Beiträge von Cari21

    Hallo Liza

    Ich kenne das was du da beschreibst auch sehr genau.
    Selbst wenn man sich lange Zeit damit auseinander gesetzt hat: es sitzt eben doch tief.
    Ich kenne das "schlechte Gewissen haben" und auch die Angst abgelehnt zu werden, wenn man jemand anderem etwas abschlägt. Da muss ich auch sehr bewusst auf mich aufpassen und mit mir reden.

    Liebe Grüsse

    Rina

    Hallo zusammen

    Jetzt am Wochenende komme ich wieder einmal zum Nachdenken...
    Ich mache jetzt seit über einem Jahr eine Therapie, habe zwischendurch eine dreimonatige Pause gemacht, da ich im Beruf sehr viel zutun hatte...
    Aber ich stelle fest, dass gewisse Dinge doch so tief sitzen... die bekommt man nicht einfach los und es braucht enorm viel Geduld.

    Z.b. verbrachten mein Partner und ich gestern einen gemütlichen Abend - was ich auch total genossen habe. In dieser Zeit war ich auch ganz bei dieser Sache. Kaum, dass ich für mich war, hatte ich das Gefühl, dass es nun weniger schön ist oder fragte mich, ob das Gefühl nun auch länger anhält.
    Ich weiss, das kommt von früher, als man nie wusste, was als nächstes kommt und dann immer diese "Überraschungen".
    Ich versuche in den Momenten immer mit mir zu reden und mir die Realität vor Augen zu halten.

    Es würde mich aber interessieren, wie andere damit umgehen???

    Das sind ja typische Verlustängste - sei es nur der Verlust von schönen Momenten, die ja nun einmal vergänglich sind....

    Auch die ständige Angst in ein Loch zu fallen...Ich weiss, dass ich so viel für mich tue und bisher alles gut gemeistert habe und trotzdem ist diese Angst da. Manchmal glaube ich, es ist die Angst vor meinen intensiven Gefühlen...die Angst will mich irgendwie davon ablenken, kommt es mir vor.
    Wie geht ihr damit um ???

    Für Antworten bin ich dankbar.

    Gruss
    Rina

    Hallo Phine

    Ich kenne dieses Chaos im Kopf auch zur Genüge. Mache seit über einem Jahr eine Therapie, habe mich aber schon etwas eher mit mir selbst beschäftigt.
    Auch ich kenne die Verlustängste: Sei es nur einen gemütlichen Abend verbringen und diesen auch geniessen zu können. Oder das "Aushalten" können eines angenehmen Gefühls. Ich versuche in solchen Momenten, sobald ich dies merke, mit mir zu reden, mir zu sagen, dass das sein darf und ich auch gllücklich sien darf.

    Wegen Dingen zum Schein machen: Auch das kenne ich. Man hat ja immer die Vorstellung von Richtig oder Falsch. Aber die gibt es weder beim glücklichsein noch bei anderen Themen. Versuche auf dich zu hören, wie du dich fühlst und was dir gut tut. Klar muss man etwas für sich tun, um glücklich sein zu können, aber man sollte nicht auf krampf versuchen glücklich zu sein. Das musste ich selbst einsehen. Erlebt man etwas gutes, dann ist das Glück. Aber im Leben fühlt man sich nicht jeden Tag oder den ganzen Tag glücklich.
    Mit dem Eifrig sein, das ist auch eine Vostellung...Was heisst das überhaupt? Das tun, was im eigenen Rahmen, in den eigenen Möglichkeiten liegt ist das WIchtigste.
    Manche Bücher, aber auchz bestimmte Vorstellungen anderer geben vor, wie ein glücklicher/gesunder Mensch zu sein hat --> er sollte auf sich achten, sich Ruhepausen gönnen, Dinge für sein Glück suchen...usw. Das nahm ich mir anfangs so zu Herzen, dass ich zwanghaft darauf achtete...damit vergisst man auch zu leben.

    Ich versuche heute auf mich selbst zu hören und das zu tun, was momentan für mich möglich ist. Ich versuche alles aufzunehmen, was um mich herum passiert, also eine gewisse Aufmerksamkeit, und dann zu schauen, was das mit mir macht.
    Meinen Ängsten versuche ich mich täglich zu stellen und mit mir zu reden. Habe ich z.B. negative Gedanken, bin misstrauisch o.ä. dann stelle ich mir immer Fragen wie: "Ist das wirklich so? Entspricht das der Relität?" Das braucht natürlich seine Zeit. Man muss es immer wieder machen, bis die Ängste nach und nach verschwinden. Manche bleiben auch immer und ein angstfreies Leben gibt es ja sowieso nicht.

    Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht auf deinem Weg.

    Gruss
    Rina

    Zitat von Mimmi123

    Danke Summer.

    Hm eigentlich geht es mir im Moment sehr gut, da (wie oben schon geschrieben) ich einfach nur froh bin das es dieses mal NICHT von mir aus geht und ich keinen Elan in die Sache stecken muss(te). Somit grübel ich einfach nur vor mich hin und überlege und schreibe meine Gedanken zu der Situation nieder. Natürlich habt ihr recht, sie muss das alleine durchziehen. Das hat unser HA auch immer wieder betont. Er meinte auch das die Klinik das i.d.R sleber veranlasst über diese Sozialstation.
    Vielleicht sollte ich mich wirklich entspannt zurück lehnen soweit es geht?
    Das einzige was mir wirklich Angst bereitet sind die Feritage denn sie kommt relativ sicher bis dahin raus und dann?
    Unser HA meinte wir dürfen sie nciht alleine lassen ja aber sollen wir sie an uns ketten? Ich weiss es einfach nicht...
    Der Arzt in der Klinik meinte das Haus sollte Alkohol frei sein bis sie entlassen wird. Also werden wir am WE alles auf den Kopf stellen.
    Lt. Erfahrung meiner Tante (selbst trocken seit 14!!!!! Jahren) gibt es immer Depos die man nicht findet. ist das wirklich so? Habt ihr irgend welche tips? Oder sollte ich auch hier vorgehen, suchen finden und den rest abwarten? :?

    Hallo Mimmie

    Ich kenne deine Situation nur allzu gut, auch wenn bei mir der Vater süchtig ist/war (ist momentan trocken).
    Ich verstehe deine Gedanken und Gefühle gut und weiss, dass man sich Sorgen macht und überlegt, wie man helfen kann.
    Die Aussage deines Arztes finde ich jedoch gefährlich, wenn er sagt, ihr dürft sie nich alleine lassen. Das zieht euch ja wieder in die Verantwortung, die eure Mutter ja für sich selbst tragen müsste. Klar könnt ihr sie Besuchen, wenn es für euch stimmt, aber doch nicht zum Schutz für sie. Alkoholiker kann man nicht schützen, sie müssen selbst ihr Problem erkennen und Verantwortung für sich übernehmen.
    Ich wollte damals auch alles Flaschen vor meinem Vater verstecken oder wegschmeissen und habe auch gewusst, wo sich seine Verstecke befinden. Aber es nützt nichts, danach zu suchen. Wenn ein Alkoholiker trinken will, dann wird er immer Möglichkeiten finden.

    Ich rate dir, auf dich selbst zu schauen und deiner Mutter die Verantwortung zu überlassen, auch wenn das nicht so einfach ist. Das heisst nicht, dass du dich entspannt zurücklehnen musst. Das ist auch gar nicht so einfach...du darfst deine Gefühle ruhig zulassen, wenn du traurig oder wütend ist. Aber das Wichtigste ist, dass es dir gut geht.

    Alles Beste
    Rina

    Mmh...Es passiert mir doch immer wieder, dass ich auf Situationen und Menschen stosse, die mir von zu Hause her nur allzu bekannt vorkommen. Diesmal kann ich etwas von meiner momentanen Arbeitssituation lernen --> Chef spielt das Opfer, ich habe alles gemacht, nie Aufträge bekommen, immer mehr Verantwortung übernommen...Und natürlich bekam ich Kritik, wenn ich etwas nicht gemacht hatte. Jetzt halte ich mich zurück, und geb die Verantwortung an ihn zurück. Was allerdings gar nicht so einfach ist. Es ist recht festgefahren...

    Na ja, mal schauen, wie es dort weiter geht.

    Liebe Grüsse
    Rina

    Hallo Fallout

    Mir ist nun nach deiner Erklärung klar, was du damit meintest und was es mit deiner Ex-Freundin auf sich hat. Das verstehe ich (ich denke mal es lag am Wortlaut...).

    Und wenn das für dich auch so stimmt und du dir da sicher bist, dann ist das auch gut so. Es gibt ja eh kein richtig oder falsch oder "die Beziehung".
    Schön, wenn deine neue Partnerin auch mit dir spricht und so offen ist. Das ist das Wichtigste überhaupt.

    Alles Gute für deine neue Beziehung und sonst im alltäglichen Leben ;-).

    Gruss,
    Rina

    Hallo Marina!

    Danke für deinen Willkommens - Gruss :)

    Heute geht es mir ganz gut - ich bin zu Hause, da krankgeschrieben.
    Ich bin froh, meinen Körper so gut wahrnehmen zu können. Ich hatte am WE Kopfschmerzen und wusste, da kann nur eine Nasennebenhöhlenentzündung im Spiel sein - gestern war ich beim Arzt und dieser bestätigte mir das.
    Früher war nichts wichtiger als meine Familie bzw. vor allem meines Vaters Gesundheit.

    Ich bin froh, schaue ich jetzt mehr auf mich.

    In einer Woche geht bei mir das Theoriesemester wieder los - neue Module, viele Leute. Ich merke, ein wenig Bammel habe ich schon davor.
    Mittlerweile weiss ich zwar, warum ich Angst habe und, dass diese unbegründet ist, aber so einfach geht es eben doch nicht weg...

    Gruss
    Rina

    Zitat von Fallout

    Also - bisher ist meine neue Flamme genau was ich immer wollte und ich kann keine groben Probleme am Horizont sehen.
    Die üblichen kleinen Dinge, die man aber lösen kann sind auch da - was irgendwie ja heisst das es alles "real" genug ist.

    Sieht momentan sehr toll aus - auch wenn es dann später wieder "zum Alltag" kommt kann ich mir vorstellen mit der Frau viel anzufangen.

    Kurz zudem noch, was du zuletzt geschrieben hast: Was genau meinst du damit: Diese Frau ist das was ich immer wollte? Kriegt man denn bei einem Partner immer alles das, was man möchte?
    Und was meinst du damit, wenn du schreibst, dass du dir vorstellen kannst, mit dieser Frau viel anzufangen?
    Entschuldige wenn ich so frage, aber ich möchte das ganze nicht falsch verstehen. Ich frage mich nur, was ist, wenn du mal nicht so viel mit der Person anfangen kannst, weil sie vielleicht doch eine Verhaltensweise hat, die dir nich gefällt.
    Ich spreche das Thema an, da ich selbst in meiner Vergangenheit so gedacht habe, wie eben beschrieben. Bis ich gemerkt habe, dass ich die Menschen nicht ändern kann. Wenn ich jemanden liebe, dann so wie er ist. Ich muss nicht alles mögen, genauso wenig wie derjenige alles an mir mögen muss. Und das ist auch gut so. Ich denke aber, dass man vermeintliche Fehler nicht nach so kurzer Zeit beurteilen kann. Und mit demm Alltag: Es muss nicht unbedingt zum Alltag werden, wenn man aufmerksam ist und auch gemeinsam neues entdeckt. Gewissen Dinge kennt man, klar, aber das ist ja auch gut so; so kann sich ein gutes Vertrauen entwickeln.

    Gruss, Rina

    Hallo Fallout!

    Habe mit Spannung deinen Thread gelesen.
    Dabei ist mir aufgefallen, dass es ursprünglich ja um deine (Ex-) Freundin ging/geht und du offensichtlich jetzt jemanden neues kennengelernt hast. Richtig?
    Du schriebst am Anfang, dass du diese Frau sehr liebst und gerne wissen möchtest, wie du mit ihr umgehen kannst, stimmt das so?
    Ich frage dies, weil du jetzt mit grosser Begeisterung von dieser neuen Frau schreibst und mich das irritiert. Um was geht es dir wirklich?

    Ich denke zu deiner (Ex-)Freundin: Wenn sie einen Entzug macht, dann ist es ganz normal, dass sie Abstand braucht und sich in der Zeit zurück zieht (habe das schon mehrfach in meinem Umfeld miterlebt). In solchen Momenten haben sie so mit sich selbst und ihren "angeblichen" Defiziten zu kämpfen und dann sind da noch Leute drum herum, die ihnen helfen wollen - was ja auch gut gemeint ist. Das Problem ist, dass sie Verantwortung für sich selbst tragen wollen und alleine klar kommen möchten - es ist ja schon nicht einfach, sich in die Hände Fremder Leute da in der Klinik zu geben. Das Beste was du machen kannst, falls das für dich noch ein Thema ist, ist, ihr Zeit zu geben und ihr dies auch mitzuteilen. Dass sie sich melden kann, wenn sie möchte. Und schau auf dich! Du hilfst niemandem, indem du nur für ihn/sie da bist.
    Indem man auf sich schaut, übergibt man automatisch die Verantwortung an die anderen zurück. Wie viele Jahe habe ich diesen "Fehler" bei meinem Vater gemacht und nie auf mich geschaut. Jeder kann sich nun einmal nur selbst helfen.

    Zum Thema Therapie: Ich bin selbst seit über einem Jahr dran und kann sagen, dass es gut war. Man muss nicht immer ein grosses psychisches Problem haben, um eine Therapie zu machen. Aber gerade wenn man schwieriges durchgemacht hat und sich Verhaltensmuster angewöhnt hat, die einem das Leben erschweren oder man Ängste hat, bei gewissen Themen nicht weiter kommt, dann ist dies umso wichtiger. So zumindest ist meine Meinung darüber. Sicher machte es mir anfangs auch Angst über Gefühle zu sprechen und mich meinen Ängsten zu stellen, aber es lohnt sich.

    Ich wünsch dir alles Gute und, dass du für dich selbst die passenden Entscheidungen triffst.

    Rina

    Hallo liz!

    Willkommen hier im Forum.
    Auch mein Vater ist seit fast zehn Jahren abhängig und war letztes Jahr kurz davor zu sterben. Momentan ist er trocken.

    Ich habe vor etwas mehr als einem Jahr eine Therapie angefangen und bin sehr froh darüber. Sicher, auch mir ist es anfangs nicht leicht gefallen, über all meine Gefühle zu sprechen und gewissen Dingen ins Auge sehen zu müssen. Als man mit dem Abhängigen zusammen lebte, durfte man ja fast keine Gefühle zulassen, drum fiel es mir auch nicht gerade leicht und es macht natürlich Angst.
    Dass man immer psychisch krank sein muss, um in eine Therapie zu gehen, ist ein Irrglaube. Ich denke wir als "Kinder" haben viel durch gemacht und viel für uns selbst wieder gut zu machen. Dabei kann einem oft nicht ein(e) nahestehende/r FreundIn helfen. Das sind so komplexe Vorgänge und Muster und ein Therapeut ist dafür ausgebildet einem zu zuhören. Sicher, man muss erst einmal ein gewisses Vertrauen aufbauen, aber das wird :).
    Ich denke du wirst es nicht bereue und lass dir vor allem Zeit. Du darfst deine Gefühle alles ausleben!

    Alles Gute.
    Rina

    Hallo zusammen!

    Lange, lange habe ich mich nicht mehr im Forum blicken lassen (ich glaube es sind fast 5 Monate). Ab und zu habe ich bei anderen in Threads gelesen. Ich brauchte den Abstand von dem Thema, da ich um mich herum so viel zu tun hatte.

    Zur Erinnerung: Mein Vater ist seit fast 10 Jahren Alkoholiker, war schon sehr oft im Krankenhaus zur Entgiftung, schaffte es auch mehrmals für ein paar Monate trocken zu bleiben und fing letztendlich wieder an. Letztes Jahr im Januar lag er ein paar Tage im Delirium und die Ärzte haben ihm nicht mehr lange gegeben. Bis September war er trocken, trank dann bis Dezember und musste wegen seiner Leberzirrhose wieder eingeliefert werden - diesmal ging er sogar freiwillig ins Krankenhaus. Mittlerweile ist er trocken - wie lange das anhält wird er entscheiden.

    Wie gesagt; ich wohne nun fast drei Jahre weg von zu Hause und hatte endlich Zeit, mich um mich selbst zu kümmern. Keine einfache Zeit...Schliesslich kannte ich es gar nicht, mich um mein Leben zu kümmern, war immer für die Familie da. Und dann erst noch eine mir fremde Stadt, neue Menschen...Letztes Jahr machte ich eine ziemliche Krise durch. Nachdem von meiner Kollegin die Schwester Selbstmord beging, hinterfragte ich mein ganzes bisheriges Leben und einfach alles um mich herum. Ich war quasi im Dauerstress. Da kam der Ablösungsprozess von zu Hause auf mich zu, und viele meiner Muster kamen ans Tageslicht.
    Ich hatte über die Jahre solche ein "Schwarz - Weiss - Denken" entwickelt, dass ich mich immer zu fragte (manchmal noch heute), was ist denn nun richtig und was ist falsch? Aber darauf gibt es ja bekanntlich keine Antwort, wenn es sich nicht gerade um eine Rechenaufgabe handelt ;)
    Ich musste erkennen, dass alle Menschen so unterschiedlich sind und jeder mit seinen Problemen anders umgeht, eben auch, soweit es einem möglich ist. Denn als ich das erste Mal mit Selbstmord konfrontiert wurde, fragte ich mich schon, aus welchen Gründen man das tut. Das machte mir Angst, denn auch darauf gibt es keine Antwort.
    Irgendwie begann ich erst dann richtig zu leben. Ich nahm plötzlich alles wahr, wie ich es zuvor noch nie gesehen hatte. All das Schöne im Leben, aber auch die schmerzlichen Gefühle. Auch das machte mir Angst. Anfangs war das für mich kaum auszuhalten, habe ich doch zuvor nur funktioniert. Teilweise konnte ich meine Gefühle gar nicht einordnen. Ich habe vor so vielen Dingen Angst, teiweise kleinste Dinge. Jetzt kenne ich die Gründe/Umstände und kann damit umgehen bzw. mich den Ängsten stellen.
    Ich habe auch gemerkt, dass mich die Leute ganz anders sehen, als ich mich selbst sah. Viele finden mich mutig, humorvoll, intelligent...Mir das einzugestehen, kam mir fast eingebildet vor, war ich doch immer so bescheiden und wurde auch dafür gelobt ;)
    Heute gelingt es mir besser, meine positiven Seiten zu sehen, aber auch meine Schwächen akzeptieren zu können. Allerdings muss ich mir dies immer wieder vor Augen halten, denn an "schwächeren" Tagen, packen mich doch mal wieder die "negativen" Gedanken.

    Soviel für heute...
    Liebe Grüsse
    Rina

    Hallo Bookfriend

    Ich habe hier deinen Thread gelesen und in vielen Punkten gedacht, das könnte ich sein. Z.B. das Aufwachen am Morgen und ein Ungutes Gefühl haben; das kenne ich nur zu gut. Mal ist es schwach da, mal gar nicht und an manchen Tagen begleitet es mich fast den ganzen Tag. Ich denke dann, mir schnürt es die Kehle zu. Doch ich denke, oft sind auch Erinnerungen aus der Kindheit enthalten. Da wusste man ja auch nie, wie der Tag wird. Alkoholismus ist so unberechenbar. Mal ist der Abhängige gut drauf und mal nicht...
    Ich denke das könnte so ein Grund sein. Und dann musste man als Kind natürlich immer stark sein und Gefühle waren ja eh nicht erlaubt, sonst hätte man in dieser Familie gar nicht überlebt. Denn wer seine Gefühle wahrnimmt, muss auch seinen Weg gehen können und mit abhängigen Eltern ist dies fast gar nicht möglich, da das Problem soviel Platz einnimmt. Es ist also nur zu verständlich, dass man dann Angst bekommt, diese zuzulassen. Mittlerweile kann ich meine Gefühle auch besser zulassen und stelle fest, dass sie dann von allein verschwinden und ich mich besser fühle.

    Ich kenne auch deine Ängste. Diese lösen - zumindest bei mir - diesen "Tunnel" aus. Man hat das Gefühl stark sein zu müssen, zu funktionieren, denn andere Menschen könnten ja sehen, wie "schwach" ich bin. Ausserdem haben die Abhängigen uns ja nichts anderes vorgelebt. Fühlt man sich schlecht, trinkt man und verzieht sich ins Schneckenhaus. Natürlich fühlt man sich dann schlecht. Man muss ja gar nicht immer gut drauf sein, man darf schwach sein. Solange man seine Gefühle wahrnimmt und nicht verdrängt, wird man nicht im Tunnel bleiben. Ich versuche mîr in solchen Momenten immer ein "Stopp - Schild" zu setzen, das Gefühl zu spüren und zu überlegen, woran es liegt (oft ist es die alte Angst von früher). Dann frage ich mich, ob diese Angst berechtigt ist, ob das wirklich der Realität entspricht. Oft löst es sich dann von selbst. Grüble ich zu lange, weil ich erstmal verwirrt bin, versuche ich trotzdem das Gefühl wahrzunehmen, mir zu sagen, dass es jetzt da ist und da sein darf und mache dann bewusst etwas Schönes für mich, ohne weiter zu grübeln, denn man kann sich dann auch quälen mit zuviel Denken. Das bringt dann nichts, finde ich. Danach geht mir oft auf, warum ich solche Gefühle hatte und es geht mir besser.

    Ich weiss, es ist nicht einfach. Zumal wir über Jahre diese Gefühle quasi unterdrücken mussten. Aber man kann viel lernen dadurch. Man geht mit viel offeneren Augen durch`s Leben, ist vielleicht weniger oberflächlich und freut sich an kleinen Dingen. Zumindest geht es mir so.

    Ich hoffe, dass es dir besser geht und wünsche dir weiterhin alles Gute.

    Carina

    Hallo zusammen!

    Wie immer danke, an eure Antworten :)

    Hatte jetzt am WE erstmal mit einer "tollen" Magen-Darm-Grippe zutun...Heute habe ich mir dann mal einen freien Tag gegönnt, mich noch ein wenig ausgeruht usw.
    Das habe ich sehr genossen, muss ich sagen :-).

    Wegen den Eisenwerten muss ich halt jetzt schauen...Mal sehen, was rauskommt

    Liebe Grüsse

    Cari

    Hallo

    Ich kann mich den anderen nur anschliessen. Ganz ehrlich - aber das ist jetzt nur meine Meinung - verstehe ich nicht, wieso deine Therapeutin das unterstützt, dass du die Tabletten weiter einnimst, ohne dir zu raten, dich in eine Klinik zu begeben. Deine Depressionen können vielleicht auch davon kommen. Kenne mich zwar da nicht so aus, aber das hat ja auch seine Auswirkungen auf die Psyche. Vor allem frage ich mich, wie du erst noch eine Psychoanalyse machen möchtest, wenn du unter Tabletten stehst. Das stelle ich mir recht heftig vor. Ich habe keine Psychoanalyse gemacht, weil ich finde, dass man so tief gar nicht gehen braucht; es liegt alles klar auf der Hand und ändern kann ich es sowieso nicht. Ich kann nur mein jetziges Verhalten ändern. Das wäre in deinem Fall vielleicht wirklich ein Entzug mithilfe von professionellen Leuten.

    Alles Gute dabei

    Cari

    Hallo Dean_84

    Solche Symptome kenne ich von meinem Vater auch. Er lag im Februar im Delyrium und da ging es ihm auch ein paar Tage so. Mich hat das auch sehr erschreckt; aber bei meinem Vater hat sich das dann wieder gelegt.

    Ich denke auch, dass du dir deshalb keine Vorwürfe machen brauchst; auch wenn wir Kinder das ja "gerne" mal tun ;-). Spass beiseite - dein Vater muss auf sich schauen, wie du auf dich; sonst kommt keiner von euch weiter. Das ist ja nicht gleichzusetzen mit im Stich lassen. Aber deinem Vater ist ja eh nicht geholfen, wenn es dir auch noch schlecht geht, weil du nicht auf dich schaust. Davon mal abgehsehen, kannst du ihm eh nicht helfen; das ist ja manchmal das schwer zu ertragenden: Diese Hilflosigkeit. Das braucht Zeit, dies zu akzeptieren. Ich denke es war gut, dass du dir ein paar Tage für dich genommen hast; vielleicht hat das deinem Vater ja sogar einen "Denkanstoss" gegeben...
    Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute

    Cari

    Hallo Lume

    Wie geht es dir denn momentan? Ich lese momentan so wenig über dich persönlich...

    Mir geht es recht gut, ausser, dass ich annehme, einen Eisenmangel zu haben. Ich schleppe schon seit ewiger Zeit so eine Müdigkeit und Schlappheit mit mir rum, bin richtig blass, habe aufgesprungenen Lippen, ständig das Gefühl heulen zu müssen usw. Habe jetzt von vielen gehört, die das hatten, dass es bei ihnen ähnlich aussah und oft dann richtig rauskommt, wenn man psychischen Stress hat. Wundern würde es mich nicht...
    Aber wie immer Geduld...

    Ja, habe auch oft hören müssen, dass ich alles zu negativ sehe, mich verrückt mache und mich viel zu sehr mit meiner Vergangenheit beschäftige. Dass es aber so wichtig ist, mit seiner Vergangenheit abzuschliessen, indem man sich nochmal mit ihr befasst, wissen wohl viele nicht. Aber eben, bei Therapien gehen die Meinungen ja sowieso auseinander. Ich habe auch schon gehört, dass man verrückt ist, wenn man zum Therapeuten geht ;-).

    Du hast Recht, immer wollte ich nicht ich selbst sein. Besonders vor sechs Monaten, als ich erst intensiv anfing, mich mit mir zu beschäftigen, wollte das nicht so recht gelingen und je mehr ich es wollte, desto weniger ging es. Ich habe mich kritisiert, ständig in Frage gestellt...Das war nicht einfach. Von daher habe ich einen grossen Schritt gemacht, dass ich das jetzt kann. Irgendwie habe ich in kürzester Zeit soviel aufgearbeitet, dass ich manchmal Mühe habe noch alles nach zu vollziehen oder kann es nicht wirklich glauben. Geht dir das manchmal auch so?

    Alles Liebe
    Cari

    Hallo

    Es geht glaube ich nicht darum, wie man seine Eltern am besten ignorieren soll. Das kann man nicht und das wären auch unterdrückte Gefühle. Ich kann meine Eltern auch nicht ignorieren und auch ich mache mir noch Sorgen oder bin traurig. Es kommt mehr darauf an sich mehr auf sich zu konzentrieren und das Problem nicht mehr im Vordergrund stehen zu haben. Helfen kann man nicht; aber man darf trotzdem fühlen. Es ist auch wichtig, dass man das tut. Habe nicht den Anspruch, dies weg zu bekommen, als würde man auf einen Knopf drücken. Warst du schon in Therapie? Wenn nicht, würde ich es dir sehr empfehlen. Es ist auch irgendwie eine gute "Tat" für einen selbst.
    Aber eben, sich abzugrenzen braucht Zeit. Ich bin jetzt seit acht Monaten in Therapie, habe auch schon viel gelernt, kümmere mich viel weniger um die Sachen zu Hause, d.h. aber nicht, dass ich keinen Kontakt mehr habe. Aber alles habe ich noch lange nicht verarbeitet. Geduld ist das Zauberwort.

    Alles Gute
    Cari

    Hallo

    Das kann ich mir vorstellen, dass dich das ziemlich verwirrt hat. Es ist auch nie einfach zu wissen, wie man mit all dem umgeht.
    Vielleicht musst du erst deine Erfahrungen machen, wie du am besten damit umgehst...Wir alle können dir ja nicht vorschreiben was du tun sollst und sicher ist jede Familiensituation auch anders.

    Mein Vater war auch gut zu mir, war hilfsbereits usw., trotzdem hat gab es ab einem gewissen Grad nur noch den Alkohol. Leider ist es meistens die Realität, dass Alkoholiker sich nicht durch andere umstimmen lassen; meistens zumindest. Deshalb warnen wohl auch so viele, da sie deine Situation nur zu gut kennen.

    Ich verstehe auch, was du mit Familienzusammenhalt meinst; das Problem hatte ich auch immer. Aber es kann ja wohl nicht die Aufgabe eines Einzelnen sein, die Familie zusammen zu halten. Das geht nur gemeinsam. Und nur weil du Abstand von dem "Thema" nimmst, heisst das bei Weitem nicht, dass du deinen Vater dadurch im Stich lässt. Einen Verlust hast du sowieso schon erlitten; nämlich den gesunden Vater zu erleben, um den man sich keine Sorgen machen muss. Wir alle haben viele Stunden der unbeschwertheit eingebüsst und viele von uns sind zu früh erwachsen geworden. Mit gewissen Verlusten werden wir leben müssen; das heisst ja aber nicht, dass alles verloren ist oder man deshalb den Kopf in den Sand stecken muss.
    Aber nur du kannst deinen Weg finden, denn du bist in dieser Situation; die ist ja überall ein wenig anders.

    Was mir mehr Sorgen macht ist, dass du nichts weiter über dich schreibst. Ich lese immer nur, dass du dir Gedanken machst, wie du am besten helfen kannst. Ich verstehe das, weil ich es gut von mir kenne, aber vergiss dich selbst dabei nicht.

    Alle Gute
    Cari

    Heute musste ich mal wieder daran denken, was in den ganzen Jahren nun schon alles passiert ist und an diese acht Monate, in denen ich hart an mir gearbeitet habe.
    Das Komische ist, dass ich in den Jahren zu Hause es nicht einmal annährend so schlimm gefunden habe, wie in den acht Monaten. Vieles hatte oder musste ich in der Zeit verdrängen und jetzt habe ich nichts ausgelassen, habe jedes Gefühl bemerkt, sei es Wut, Trauer oder Enttäuschung. Sich selbst finden, nach all den Jahren der Selbstmissachtung. Es war hart, aber über den ersten grossen Berg scheine ich hinweg zu sein...Viele Verletzungen werden nicht einfach weggehen, manche bleiben ein Leben lang; damit werde ich leben müssen. Aber andereseits hat mich dies alles zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin.
    Sensibel, einfühlsam usw. Ich möchte niemand anderes sein.


    In dem Sinne ein schönes WE an alle die das lesen.

    Cari