Bitte um offene Worte!

  • Hallo an Euch,

    ich führe seit drei Jahren eine Fernbeziehung mit einem Alkoholiker.
    Als ich ihn kennen lernte, hatte ihn gerade seine Ehefrau vor die Tür gesetzt, er hatte beruflich fast alles verloren und eine Entziehungskur hinter sich – aber trotzdem weiter getrunken, da er im "Loch" war, wie er meinte.
    Damals glaubte ich noch, ihn retten zu können mit Liebe, Fürsorge und Geduld.
    Dann war er tatsächlich ein Jahr trocken – aber nun trinkt er wieder seit einem Jahr und unsere Zukunftspläne scheinen Illusion zu sein.

    Er besucht mich immer nur für max. drei Tage - mehr war es fast nie.
    Den Vorschlag meinerseits, dass wir in der einen oder anderen Wohnung mal einen Monat Probe-Zusammen-Leben löste bei ihm eher Unbehagen aus und er fand immer neue Gründe, warum das nicht geht.
    Er meinte sogar, dass er diese Probe gar nicht bräuchte, da er durch unsere gemeinsamen Wochenenden schon genug weiß, wie es sich mit mir anfühlt.

    Aber ich nicht.

    Er trinkt nur alleine zuhause. Da schüttet er sich angeblich öfters zu.
    In meiner Gegenwart würde er das nie machen – was soviel heißen würde wie: Wenn wir eines Tages zusammen leben – ist er nüchtern oder trinkt im Keller?

    Also: Ich vermute, dass er nie mit mir zusammen zieht. Sonst müsste er seine Sucht doch total ausblenden – nein – aufgeben! Aber genau das will er zur Zeit nicht. Warum hält er mich dann hin?

    Er glaubt momentan wieder, dass er seine Sucht einigermaßen unter Kontrolle hat. Und da er tatsächlich morgens fit zur Arbeit geht, das eine Wochenende seine Töchter da hat und das andere bei mir ist – und nur abends, wenn er alleine ist, trinkt – empfindet er kein Problem.

    Ich schon! Er wird zunehmen gereizter und verletzend in seinen Ausdrücken – und Bagatellen werden dramatisiert. Ich finde sogar, dass er einen Kontrollzwang hat – er schwitzt viel und ab und zu zittern seine Hände – nur viel Sex und am Rechner sitzen können ihn dann beruhigen. Anders kann er auch nicht einschlafen, wenn er bei mir ist.
    Ich habe immer Angst, das es wegen einer Kleinigkeit wieder eskaliert.

    Meine Frage an Euch. Kann es sein, das er so gereizt ist, weil er unterversorgt und latent auf Entzug ist oder eher, weil er heimlich trinkt?

    Liebe Grüße
    Ettena

  • Hallo Ettena,

    ich verschiebe Deinen Beitrag mal in den Co-Abhängigen Bereich, weil ich denke, dort bist Du besser aufgehoben.

    Viele dort haben ähnliche Probleme wie Du und können besser auf Dich eingehen.

    Lieben Gruß
    Speedy

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!