Beiträge von kaline

    Hallöchen :)
    ich bin immer offen mit der Sucht meiner Eltern umgegangen.. es war auch eigentlich nicht zu leugnen.. man sah es ihnen an! Es hätte also eh jeder gemerkt und ich selber habe mir auch nie in dieser Beziehung was vorgemacht! Einer meiner Brüder hat es allerdings immer geleugnet oder super Erklärungen für die leeren Flaschen im Schrank gefunden.
    Es muss jeder mit sich selber ausmachen aber ich denke, dass es nicht gut ist, so zu tun als wenn alles klasse wäre.. der Knall wird kommen und dann ist es schlimmer, als wenn man lernt damit umzugehen! Meine Eltern sind mittlerweile beide am Alk gestorben.. und auch das spreche ich offen aus!

    Vielen lieben Dank an Hanna und Caro für eure Anteilnahme!
    Nun.. wie es mir geht ist einfach zu beantworten.. bescheiden aber es geht langsam wieder besser.. die letzten Wochen habe ich wie in Trance verlebt! Aber jetzt wo fast alle schwierigen Sachen erledigt sind, geht es etwas aufwärts! Wir haben einfach zu viel gesehen die letzten Wochen.. vor allem das Ausräumen der Wohnung war ein Schock für uns.. wir haben vieles gefunden, was schwer belastet.. erstmal das Sparbuch, was wir für ihre Beerdigung mal angelegt haben, war bis auf knappen 2 EUR leer.. sie hat an Gewinnspielen mitgemacht, wo Schulden in der Größenordnung von 20.000 EUR angefallen sind.. sie hat Münzen gesammelt (alles wertloses Zeugs aber teuer bezahlt.. wenn überhaupt bezahlt!) Versicherungen wurden schon seit einem Jahr nicht mehr bezahlt.. Strom war abgestellt wegen fehlender Zahlung und von den leeren Flaschen habe ich ja schon geschrieben :cry:
    Nun ist sie beerdigt.. die Beerdigung mit Hilfe von Familie bezahlt.. die Wohnung ist leer und man kommt etwas zur Ruhe!
    Das einzige, was bleibt, ist immer noch irgendwo ein schlechtes Gewissen, wie alles so weit kommen konnte und ob man nicht was hätte ändern können.. ok ok.. die Antwort kenne ich aber diese Gefühle lassen sich einfach nicht abstellen.. so sehr man auch weiß, dass sie falsch sind!!
    Was manche etwas ärgert, ist, dass ich langsam zum Moralapostel verfalle, wenn ich andere Alkoholiker sehe.. da möchte ich diese Menschen schütteln und sagen: Hey.. ich hab beide Eltern daran verloren.. ihr habt auch Familie.. tut es ihnen nicht an und ändert was! Aber was bringt das? Jeder lebt sein eigenes Leben und ist für sich selbst verantwortlich.. aber damit umzugehen ist halt nicht so einfach :cry:
    Aber was mir vor allem ein schlechtes Gewissen macht, ist die Tatsache, dass ein Faktor meines Lebens weg ist, der mich belastet hat und das ist irgendwie befreiend.. aber es beschämt mich, so über einen Faktor zu denken, der schließlich meine Mutter war!! :oops:

    Ganz liebe Grüße kaline

    Für meine Brüder und mich hat heute Nacht um 2.00 Uhr ein neuer schwerer Lebensweg begonnen. Meine Mom ist verstorben.
    Nach dem mein Bruder sie gestern nachmittag im Badezimmer liegend gefunden hat, stellte sich im Krankenhaus heraus, dass sie seit 4 Tagen dort gelegen hat und sie ist heute Nacht auf der Intensivstation an Nierenversagen und Lungenentzündung gestorben.
    Die Zeit des leugnens ist für meinen Bruder jetzt endgültig vorbei.. wir haben 26 leere Ouzo-Flaschen bei ihr gefunden aber selbst auf der Intensivstation hat sie der Ärztin gegenüber noch alles abgestritten.
    Die nächste Zeit wird uns sehr viel Kraft kosten und ich wünsche jedem, der dies auch durchstehen muss alles Gute.. es ist verdammt schwer!!

    kaline

    Du merkst auch die Zusammenhänge zwischen unseren Geschichten? Ich merke überall Paralellen und zum Teil macht es mich ebenfalls traurig aber auch wieder froh, dass man nicht alleine ist mit dem, was man erlebt hat!!
    Mir tut es wahnsinnig gut hier zu schreiben oder auch mal nur zu lesen.. nimm dir Zeit und verarbeite es für dich.. egal wie lange es dauert!

    Ganz liebe Grüße kaline :)

    Huhu Caro :)
    na das war für mich natürlich nicht leicht als Kind das zu akzeptieren und habe meine ganze Wut an meinem danach gekommenen Bruder ausgelassen.. der war natürlich der Liebling :lol: nur durch die bedingungslose Liebe meiner Großeltern ist es mir gelungen meine Kindheit voll auskosten zu können.. es sind die wunderbarsten Menschen, die ich kenne und in meinem Herzen sind es meine Eltern.. Gott sei Dank waren beide damals auch noch nicht sooo alt, dass sie für mich wie Großeltern waren.. sie waren erst Mitte 40 als ich klein war!
    Ich glaube, ich habe das ganze damals nicht so verstanden.. erst als ich älter wurde habe ich alles vollkommen mitbekommen und da war das Wissen für mich sehr schmerzhaft und eine richtige "Beziehung" konnte ich zu meinen Eltern nie aufbauen.. die Kluft war einfach zu groß und Vertrauen habe ich bis heute nicht.. ich glaube, dazu sitzt auch der Schmerz zu tief über dieses Verhalten! Und meine Mutter lässt es mich auch heute noch spüren, dass mein Bruder für sie am wichtigsten ist. Das Verhältnis von mir und meinem Bruder hat sich dann so mit Anfang 20 normalisiert und heute ist es echt gut.. er kann da ja nichts für dass, was gewesen ist und weiß auch viele Sachen nicht!!
    Ich habe mir selber mit einer Therapie geholfen.. mit den ganzen Erlebnissen und Gefühlen kann man alleine nicht umgehen.. und heute tut es manchmal immer noch weh aber man kommt damit klar :)

    Ganz liebe Grüße kaline :wink:

    Ob du den Brief abschicken sollst oder nicht kann ich dir eigentlich nicht wirklich beantworten.. tut mir leid :cry:
    Wir Kinder stehen auch noch vor der Konfrontation mit unserer Mutter.. wenn du nicht aufhörst, dann sind wir weg.. ich hoffe, wir stehen das alle gemeinsam so durch.. bisher wurde ein Bruder von uns immer wieder weich und durch den Kontakt war man immer wieder eingebunden.. und wenn man diesen Weg wirklich geht, dann muss man es absolut durchziehen!!
    Ja deinen Schmerz verstehe ich nur zu gut.. ich bin allerdings schon einen Schritt weiter und sag mir.. wenn wir alle und die Enkel ihr nicht mal die Augen öffnen und dazu bringen den Scheiss sein zu lassen dann soll sie so weiter machen wie bisher.. dann kann ich nur hoffen, dass es schnell geht!
    Du kannst dir meinen Threat auch ansehen.. vielleicht verstehst du meine Gedanken und kannst dir ein bissel Hilfe daraus ziehen!
    Ganz liebe Grüße!!

    Huhu Caro :D
    der Austausch ist für mich sehr wichtig.. ohne würde ich kaputt gehen.. man braucht das für sein inneres Gleichgewicht verstanden zu werden und ich möchte das auf keinen Fall missen und kann auch jedem nur den Rat geben Hilfe anzunehmen :)

    Ich hoffe auch, dass wir das als Kinder gemeinsam hinbekommen.. ohne gehts halt nicht.. wir strengen uns jedenfalls an :)

    Ja die ganzen Jahre schon.. ich bin damit groß geworden und um deine Frage zu beantworten: ich war das erste Kind meiner Eltern.. mein Vater war 19 meine Mutter 18 als ich kam und mein Vater wollte einen Jungen.. ich war es nicht und kam deshalb zur Oma! Er hat mich auch immer verleugnet.. außer er konnte mit mir angeben.. ich bin nämlich eigentlich die einzige, aus der beruflich was geworden ist :D von daher bin ich heile froh, dass es meine Großeltern gibt und sie mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich bin!!!

    Manchmal hat man auch bissel Glück im Leben :wink:
    Liebe Grüße!!

    Hallöchen Ms_Linda und herzlich willkommen :)
    Deine Geschichte ähnelt meiner sehr.. mein Vater ist vor fünf Jahren am Suff gestorben und meine Mutter arbeitet daran genauso zu enden! Ich kann deine Hilflosigkeit also vollkommen nach empfinden :cry:

    Ich wünsche dir jedenfalls für deine Zukunft alles erdenklich Gute und tausche dich weiterhin mit anderen aus.. das hilft ungemein :)

    Ganz lieben Gruß! :)

    Ich hole mir Hilfe, in dem ich mit anderen Betroffenen, die genauso was durchgemacht haben, rede.. das hilft echt ungemein :)
    Wenn wir jetzt erstmal den Umzug überstanden haben.. sie muss aus ihrer Wohnung raus, weil das Amt die komplette Miete nicht mehr zahlt.. bekommt sie von mir und meinen beiden Brüdern ein Ultimatum.. entweder sie nimmt Hilfe in Anspruch durch einen Entzug oder wir lassen sie fallen.. und das werden wir auch tun.. so hart wie es ist aber wir sind an einem Punkt, wo wir wissen, dass sie unser Leben und unsere Nerven kaputt macht und so gehts nicht mehr weiter! Wir sind uns wichtiger!!! Hat ne Weile gebraucht um das zu verstehen aber............... :)

    Die schlimmen Gedanken hab ich eigentlich schon, solange ich denken kann.. ich kenne meine Eltern -mein Vater ist vor fünf Jahren am Alk gestorben- von klein auf nur betrunken und ich kam schon früh zu meinen Großeltern.. ich war mit beiden Elternteilen immer auf Distanz von daher geht es mir nicht so schlimm gedanklich wie meinen Brüdern, die zuhause bei ihnen waren.. aber trotz der gefühlten Distanz ist es immer noch irgendwie meine Mutter und man kommt sich schäbig vor!
    Bei meinem Vater war die Trauerphase damals zwar heftig aber relativ kurz.. das zeigt für mich eigentlich, dass ich mich schon immer mit der Krankheit und der mangelnden Einsicht auseinander gesetzt habe.

    Und dein Weg ist der absolut richtige und ich kann für dich nur hoffen, dass du ihn weiterhin so stark gehst!! Ich für meinen Teil werde mich auch nicht davon abbringen lassen und weiterhin stark sein :)

    Liebe Grüße zurück :wink:

    Erstmal vielen Dank für deine Antwort Caro :)
    nun.. mein Jahr war geprägt von Höhen und Tiefen aber ich glaub, dass kennt jeder, der mit diesem Problem zu tun hat. Sie hat auch Höhen und Tiefen und das überträgt sich dann aufs eigene Leben irgendwie :cry: wenn sich distanziert und hat keinen Kontakt, kann man es für ein paar Tage vergessen und dann klingelt manchmal mehrmals am Tag das Telefon und schwubbs ist man wieder mitten drin :cry: mittlerweile merken es ja auch alle anderen Familienangehörigen und manche haben bislang noch nie was gemerkt und man wird ständig drauf angesprochen. Aber da ich noch nie die Leugnungsphase hatte und ich recht offen damit umgehe und viel darüber rede kann ich damit relativ gut umgehen. Das stößt jedoch nicht überall auf Verständnis komischerweise.
    Schlimm sind die Phasen nur für mich, wenn sie besonders tief gestürzt ist und mit am Telefon vorheult, sie käme mit ihrem Leben nicht klar und bräuchte Hilfe. Aber nicht zur Entziehung -sie hat ja kein Alkoholproblem :lol: - sondern für ihr tägliches Leben. Post bearbeiten, putzen, einkaufen u.ä. sie hätte soooo viel Streß.. als Harz4-Empfängerin.. ja so ein Leben, den ganzen Tag auf der Couch sitzen und saufen kann schon recht anstrengend sein :lol: da kommt bei mir oft Wut hoch und manchmal auch der Gedanke, dass es mir vom Kopf her besser gehen würde, wenn sie nicht mehr da wäre.. und das ist recht schwer für mich, damit umzugehen.. da bekomme ich oft ein schlechtes Gewissen, dass man so als Tochter nicht über seine Mutter denken dürfte :cry:
    Hilfe von außen wäre da im Moment für alle Beteiligten sicher genau das, was wir brauchen!
    Liebe Grüße

    Hallo alle zusammen :)
    hier bin ich mal wieder. Hab mich ne Weile zurück gezogen. Ist ne Menge passiert. Meine Mom ist nach einem Jahr -wo ich zuletzt hier geschrieben habe- kaum wieder zu erkennen. Wenn es einen typischen Alkoholiker vom aussehen her gibt, dann meine Mom. Sie hat fast alle Zähne verloren, wäscht sich nicht mehr, trägt jeden Tag die gleichen Klamotten, putzt nicht mehr.. das volle Programm. Mittlerweile lügt und betrügt sie nur noch.. hat alles Geld, was wir für ihre eigene Beerdigung beiseite geschafft haben versoffen, spielt uns Kinder gegeneinander aus (aber wir halten zusammen und es funktioniert Gott sei Dank gut!). Es ist ansonsten echt zum verrückt werden :evil:
    Und weil ich mittlerweile nicht mehr weiter weiß, hab ich jetzt eine Frage an euch! Kennt sich jemand mit betreutem Wohnen aus? Ich hab schon Kontakt aufgenommen zu Integra und Pro Familia. Aber ich wüsste gern, ob es noch etwas gibt, woran ich mich wenden kann!
    Sie erkennt ihre Alkoholsucht immer noch nicht an.. streitet es absolut ab. Sie muss jetzt aus ihrer Wohnung raus. Es wäre der beste Zeitpunkt um sie irgendwo unterzubringen wo ihr evtl. geholfen werden kann. Ich wäre für jeden Tip dankbar!! Vielen Dank im voraus!!

    Hallo Dunbarek,
    ich hatte bisher das Glück und habe meine Mom noch nie richtig voll gesehen.. das blieb mir allerdings bei meinem Vater nicht erspart.. und ich glaube, beim ersten mal muss ich so fünf oder sechs gewesen sein! Aber seitdem hatte ich fürchterliche Angst vor ihm!!
    Meine Mom trinkt nur, wenn sie alleine ist.. sie gesteht es sich selber nicht ein und schon garnicht anderen gegenüber.. tagsüber, wenn mal Besuch kommen könnte, dann hat sie immer einen "normalen" Pegel und gibt nur abends richtig gas und da kriegt es keiner mit.. außer sie ruft lallend an :?
    Es tut mir für dich total leid, sowas mit ansehen zu müssen!! Ich kann nachempfinden, was das für dich bedeuten muss!!
    Und die Hilflosigkeit erlebst du ja grade auch an der eigenen Seele :( Aber denk du auch an dich!!! Ganz liebe Grüße Kaline

    So langsam hab ich auch den Eindruck, dass da fast alle Mütter gleich sind :D
    Ich habe mich immer dafür geschämt, dass sie eine (in meinen Augen) sehr schwache Person war.. ohne meinen Vater lief garnix.. und er konnte machen was er wollte und sie hat immer stumm neben ihm gestanden! Ich habe mir geschworen, so ganz sicher nicht zu werden.. und als Albtraum vieler Männer ist das auch wahr geworden :lol:
    Ich habe die Kämpferin in mir entdeckt und das ist auch gut so!!
    Für mich fiel bei seinem Tod eine große Last von mir.. ich habe sehr unter seiner Art gelitten.. und kann die Reaktion meiner Mom überhaupt nicht verstehen!!
    Aber du hast sicher recht.. das ist natürlich eine gute Ausrede für sie jetzt weiter zu machen!! Und weil sie ja doch sehr leidet auch nicht damit aufzuhören!!
    Ich habe hier beim lesen schon gemerkt, dass die Mütter die trinken, meistens keinen starken Charakter haben.. das finde ich mehr als schade! Aber von daher ähneln sich echt die Muster immer wieder!!
    oohhh jjjaa.. ich bleibe.. tut mir echt gut hier zu sein.. und ich merke, dass ich schon nicht mehr so negativ in die Zukunft schauen kann!! :)

    Hallöchen Honey,

    also das mit der Schweigeminute kommt mir sehr bekannt vor :lol: ich versuche das immer zu vertuschen und quatsche dann irgendwas total unwichtiges.. aber meistens ist das eh so: sie ruft jemanden aus der Familie an.. der erzählt dann was (egal ob wichtig oder nicht) und sie ruft dann einen nach dem anderen an und erzählt das dann allen weiter.. meistens wird es dann noch total dramatisch gemacht! Sie hat auch viel die Tour drauf das sie das Gespräch in etwa so anfängt: hast du schon von xy gehört?? Und dann folgt eine Pause.. damit DU die Möglichkeit hast zu fragen.. denn nur erzählen wäre ja langweilig :wink: meistens tut sie mir damit total leid.. sie hat halt nichts, was am Tag so passiert und zieht sich so hoch und kann sich bissel wichtig machen! Aber diese Gespräche dauern bei mir auch immer nur ein paar Minuten.. mehr schaff ich nicht!!
    Oh danke an dich.. und ich bleib auch noch.. hihi
    bis bald und ganz liebe Grüße
    Kaline

    Huhu Honey,
    ja manche können damit nicht umgehen, wenn man öffentlich sagt, dass ein oder beide Elternteile Alkoholiker sind.. sie würden sich dafür schämen und es bestimmt niemandem erzählen!! Ich für meine Teil geh da allerdings ganz offen mit um.. ich mach mir halt nix vor und außerdem.. jeder, der meine Mom kennt und sieht, weiß sofort was los ist.. man sieht es ihr ja voll an!! Warum sollte ich da lügen??
    Stimmt.. egal wie oft man anruft.. es ist eh nie gut genug!! Und da meine Beziehung zu ihr ja nicht ganz so eng ist, weiß ich auch nie, was ich ihr erzählen soll.. sie hat nicht viel Anteil an meinem Leben :( und da sie auch nie was zu erzählen hat, ist die Gesprächsführung eh sehr schwierig! Aber ein Vorteil ist immer, wenn sie mich mal nicht erreicht und ich rufe sie am nächsten Tag an und frage, warum sie angerufen hat, dann weiß sie garnicht mehr, dass sie überhaupt angerufen hat.. also lass ich es meistens mit dem Rückruf :lol:
    Ich fühle mich hier sehr wohl und merke schon, dass es mir sehr hilft darüber zu schreiben.. ich bleib also noch ne Weile hier :wink:
    Ich drück dich zurück
    Kaline

    Vielen Dank Marina! Ich wünsche dir auch noch viel Kraft das alles zu verarbeiten! Ich weiß ja nur noch zu gut wie das ist als mein Vater an seiner Sucht zugrunde gegangen ist! Darum fällt es mir wahrscheinlich auch so schwer das bei meiner Mom zu akzeptieren!! Irgendwie war es auch noch leichter als beide da waren.. das hört sich sicher komisch an, war aber wirklich so :cry: die beiden waren immer unter sich und man hat kaum was von beiden gehört. Sie haben sich total abgeschottet.. auch von uns Kindern! Mein Vater war eigentlich immer die treibende Kraft beim trinken.. meine Mom hat immer nur mitgezogen. Wenn ihr Glas leer war, hat er nachgeschüttet! Sie hat auch sehr unter meinem Vater gelitten.. er war sehr dominant und frauenverachtend! Er hat sich so oft verletzt mit Worten, dass ich gedacht haben, dass es für sie eigentlich eine Erleichterung gewesen sein muss, als er starb. An dem war es aber nicht und sie geht total in ihrer "Trauer" auf. Aber wahrscheinlich ist das nur eine gute Ausrede für sie jetzt weiter zu machen!!
    Und du hast Recht.. egal wie oft ich mich melde.. Vorwürfe bekomme ich ständig!! Aber diese lasse ich nicht an mich heran, denn ich habe mein eigenes Leben und wenn sie sich für ihres entschieden hat dann ist das ihr Ding!!
    Das mit dem Verständnis der Leute, die das gleiche durchgemacht haben, ist richtig. Eine Freundin verurteilt mich sogar, dass ich so offen darüber rede mit anderen.. ich würde sie verurteilen! Das tu ich auch.. sie macht nämlich unsere Familie kaputt.. und zwar seelisch und das werfe ich ihr sehr wohl vor!! Und ich sehe keinen Grund, dass ich das für mich behalte!! Ich habe zuviel gelitten und langsam bin ich auf dem Weg das zu verarbeiten und dazu gehört für mich das reden!!

    Hallo Honey,
    dieses Gefühl ist das schrecklichste, was ich jemals erlebt habe!! Ich denke immer daran, was passiert, wenn es irgendwann soweit ist und wir sie erst zu spät finden.. ich glaube, mit den Selbstvorwürfen nicht genug getan zu haben muss ich dann erstmal fertig werden :cry: Ich versuche mich die ganze Zeit nicht zu sehr in dieses Gefühl hineinzusteigern aber ich bin wohl erst noch am Anfang der Verarbeitung!
    Ich versuche stark zu sein und Abstand zu nehmen. Aber das ist sehr schwer, weil sie natürlich immer den Kontakt sucht. Es kommen immer Vorwürfe, dass wir bzw. ich mich zu selten melde. Aber nur so kann ich mal davon abschalten!!
    Ja meine Großeltern leben noch. Sind allerdings schon recht alt und gebrechlich.
    Ja mein Bruder war immer der Liebling von beiden Elternteilen und sie haben alles für ihn getan. Und er war ein Satansbraten in seiner Kindheit das kann ich dir sagen :D Das rechnet er ihr bzw. früher beiden sehr hoch an. Ist für ihn natürlich auch sehr schwer die Schwächen jetzt einzusehen! Er hat auch lange gebraucht, seiner jetzigen Ehefrau davon zu erzählen. Wenn die beiden nicht mal zu Besuch gewesen wären, als meine Eltern hackenstramm waren, dann hätte er es sicher bis heute nicht erzählt! Er ist noch an dem Punkt, wo er es selber nicht sehen will!
    Ich hingegen kann sehr offen damit umgehen. Alle meine engen Freunde wissen Bescheid. Irgendwann musste ich auch mal darüber reden. Schließlich bin ich mit der ganzen Geschichte großgeworden und musste mal darüber reden!

    Hallo und lieben Dank für eure Antworten!
    Ich habe jetzt schon viele gelesen, die ähnliche Schicksale haben wie ich! Es tut weh zu merken, dass man nichts dagegen tun kann.. sie will es ja selber nicht!!
    Wenn man machtlos ist, dann ist das ein schreckliches Gefühl aber ich muss wohl lernen davon Abstand zu nehmen.. so schwer wie mir das auch fällt! Sie ist für ihr eigenes Leben verantwortlich und ich für meins!
    Ich habe auch schonmal über eine Zwangseinlieferung nachgedacht aber das würde überhaupt nichts bringen. Sie ist wirklich noch Herr über ihre Sinne. Wenn sie total abstürzt kriegt es ja keiner mit und tagsüber hält sie immer einen relativ "normalen" Pegel ein.
    Zum Verhältnis zu meiner Mom kann ich eigentlich nur sagen, dass sie immer sehr von meinem Vater (der sehr dominant war) abhängig war und er wollte immer zuerst einen Sohn.. nun kam ich und musste zur Oma.. zählte nicht wirklich für meine Eltern als Kind im eigentlichen Sinne! Danach kam mein Bruder.. und er wurde in den Himmel gehoben. Das war für mich als Kind schon sehr schwer aber meine Großeltern haben mir eine wunderbare Kindheit beschert!! Es hat auch lange Zeit gedauert, bis ich mich mit meinem Bruder gut verstanden habe. Das klappte eigentlich erst, nachdem ich ausgezogen bin aber heute ist das Verhältnis klasse. Er ist es allerdings auch, der die Krankheit meiner Mom leugnet!! Wir haben auch noch einen jüngeren Bruder und der war schon immer mein ein und alles! Er leugnet nicht aber auf ihn hört sich leider auch nicht!

    Das Gefühl hilflos zu sein hab ich auch grade ganz heftig. Ich bin mittlerweile 36 und habe auch noch zwei jüngere Brüder. Ich habee für mich selber beschlossen, dass es besser ist, von meiner Mom Abstand zu nehmen und die Sache nicht mehr so nah an mich ran zu lassen! Es gelingt mir aber noch nicht wirklich!! Ich werde wohl für nächste Woche sehen, dass ich mal Hilfe von einer Gruppe bekomme. Nicht nur meine Mom braucht Hilfe.. auch ich!! Ich merke, dass ich machtlos bin und das tut verdammt weh! Ich habe mich selber immer für eine starke Person gehalten aber das war wohl falsch und damit muss ich auch fertig werden!
    Du wirst das auch schaffen.. da bin ich mir sicher!!
    Ganz liebe Grüsse zurück!