• Hallo,
    ich bin auch neu hier.
    Wenn ich das lese, kommt es mir vor, als würdest Du über meinen Mann schreiben. Das deckt sich ganz genau mit dem Verhalten meines Mannes.
    Dem wurde angeblich auch gesagt, er sei nicht abhängig und alles sei nicht so schlimm.
    Ich bin mir allerdings ganz sicher, daß eine Abhängigkeit besteht.
    Solange er das allerdings nicht einsieht wird sich auch wenig ändern.

    Liebe Grüße Lenjana

  • Hallo,

    mach Dir wegen Deiner "Blindheit" keine Vorwürfe - ging mir genauso. Mein Mann hat schon getrunken, bevor ich Ihn geheiratet habe. Das ist nicht nur blind sondern - im nachhinein betrachtet - ganz schon blöd.
    Aber was nützt es, sich Gedanken zu machen, was man hätte anders machen können, dafür ist es zu spät.

    Auch die finanzielle Situation ist bei mir die gleiche. Ich habe auch meinen Beruf aufgegebén wegen der Kinder (4 und 2). Ich frage mich allerdings inzwischen, was für die Kinder schlimmer ist: Irgendwann zu begreifen, was zu Hause los ist (noch sind sie zu klein) oder von Sozialhilfe zu leben.

    Ich will Dir wirklich keine Angst machen aber auch ich habe lange auf den großen Knall gewartet - und er kam: Vor drei Jahren hat mein Mann betrunken mit dem Firmenwagen einen Unfall verursacht - die Folge: Job weg, Geld weg, eigenes Haus weg!

    Und ich sitze immer noch hier und weiß nicht, was ich machen soll.
    Ich komme mir vor, als stünde ich vor einem riesen Berg und komme einfach nicht drüber. Ich weiß gar nicht wie ichs angehen soll oder was ich zuerst tun soll. Ich weiß aber mit Sicherheit, daß ich so ein leben weder für mich noch für die Kinder will.

    Tut mir leid, wenn ich viel von mir schreibe und Dir wahrscheinlich auch keine große Hilfe bin, weil ich Dir keinen Rat geben kann, aber ich kriegs ja selber nicht hin

    Lieben Gruß Lenjana

  • Hallo cappuccetta,

    vielen Dank für Deine Antwort. Ich finde, es tut wirklich gut sich mal austauschen zu können.

    Ich glaube, daß wir das Problem Alkohol überhaupt nicht in den Griff kriegen können, sondern nur unsere Männer. Allerdings frage ich mich oft, was hätte er den für einen Grund etwas zu unternehmen, schließlich ist ja immer jemand für einen da, er hat nicht mit ernsthaften Konsequenzen für sein Handeln zu rechnen.

    Schließlich stehe ich ja immer an seiner Seite. Und das ist das einzige, was wir ändern können. Ich glaube inzwischen wirklich das für mich der einzige Weg da raus die Trennung ist. Was mir allerdings sehr schwer fällt. (bin schon öfter ausgezogen und immer wieder zurückgegangen)

    Ich habe aber auch keine Lust mehr, nie zu wissen, was als nächstes passiert und ewig die zu sein, die sich nur was einbildet, ihn kontrolliert und nur Grund zum streiten sucht.

    Wie geht Deine Freundin mit der Abhängigkeit Ihres Mannes um?
    Hast Du schon davon gewußt, das Ihr Mann trinkt (über sowas spricht man ja normal nicht)?
    Ich kenne nämlich niemand sonst, von dem ich wüßte, daß er ein ähnliches Porblem hat.

    Liebe Grüße Lenjana

  • Hallo cappuccetta,

    vielleicht war es ja bei Deiner Freundin auch so, daß sie lange nichts sehen wollte. Ich glaube, man verschließt sich gerne vor solch unangenehmen Dingen. Zumal man meistens halt glaubt, das gäbe es nur bei anderen Leuten.

    Schön, daß ihr Mann jetzt anscheinend was verändert, wenn auch nicht ganz freiwillig.

    Daß Deine Kinder ohnehin aufgrund Ihres alters in einer schwierigen Lebensphase stecken, kann ich mir vorstellen und natürlich ist Trennung ja immer der allerletzte Ausweg. Jeder möchte ja eine intakte Familie. Rede mit Deinem Mann und mach ihm klar wie ernst es Dir ist. Daß er im Moment nur zwei Bier trinkt, macht er glaube ich nur, um Dich zu besänftigen (Eigenerfahrung).

    Mein Mann arbeitet auch im Schichtdienst - ist gerade zur Nachtschicht gegangen.

    Ich habe Ihm heute gesagt, daß ich so ein Leben für die Kinder und mich nicht mehr möchte und mich im neuen Jahr auf jeden Fall räumlich von Ihm trennen werde.
    Seine Antwort: Das versteht er, ich habe ja recht damit, aber ich könne Ihn doch nicht alleine lassen. Das war alles.
    Keine Ahnung was ich jetzt damit machen soll. Einerseits bin ich wirklich erleichtert, daß ich´s gesagt habe, aber andererseits glaube ich aufgrund der Antwort, er nimmt mich sowieso nicht ernst. Sonst hätte man ja wohl mehr zu sagen, als einen einzigen Satz.
    Naja, mal sehen - er hat jetzt auch Urlaub - was sich da entwickelt und ob vielleicht doch noch was anderes dazu einfällt.

    Liebe Grüße Lenjana

  • Zitat

    Ich habe Ihm heute gesagt, daß ich so ein Leben für die Kinder und mich nicht mehr möchte und mich im neuen Jahr auf jeden Fall räumlich von Ihm trennen werde.

    dann mach das auch. Sonst nimmt er dich nicht ernst.

    LG
    Elocin

  • Hallo Brit76,

    Danke für Deinen Rat. Ich will mich aber auf jeden Fall trennen, weil ich mir für mich und meine Kinder ein besseres Leben wünsche.
    Ich denke oft darüber nach, wie schön es ohne ihn wäre. Das er mich an so vielen Dingen im Leben hindert.
    Allerdings habe ich lauf der Jahre ganz vergessen, was ich eigentlich gerne tue, oder wie es ist, mich vielleicht auch mal um mich selbst zu kümmern.

    Ich bin aber sicher, daß sowohl die Kinder als auch ich, wenn die Trennung erstmal überwunden ist wesentlich besser leben als jetzt.

    Liebe Grüße Lenjana

  • Hallo Lenjana,

    Zitat

    Allerdings habe ich lauf der Jahre ganz vergessen, was ich eigentlich gerne tue, oder wie es ist, mich vielleicht auch mal um mich selbst zu kümmern.

    ich kann dir nur sagen, da ich da grad mittendrin bin, es ist ein sehr schönes Gefühl und auch sehr spannend das alles neu zu endecken.
    Manchmal komm ich aus dem Staunen gar nicht raus.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallu Cappucceta,
    deine Kinder wissen mehr als du denkst. Und mit 10 und 13 Jahren sind sie meiner Meinung nach alt genug, um mit ihnen darüber zu reden! Etwas zu sagen ist immer besser, als gar nichts zu sagen. Dann machen sie sich ihre eigenen Gedanken und fühlen sich schuldig. Das muss ja auch nicht sein! Erkläre ihnen in einer ruhigen Minute die Sachlage!

    Wie wäre es mit einer Mutter-Kind-Kur? Fällt mir so spontan dazu ein. Da kriegst du Abstand, kannst in Ruhe die Situation überdenken und wieder Kraft schöpfen! Für dich und deine Kinder!

    Das mit dem Ultimatum ist eine sehr gute Sache und dein Schritt in dein neues Leben! Ich wünsche dir viel Kraft dafür!

  • Liebe Cappuccetta,
    ich möchte dir jetzt nicht zu nahe treten...
    Glaube schon, dass deine Kinder bescheid wissen...
    Sie wissen mehr als man vermutet, bzw. sie selbst offenbaren würden, erst Recht in dem Alter deiner Großen...Mach dir bitte nichts vor, schon deinen Töchtern zu Liebe... Zumindest wissen sie, dass IRGENDETWAS bei euch nicht stimmt..., nicht normal ist..., bei Freundinnen anders ist..., Und die Phantasie der Kinder ist grenzenlos... Man kann sie nur schützen indem man offen mit ihnen redet und ihnen Ängste nimmt...
    Als, mittlerweile, erwachsene Tochter eines Alkoholikers weiß ich wovon ich rede!
    Bitte denk mal darüber nach!!!
    Liebe Grüße Anna

  • Zitat

    Natürlich wissen die Kinder, dass wir uns ständig streiten, sie leiden darunter. Das mit der Abhängigkeit käme dann noch obendrauf. Davon ahnen sie nichts. Ich kann sie doch nicht auch noch mit diesem Wissen belasten, ohne ihnen eine Lösung anzubieten!


    Das sehe ich anders! Es ist wichtig, zu reden! Sie stellen dir Fragen, und die beantwortest du ganz offen und ehrlich! Sei für sie da - so wissen sie auch, dass sie nicht alleine dastehen.

    Sag ihnen, dass sie sicher schon gemerkt haben, dass irgend etwas nicht stimmt und du gerne mit ihnen reden möchtest. Dass du nicht so weiterleben willst, weil dir dein Leben keinen Spaß macht und du dir überlegst, daran etwas zu verändern. Dass ihr Vater krank ist, und er sich behandeln lassen muss. Das wäre auch der Grund für seine Ausraster. Die Frist würde ich den Kindern auf jeden Fall mitteilen. Denn es betrifft sie genauso wie dich selbst!

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