Ich weiß mir keinen Rat mehr

  • Zitat von bluevelvet

    Die Zeit heilt nicht alle Wunden, die Narben bleiben. Ob ich weiss was ich tue. In Moment nicht, ich lasse mich treiben, erstmal.

    Hi bluevelvet,

    jetzt weckst Du aber meinen Zeitgeist, Triebgeist, egal, da regt sich was. Du meinst also, in 5 Jahren, solltest Du Dich denn mit einem neuen Gefährten beglückend treiben lassen, da springst Du glücklich strahlend vom Tisch auf und fällst dem Ur-Ex um den Hals? Da würde ich aber rot und hätte keine Zeit mehr.

    Narben, erzähle noch was Geschichten, weibliche Geister können einfach alles unsichbar machen, da wird poliert, unterlegt, aufgetragen, übermalt und geblinkt. Jede Steigerung eines Erlebnisses liegt in uns, nur in uns. Da wo ich dran denke, wenn ich an meine Frau denke, daß sind schöne Gedanken, die machen keine Narben die fördern mein Treiben.

    Du packst das, schau mal fleißig in den Spiegel.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • kaltblut, du bist ein Zyniker, aber es macht Spaß deine postings zu lesen, einmal reicht da nicht. Soweit hab ich noch gar nicht gedacht, dass ich in 5 Jahren glücklich mit einem neuen Partner über Tische und Bänke springe. Wenn ich dann auch noch jedem Ex um den Hals fallen müsste, ich weiss nicht. Lass gut sein. Wichtig für mich ist meine Schwachstellen zu erkennen, um beim nächsten Mal, wann das auch immer sein mag, mit einer neuen Denk- und Sichtweise einen Partner zu finden. Das wäre mein Ziel, mich im Spiegel zu erkennen. Dabei ist dein vorgeschlagenes Buch u.
    a. eine große Hilfe.
    liebe grüsse bluevelvet

  • Danke hope,
    das ist dir bestimmt nicht leicht gefallen, kann ich mir vorstellen. Was war denn letztendlich der Auslöser für deine Entscheidung? Wenn das Herz nur nicht so schwer wäre. Die Therapeutin bei der ich heute war gefällt mir, dass was sie sagt und wie sie das Gespräch aufgebaut hat. Sie hat all das was ich ihr erzählte nochmals mit ihren Worten zurückgeben, um sicher zu stellen, dass sie mich richtig verstanden hat. Als ich einen Teil meiner Geschicht, meiner Ängste und derzeitigen Gefühle aus ihrem Mund hörte, ist mir irgendwie anders geworden. Ich bin auf die weiteren Sitzungen gespannt und bin heilfroh das ich diesen Weg gewählt habe.
    L.G. bluevelvet

  • Liebe hope,
    Kopfnicken, Bestätigung kenn ich doch alles.
    Nein du hast mich nicht zugetextet, im Gegenteil. Ich glaube es ist wichtig sich anderen mitzuteilen und der Erfahrungsaustausch zeigt, das unsere Denkweise unser Gefühlswelt nicht abwägig ist, wie wir das oft von uns selber denken, wenn wir wieder ins grübeln verfallen und Schuld bei uns selber suchen. Du schreibst, dass du überlegst, dich fragst, ob du ihn mit bestimmten Dingen zum Rückfall bringst. Auch das kenne ich. Immer habe ich mich um ihn gedreht, ihm alles Unangenehme abgenommen,damit ich bloss keinen Anlass gebe, dass er sich über irgendetwas ärgert. In deinem Fall bringt die räumliche Trennung vielleicht auch einen Wendepunkt zum Positiven. Wünsche dir viel Erfolg bei deiner Wohnungssuche.
    LG bluevelvet

  • Hallo an Alle
    ich bin durch den Wind. Er hat sich gestern abend telefonisch gemeldet, es war schon weit nach neun. Fragt gleich, ob ich mich denn nicht bei ihm gemeldet hätte? Nein, hätte ich nicht. Er erzählte von seiner Therapie, dass er sich gut aufgehoben fühlt, nette Leute dort seien. Er klang allem recht positiv. Das Gespräch dauerte fast 40 Minuten, ich konnte danach nicht einschlafen, weil sich meine Ängste wieder meldeten. Ich hatte mich zwar über seinen Anruf gefreut, merke aber das ich Panik vor mehr habe. Ich fühlte das er von mir irgendetwas in dieser Richtung hören wollte. Er fragte nur, wir telefonieren aber? Heute früh dann das Entsetzten. Ich treffe meine Nachbarin, älter Dame die meinen Stubentiger versorgt, wenn ich nicht da bin. sie kennt unsere Geschichte und leidet mit mir. Sie erzählte mir dann, das sie ihn am Samstag getroffen hat. Gleich hier in der Nachbarschaft war ein kleines Bierzelt aufgebaut, da am Wochende Rhein in Flammen war. Sie sei mit ihrem Mann hin und plötzlich habe sie ihn gesehen, alleine mit einem Bier in der Hand. Er sei dann etwas verlegen auf sie zu. Habe eine Runde ausgegeben, woraufhin ihr Mann das Gleiche tat. Sie wollten sich nichts anmerken lassen, seien aber sehr erstaunt gewesen. Er habe gesagt, sie möge mir nicht sagen, dass sie ihn dort getroffen haben, er würde das schon schaffen. Er hätte noch gefragt, ob ich denn tatsächlich in Urlaub fliege und sie den Kater versorgt. Meine Nachbarin fühlte sich verpflichtet es mir mitzuteilen, nach allem was ich mit ihm durchgemacht habe. Am Sonntag morgen ist er dann auch noch mal dort gewesen, am Bierzelt. Was soll man dazu sagen. Ich war wie vor den Kopf geschlagen, erzählte mir am Vorabend noch wie toll alles läuft. Was ist mit diesem Menschen nur passiert. Er belügt sich selbst und mich dazu und redet in einem Atemzug, ich habe ihm nie vertraut. Ich verstehe das alles nicht mehr. Jeder hat mir gesagt, u. a. meine Nachbarn, wenn du ihn verlässt geht er unter. Dann wäre ich doch schon wieder irgendwie schuld. Aber wenn es so ist wie es scheint, dann hat er die Therapie wohl doch nur als Vorwand benutzt unsere Beziehung zu retten. Jetzt hat er niemanden der ihm die Schuhe zubindet und im beim Weiterlaufen hilft. Mich macht das alles so traurig, als sei er jemand den ich nie gekannt habe. Immer wenn ich denke, naja es läuft, dann kommt der Rückschlag. Ich will nicht das es ihm schlecht geht, aber ich kann doch nichts tun?! Soll ich ihn darauf ansprechen wenn es sich ergibt, oder soll ich es besser bleiben lassen. Hat jemand Erfahrungen mit ambulanten Therapien. Ich kapier nicht, dass die das nicht merken, dass er ihnen was vorspielt. Dann ist die ganze Therapie doch für die Katz. Mein Kopf ist wieder voll, nur nicht mit dem was für mich gut ist.
    LG bluevelvet

  • Liebe Bluevelvet

    ich verstehe, dass dieses Lügen weh tut - all Dein Verständnis, Deine aufopfernde liebevolle Art und Weise führt nicht zu dem, was Du Dir so sehnlich wünschst!

    Zitat

    Jetzt hat er niemanden der ihm die Schuhe zubindet und im beim Weiterlaufen hilft.

    Und jetzt? Entweder er lässt sie offen, stolpert drüber und fällt auf die Schnauze oder er läuft barfuss! :wink:

    Bluevelvet, er ist schon gross, er kann alleine laufen...

    Weisst Du, ein Schritt auseinander ist manchmal besser als ein Schritt zusammen, aber schlimm ist , ein Treten auf der Stelle - mit wem auch immer!

    Komm zu Dir zurück - das ist Dein Zuhause!
    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Zitat von bluevelvet

    Jetzt hat er niemanden der ihm die Schuhe zubindet und im beim Weiterlaufen hilft. Mein Kopf ist wieder voll, nur nicht mit dem was für mich gut ist.

    Liebe bluevelvet,

    da frage ich mich gerade, wie er mit offenen Schuhen an die Theke kommt. Wo ein Wille ist, da ist ein Weg, für Dich für ihn. So habe ich das noch nie gesehen, beide haben den Kopf voll, Dir geht es dabei schlecht,
    nur mit Gedanken.

    Ich wünsche Dir wirklich sehr, dass Du Deinen Weg findest.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo skybird, hallo kaltblut
    er soll stolpern und auf die Schnauze fliegen wenn es ein muss, ich habe ja auch nicht vor ihn wieder aufzufangen, das habe ich lange genug praktiziert. Ich will auch nicht mehr auf der Stelle treten. Meine Gedanken sind auch nicht soooo düster, aber ich verstehe es einfach nicht. Ich weiss ich weiss, ich muss es auch nicht verstehen, Hauptsache ich fange an mich zu verstehen, oder?! Es gelingt mir nicht als trockener Alki, das alles nachzuvollziehen, weil ich annahm mich mit der Krankheit und ihren Tücken auszukennen. Da habe ich mich aber ganz schön getäuscht. Sie ist wohl so individuell wie jeder Einzelne. Es gibt nicht ein bisschen Alkohlabhängigkeit. Entweder man ist, oder ist nicht. Er ist anscheinend noch nicht wirklich auf die Schnauze gefallen und hat seinen persönlichen Tiefpunkt noch nicht erreicht, vielleicht erreicht er ihn nie. Ausserdem gibt es schliesslich genug Frauen die zur sehr lieben und es auch versuchen wollen ihn zu retten. Das ist nicht böse gemeint, er ist ein attraktiver charmanter Mann, (sag ich jetzt nicht weil ich das finde, ist einfach so) man sieht ihm das Saufen "leider" nicht an. Mittlerweile habe ich den Eindruck er will gar nicht mit dem Trinken aufhören. Dann bitte
    LG bluevelvet

  • Zitat von bluevelvet

    Meine Gedanken sind auch nicht soooo düster, aber ich verstehe es einfach nicht. Ich weiss ich weiss, ich muss es auch nicht verstehen, Hauptsache ich fange an mich zu verstehen, oder?!

    Ne, Hauptsache, du hörst auf verstehen zu wollen! Und wenn Du doch unbedingt an etwas festhalten willst, wie wäre es dann mit Toleranz?

    Toleranz beginnt dort, wo das Verständnis aufhört, oder? :wink:

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Liebe Bluevelvet..tut mir leid das es Dir so geht und in gewissen Weise kann ich es verstehen das Du Dir trotz allem irgendwie einen Kopf drum machst. Aber manche Dinge kann man nicht verstehen und nicht ändern. Es gibt nicht auf alles eine Antwort. Mir hilft dann immer wieder mir zu sagen das es eben ist wie es ist. Und ein Warum? bringt auch nix, auch wenn das manchmal so hochgekrabbelt kommt. Meine Therapeutin hatte mal gesagt wenn man fragt warum dann impliziert man damit immer eine eigene Schuldbeteiligung, deswegen sollte man diese Frage lieber sein lassen. Vielleicht muß ja erstmal Zeit vergehen bis sich das alles ausklamüsert hat? Mal schauen wie es dann ist...ob er tatsächlich Therapie macht oder weitertrinkt. Es liegt in seiner Verantwortung.
    Lenk Dich doch ein bisschen ab meine liebe Samtfrau.

    Alles Gute für Dich
    Karotte :wink:

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo, meiner Erfahrung nach bringen solche Gespräche nichts, außer das es einem selber danch eher schlecht geht, oder man sich sehr ärgert...ich würds sein lassen...ein Kommentar dazu kannst Du vielleicht auch an anderer Stelle mal gut positionieren oder darüber Gespräche, Diskussionen oder Streits zu führen. MAch DEIN DIng!!!!!

    LG Karotte :wink:

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Halloooo, auch schon 3 Tage nix mehr gehrört von Dir...ich hoffe nicht das es an zu krassen Gesprächen lag...meld Dich mal Samtmädchen!!!!!

    LG Karotte :shock::):D

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo liebe Karotte,
    alles im grünen Bereich, musste erst mal einiges verdauen, nein es lag nicht an zu krassen Gesprächen ich bin doch froh für eure Rückmeldungen und Hilfestellungen, selber ist man meist so Eingleisig in seinem Denken. Das mit der Toleranz hat mir ein bisschen zu schaffen gemacht, hab ich irgendwie noch meine Probleme mit, diesbezüglich Toleranz zu üben. Mache aber jetzt erstmal Feierabend und werde mich später zu Hause einloggen.
    Seit alle lieb gegrüsst.
    bluevelvet

  • Ja, liebe Bluevelvet, es ist schon heftig, wenn man sich konfrontiert sieht mit der Tatsache, dass Gespräche gar keine Gespräche sind. Mir ging es immer so, dass ich ein Thema anbrachte und mir als die Antwort kam (wenn eine kam) dann für mich selber überlegen musste ob ich die Aussage überhaupt glauben kann und will. Irgendwann wurde das mir zu anstrengend.

    Nicht nur, dass ich quasi einen relativ nüchternen Zeitpunkt für ein Gespräch suchen musste, nein, die Antworten waren ja zu 50% auch gelogen. Alles was gesagt wurde von einem Alkoholkranken ist für mich derzeit unglaubwürdig. Es zu hinterfragen oder gar zu kontrollieren ist unmöglich und kostet ebenfalls zu viel Kraft. Leider lässt sich ein Co-Band nicht so schnell zerschneiden wie die eigene Entwicklung des "Durchblickers".

    Gerne würde ich einen Schalter finden, der einfach die letzten Jahre ausknipst. Keine Erinnerung - einfach nur nichts mehr da, aber dann, tja dann hätten wir zu schnell vergessen was, zumindest ich, noch lernen muss: den Umgang mit meiner kranken Seele und deren Co-Abhängigkeit.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,
    du sprichst mir aus der Seele. Ich mache gerade wieder diese Erfahrung, dass Gespräche keine Gespräche sind und die Glaubwürdigkeit des Inhalts in Frage gestellt wird. Selbstlüge, nichts als Selbstlüge. Nachdem ich ein schönes Wochenende bei meinen Eltern verbracht habe, ruft er nun jeden Abend an, meist nicht ganz nüchtern. Sonntag war es deutlich zu hören, dass er genung hatte. Er musste für seine Therapie seinen Lebensbericht schreiben (sollte er doch angelblich schon letzte Woche) und kam nicht voran. Woran das wohl gelegen hat. Jedenfalls sagte er mir gestern er sei bis einschliesslich heute krank geschrieben. Magen/Darm. Wer´s glaubt, Mir war Sonntag abend schon klar, dass er beim "Pusten" am Montag früh unangenehm auffallen würde, Und das wusste er auch, deshalb die AU. Er ruft meist spät an, sodass sich die Frage erübrigt, dass er auf einen Sprung vorbei kommt. Ich weiss das er das möchte, aber sein Trinken steht ihm im Weg und natürlich ich mit meinen dann unangenehmen Fragen. Obwohl was sollte ich schon noch gross sagen, ich versuche es mal mit Toleranz. Ich will einfach nur meine Ruhe. Oft bin ich froh, dass er erst gar nicht vorbei kommen kann, irgendetwas in mir sträubt sich dagegen. Ich würde ihn gerne sehen, aber nicht in diesem Zustand, dass bin ich leid. Gestern hat er seinen Bruder angerufen. Hat mal wieder sein Leid geklagt und wie schlimm doch alles ist und keiner hat Verständnis für seine Situation. Das Gespräch, wie er mir im Anschluss mitteilte hat mit den Worten des Bruder geendet: Du bis für mich ein riegengrosses A...loch! und hat aufgelegt. Da kam er nicht drüber. Dabei herrscht zwischen den Beiden seit Februar, seit seinen Rückfällen, Funkstille. Sein Bruder ist die Faxen einfach dicke und zurecht. Aber er fühlt sich natürlich unverstanden. Konnte dazu nicht viel sagen. Er will sich heute abend wieder bei mir melden, ich weiss gar nicht mehr wie ich mich am Telefon verhalten soll, wenn ich merke das er wieder getankt hat, wenn auch nicht viel, bei ihm ist jedoch schon "Eins" zuviel. Ich habe ihn jedenfalls nicht mehr darauf hingewiesen, dass ich es bemerkt habe. Auf jeden Fall will er mich noch vor meinem Urlaub sehen, was er will ist klar, nach dem Motte: Damit ich nicht auf dumme Gedanken komme... aber ich soll mich ja nicht mehr fragen was in seinem Kopf vor sich geht, manchmal muss ich annehmen das der Alkohol seinem Gehirn schon ziemlich zugesetzt hat.
    LG bluevelvet

  • Guten Morgen an alle,
    bin schon früh unterwegs híer, obwohl ich heute frei habe und nicht zur Arbeit muss. Aber ausschlafen war nicht.
    Ich bin sehr traurig und verunsichert und brauche euren Rat wie ich mich verhalten soll. Er hat mich gestern Abend angerufen und wie ich bereits befürchtet habe, hat er den Weg zur Therapie nicht gefunden. Er bat mich vorbei zu kommen, was ich nach längerer Überlegung tat. Klar, könntet ihr jetzt denken, ist die dumm, aber ich konnte nicht anders. War wieder wie ferngesteuert, co-abhängig eben. Er sah grauenhaft aus, seine Wohnung fast schon wie er, was mich immer an diesen sich langsam einschleichenden Prozess des Verfalls erinnert.Er weiss nicht weiter, säuft obwohl er Therapie macht und fragt sich wie es jetzt weitergeht. Er ruft die Feuerwehr und denkt sie kommt das Feuer wieder löschen. Ich habe nicht allzuviel dazu sagen könne, ausser das er sich mit einem Therapeuten in Verbindung setzten soll und dort nachfragen wie weiter zu verfahren ist, schliesslich kennen die sich damit besser aus. Er hat sich wieder mal wie ein Kleinkind in meinen Schoss verkrochen und wollte nur gestreichelt werden. Kann gar nicht sagen was in mir vorging. Unendliche Trauer, weil ich merke, dass ich nichts für ihn tun kann, es ist als wenn er den Kampf gegen den Alkohl aufgegeben hat und sich seinem Schicksal übergibt. Er ist einer der Kandidaten die dem Alkohol früher oder später zum Opfer fallen. Ich habe dann noch seinen angefangenen Lebensbericht gelesen und mir liefen die Tränen, weil ich merke wie kaputt er innerlich in seiner Seele ist. Er hat mir dann noch gestanden, dass er damals in der Therapie am Abend auf seinem Zimmer auch getrunken hat, nicht viel wie er sagt aber er ist nie ganz davon weggekommen. Ich habe ihn festgehalten und gestreichelt, so als wenn es irgendwann zu Ende sein wird und es keine Möglichkeit mehr dazu gibt, weil sein bester Freund ihn holt, so als wollte ich ihm noch mal ganz viel Liebe mit auf dem Weg geben, denn davon hat er immer zuwenig gehabt und wenn er sie bekam, konnte er nicht damit umgehen. Ich rede, bezw. schreibe wieder zuviel, aber wenn die Seele voll ist läuft der Mund über. Heute früh um sechs hat er wieder angerufen, er wird mit dem Bus in die Stadt fahren, fahren ist in seinem Zustand nicht, um ein Gespräch in der Therapieeinrichtung zu suchen. Für ihn wäre es das Beste er käme in eine stationäre Einrichtung für vier oder sechs Monate, ohne Möglichkeiten an Alkohl zu kommen. Ich habe ihm nicht gesagt, dass ich heute frei habe, um 11:30 habe ich selber meine Therapiestunde und bin darüber sehr froh. Wie soll ich mich jetzt nur verhalten, was kann ich tun ohne Schaden anzurichten und nicht das Gefühl zu haben ihn im Stich zu lassen. Er wird sich wieder bei mir melden, verstärkt jetzt das weiss ich. Bin für jeden Rat dankbar. Eure verzweifelte bluevelvet

  • Liebe Bluevelvet,
    nur zu gut kann ich Deine Gefühle verstehen und weiß eigentlich nicht was ich Dir raten soll oder kann, weil Du selber ganz genau weißt was Dir gut täte, aber Dein Herz so voller Schmerz und Verlustangst ist dass es Dir nicht gelingt.

    Ehrlich gesagt, was Du schreibst "von wegen wollte nur gestreichelt werden" das war bei meinem Ex ein gutes Ding wieder meine Co-Knöpfe zu drücken. Durch sein damaliges Nimmst Du mich in den Arm/Darf ich Dich in den Arm nehmen kamen meine Wünsche nach Zuneigung und Nähe raus. Nach jetzigem Stand meine ich dass es bei meinem Ex so war, dass er genau wusste das ich dann wieder weich werde.

    In einem Punkt würde ich Dir gerne eine liebevolle "Backpfeife" geben: "ihn im Stich zu lassen"

    H a l l o - a u f g e w a c ht

    Im Moment lässt Du DICH im Stich. Nicht böse sein, aber DU BRINGST DICH SELBER in eine Lage die Dir nicht gut tut. Dein Verhalten kann ich verstehen, es ist menschlich. Aber ich würde die Frage "was ihm schadet" ganz schnell ausklammern.

    Ich für mich kann nur sagen, jedes Treffen mit meinem Ex hat mir geschadet. Egal welchen Abstand ich meinte zu haben, er verschwand bei jedem Treffen wieder. Jeder Blick in Augen - die ich einmal geliebt hatte - machte mich kleiner. Jedes spüren seiner jetzt unmenschlichen Härte und kalten Wut, verletzte mich und machte mich kleiner.

    Fühl Dich gedrückt, verstanden, aber auch ein bischen in die Knie getreten.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Bluevelvet,
    ich schreibe heute das 1. Mal eine Antwort auf diese vielen Berichte. Ich kann nur von meiner Sicht aus sagen, schau, daß du so schnell wie möglich Abstand bekommst. Frage dich, ob du jemals noch mit deinem partner leben möchtest. Ich habe mich das gefragt und die Antwort ist ganz klar: NEIN! Ich bin erst seit 6 Wochen geschieden. habe 4 Jahre gegen den Alk intensiv gekämpft, jedes Mal Versprechen, etwas zu unternehmen, geglaubt. Bis ich nicht mehr konnte. Jetzt habe ich mir Freiraum geschaffen. Am Anfang kam er auch jeden Tag vorbei und wir hielten uns, weinten..... Doch mit ein paar Tagen ABstand habe ich erkannt, er benutzt mich nur so, wie er es braucht. ABer hat er schon einmal an mich gedacht oder an unsere beiden Kinder? Nein. Es war völlig egal, wie wir damit umgegangen sind. Nur er zählte. ABer jetzt ist es vorbei und ich sehe, daß meine Kinder und auch ich wieder lachen können. Das Leben kann so schön sein. Sei stark zu Dir, du wirst sehen, es gibt Schöneres auf der Welt und man ist nicht zuständig, wenn einer nicht will. Die Partnerschaft ist ein Geben und Nehmen, bei mir wurde aber nur genommen und ich habe alles akzeptiert und immer Gründe gefunden, warum er wohl trinkt. Doch heute bin ich nicht mehr zuständig. Das befreit.
    Wünsch dir alles Gute
    rg

    Ein Nein aus tiefster Überzeugung ist besser und größer als ein Ja, das nur gesagt wird, um zu gefallen oder Schwierigkeiten zu vermeiden.

  • Hallo dagmar, hallo rq
    danke für die Rückmeldungen. Das könnte so ein Co-Knöpfchen sein, was er da gedrückt hat, wenn auch unbewusst. Meine Gedanken waren auch, in den letzten drei Wochen hat es ihn nicht so sehr interessiert mich zu sehen, da hatte er sein Trinken noch einigermassen unter "Kontrolle". Aber jezt brennt der Busch und er weiss genau, dass wenn es hart auf hart kommt, ich ihn immer wieder aufgefangen habe, er auf mich zählen konnte. Ich gebe gut Ratschläge, wie eben bei jetztich und setzte selber so wenig davon um. Natürlich tun mir Begegnungen wie gestern Abend nicht gut, dann entferne ich mich wieder von mir, aber ich suche nach einem Weg mit dem ich zufrieden Leben kann. Das ich sagen kann, ja so war es gut und richtig und diesen Weg suche ich. Habe immer den Eindurck vor einer Weggabelung zu stehen und nicht zu wissen, welches die richtige Abzweigung ist. Der eine Weg liegt deutlich vor mir, ich kann ihn klar überschauen, der Andere geht bergauf und ich kann nicht über die Kuppel sehen und möchte doch so gern wissen, was sich mir hinter dieser Kuppel offenbart. Es ist wohl diese nieenden wollende Hoffnung die man hegt. Ich spüre doch, dass diese Beziehung keine Zufkunft hat, aber was lässt mich aushalten? Nur die Co-Abhängigkeit, diese Krankheit auf der Spurensuche ich bin?
    lg bluevelvet.

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