Beiträge von bluevelvet

    Hallo Dagmar
    Monate! Ich hoffe nicht, dass diese Quälerei noch über Monate geht, dass wäre furchtbar, aber ihr redet schliesslich alle aus Erfahrung. Ich lasse jetzt erstmal alles auf mich zukommen und werde versuchen etwas Kraft zu tanken, für die Dinge die da vielleicht noch kommen.
    LG bluevelvet

    Hallo Karotte,
    das mit den Wolken gefällt mir. Ich habe jetzt auch wieder angefangen mir Abends was zu kochen und mich Nachmittags schon mal mit einem Stück Kuchen verwöhnt. Eben hat er angerufen und ist der Meinung ich klinge kalt. Was erwartet er. Ich solle ihm Bescheid geben, wenn ich was Neues hätte. Was soll ich dazu sagen. Ich habe ihm gesagt, dass es mir nicht gut tut mich zuviel mit ihm zu beschäftigen, wegen der nassen Gedanken und so, wir hätten bald kein anderes Gesprächsthema mehr ausser Alk, Entgiftungen und Therapieeinrichtungen und das mich das nervt. Wir könnten doch über anderes reden, meint er. Auf die Frage worüber, meinte er z. B. über S...

    Da muss ich mir an den Kopf fassen, was bildet er sich ein, dass hab ich ihm auch gesagt, was er eigentlich glaubt, was an ihm in Moment noch anziehend sei. War das falsch?

    (O.K wir hatten immer guten S.. ich fand es immer aufregend mit ihm und er weiss das und es war sein bestes Instrument, was er eingesetzt hat um mich zu manipulieren, dass weis ich heute.)

    Manchmal will ich so völlig unbeteiligt klingen, aber meine innere Wut kocht dann hoch und dann muss ich das einfach loswerden. Er verletzt mich schliesslich auch seit Monaten, wenn auch anders. Naja, ich werde um zwei zu ihm rüber machen, ihm seine Wäsche bringen und dann möchte er noch zu REWE sein Leergut entsorgen. Da er kein eigenes Auto hat ist das meine letzte Amtshandlung vor meinem Urlaub. Ich weiss, selbst das müsste ich nicht. Ach ja, er fragt ob ich seine Blumen versorge wenn er in Therapie ist. Ich habe gesagt, er solle seine Nachbarin fragen, da ich heute noch nicht sagen kann, ob ich das wirklich tun will. Damit will er das Band zwischen uns bestehen lassen.
    LG bluevelvet

    Hallo kaltblut
    Stimmt, die Gedanken kann ich nicht einfach so ausschalten, sie sind da, seit gestern wieder permanent. Ich möchte diese eine Woche versuchen zu geniessen, meine Gedanken ausschalten und versuchen bei mir zu bleiben. Keine Telefonate, nur eines das ich gut angekommen bin, dann sollte ich mein Handy ausschalten wenn ich das schaffe. Es klingt seltsam, ich muss mich an den Gedanken selber erst noch gewöhnen, aber ich glaube ich möchte ihn nicht mehr, möchte keinen Kontakt mehr, es einfach so auslaufen lassen. Es zieht mich zu sehr runter. Er will mich heute nochmal sehen. Ich muss noch eine Maschine Wäsche für ihn waschen und seine Leiter braucht er. Ich weiss gar nicht wie ich mich z. Z. verhalten soll. Ich will ihn nicht verletzen, aber mich auch nicht. Er ist mir einfach zuviel in Moment, immer die gleiche Leier. Nach meinem Urlaub möchte ich mich wieder im Sportstudio anmelden, wenn ich bis dahin wieder die nötige Kraft getankt habe. Meine Therapiestunden wahrnehmen, komme gleichzeitig dann auch in eine gemischte Gruppe von Co´s und Abhängigen. In jedem Fall möchte ich meine gewonnene Freiheit sinnvoll nutzen, nicht immer nur mit dunklen Gedanken und Angstzuständen. Ich will das auch einfach ein bisschen auf mich zukommen lassen, nichts erzwingen. Ich hoffe, ich bekomme das hin. Die Bücher helfen mir, die Dinge ein wenig realistischer zu sehen, einfach vom Standpunkt der Krankheit aus. Ausserdem habe ich auch ein bisschen Angst um mich. Er tut mir nicht gut. Erdling schrieb ganz zu Anfang, dass er mich mit seinem nassen Gedankengut anstecken könnte. Da ist was Wahres dran und das möchte ich auf keinen Fall, also bin ich auf der Hut.
    LG bluevelvet

    Hallo an alle
    ich bin frustriert, weiss jetzt woher mein schlechtes Gefühl der letzten Tage herkam und es zeigt mir deutlich, dass ich noch nicht bei mir angekommen bin. Ich habe es hier nicht geschrieben, weil ich Angst hatte ich sei Paraneua, aber ich hatte in den Tagen seines Klinikaufenhaltes immer das Gefühl er sei betrunken, wenn wir am Abend telefonierten. Hörte er sich doch tagsüber ganz normal an. Ich wollte nicht wieder rumzicken, hab ihm nur einmal gesagt das er sich anhöre als wenn er lalle. Stimmte natürlich nicht, bildest du dir ein, wie soll ich denn hier an was zu trinken kommen.

    Gestern war sein Entlassungstag, die von der Klinik haben ihn abgeholt. Gestern Abend um sieben rief er mich total verstört an und fragte ob ich ihn vom Bahnhof abholen könne. Hab ich dann gemacht, aber ich ahnte böses. Meine Vermutung war die Richtige, er hat getrunken, hat sich nachmittags aus der Klinik gestohlen und ist zur nächsten Aral in der Nähe. Die Ärztin hat das natürlich auch mitbekommen. Die in der Therapieeinrichtung haben es ihm gleich gesagt, auch das er die Ambulante nicht vorsetzen kann. Sie werden jetzt den Rentenversichrungsträger anschreiben und das ganze in eine Stationäre umwandlen wollen. Er muss Montag zum Hausarzt und sich bei einer anderen Klinik zur Entgiftung einschreiben mit Wartezeit. Aus dieser Klinik ist wohl kein entkommen und im Anschluss in die Stationäre. Mir fällt dazu fast nichts mehr ein. Ich habe erst getobt und mich dann eines besseren besonnen. Ich habe ihn nach Hause gefahren, Stoff hatte er eh noch, hab ihm seine saubere Wäsche ausgehändigt, eine geraucht und bin nach 10 Minuten gegangen. Ich kann nichts mehr sagen, mir fehlen die Worte. Ich denke er wird nie von diesem Zeug wegkommen, will er glaube ich mittlerweile gar nicht, obwohl jetzt all seine Hoffnung in der Stationären liegen. Ich kann´s nicht mehr hören, auch dort wird er Mittel und Wege finden an den Alk zu kommen, dass hat er schliesslich bei seiner letzten Stationären auch geschafft. Ich bin einfach nur noch sprachlos. Er hat schon wieder gebettelt, ob er mich zum Flughafen begleiten kann. Er bekam ein deutliches Nein von mir. Ich kann gar nicht genau sagen wie ich mich fühle, es liegt zwischen Hoffnungslosigkeit und Erkennen. Auch wenn es sich vielleicht in euren Ohren schlimm anhört, oft bin ich froh das es wieder so gekommen ist, weil es die Kluft zwischen uns vergrössert. Seine Schwäche mich stärkt. Er hat nicht mal den Willen wenn ihm geholfen wird, mit dem saufen Schluss zu machen. Das ist mir zu schwach.
    Werde das Kofferpacken auf Morgen verschieben, ob ich mich freue kann ich in Moment noch nicht sagen. Wer weiss welche Neuigkeiten bei Rückkehr wieder auf mich warten.
    LG bluevelvet

    Hallo meine liebe Karotte,
    da bin ich ja froh, dass das in der Luft liegt. Danke für deine Literaturtips muss aber die 20 kg Freigepäck beachten, bei dem was ich jetzt schon an Büchern mitnehme. Fliege Montag früh um 3:20 nach Djerba für 8 Tage. Mein erster Urlaub nach fast 22 Jahren den ich alleine, also ohne Partner an meiner Seite verbringe. Eine neue Erfahrung eben. Ein bisschen aufgeregt bin ich schon. Ich bin leider nicht so der offene Typ, der auf die Leute zugehen kann, ich beobachte meist erst was um mich herum geschieht und da bin ich mir manchmal selber im Weg. Wäre schon gerne etwas offener. Aber wer weiss, ohne meinen Ballast neben mir, vielleicht macht das auch was aus wenn ich einfach ungezwungen sein kann. Wenn ich an den Urlaub von letztes Jahr denke, wie schrecklich der war. Er nur an der Bar, am abend oft nicht mehr in der Lage alleine auf´s Zimmer zu finden. So einen Urlaub möchte ich nicht nochmal erleben, dass war schlimm. Er ist auch noch Diabetiker, muss spritzen und leidet an Bluthochdruck. Das spritzen hatte ich übernommen, weil ihm selbst seine Blutzuckerwerte schnuppe waren, aber er hatte ja seine Krankenschwester dabei. Ich hätte damals dringend Urlaub vom Urlaub gebraucht, aber das passiert mir diesmal hoffentlich nicht. Er hat sich seit gestern nicht mehr bei mir gemeldet. Auch gut. Ist bestimmt beleidigt, weil ich ihm gesagt habe das ich nicht möchte das er mich zum Flughafen bringt und das ich Sonntag relaxen möchte, da ich die Nacht durchmachen werde. Da fällt mir gerade noch ein, dass mich letztes Jahr im Urlaub ein älters Ehepaar angesprochen hat, als ich wie so oft alleine beim Frühstück war. Sie hatten mitbekommen das mein Freund ein Alkohlproblem hat und sie sagte zu mir, sie sehen immer so traurig aus, das sei ihnen gleich aufgefallen und sie erzählte, dass ihr erster Mann am Alkohol gestorben sei. Kindchen, sagte sie, wenn sie schlau sind trennen sie sich von diesem Mann, er wird sie noch unglücklicher machen als sie schon sind. Habe an die nette ältere Dame häufiger denken müssen. Ihre Worte hallen immer noch nach.
    So wieder genug der Worte ich wünsche allen einen angenehmen und hoffentlich leichten Tag
    LG bluevelvet

    Hallo ihr Lieben
    noch heute den restlichen Tag und Morgen, dann endlich Urlaub. Ich fühle mich die letzten Tage wie erschlagen, lustlos, müde ach ich weiss auch nicht. Er ruft mich ständig, oder besser gesagt oft aus der Klinik an, bezieht mich wieder in alles mit ein, redet von gemeinsamen Urlaub im nächsten Jahr und und und. Er trieft vor Selbstmitleid. Er muss nun doch noch bis Donnerstag, eventl. bis Freitag in der Klinik bleiben und wird dann bei Entlassung von jemanden aus der Therapieeinrichtung abgeholt der ihn dann gleich wieder mit in Therapie nimmt. Damit er unterwegs nicht auf dumme Gedanken kommt. Mir soll´s recht sein, dann muss ich ihn nicht abholen. Manchmal kann ich vor lauter Kopfkino am Abend nicht einschlafen. Ich will das alles nicht, will mich nicht wieder vereinnahmen lassen. Gestern am Telefon hat er gelallt, hatte irgendwie den Eindruck als wenn er die Klinik verlassen hätte und sich irgendwo etwas besorgt hat, war nur so ein Gefühl und es machte mich ganz wuschig. Dabei darf es doch gar kein Problem für mich sein. Aber ein ganz kleines bisschen bin ich doch stolz auf mich. Er fragt seit Tagen, ob er mich zum Flughafen fahren soll, das es ihm ein Bedürfniss sei auch wenn er dann ganz traurig wäre, da ich doch ohne ihn Urlaub mache. Co-Knöpfchen. Habe wieder hin und her überlegt, wollte ihn nicht vor den Kopf stossen, aber habe ihm dann heute mitgeteilt, dass ich das nicht möchte weil ich mich damit unwohl fühle und ich Sonntag meine Ruhe haben möchte. Ich habe das ganz ruhig und lieb gesagt und er hat´s geschluckt und mir ging´s gleich besser. Ich möchte jetzt einfach in Zukunft öfter das tun was mir gut tut und mich nicht immerzu in Rücksicht auf Andere üben.
    Soweit von mir
    LG bluevelvet

    Hallo Chopin
    auch ich drücke ganz fest die Daumen das alles zur Zufriedenheit verläuft, dass andere kann man erstmal nicht beeinflussen, lass es auf dich zukommen. Ich versuche jetzt nicht immer alles zu planen, meist kommt es anders als wir uns das erhoffen, oder wünschen. Aber ich höre auch ein wenig Traurigkeit aus deinen Worten, ihr wart zusammen und trotzdem jeder für sich, alleine.
    LG bluevelvet

    Hallo
    Tage wie heute hasse ich. Ich bin müde, kraftlos ohne Tatendrang. Möchte am liebsten nur abhängen den Tag im Bett verbringen und mir die Decke über den Kopf ziehen. Nicht sehen nichts hören. Heute ist Sonntag wäre also eigentlich kein Problem, aber ich mag es nicht wenn ich mich so hängen lasse, da komme ich nur noch schlechter drauf. Also habe ich wenigstens die Kraft gefunden hier vorbei zu schauen. Frage mich gerade was der Auslöser für mein schlechtes Draufsein ist. Gestern war ich bei ihm in der Klinik, nur kurz. Ich habe ihm noch Wäsche gebracht, weil er auf ärztliches Anraten hin eine Woche und nicht wie vereinbart 3 Tage in der Klinik bleiben soll. Er sah grauenvoll aus, schwankte durch die Gegend, lallte fast noch, was er auf die Tabletten und die Tropfen zurückführt die er dort bekommt. Habe ihn noch nie so erlebt, mutlos sein Blick starr. Dann hatte ich letzte Nacht einen schrecklichen Traum, fast schon ein Alptraum der mich immer noch beschäftigt, alles drehte sich um meine Kindheit und später um meine Teenie Zeit. Konnte ab sieben nicht mehr schlafen und habe mich noch mit dem Buch befasst, wenn Frauen zu sehr lieben. Das hat mich dann komplett runtergezogen. Hab ich denn alles falsch gemacht. Ich bin der Verfolger Typ, wie schrecklich wenn man den Spiegel vorgehalten bekommt. Hoffe das nach dem Schrecken irgendwann die Erkenntnis und anschließend der Heilungsprozess einsetzt, wenn man das denn alles so umsetzen kann. Das geht natürlich nicht in einer Hauruckaktion, dass ist mir bewusst. Ich glaube auch, dass ich Angst davor habe, dass er mich in Moment wieder ziemlich einspinnt in sein Netz, er sucht wieder verstärkt meine Nähe, dass belastet mich. Er macht das auch weil er weiss, dass ich nächsten Sonntag in Urlaub fliege und Angst hat ich könnte ihn vergessen, oder einen "lieben Mann" kennenlernen. Das ist seine grösste Sorge. Also bringt er sich mir wieder verstärkt ins Gedächtnis und zeigt mir, wie sehr er mich doch braucht. Klar durchschaue ich die Co-Knöpfchen mittlerweile, aber warum fällt es so schwer, dass das was man doch weiss, ablehnt und die Kräfte die noch da sind für sich selber zu verwenden als für den Anderen.
    Ich mag sie nicht, Tage wie diese, sie machen die Gutfühltage wieder zunichte und entmutigen
    LG bluevelvet

    Hallo
    hört sich doch gut an. Bin auch gerade dabei das Buch zu lese, bin fast am Ende, mit dem Buch und auch mit mir. Auch ich finde mich in jedem Abschnitt wieder, manchmal zieht es einen ganz schön runter, wenn einem der Spiegel vorgehalten wird und ich muss dann jedesmal aufpassen, dass ich dann doch nicht wieder die Schuld bei mir suche. Im Anschluss widme ich mich dem hier empfhohlenen Buch Co-Abhängigkeit und hoffe das auch ich vieles umsetzten kann. Nein, und nochmals nein wir haben keine Schuld wenn er trinkt und wir möchten ihm auch keinen Anlass mehr dazu geben, indem wir uns zurücknehmen, loslassen ihnen die eigenen Erfahrungen machen lassen. Ich will keine Ratschläge mehr erteilen, oder Vorschläge, wenn sie misslingen bin ich, oder sie auch nur wieder der Vorwand für sein Trinken,.
    Weiterhin ganz viel Kraft beim Umsetzen.
    LG bluevelvet

    Hallo Chopin
    das hört sich doch schon mal ganz hoffnungvoll an. Da kann ich nur ganz viel Glück wünschen für den kommenden Dienstag, toll das du das mit deiner Therapie so vorantreibst, auch ich bin froh für die Therapiestunden, weil ich dann jedesmal ein Stück gestärkt in den Tag gehe und in die Zukunft. Obwohl es mir heute wieder ziemlich mies geht. Keine Lust zu gar nichts, jeder Handgriff zuviel. Aber erkennst du deine Angst? Er kann innerhalb des Krankenhauses frei bewegen und unsere Gedanken schweifen gleich wieder ab, was sie alles Anstellen könnten unter der Belastungen. Er hat z. Z. nur diese eine Belastungen, du aber automatisch wiedermal mehrere. Wie das halt so bei uns ist. Das mit dem Hund kenne ich, er wollte auch immer einen haben, Verantwortung und so. Obwohl ich sehr sehr tierlieb bin, habe ich mich darauf nicht eingelassen, denn diese Verantwortung wäre am Ende auch noch an mir hängen geblieben. Dann hätte ich nicht nur ein großes Kind an meiner Seite, dass nicht erwachsen werden will, sondern zusätzlich noch einen Hund für den ich dann tatsächlich die Verantwortung übernehmen müsste. Das will gut überlegt sein. Alles liebe für euch Chopin. Melde dich wie die OP verlaufen ist.
    LG bluevelvet.

    hallo Dagmar,
    ich weiß was du meinst, es ist ein langer steiniger Weg das Loslassen, das sich befreien. Man stolpert, fängt sich wieder, läuft weiter und irgendwann líegt man doch auf der Nase und findet sich am Boden wieder. Ja, auch er macht mir manchmal Angst, normalerweise flüchtet der Mensch vor jeder Gefahr instinktiv und hier schaffen wir es nicht, woran das liegt ist mir auch ein Rätsel. wird mich aber noch eine Zeit beschäftigen. Ich glaube diese Angst wird uns noch lange lange Zeít begleiten, selbst dann wenn wir den Partner tatsächlich und wirklich losgelassen haben. Wir sind wahrscheinlich Meister im Aushalten belastender Situationen und übersehen das uns die ganzen Umstände traumatisieren. Hätten wir auf dies alles eine logische Antwort und wären ohne Gefühl würden wir uns das nicht antun. Aber wir sind nunmal nur Menschen. Ich wünsche uns Kraft und Zuversicht und eigentlich mögen wir es gar nicht wenn jemand Macht über uns hat.
    lg bluevelvet

    Hallo Dagmar,
    da hast du nicht ganz unrecht, aber ich glaube das ich da mittlerweile ein bisschen abgehärtet bin. Ob er im Auto trinkt, oder ich an der Tanke anhalte und er sich neben das Auto stellt, oder in eine Ecke und die Flasche ansetzt, lässt mich kalt, stösst mich eher ab, zeigt mir wie "ernst" es im ist. Wie du schon sagst Dagmer die Eigeninitiative fehlt ihm, hat im immer gefehlt, rückblickend. Tolernaz ist z. Z. mein Wort und ich hab keinen Bock auf verbalen Stress. Vielleicht folgt auf Toleranz die Gleichgültigkeit.

    Er kann sich schon heute an vieles nicht mehr erinnern und das ist mir mehr als bewusst, es liegt einzig und allein an mir was ich zulasse und was nicht und es gab Dinge die mich weit mehr verletzt haben, als das er mit einer Flasche Bier neben mir sitzt. Trotz allem siehst du es richtig und ich danke dir, aber meine Gefühle sind in Moment, nach dem heutigen Tag wieder ein Stück weit auf Eis gelegt. Ich kann´s nicht erklären, spüre einfach das ich auf dem richtigen Weg bin, auch wenn ich vielleicht noch den ein oder anderen Umweg nehme.
    lg bluevelvet

    ach ihr seit so lieb, dass tut richtig gut und ihr habt soooooooo recht in allem und ich gebe mir die grösste Mühe einiges davon umzusetzen. Erschlagt mich aber jetzt nicht gleich, wenn ich erzählen muss, dass ich ihn heute wiedermal in eine Klinik bringen musste. Was heisst musste, ist kein anderer da der es macht und die Klinik liegt in der Mitte von Nichts. Taxikosten wären ins unermessliche gestiegen. Heisst: Ich hatte einen tollen freien Tag, richtig erhohlsam, grins. Er rief um 10:45 Uhr an von der Therapieeinrichtung und dort hat man ihm auferlegt eine drei bis viertägige Entgiftung zu machen bevor er wieder einsteigen kann, sonst müsse er abbrechen. Es handelt sich dabei um eine Klinik die nicht auf Entgiftung spezialisiert ist, aber die Oberärztin kennt sich mit der Problematik aus. Und der Herr wollte nicht wieder in die altbewerte Klinik, weil er sich dort nicht wohlfühlt. Das klingt so lächerlich. Jedenfalls bat er mich, ob ich ihn hinfahren könne, bitte was sollte ich tun. Therapieabbruch, oder Klinik? Ich habe ihm dann aber gesagt er müsse sich gedulden, da ich meine Therapiestunde deswegen nicht sausen lassen wollte. Also von da aus zu ihm, in ins Auto befördert und eine altvertraute Fahrt getätigt. Er noch mit zwei Flaschen Bier im Anschlag. Und ich sage euch eine tolle Klinik, im Hang gebaut mit tollem Ausblick, wunderschönen Zwei-Bett-Zimmern mit eigender Dusche, Mittagessen wurde ihm auch gleich serviert. Na, so kann "Mann" es doch aushalten. Ich begreife das alles nicht. Manchmal denke ich den Leuten wird´s auch noch schmackhaft gemacht. Wenn ich saufe, na und, alle betüddeln mich, mir wird geholfen und hab im Anschluß noch ein paar schöne Tage mit All inclusive zum relaxen. Was macht den da ein Rückfall mehr oder weniger schon aus. Ich könnte kotzen, sorry. Ich von der Klinik nach Hause schnell einen Kaffee getrunken, zum Hausarzt noch was besorgen und um 17:00 daheim. Das war mein freier Tag. Ich bin´s aber selber schuld, oder, hätte auch sagen können ist mir schnuppe wie du in die Klinik kommst, hättest du dir halt früher überlegen müssen. In Moment nervt es nur noch, aber das ist gut so. Heute dachte ich zum wiederholten Male, was für ein Schwechling, keinen Arsch in der Hose mal Saufdruck auszuhalten, immer gleich die Flasche ist doch schön bequem und einfach. Jedenfalls bin ich jetzt erstmal froh das er weg ist, weil es für mich einfach nur Ruhe bedeutet. Morgen nochmal Arbeiten und dann freue ich mich auf ein Wochenende mit mir. Meine Therapiestunde hat mich ebenfalls wieder ein Stück weiter gebracht. Soviel für den Moment, reichte auch wieder. Seit alle ganz lieb geherzt, ich danke euch.
    lg bluevelvet

    Hallo Dagmar
    ich danke dir, im Grunde ist es bei mir nicht anders, wahrscheinlich läuft es bei den wenigsten anders. Stimmt für meine Umleitungen ist einzig und allein er zuständig. Ich beisse micht fest wie ein Hund am Knochen, oder wie ein hunriger Tiger der nicht von der Beute lässt, wenn er sie erst einmal hat. So fühle ich mich manchmal, endlich ich habe wieder eine Aufgabe bin doch nicht ganz nutzlos. Als wenn mein Ego davon abhängt was ich für jemanden tun kann, dem nicht mehr zu helfen ist. Das grenzt an Selbstbetrug. Und ich habe mich in den letzten drei Wochen in denen wir uns nicht gesehen haben, gar nicht mal so schlecht gefühlt, hätte mir fast ein schlechtes Gewissen gemacht. Aber die Ruhe die ich empfunden habe, in der Zeit ohne Kontakt wird mir das endgültige Loslassen irgendwann erleichtern. Das weiss ich und es beruhigt mich, dass es so ist. Aber noch habe ich Angst. Und ausserdem finde ich, bist du eine sehr taffe Frau du hast viel geschafft auch unter grossem Leidensdruck. Am Ende wirst du der Gewiner sein.
    lg bluevelvet

    Hallo dagmar, hallo rq
    danke für die Rückmeldungen. Das könnte so ein Co-Knöpfchen sein, was er da gedrückt hat, wenn auch unbewusst. Meine Gedanken waren auch, in den letzten drei Wochen hat es ihn nicht so sehr interessiert mich zu sehen, da hatte er sein Trinken noch einigermassen unter "Kontrolle". Aber jezt brennt der Busch und er weiss genau, dass wenn es hart auf hart kommt, ich ihn immer wieder aufgefangen habe, er auf mich zählen konnte. Ich gebe gut Ratschläge, wie eben bei jetztich und setzte selber so wenig davon um. Natürlich tun mir Begegnungen wie gestern Abend nicht gut, dann entferne ich mich wieder von mir, aber ich suche nach einem Weg mit dem ich zufrieden Leben kann. Das ich sagen kann, ja so war es gut und richtig und diesen Weg suche ich. Habe immer den Eindurck vor einer Weggabelung zu stehen und nicht zu wissen, welches die richtige Abzweigung ist. Der eine Weg liegt deutlich vor mir, ich kann ihn klar überschauen, der Andere geht bergauf und ich kann nicht über die Kuppel sehen und möchte doch so gern wissen, was sich mir hinter dieser Kuppel offenbart. Es ist wohl diese nieenden wollende Hoffnung die man hegt. Ich spüre doch, dass diese Beziehung keine Zufkunft hat, aber was lässt mich aushalten? Nur die Co-Abhängigkeit, diese Krankheit auf der Spurensuche ich bin?
    lg bluevelvet.

    Liebe jetztich
    das du verzweifelt bist kann ich nur zu gut verstehen, du liebst deinen Mann unendlich, aber ich schliesse mich der Meinung der Anderen an. Du begibst dich auf sehr dünnes Eis und bist vermutlich am Ende diejenige die durchbricht, weil ihr der Halt und der Lebensinhalt feht, nähmlich dein Mann. Entwickel eigene Interessen, eigenen Aktivitäten ohne deinen Mann. Zeige ihm das du loslässt, dass du dir wichtig bist, mach dich wieder interessant. Das er dir das Buch zum lesen gegeben hat und seinen eigenen Raum braucht, heisst für mich er fühlt sich eingeengt, eingezwängt. Er möchte ungestört trinken dürfen und dabei störst du, bist im lästig und was ist für einen Alki einfacher als erstmal die Schuld bei anderen, bei dir für sein eigenes Versagen zu suchen. Du hast keine Schuld das er trinkt, rette dich. Ganz liebe Grüsse bluevelvet

    Guten Morgen an alle,
    bin schon früh unterwegs híer, obwohl ich heute frei habe und nicht zur Arbeit muss. Aber ausschlafen war nicht.
    Ich bin sehr traurig und verunsichert und brauche euren Rat wie ich mich verhalten soll. Er hat mich gestern Abend angerufen und wie ich bereits befürchtet habe, hat er den Weg zur Therapie nicht gefunden. Er bat mich vorbei zu kommen, was ich nach längerer Überlegung tat. Klar, könntet ihr jetzt denken, ist die dumm, aber ich konnte nicht anders. War wieder wie ferngesteuert, co-abhängig eben. Er sah grauenhaft aus, seine Wohnung fast schon wie er, was mich immer an diesen sich langsam einschleichenden Prozess des Verfalls erinnert.Er weiss nicht weiter, säuft obwohl er Therapie macht und fragt sich wie es jetzt weitergeht. Er ruft die Feuerwehr und denkt sie kommt das Feuer wieder löschen. Ich habe nicht allzuviel dazu sagen könne, ausser das er sich mit einem Therapeuten in Verbindung setzten soll und dort nachfragen wie weiter zu verfahren ist, schliesslich kennen die sich damit besser aus. Er hat sich wieder mal wie ein Kleinkind in meinen Schoss verkrochen und wollte nur gestreichelt werden. Kann gar nicht sagen was in mir vorging. Unendliche Trauer, weil ich merke, dass ich nichts für ihn tun kann, es ist als wenn er den Kampf gegen den Alkohl aufgegeben hat und sich seinem Schicksal übergibt. Er ist einer der Kandidaten die dem Alkohol früher oder später zum Opfer fallen. Ich habe dann noch seinen angefangenen Lebensbericht gelesen und mir liefen die Tränen, weil ich merke wie kaputt er innerlich in seiner Seele ist. Er hat mir dann noch gestanden, dass er damals in der Therapie am Abend auf seinem Zimmer auch getrunken hat, nicht viel wie er sagt aber er ist nie ganz davon weggekommen. Ich habe ihn festgehalten und gestreichelt, so als wenn es irgendwann zu Ende sein wird und es keine Möglichkeit mehr dazu gibt, weil sein bester Freund ihn holt, so als wollte ich ihm noch mal ganz viel Liebe mit auf dem Weg geben, denn davon hat er immer zuwenig gehabt und wenn er sie bekam, konnte er nicht damit umgehen. Ich rede, bezw. schreibe wieder zuviel, aber wenn die Seele voll ist läuft der Mund über. Heute früh um sechs hat er wieder angerufen, er wird mit dem Bus in die Stadt fahren, fahren ist in seinem Zustand nicht, um ein Gespräch in der Therapieeinrichtung zu suchen. Für ihn wäre es das Beste er käme in eine stationäre Einrichtung für vier oder sechs Monate, ohne Möglichkeiten an Alkohl zu kommen. Ich habe ihm nicht gesagt, dass ich heute frei habe, um 11:30 habe ich selber meine Therapiestunde und bin darüber sehr froh. Wie soll ich mich jetzt nur verhalten, was kann ich tun ohne Schaden anzurichten und nicht das Gefühl zu haben ihn im Stich zu lassen. Er wird sich wieder bei mir melden, verstärkt jetzt das weiss ich. Bin für jeden Rat dankbar. Eure verzweifelte bluevelvet

    Hallo Chopin, dass tut mir sehr leid was ich hier lese. Ich hoffe dennoch, dass es für euch eine zweite Chance bedeuten könnte. Ich kann gut verstehen das du in Moment alle Belastung von ihm fernhalten möchtest, dass du froh und glücklich bist, jetzt wo er dich braucht, für ihn da zu sein. Es lenkt dich einfach nur von den eigentlichen Problemen die es in der letzten Zeit in eurer Beziehung gegeben hat ab. Vorrangig ist z. Z. seine Krebserkrankung und der weitere Verlauf nach dem OP. Darauf sollte erstmal das Hauptaugenmerk liegen und das Alkoholproblem tritt nun erstmal in den Hintergrund. Er kann schließlich z. Z. auch nicht trinken, gehe ich jetzt einfach mal von aus wenn er im Krankenhaus liegt. Vielleicht ist das auch eine Art Schocktherapie für ihn, dass er sein weiteres Leben planen kann, auch ohne Alkohl, dafür mit dir. Folge einfach z. Z. deinen Gefühlen, du kannst eh nicht anders, aber vergiss dich und deine Bedürfnisse nicht ganz und mache dich nicht zu seinem Sklaven und zum Sklaven deiner Gefühle und deines Pflichtbewusstseins. Ich wünsche euch ganz viel Mut und heilende Kräfte.
    LG bluevelvet

    Hallo Franke,
    das ist ein traurige Geschichte, aber ich denke du gehst mit deinen Kindern den richtigen Weg. Deine Frau scheint noch lange nicht soweit zu sein, dass sie einsieht, dass sie ein riesengroßes Problem hat. Warum sollte sie etwas ändern, es hat doch bis jetzt immer funktioniert. Dein schlechtes Gewissen, du könntest ihr vielleicht doch unrecht tun, spürt man. Du fragst nach den Anzeichen eines kalten Entzuges. Ich kann da leider mitreden, da ich selber betroffene wahr und seit 3 1/2 Jahren trocken bin. Die Phase in der deine Frau ist, sprich Trinkpausen von 5 Wochen und so, sind nur der Anfang, irgendwann wird sie diese Fassade nicht mehr aufrecht erhalten können. Das kann noch Monate, vielleicht auch Jahre dauern bis das der tägliche Konsum nicht mehr zu steuern ist´und dir und deinen Kindern steht noch ein langer Leidensweg bevor. Ein kalter Entzug, da kann ich nur aus meinen Erfahrungen schildern. Ich denke in der Phase in der deine Frau ist, äussert es sich in Unruhezuständen, Herzrasen, Nervosität, schnelles aus der Haut fahren, Agressivität, schlechtes Schlafen, nachlassende Aktivität, null Ausdauer für írgendetwas und und und. Bei einem richtigen kalten Entzug ist man eigentlich zu gar nichts mehr in der Lage ausser sich auszuhalten, zu hoffen das es bald vorüber geht und bloss keinen in der Nähe zu haben, keine Fragen beantworten müssen. Schwitzen, Zittern, Kontrollverluste über Bewegungsabläufe und auch hier vieles mehr die Palette ist breit gefächert und wie gesagt, dass sind nur meine Erfahrungen. Jeder durchlebt es wahrscheinlcih anders.
    Mut habe ich dir jetzt leider nicht zusprechen können, aber ich hoffe dir ein wenig bezüglich deiner Frage geholfen zu haben.
    LG bluevelvet
    PS. Besser wird es auf jeden Fall nicht.

    Hallo Dagmar,
    du sprichst mir aus der Seele. Ich mache gerade wieder diese Erfahrung, dass Gespräche keine Gespräche sind und die Glaubwürdigkeit des Inhalts in Frage gestellt wird. Selbstlüge, nichts als Selbstlüge. Nachdem ich ein schönes Wochenende bei meinen Eltern verbracht habe, ruft er nun jeden Abend an, meist nicht ganz nüchtern. Sonntag war es deutlich zu hören, dass er genung hatte. Er musste für seine Therapie seinen Lebensbericht schreiben (sollte er doch angelblich schon letzte Woche) und kam nicht voran. Woran das wohl gelegen hat. Jedenfalls sagte er mir gestern er sei bis einschliesslich heute krank geschrieben. Magen/Darm. Wer´s glaubt, Mir war Sonntag abend schon klar, dass er beim "Pusten" am Montag früh unangenehm auffallen würde, Und das wusste er auch, deshalb die AU. Er ruft meist spät an, sodass sich die Frage erübrigt, dass er auf einen Sprung vorbei kommt. Ich weiss das er das möchte, aber sein Trinken steht ihm im Weg und natürlich ich mit meinen dann unangenehmen Fragen. Obwohl was sollte ich schon noch gross sagen, ich versuche es mal mit Toleranz. Ich will einfach nur meine Ruhe. Oft bin ich froh, dass er erst gar nicht vorbei kommen kann, irgendetwas in mir sträubt sich dagegen. Ich würde ihn gerne sehen, aber nicht in diesem Zustand, dass bin ich leid. Gestern hat er seinen Bruder angerufen. Hat mal wieder sein Leid geklagt und wie schlimm doch alles ist und keiner hat Verständnis für seine Situation. Das Gespräch, wie er mir im Anschluss mitteilte hat mit den Worten des Bruder geendet: Du bis für mich ein riegengrosses A...loch! und hat aufgelegt. Da kam er nicht drüber. Dabei herrscht zwischen den Beiden seit Februar, seit seinen Rückfällen, Funkstille. Sein Bruder ist die Faxen einfach dicke und zurecht. Aber er fühlt sich natürlich unverstanden. Konnte dazu nicht viel sagen. Er will sich heute abend wieder bei mir melden, ich weiss gar nicht mehr wie ich mich am Telefon verhalten soll, wenn ich merke das er wieder getankt hat, wenn auch nicht viel, bei ihm ist jedoch schon "Eins" zuviel. Ich habe ihn jedenfalls nicht mehr darauf hingewiesen, dass ich es bemerkt habe. Auf jeden Fall will er mich noch vor meinem Urlaub sehen, was er will ist klar, nach dem Motte: Damit ich nicht auf dumme Gedanken komme... aber ich soll mich ja nicht mehr fragen was in seinem Kopf vor sich geht, manchmal muss ich annehmen das der Alkohol seinem Gehirn schon ziemlich zugesetzt hat.
    LG bluevelvet