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Hallo ihr,
auch heute habe ich wieder viele, viele Threads hier gelesen.
Mir ist aufgefallen, das Hilfestellungen uneigennützig von denen gegeben werden können, die für sich schon Hilfe erfahren haben und für sich einen
begehbaren Weg gefunden haben, bzw. sehen.
Oft haben viele Threads die Suche nach Anerkennung und Bestätigung zum Inhalt, was u.U. dazu führen kann, dass persönliches Verhalten und der Umgang mit der eigenen Sucht kaschiert, d.h. verdeckt werden kann.
Obwohl ich meine, dass Anerkennung und Bestätigung grundsätzlich nichts Verkehrtes sind, sollte ein jeder Anfänger bei sich anfangen und nicht nach Menschen suchen, die das ähnliche Stadium haben, anders ausgedrückt, er oder sie hat genau wie ich 4 Monate ohne Alkohol etc.
Dieses Suchen nach Gemeinsamkeiten beengt meiner Ansicht nach den Horizont.
Ich für meinen Teil kann nur vom anderen lernen, wenn ich meine Bedürfnisse in dem Moment zurückstelle. Anschliessend ziehe ich mich zurück, überlege, wie kann ich das auf mich anwenden. Beim nächsten
Male teile ich das mit, was ich für mich annehmen konnte, ohne niedere Beweggründe. In diesem neuen Moment begründe ich mein Helferbestreben damit, dass ich mir etwas erarbeitet habe, was auch für
den anderen nützlich sein kann, wenn ich merke dass er sich ggf. in einzelnen Punkten im Kreis dreht und nicht weiterkommt.
Ich bin mir selbst der Wichtigste. Diesen Satz habe ich kürzlich in meiner SHG gehört. Anfangs dachte ich, kann doch gar nicht sein. Klingt egoistisch oder zumindest überheblich.
Und auch: Nehme Dich ernst, doch nicht zu wichtig. Bleibe bei Dir.
Hiermit ist wohl ein gebremster Egoismus und ein defensives Verhalten gemeint.
Anerkennung und Bestätigung hole ich mir heute mit offenen, ehrlichen Absichten, mit Erfolgen in meiner andauernden Trockenheit, die Euphorie
kannte und immer noch kennt im Sinne von: Es ist ein Hochgefühl, trocken zu sein im Sinne von Endlich gelange ich wieder zu meinen Fähigkeiten zurück, endlich kann ich wieder meine Sinne einsetzen, endlich kann ich wieder mit meinen Mitmenschen interagieren (aufeinanderbezogenes Handeln).
Letzteres schreibe ich zum Thema trockenes, zufriedenes Leben und Anfangseuphorie der Trockenheit in Begegnung der Alltagsprobleme, welche nun aufgedeckt werden und kein Grund zum Kapitulieren sind, sondern der Auslöser zum Handeln.
Je öfters ich mir diese Rituale einbrenne und je öfter ich nach eigenen, korrigierbaren Vorsätzen lebe, desto eher komme ich meinem eigenen Ziel näher.
Soweit meine Tagesgedanken.
Grüsse und einen guten Tag
Wolfgang