Unglücklich

  • Hallo,
    ich habe meine 'Geschichte' bereits vor einiger Zeit im Vorstellungsbereich erzählt, leider hat sich an der dort geschilderten Situation bisher nichts geändert und ich bin sehr traurig. Der Mann, den ich liebe, ist nun inzwischen fast 7 Monate trocken, möchte aber weiterhin keinen Kontakt zu mir (er lebt insgesamt sehr isoliert, hat kaum soziale Kontakte).
    Als wir uns neulich zufällig begegneten, hat er mich in aller Öffentlichkeit in den Arm genommen und so fest gehalten, daß ich dachte, er wolle mich nicht mehr loslassen, aber - er möchte momentan keinen Kontakt, nur alles dem Zufall überlassen. Ich weiß, daß er auch sehr viel für mich empfindet.
    Gibt es hier jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mir helfen kann zu verstehen bzw. wie ich damit umgehen soll ?
    Vielen Dank für Eure Hilfe,
    Katharina

  • Hallo Zukunft,

    leider konnte ich deine ersten Beiträge nicht finden. Magst du noch mal den Link einstellen?

    Mir geht es ganz ähnlich wie dir. Nur würde ich gern ein wenig mehr von dir lesen, bevor ich mehr dazu schreibe.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Katharina,

    Trockenheitsarbeit ist Schwerstarbeit und der Betroffene hat eine Menge mit sich selbst zu tun.

    Gib ihm und Dir Zeit!

    Wenn er Dich liebt, wird er den Weg zurückfinden!

    Noch eine kleine Anmerkung:

    Da im Vorstellungsbereich nicht alle lesen können, solltest Du hier vielleicht doch nochmal ein wenig etwas von Dir und Deiner Situation schildern. Man kann dann einfach besser auf Dich eingehen und Du wirst auch mehr Antworten erhalten.

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Hallo Speedy,
    lieben Dank für Deine Antwort. Ich kopiere den wichtigsten Teil meiner Postings zum besseren Verständnis hier ein:

    14.10.07......ich bin seit einigen Tagen traurig, unglücklich und völlig ratlos, denn ich liebe einen Mann, der Alkoholiker ist - allerdings seit 4 Monaten (seine Aussage) trocken. Ich selbst bin nicht alkoholkrank, wurde aber bereits in meiner Kindheit/Jugend (ich bin 55 Jahre alt) mit dieser Krankheit konfrontiert, da mein Großvater und zwei Onkel Alkoholiker waren.
    Wir, dieser Mann und ich, begegneten uns vor einem Jahr zum ersten Mal unterwegs in unserer Kleinstadt, ich war irgendwie sofort fasziniert von ihm. Er sprach mich optisch an, sein Lächeln traf mich wie der Blitz.
    Wir sahen uns dann in unregelmäßigen Abständen immer wieder einmal, bis er mir irgendwann vor etwa 3 Monaten zum ersten Mal zuwinkte. Durch diese Geste fand ich dann den Mut den Kontakt zu ihm zu suchen und was dann folgte, war das Schönste, was ich mit einem Mann jemals erlebte. Unser Kontakt beschränkte sich zunächst auf eMails, dann auf stundenlange Telefonate und bei uns beiden entwickelten sich 'Schmetterlinge' (seine Worte). Auch ER sagte mir, daß man das, was er mit mir erlebte, wohl nur einmal im Leben erleben kann....und daß er überhaupt nicht begreifen kann, daß es sowas gibt.
    Was dann folgte, kann ich bis heute nicht verstehen und nachvollziehen.
    Vor etwas mehr als einer Woche wollten wir uns dann endlich treffen, ich lud ihn zu mir ein und er kam auch. Allerdings war er von Anfang an irgendwie reserviert und distanziert, alles war plötzlich ganz anders.
    Um es etwas abzukürzen....er schrieb mir am nächsten Tag eine eMail, mit der er mir mitteilte, daß ihm klar geworden sei, daß er nicht bereit sei eine Beziehung einzugehen, da er wohl noch nicht mit einer alten Beziehung abgeschlossen hätte. Irgendwie konnte/kann ich das nicht so recht glauben und mir drängte sich natürlich verständlicherweise die Frage auf 'bin ich schuld, habe ich etwas falsch gemacht'. Dies verneinte er jedoch sehr überzeugend !! Nein, es läge allein an ihm.
    Eine Beziehung auf freundschaftlicher Basis lehnt er (obwohl er das ursprünglich wollte) nun auch ab, da er meint, daß ich, ginge es mir schlecht, ihn automatisch emotional mit 'runterziehen' würde. Ich bin todunglücklich und ich möchte einfach verstehen, was hier passiert ist.
    Erst total euphorisch und dann das Ende von etwas, das noch nicht einmal richtig begonnen hatte.......!
    ...... dieser starke Widerspruch in seinem Verhalten läßt für mich eigentlich auch nur den Schluß 'Selbstschutz' zu, also auch Angst wieder in einer Partnerschaft zu versagen (er war 2x verheiratet). Eine zusätzliche Problematik, die ich - aus seiner Sicht - evtl. sehe, ist unsere unterschiedliche Lebenssituation - er arbeitslos und HarzIV-Empfänger, ich selbständig und wirtschaftlich abgesichert. Aber er weiß, daß das alles für mich kein Problem ist und ich voll zu und hinter ihm stehe, dies gilt auch für meine beiden erwachsenen Söhne. Für uns zählt in erster Linie der Mensch und nicht das, was er ist oder hat. Und er ist, trotz einer sehr bewegten Lebensgeschichte und seiner daraus resultierenden, heutigen Situtation ein sehr liebenswerter Mensch......!
    .....alles das, was ich hier geschrieben habe, habe ich ihm bereits in vielen, langen Gesprächen gesagt, aber es kamen immer wieder Aussagen wie z.B. 'was willst Du mit einem Loser wie mir' oder 'was machst Du, wenn Dir jemand sagt, 'was willst Du mit DEM Typ'. Er weiß, wie ich dazu stehe, nämlich, daß ich weder ihn noch irgendjemand anderen jemals als 'Loser' sehen, geschweige denn bezeichnen würde. Er weiß auch, daß ich noch nie mit dem 'Strom' geschwommen bin und die Meinung anderer für mich nicht maßgeblich ist......!!

    Ich kann diesen Mann nicht aufgeben, denn er ist - auch wenn mich nun mancher belächeln mag - die große Liebe meines Lebens.

    Ist leider recht lang geworden,
    danke für Eure Geduld....
    liebe Grüsse
    Katharina

  • Guten Morgen Katharina,

    es hat geklappt und ich stellte noch ein paar Parallelen fest. Allerdings habe ich mit dem Mann, um den es bei mir geht, einige Zeit zusammen gelebt. Trotzdem – als er ernsthaft trocken werden wollte, meinte er, dass er das nur alleine kann. Für mich brach damals eine Welt zusammen und es dauerte eine ganze Weile, bis akzeptieren konnte, was da passierte.

    Inzwischen haben wir keine Paar-Beziehung mehr, verstehen uns aber sehr gut. Wir helfen einander, wenn es erforderlich ist, lachen über die gleichen Dinge und wissen, wenn der durchhängt oder sich freut. Es war für mich sehr schwer, das alles anzunehmen. Zu akzeptieren, dass es nichts mit mir zu tun, sondern nur mit der Tatsache, dass er dies für seine Trockenheit braucht.

    Dieser Zustand dauert nun bald zwei Jahre. Zwei Jahre in denen jeder die Möglichkeit hat, sich in seine Wohnung zurück zu ziehen. Zwei Jahre, in denen ich gelernt habe, dass es durchaus schön ist, alleine zu leben. Ohne jemandem Rechenschaft abzulegen und ohne, dass immer, wenn ich durchhänge, jemand da ist. Ich muss dann aktiv werden und mir Gesprächspartner suchen oder aber mit der Situation alleine klarkommen. Und ich lasse ihn, so wie er ist, denn ich mag ihn ja auch so, wie er ist. Nur wollte ich früher immer, dass alles so geht, wie ich mir das vorstelle und habe ihm in bestimmten Bereichen seine Eigenheiten nicht lassen wollen. Wollte ihn davon überzeugen, dass meine Art, die Dinge zu handhaben, die bessere ist. Voll Co eben. Und nachdem ich das langsam aber sicher immer mehr ablege, kommen wir gut zurecht. Allerdings – auf die Art und Weise, die er mir geben kann. Und die muss ich einfach akzeptieren und entscheiden, ob ich das, was er gibt, annehme und mich damit bescheide. Wobei bescheiden vielleicht nicht ganz das richtige Wort dafür ist. Ich muss einfach akzeptieren, was ich nicht ändern kann. Ändern kann ich nur meine eigene Einstellung zu den Dingen. Und das ist es, was ich jeden Tag aufs Neue mir bewusst machen muss.

    Wenn „deiner“ gar keinen Kontakt haben möchte, wird dir auch nichts anderes übrig bleiben, als das zu akzeptieren. Vielleicht wächst dieses Besondere, was euch beide getroffen hat, ganz langsam. Ich glaube jedoch nicht, dass es wächst, wenn du drängelst. Ich hab früher immer gedrängelt. Nichts ging mir schnell genug und nichts was ich bekam, freiwillig bekam, hat mir gereicht. Suchtstrukturen – meinerseits. Aber das musste ich erst einsehen und nicht alle Schuld bei ihm suchen und ihm vorhalten. Für mich ist der Vorteil dabei, dass ich, wie gesagt, mich viel mehr mit meinen eigenen Eigenheiten auseinandersetzen muss.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ette,
    ich verstehe und respektiere seinen Wunsch, jeglichen Kontakt zu mir zu 'meiden' und lasse ihn völlig in Ruhe, denn auch wenn ich selbst nicht alkoholkrank bin, so sagt mir mein Verstand, daß - wie Speedy beschreibt - er alle Zeit und Kraft benötigt um trocken zu werden/bleiben. Aber der Wunsch, ihn wenigstens ab und zu mal zu sehen oder zu hören, die Sehnsucht bleibt. Hinzu kommt, daß er nur wenige 'Meter' von mir entfernt wohnt....!
    Ich lebe bereits seit fast 15 Jahren alleine und habe mein Leben fest 'im Griff' und daran möchte ich auch nichts ändern. Ich habe zwar auch seit Jahren Probleme, Panikattacken, die von Zeit zu Zeit auftreten, aber auch damit komme ich sehr gut klar (ohne jegliche Medikamente !!).
    Natürlich wünsche ich mir eine Beziehung mit ihm und ich möchte ihn auch nicht ändern, denn so, wie ich ihn kennengelernt habe, liebe ich ihn. Er ist ein sehr freiheitsliebender Mensch, wie ich auch - wir brauchen beide unsere Freiräume, sind auch gerne mit uns selbst alleine. Jeder hat seinen eigenen Wohnbereich, auch das würde ich nicht ändern wollen, denn das bedeutet Rückzugsmöglichkeit.
    Wir haben sehr viel gemeinsam, ich konnte noch niemals mit einem Mann so lachen wie mit ihm, wir können stundenlange Gespräche führen, es war einfach nur wunderschön.
    Er sagte mir bereits innerhalb der ersten 5 Minuten unseres ersten Telefonats, daß er Alkoholiker ist, aber seit kurzem trocken und fragte mich, ob ich damit ein Problem hätte. Ich sagte ihm ganz klar, 'nein', aber nur, wenn er trocken bliebe.....worauf er mich fragte, ob ich mit einem Restrisiko leben könnte. Darauf antwortete ich mit einem klaren 'Ja' - er weiß also genau wie ich denke und daß ich, trotz 'Restrisiko', mit ihm zusammen sein möchte.
    Aber, obwohl ich ihn über alles liebe, bin ich nicht bereit, mich selbst aufzugeben, meine Selbstachtung zu verlieren. Mir ist völlig bewußt, daß es in erster Linie sein Kampf ist, den er für den Rest seines Lebens kämpfen muß. Ich kann ihm mit meiner Liebe zur Seite stehen, nur kämpfen kann und muß er ganz allein.
    Liebe Grüsse
    Katharina

  • Hallo Zukunft,

    Zitat von Zukunft


    .....alles das, was ich hier geschrieben habe, habe ich ihm bereits in vielen, langen Gesprächen gesagt, aber es kamen immer wieder Aussagen wie z.B. 'was willst Du mit einem Loser wie mir' oder 'was machst Du, wenn Dir jemand sagt, 'was willst Du mit DEM Typ'. Er weiß, wie ich dazu stehe, nämlich, daß ich weder ihn noch irgendjemand anderen jemals als 'Loser' sehen, geschweige denn bezeichnen würde. Er weiß auch, daß ich noch nie mit dem 'Strom' geschwommen bin und die Meinung anderer für mich nicht maßgeblich ist......!!

    Mich irritieren seine Aussagen über sich selbst. Wieso sieht er sich selbst als Verlierer? Hört sich irgendwie für mich an als wenn er Dich vor sich selbst warnen würde?

    Viele Grüße von
    Ingane

  • Hallo Ingane,
    lieben Dank für Deine Antwort. Ja, man kann es so interpretieren.....das gehört aber zu der Mauer, die er um sich herum gebaut hat. Das habe ich inzwischen begriffen. Wenn wir uns, so wie neulich, treffen und reden, macht er sich nur schlecht :, ich bin ein Versager, bin nicht gut für Dich, will Dir nicht weh tun usw.', aber mich dann in den Arm nehmen, so, als wollte er mich nie wieder loslassen. Er hat - das hat sicherlich auch etwas mit seiner Kindheit/Vergangenheit zu tun - überhaupt kein Selbstwertgefühl, er ist nur wertlos, böse und schlecht ! Ich habe ihn aber von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Ich denke und hoffe, daß er dies auch tut, um mich für seinen Trockenheitsprozess von sich fernzuhalten.
    hoffe, weil er einmal zu mir gesagt hat, daß er mich niemals in seine 'Alkoholgeschichte' mit 'reinziehen' will, sollte er Gefahr laufen, wieder zu trinken, würde er sich schnell von mir distanzieren. Du kannst Dir vorstellen, daß ich natürlich nun die Angst habe, er könnte inzwischen doch wieder rückfällig geworden sein.
    Übrigens hatte er eigentlich vor vom 20.12.07 - 6.1.08 zu einem Freund zu fahren, ist aber nicht gefahren. Er hat seit dem Morgen vom Heiligabend die Rolläden alle runter, ist aber zuhause, denn ich kann abends Licht dahinter sehen (wie geschrieben, er wohnt nicht weit entfernt von mir). Er hat sich also über die Feiertage völlig abgeschottet, was bei mir natürlich auch eine gewisse Angst hervorruft - aber ich weiß, daß, sollte die Angst begründet sein, ich nichts tun oder ändern kann. Ich werde mich auf keinen Fall bei ihm melden. Wenn er den Wunsch hat, mich sehen oder hören zu wollen, MUSS er das tun. Ich MUSS so handeln, denn sonst werde ich mir und ihm gegenüber unglaubwürdig und DAS WILL ICH NICHT !!!
    Liebe Grüsse
    Katharina

  • Hallo Zukunft,

    ich halte das nicht für eine Art Selbstschutz oder Mauer, die Dein Bekannter um sich gebaut hat um trocken bleiben zu können. Für mich zerfließt er in Selbstmitleid. Mein Mann tat sich in seiner nassen Zeit auch selbst immer furchtbar leid. Keiner hat ihn verstanden usw..

    Er jammert Dir einen vor und Du bekommst Mitleid mit ihm, er tut Dir leid, weil er es ja soooo schwer hat und hatte. Bei Dir löst er das Gefühl damit aus das Du ihm helfen willst.

    Ich denke jetzt einfach mal weiter: Irgendwann lässt er zu das Du ihm helfen kannst, Du bemerkst bald das er nicht trocken ist, sondern trinkt. Du machst ihm Vorwürfe das er Dich belogen hat indem er behauptete das er trocken ist. Er sagt Dir: "Ich habe Dich doch gewarnt vorher, habe Dir gesagt das ich schlecht bin und ein Versager............also was willst Du jetzt von mir?"

    Überlege Dir sehr gut ob Du diesen Mann wirklich näher kennen lernen willst und ob er Dir das geben kann was Du Dir in einer Beziehung wünscht.
    Ich denke nicht das Du Dir mit ihm einen Gefallen tust.

    Viele Grüße von
    Ingane

  • Hallo Ingane,
    auch wenn ich Sehnsucht nach ihm habe und gerne eine Beziehung, wie auch immer diese dann geartet wäre, mit ihm hätte, über die Phase des Mitleids bin ich, auch dank vieler 'Lebensgeschichten' Co-Abhängiger hier im Forum, die ich in den letzten Monaten gelesen habe, ziemlich hinweg. Klar, manchmal habe auch ich noch einen Anflug von Mitleid, sehe das aber inzwischen sehr viel differenzierter und realistischer, denn er ist ein erwachsener Mann und egal wie seine Kindheit oder Vergangenheit war, er hat, wie jeder andere auch, IMMER die Chance und Möglichkeit etwas an seinem Leben zu verändern.
    Meine Angstzustände/Panikattacken, die ich erwähnte, resultieren auch aus meiner Kindheit, ich bin aber nicht in Selbstmitleid zerflossen, sondern bin den Weg gegangen mich damit auseinanderzusetzen, auch mittels Therapie und bin heute relativ frei von Panik - aber ich weiß, daß mich diese Angstkrankheit, vergleichbar mit der Alkoholkrankheit, bis an mein Lebensende begleiten wird.
    Die Situation, die Du schilderst, könnte mir durchaus passieren, das gebe ich auch ehrlich zu, aber.....ich kenne mich und weiß, daß ich, so 'schwach' ich durch meine Angsterkrankung in mancher Hinsicht sein mag, einen sehr starken Überlebenswillen habe und daß ich niemals zulassen würde, an einem Mann zu 'zerbrechen', auch wenn ich ihn noch so sehr liebe. UND ER WEISS DAS !!!
    Helfen würde ich ihm sicherlich, allerdings käme es auf die Form von Hilfe an, die er von mir erwarten würde. Dies schließt z.B. finanzielle Unterstützung sowie alles andere, was seine Krankheit in irgendeiner Form unterstützen würde, sofern er rückfällig würde, aus. Ich habe ihm auch ganz klar gesagt, daß ich eine Beziehung mit ihm, als 'nassem Alkoholiker', nicht eingehen werde bzw. mich in einem solchen Fall auch sofort von ihm trennen würde. Und ich bin mir schon sicher, daß ich das schaffen würde, denn wenn ich eines in der Vergangenheit begriffen habe, auch durch meine eigene Krankheit, dann dies, dass ich mich selbst niemals aufgeben darf, auch nicht für einen anderen Menschen, und wenn ich ihn noch so sehr liebe.
    Ich habe Deine Lebensgeschichte inzwischen gelesen, und das, was ich gelesen habe, auch zwischen den Zeilen, zeigt Dich mir auch als einen sehr starken Menschen - aber auch das war eindeutig ein Lernprozess. Und Du bist inzwischen ja wohl auch sehr konsequent....!
    Übrigens, anderes Thema, Fische habe ich keine, aber dafür zwei Hunde, drei Katzen und zwei Papageien.....bin also auch 'Tiernarr'.
    Liebe Grüsse
    Katharina

  • Hallo Zukunft,

    stimmt, ich habe in diesem Jahr vieles gelernt, durch Gespräche, durch lesen und durch Erinnerungen. Ich habe mich mit vielem auseinandergesetzt und mir ist vieles klar geworden. Musste auch, so wie es vorher war konnte es nicht weitergehen. Ich war am Ende gewesen, an meinem Tiefpunkt. Über das was mir gesagt wurde, oder geschrieben wurde habe ich nachgedacht und dann teilweise umgesetzt. Es nützt nämlich alles Wissen nichts, wenn man es nicht umsetzt.
    Auch konsequent zu sein musste ich erst lernen, genauso wie mich an die erste Stelle zu setzen ohne das mir das unangenehm ist, aber am schwersten war es für mich zu reden, meine Meinung klar und deutlich zu sagen, aber inzwischen geht das auch immer leichter. :D

    Ja, Tiernärrin war ich schon immer und das wird wohl auch weiterhin so bleiben, warum auch nicht? Jedem das seine und mir das meiste! :lol:

    Viele Grüße von
    Ingane

  • Hallo Ingane,
    ja, ich denke, daß man irgendwann einfach erkennen muß, daß man selbst auch Jemand ist und sich selbst nicht vernachlässigen darf. Das habe ich vor langer Zeit durch meine 'Angsttherapie' gelernt, vielleicht ist es dadurch jetzt auch für mich einfacher mit meiner jetzigen Situation umzugehen, denn ich weiß genau, wenn ich mich auf IHN MIT Alkohol einlasse, wäre ich auf Dauer verloren. Und ich gebe Dir unbedingt recht, man muß dieses Wissen auch umsetzen können. Aber ich denke das kann ich. Das merke ich z.B. auch daran, daß ich ihn nicht bedauere, wenn er sich so völlig abschottet von allem und jedem, es ist ja SEINE Entscheidung, warum also bemitleiden. Er hat immer mehrere Möglichkeiten.
    Ja, miteinander reden ist sehr wichtig, das war aber für mich nie ein Problem, eher für meine jeweiligen Partner. Ich kenne dieses tagelange Schweigen zwischen meinen Eltern noch aus meiner Kindheit und für mich war irgendwann klar, daß ich Beziehung SO nicht leben will. In meiner 20jährigen Ehe hat das auch weitestgehend funktioniert - mangelnde Kommunikation war also kein Grund für die Trennung von meinem Mann. Wir hatten uns nur in unterschiedliche Richtungen entwickelt und dann paßte es einfach nicht mehr.
    Miteinander reden ist also auch meiner Meinung nach sehr, sehr wichtig in einer Beziehung und nur so kann es auf Dauer funktionieren.
    Liebe Grüsse
    Katharina

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