, und es wird getrunken (was ja leider normal ist), habe ich irgendwie das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen bzw. ich beneide in diesen Momenten die Leute, die in Gesellschaft trinken können

    Kannst Du das Gefühl mal genauer beschreiben ?
    Warum glaubst Du diese Menschen beneiden zu müssen ?
    Weil du vielleicht bereust, nicht mehr in Dein altes Schema, von dem Du Dich offenbar immer noch nicht gelöst hast, wieder hineinzufallen zu dürfen ?

    Ich selbst fühle mich gut unter sehr vielen Menschen, die nicht mehr trinken müssen, nicht nur, weil sie es nicht mehr "dürfen".
    13 Monate ... Ich bin froh, wenn ich selbst diese Zeit erreicht haben werde.
    Ab dem 12. Monat werde ich aufhören zu zählen. Die Normalität ist bei mir grösstenteils auch eingekehrt, Veränderungen gehen jetzt langsamer vonstatten, obwohl ... Ich denke, es ist alles drin.

    Grüsse
    Wolfgang

    Hallo zusammen,

    könntet ihr mir bitte folgendes Zitat aus einer anderen Quelle auslegen ?

    Zitat

    die Wahrheiten ändern sich,....... je mehr ,,man,, an SICH arbeitet.

    Ich bin der Meinung, Wahrheiten ändern sich nicht. Jedoch Sichtweisen.
    Bezogen auf den Alkohol interpretier ich das für mich:
    "Auf dem Weg in ein trockenes Leben ändern sich oft, bzw. öfters die eigenen Wahrheiten, bzw. die Sicht über sich selbst".

    Ist es eine philosophische Angelegenheit oder Alkoholiker-Termina, welches z.B. in einer LZT vermittelt wird ?

    Grüsse
    Wolfgang

    Was ist eigentlich mit dem Flaschenpfandautomaten im grösseren Discounter ? Warum muss ich mir den konzentrierten Alkgeruch (Reste durch das Schreddern der Flaschen) reinziehen, weil ich die Wasser- und Saftflaschen nicht aus 3 Meter Entfernung reinwerfen kann ? Wann kommt neben dem Nichtraucherschutz ein Alkoholiker-Schutz ?
    Es gibt Dinge, denen kann ich mich einfach nicht entziehen. Noch nicht oder nicht immer. Also lebe ich damit.
    Ich finde ein Abwägen von Vermeidung und Konfrontation wichtig.
    Ich habe meine Reste am Anfang der Trockenheit bewahrt, erst als ich mich gedanklich vom Alk zu lösen begann, habe ich diese Alkreste vernichtet. Ich habe sie mit Bedacht getrunken mit dem Satz, das war mein letztes Glas. Dabei ist es bis heute geblieben :wink:

    Hallo Alexander,

    ich sehe eine mögliche Gefahr sich in einer Therapie zu "verrennen", sie als Schutzmantel zu gebrauchen.
    Meine Schwester ist leider schon seit über 5 Jahren in Behandlung. :?

    Ich möchte für mich ein für allemal Schluss machen mit schädigenden Glaubensmustern, Verhaltensstrategien und dergleichen.
    Ich möchte gerne abtauchen in die Vergangenheit, um gestärkt der Gegenwart gegenüber treten zu können.
    Ich kläre vorab die Frage, welche Art der Therapie kommt am besten für mich in Frage.

    Grüsse
    Wolfgang

    Hallo ihr Lieben,

    für eure Antworten möchte ich mich bedanken.

    Auch die unten angezeigten, im Zusammenhang stehenden Threads haben mich weiter gebracht.

    Die Fragen und Lösungen liegen bei mir, die Konzepte und Hilfestellungen ausserhalb, so habe ich das für mich verstanden.

    Ich habe eine Vorbesprechung in knapp 2 Wochen, Arbeit liegt jedoch noch "in den Sternen".

    Grüsse
    Wolfgang

    Hallo zusammen,

    ich wusste jetzt nicht wohin mit meiner Frage, ausser hier:

    Ich habe noch alte "Baustellen", vermutlich aus der Kindheit, depressive Verstimmungen, die - auch überraschend -
    von Minuten bis zu Stunden dauern können.
    Ein Gefühl, "einen schweren Kopf zu haben", eine Niedergeschlagenheit oder schlechte Selbstmotivation.

    Was ist das besondere an der Psychotherapie ?
    In den Selbsthilfegruppen lerne ich ja auch sehr viel über mich selbst.
    Ist es wirklich wichtig, Kindheitstraumata zu bearbeiten (Heim, Scheidung), d.h. soweit zurückzugehen ?

    Wie arbeitet die Psychotherapie heute ?


    Arbeit. Wie lange hat es bei euch gedauert um - speziell nach Arbeitslosigkeit -wieder reinzukommen ? Konntet ihr direkt mit eurer "eigentlichen" Tätigkeit anfangen ?

    Grüsse
    Wolfgang

    Zufrieden trocken sein. Das ein ein sehr schönes Thema.

    Möchte noch hinzufügen, dass ich wieder in der Lage bin auch mit dem "Bauch zu fühlen", habe meine Sinne wieder beisammen.

    Was mir nicht mehr fehlt ist das, was ich mir durch Alkohol selbst die ganze Zeit genommen habe, denn ich habe es grösstenteils wieder zurück:

    Selbstvertrauen, Mut, Zuversicht, Urteilsvermögen, Handlungsfreiheit ...

    Das sind kleine Ausschnitte. Das Leben ohne Alkohol habe ich noch nicht lange gelebt, doch ich geniesse es. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass die Welt um mich herum nicht unbedingt eine bessere geworden ist.
    Da ich aber meine Potenziale wieder nutzen kann, steht mir die Welt wieder offen. Je mehr gute Erfahrungen ich im trockenen Leben habe, desto zufriedener werde ich.

    Grüsse
    Wolfgang

    Hallo zusammen,

    mir tut es richtig gut, mein Leben ohne Alkohol zu gestalten.
    Ich fühle mich befreiter, glücklicher, zufriedener.

    Einige der alten Ängste konnte ich schon bearbeiten, darunter Gefühle der Ablehnung, Einsamkeit, mit mir nicht eins zu sein.
    Wenn mir etwas nicht gut bekommt, dann denke ich jetzt meistens im Vorfeld drüber nach. Oft habe ich mich für andere fast aufgeopfert, dabei viel Energie gelassen und mich selbst vergessen. Mein Bauchgefühl, was ich wieder bekommen habe, hält mich mittlerweile von Dingen ab, die ich als vermeidbaren Frust erlebe.
    Ich ärgere mich weniger häufig als früher/vorher und kann damit besser umgehen. Ich fühle mich mehr ernstgenommen und geschätzt.

    Liebe Grüsse
    Wolfgang

    Hallo Plejaden,

    zu Hause auszuziehen ist eine große Umstellung an sich, wenn Du bislang das Elternhaus gewohnt warst.
    Obwohl ich der Ansicht bin, dass es für Dich auf Dauer nicht gut ist, bei Deinen trinkenden Eltern zu wohnen,
    halte ich es nicht für sinnvoll alleine zu wohnen.
    Für sinnvoll halte ich jeden Umgang mit Menschen, die nicht trinken.
    Am Beispiel Deiner Eltern wird sich zudem der Umgang mit trinkenden Menschen nicht vermeiden lassen.
    Vielleicht konzentrierst Du Dich besser mehr auf Dich als auf Dein trinkendes Umfeld ?
    Deine Eltern zwingen Dich doch nicht zum Mittrinken ? Warum leiten Sie Dich an ?
    Die SHG kannst Du immer noch wechseln oder in eine zusätzliche gehen.
    Diese wird nach Hilfe und Wohlfühlen ausgesucht, nicht nach Entfernung unter dem Gesichtspunkt entdeckt zu werden.

    Grüsse
    Wolfgang

    Hallo Leosaar,

    nochmal ich. Hätte den Inhalt netter rüberbringen können und wollte auch keine Wortumdreherei betreiben oder zerhackstücken.
    Habe gedanklich jedoch viele Szenen durchgespielt auf diesem Fest. Es laufen einfach fast überall dieselben Muster ab.
    Bleibt die Frage, wie ihr euch beim Firmenfest bei der Lautstärke unterhalten oder in sonstiger Weise verständigen wollt.

    Stell Dir auch mal "den Laden" ohne Alkohol vor, niemand würde Alkohol trinken. Ich glaube, mit dieser Situation wäre schwer umzugehen,
    denn für die meisten ist es ja DER Grund hinzugehen.
    Also, was erlebe ich wenn ich die Sache nüchtern betrachte und mich nicht der jämmerlichen Illusion einer Kollektivitität und wirklichen Unterhaltung hingebe ? Richtig. Nichts.

    Und aufgepasst: Manche Arbeitgeber nutzen so etwas, ob zu erfahren, welcher Arbeitnehmer "gerne mal einen hebt". Als "Wahrheitsserum", wie weit reicht die Selbstdisziplin unter Alkohol, wie steht es mit der Zufriedenheit bezügl. des Jobs, wie sind die zwischenmenschlichen Kontakte untereinander etc.

    Ich glaube, es ging Dir um die mögliche Tatsache, dass man Dich komisch betrachtet, wenn Du keinen Alkohol trinkst gerade dort wo es als normal angesehen wird ("der muss doch was zu verbergen haben"). Nee, musst Du nicht und mithalten auch nicht.

    Grüsse
    Wolfgang

    Hallo zusammen,

    für mich gehört das Trinken von nicht alkoholischen Getränken zur NORMalität. Alles andere ist erfunden und fördert den Absatz von Alkoholika.
    Als Kulturgut habe ich Alkohol schon lange nicht (mehr) gesehen.

    Zitat

    wenn man sehr gefährdet ist sollte man bestimmte situationen meiden versteh ich ja.

    Als Mensch, der sich in kurzer Zeit sehr intensiv mit Alkohol beschäftigt hat, fällt mir auch das Wörtchen "man" auf in meiner Signalwortliste.
    Dieses bedeutet im Vokabular: "Ich darf in der 3. Person sprechen, wenn, bzw. weil ich mich - aus meiner LOGIK heraus - vom Alkohol distanzieren kann". Die Steigerungsform sehr gefährdet lasse ich jetzt unkommentiert.

    Uff. Ich habe schon oft aus vermeintlicher Logik gehandelt und bin entweder damit auf´s Gesicht geflogen oder wurde eines besseren belehrt.

    Ich bin niemanden gegenüber verpflichtet zu begründen, warum ich keinen Alkohol trinke. Jedoch sehe ich mich verpflichtet zu begründen, warum ich Alkohol trinken sollte, wenn ich es meinen (neuen) Grundsätzen widerstrebt. Wenigstens mir selbst.

    Ob "ein Dritter" auf Festen von Bier oder Champagner kotzt ist glaube ich einerlei. Ob jedoch jemand aus seiner Sicht kurzfristig trinken "darf" oder einen weiteren Schritt in seine Abhängigkeit unternimmt, sind für mich 2 verschiedene Paar Schuhe.

    Für mich ist jeder kleine Schritt in die Unabhängigkeit vom Alkohol ein grosser Schritt in die Richtung eines nüchternen Lebens. Die Zufriedenheit lasse ich mal an dieser Stelle weg. Diese kommt im Normalfall als natürliche Konsequenz.

    Grüsse
    Wolfgang

    Hallo Leosaar,

    Ja, eine Frage hätte ich an Dich:

    Warum machst Du Dir Gedanken an Alkohol und möchtest gleichzeitig auf das weltgrösste Besäufnis ? Weil Du eingeladen bist, mit zukommen ?
    Ist das so toll, in engen Zelten zu sitzen unter dem ganzen Dunst (!), Fleischkonsum, Zaunpinkelei, medizinische Notfälle und Schlägereien ?

    Entschuldige bitte meine etwas grobe Wortwahl. Jedoch bei:

    Zitat

    hab eigentlich keine probleme mehr damit alk abzulehnen

    gehen mir die Alarmglocken an. Ich finde, ein Mensch mit Niveau, der etwas auf sich hält, meidet Orte ohne Niveau und Sinn.

    Grüsse
    Wolfgang

    Hallo Brigitte,

    ich sehe das genauso wie Du. Gruppenbesuche sind nicht da zur Lösung eines kurzfristigen Problemes. Regelmässigkeit und lange Dauer (Jahre) sind von Wichtigkeit.

    Zitat

    Manchmal denke ich, solche Gruppen täten jedem Menschen gut. Sei er Alkoholiker oder nicht.

    In der Natur der Dinge liegt es, dass das Thema Alkohol immer relevant ist. Themen wie Familie, Partnerschaft, Freundschaft und Beruf finde ich auch äusserst wichtig. Die vielseitigsten Gefühle und Themen wie z.B. Selbstdisziplin, Kommunikation, Kritikfähigkeit.

    Zitat

    In meiner Krankenhausgruppe (SHG, die im Krankenhaus stattfindet und speziell die Leute ansprechen will, die dort zur Entgiftung hinkommen) sehe ich ein kommen und gehen

    (Gedankliche Vorstellung) : "Jetzt bin ich sauber entgiftet. Jetzt darf ich wieder. GottseiDank ist nichts Schlimmeres passiert. Zum Glück ist jetzt alles vorbei und ich muss jetzt nichts mehr tun. Wenn wieder "was" ist, entgifte ich halt wieder".
    Die Krankenhausgruppe wäre für mich persönlich nichts. Da bliebe ich auf Anfangserfahrungen stehen. Wie der Weg der 4 bis 5-maligen Besucher ausser mit einem verständlichen Rückfall ausgeht, erfahren wir nicht.

    Bei mir sind es 2 reguläre Gruppen, 6, 8 bis 15 Jahre Trockenheit sind da keine Seltenheit. In einer 3. Gruppe, zu der ich eingeladen war gab es eine Angehörige, die bereits ihren Lösungsansatz für sich gefunden hatte.
    Ihr wurde trotzdem empfohlen weiterhin in der Gruppe zu bleiben.
    Zum einen eben wegen den zahlreichen persönlichen Erfahrungen generell im Leben, zum anderen präventiv, bevor sie ähnliche, für sie negative Erfahrungen nochmals machen sollte.

    Austausch tut mir immer gut. Fast egal wie, wann und mit wem.
    Denn erstens hilft mir meine eigene Aussprache, zweitens komme ich durch Erfahrungen und Ansichten anderen immer ein Stückchen weiter mit mir selbst, drittens können auch andere von mir profitieren.

    Grüsse
    Wolfgang

    Hallo und guten Abend,

    derzeit habe ich nicht viel zu berichten ausser dass ich mich in der festen SHG sehr wohl fühle und oft zu anderen SHG´s miteingeladen werde.
    Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, weil die Menschen jedesmal andere sind und die Themen einfach nie zu neige gehen.
    Für mich ist es gut und angenehm von den Angeboten Gebrauch zu machen. Ich grübele weniger und komme abends einfach besser zur Ruhe.
    Mit der Zeit werde ich gelassener. Ich lebe auch mehr in der Gegenwart. Viel mehr, als ich es je tat.

    Grüsse
    Wolfgang

    Hallo Scrooge,

    der eine ist Frühaufsteher und der andere Spätzünder.
    Ersteres war nie und und würde mich jetzt beim Spätzünder einreihen.

    Rückfallrisiken minimieren ? JA, denke mal, das Wort heisst generell Prävention. Weiss aber was Du meinst.
    Kenne das bei mir sehr gut mit Verschiebebahnhöfen, aus Tagen wurden bei mir Wochen, Monate ... Mann, wozu war ich alles "in der Lage".
    Ich bildete mir doch tatsächlich ein, mit Passivität Aktivität zu erreichen :shock:
    Zu Konflikten gehört für mich die Kritikfähigkeit, die ich wieder lernen muss. Das beeinhaltet mich selbst richtig einschätzen zu können und auch Kränkbarkeit, wenn ich mich zu unrecht kritisiert fühle.

    Auch ich bin gegen Konflikte nicht immun.

    Zitat

    Ich freue mich, dass dir deine Nüchternheit auch sehr wichtig zu sein scheint.

    Sie ist es.

    Freue mich Gleichgesinnten zu begegnen. :wink:

    Gruss
    Wolfgang

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    Hallo ihr,

    auch heute habe ich wieder viele, viele Threads hier gelesen.

    Mir ist aufgefallen, das Hilfestellungen uneigennützig von denen gegeben werden können, die für sich schon Hilfe erfahren haben und für sich einen
    begehbaren Weg gefunden haben, bzw. sehen.

    Oft haben viele Threads die Suche nach Anerkennung und Bestätigung zum Inhalt, was u.U. dazu führen kann, dass persönliches Verhalten und der Umgang mit der eigenen Sucht kaschiert, d.h. verdeckt werden kann.

    Obwohl ich meine, dass Anerkennung und Bestätigung grundsätzlich nichts Verkehrtes sind, sollte ein jeder Anfänger bei sich anfangen und nicht nach Menschen suchen, die das ähnliche Stadium haben, anders ausgedrückt, er oder sie hat genau wie ich 4 Monate ohne Alkohol etc.
    Dieses Suchen nach Gemeinsamkeiten beengt meiner Ansicht nach den Horizont.

    Ich für meinen Teil kann nur vom anderen lernen, wenn ich meine Bedürfnisse in dem Moment zurückstelle. Anschliessend ziehe ich mich zurück, überlege, wie kann ich das auf mich anwenden. Beim nächsten
    Male teile ich das mit, was ich für mich annehmen konnte, ohne niedere Beweggründe. In diesem neuen Moment begründe ich mein Helferbestreben damit, dass ich mir etwas erarbeitet habe, was auch für
    den anderen nützlich sein kann, wenn ich merke dass er sich ggf. in einzelnen Punkten im Kreis dreht und nicht weiterkommt.

    Ich bin mir selbst der Wichtigste. Diesen Satz habe ich kürzlich in meiner SHG gehört. Anfangs dachte ich, kann doch gar nicht sein. Klingt egoistisch oder zumindest überheblich.
    Und auch: Nehme Dich ernst, doch nicht zu wichtig. Bleibe bei Dir.
    Hiermit ist wohl ein gebremster Egoismus und ein defensives Verhalten gemeint.

    Anerkennung und Bestätigung hole ich mir heute mit offenen, ehrlichen Absichten, mit Erfolgen in meiner andauernden Trockenheit, die Euphorie
    kannte und immer noch kennt im Sinne von: Es ist ein Hochgefühl, trocken zu sein im Sinne von Endlich gelange ich wieder zu meinen Fähigkeiten zurück, endlich kann ich wieder meine Sinne einsetzen, endlich kann ich wieder mit meinen Mitmenschen interagieren (aufeinanderbezogenes Handeln).

    Letzteres schreibe ich zum Thema trockenes, zufriedenes Leben und Anfangseuphorie der Trockenheit in Begegnung der Alltagsprobleme, welche nun aufgedeckt werden und kein Grund zum Kapitulieren sind, sondern der Auslöser zum Handeln.
    Je öfters ich mir diese Rituale einbrenne und je öfter ich nach eigenen, korrigierbaren Vorsätzen lebe, desto eher komme ich meinem eigenen Ziel näher.

    Soweit meine Tagesgedanken.

    Grüsse und einen guten Tag
    Wolfgang