Beiträge von AnaB.

    Hallo Freund und alle die hier schrieben...

    nach meiner Erkenntnis in meinem Thread und Freunds Antwort habe ich nocheinmal diesen gesamten Thread gelesen und bin dem Ganzen wieder ein Stück näher gekommen...ich hatte schon wieder begonnen, Ausreden zu suchen, mich eben nicht konsequent an die notwendige räumliche und auch personelle Distanz halten zu müssen...
    Zitat Freund:
    Ich konnte mir auch zu Anfang das Gefühl des Trockenseins überhaupt nicht vorstellen, nur nicht Trinken reicht nicht ... und keiner war in der Lage, mir dieses beschreiben zu können, dass ich es auch verstehe.

    Da aber meine bisherigen Selbstversuche alle postum gesehen Trinkpausen und in Rückfällen gescheitert waren, wusste ich zumindest, dass mein Wissen zu einer Trockenheit, egal was das sein oder wie es sich mal anfühlen sollte, nicht ausreichen würde und ich jetzt ganz neue Wege gehen musste.

    Und da waren eben jene Menschen (LZT), deren Sprache ich zwar noch nicht ganz verstand, aber zu denen ich Vertrauen gefasst hatte, und die einen Weg gegangen sind, der zu dieser angeblichen Trockenheit führen muss.

    Lieber Freund, du beschreibst es hervorragend und ich arbeite an meinem neuen Leben und finde das Gefühl der Wertschätzung hat Platz in jedem wirklich geleisteten Schritt in mein trockenes Leben...durch "Freund Alkohol" habe ich das gute Gefühl des Voranschreitens und der Wertschätzung in allen Bereichen verloren gehabt...

    Danke
    AnaB

    Guten Morgen,
    hab Alpträume, alte Fassungen neu aufgelegt, aber ich schau in den Spiegel und sehe in klare Augen...sage mir auch 3,5 Tage und dieser wird, trotz Bauchschmerzen, denn höchste Priorität ist für mich trocken sein und bleiben.
    @Freund
    Das ist auch die höchste Priorität, da geb ich dir recht und je mehr ich mich in der Lage fühle, meine Situation zu betrachten, fällt mir auf: alle Entscheidungen der letzten Jahre waren getroffen, um mein Leben besser zu machen, da sie aber ner nassen Gefühls- und Hirnstruktur entsprungen sind, hab ich praktisch gegen mich entschieden, obwohl ich felsenfest glaubte, mir was Gutes zu tun: siehe meine derzeitige Umgebung.
    Ich konnte mich vor zwei Jahren entscheiden zwischen ner Wohnung am See oder diesem Wohnatelier und hab mich für den Ausbau dieser Räume entschieden...um endlich kreativ leben zu können.
    Und das kreativ sein hat fast nie stattgefunden, 100erte Auseinandersetzungen mit hier im Gebäude stattfindenden Partys(Rockkonzerte, DJ`s, Techno) samt der Auswirkungen dieser Dinge auf der Straße und in unseren Räumen und natürlich der dazugehörige Alkohol, haben sogar den Trinker in mir erschreckt...(ich muß unbedingt in den geschlossenen Bereich wechseln, um geschützter klarer schreiben zu können)
    Anfänglich hab ich mitgemacht, ums auszuhalten, dann hab ich mich eingesperrt und getrunken, ums auszuhalten, dann habe ich mich gewehrt und getrunken, ums auszuhalten...jetzt muß/will ich es nicht mehr aushalten und kann nach meinem Eingeständnis auch nicht mehr mir und anderen diese Welt schönreden...ja, du hast recht, wenn du sagst, ich kann mein nächstes Umfeld entalkoholisieren und das werde ich...ich brauch nur etwas Zeit...
    Und gestern abend wollte ich dieser Konsequenz auch wieder nur ausweichen, danke, daß du so "sanft" aber konsequent darauf reagiert hast.
    Ich heule gerade, weil ich mein Leben so verkackt hab, aber es tröstet mich, jetzt endlich hier zu sein...

    Jetzt geh ich erst mal spazieren, um mein Hirn zu lüften...
    Bis später
    AnaB

    Ach ja, letztendlich hat hier jeder seinen eigenen abgeschlossenen Wohnraum...ich hab 200 Meter von mir entfernt ne Tankstelle und in der Nachbarwohnung jemand, der mir Bier geben würde, wenn ich ihn frage und über mir jemanden, der mir auch Bier geben würde, wenn ich es will und 3 Supermärkte und ne Tanke, in denen ich rund um die Uhr Bier kaufen kann, ich sehe jeden Tag unsere Trinker auf der Straße, schräg gegenüber ne Kneipe (in der ich nie war)
    Ich nehme , ich kann die Welt um mich herum nicht ganz entalkoholisieren, also nehme ich mein trocken Sein jede Sekunde erst und gehe step by step..vielleicht kann er ja das Bier in einen anderen Raum im Keller stellen, damit ich schlüsseltechnisch nicht allein ran kann, da sehe ich ne Chance, weil in seine Wohnung bin ich bis jetzt auch noch nie gegangen, um mir was zu holen von unten schon mal des Nachts..ich klär das auf jeden Fall schleunigst..das liegt mir selber am Herzen
    LG
    AnaB

    Hallo Freund,
    ja, das werde ich, leider läßt sich unser Konstruckt aus gemeinsamen Mietverträgen und Räumlichkeiten, die wir gemeinsam nutzen, nicht ändern, nicht in den nächsten 2 Jahren, mein Schritt ist, abends nicht mehr zu ihm in die Wohnung zu gehen, wenn ich weiß, er trinkt, was er jeden Abend tut und sich auch nicht verbieten läßt, auch nicht mir zu liebe...er fordert mich aber auch nicht auf, etwas zu trinken, diese Entscheidung lag immer bei mir, aber auch ansonsten leben wir hier in einer etwas anders gearteten Mietstruktur, als in nem normalen Mietshaus...alles andere bekomm ich hin, was Kneipen, Gaststätten etc. angeht, auch Freunde, die mich besuchen...bin eh kein Feier- und Partytyp
    Aber an dieser Stelle vertau ich auch einfach mal mir..und ich werd weiter drüber nachdenken und nach ner besseren Lösung suchen
    LG
    AnaB

    Hallo Simone, hier bin ich AnaB nochmal, ich hab doch echt den Tag verschnasselt, an dem ich aufgehört habe, nich der 4.9. sondern der 3.9. ich hab gerad den Kalender angekreuzt und mich gefreut und jetzt wünsch ich dir, daß du heut noch ein wenig Ruhe findest, du schaffst das und freust dich auch über deine trockene Zeit..hast ne Menge geschafft und ich freu mich, das du noch hier bist
    LG
    AnaB

    Ei, ei, ei..natürlich les ich KEIN BIER sondern ein Buch...da wollt ich wieder zwei Sachen gleichzeitig sagen...ich bin froh, das sie weiß, ich les wirklich ein Buch und trinke nicht heimlich..oder wars doch der freudsche Versprecher?
    Ich hab noch nie soooo viel über Alkohol nachgedacht und an Alkohol gedacht, wie in den letzten 3 Tagen...
    AnaB

    Hallo Ihr,
    jepp, ich bin froh, daß ich diese Alternative zu haus zu bleiben und es mir gemütlich zu machen gefunden hab und seit ich weiß, wer ich bin und das ich Alkoholikerin bin geht es mir besser, auch wenn ich ängstlich bin, wies wird, denn ich darf mich nun trocken endlich meiner selbst bemächtigen, was ich wie meinen ersten Trockenbaustein empfinde...
    Und Laufschnecke : Ich führe gerade bewußt nen neuen Tagesablauf ein, einen der sich gar nicht so sehr von dem alten unterscheidet, füge Kleinigkeiten und Wohlfühlzeit hinzu, mehr Freude an alltäglichen Sache und hab nicht mehr dieses gestreßte und laue Gefühl einer durchtrunkenen Nacht, kein Verpennen mehr und in Hektik verfallen und eben mehr Lust und die klugen Gedanken kommen zurück..ich dachte gar nicht, daß dies so schnell geht, wenn ich das Unmögliche endlich ausspreche und annehme ist alles möglich...
    @Freund:
    Früher hätte ich keine Alternative gesehen, ich wäre mitgegangen, hätte mitgefeiert, obwohl ich lieber zu haus geblieben wär...meine Freundin hat das Problem mit dem Trinken nicht, sie trinkt gar nicht bzw. mal ein Mixteil mit Bier und das selten und nicht zu hause, der Alkohol samt leerer Flaschen ist weg. Bin froh, daß ich die leeren und vollen Flaschen nicht mehr durchs Viertel schmuggeln muß..ganz ehrlich, es ist ein erhabens Gefühl, nen Pack Wasser in den Korb zu stellen am Samstag Abend und ich bin froh, das ich nun ehrlich zu ihr sagen kann, ich bleib zu hause und les ein Bier, sie vertraut mir immer noch, aber wir haben auch lange geredet...
    Schwierigkeiten sehe ich noch mit einer völlig alkoholfreien Umgebung, denn mein Kumpel, mit dem ich hier das Wohnatelierprojekt durchziehe, trinkt regelmäßig und hat mir ständig zugänglichen Biervorrat, aber das kann ich nicht heute klären ich weiß nur um diese Tasache und mach mir erst mal Lösungsgedanken, reden muß und will ich eh noch mit ein paar Menschen, die mir wichtig sind und dann wird sich zeigen, wer mitkommen kann..

    Ja, wir haben gemeinsame alkoholfreie Freunde und Aktivitäten, da bin ich schon froh, das das mit ihr so geht, sonst würde wohl gar nix mehr gehen..

    Ihr lieben, ich mach mal noch mein Futter für die Nachtaktiven Mitbewohner hier und schau mal, ob ich dann lesen kann...
    Laßt es euch gut gehen
    Herzlichst
    AnaB

    So, nun gehen alle einschließlich meiner Lebenspartnerin bowlen und ich will nicht mit, weils dort auch nur Alkohol gibt, also allein zu haus..klasse, werdsch mir dringend ne Wohlige Beschäftigung suchen, aber ich bin traurig, denn meine Freundin geht nun zu allem allein, wos Alkohol gibt...na ja, schaun wir mal..ich wollte schon lange mal wieder "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende lesen...vor drei Tagen hätt ich mir ein Sixpack gekauft...ich werd das nicht tun, ne Tüte Gummibärchen, Melissentee und das Buch sind ne gute Idee

    Hey Luta, ein herzliches Willkommen auch von mir, ist auch mein erstes WE seit Wochen ohne Alkohol und ich versuch mich auch gerad mit dem Essen und dem Trinken von Entspannungstee einzupegeln, denn auch ich hab bemerkt, manchmal ists Hunger, manchmal Durst und manchmal Saufdruck, aber da trinke ich gesüßten Melisse/Hopfentee...ich hab mal gelesen, daß bei Alkoholismus meist auch ne gewisse Zuckersucht im Spiel ist oder entstehen kann, Gummibärchen hab ich dann nachts im Bett, kann schlecht schlafen und die helfen dann als Trösterlie...viel Erfolg
    AnaB

    Ach Simone,
    mach bitte keine Späße wie: Ich sauf wieder-ich hab nen halben Herzkasper gekriegt, bis ich das Wort Spaß gelesen hab...is kein Spaß
    Und wie ich das mache,trocken zu bleiben: lesen bei anderen und zwar ganze Threads, mich an die Grundbausteine halten und mein Leben auf meine eigene Art ohne Alk und alte geschliffene Muster neu gestalten und das in jeder Sekunde jeden trockenen Tages, den ich in den nächsten 100 Jahren vor mir habe...eben jeder auf seine Art
    Halt die Ohren steif
    AnaB

    Hey Smone,
    wirf nicht einfach das Handtuch, nur weil dich jemand mit ner Menge Erfahrung mal kritisiert hat...das passiert in jeder Gruppentherapie und auch in Einzeltherapie manchmal eben so hart...bleib bitte trocken und schlaf nochmal drüber..kann mir auch passieren.. Übrigens, ich hab z.B. gerade den Thread von live2008 gelesen "Eine traurige Geschichte"...da wird auch Klartext geredet, schau mal dort rein, bevor du aufhörst...die Welt ist auch wenn wir trocken sind kein Streichelzoo und hier kannste dich echt üben in auseinander setzten...die reale Welt haut dir den Alkoholiker auch mal um die Ohren und was willste dann machen? Weglaufen und trinken?Oder weglaufen und nicht trinken? Allein gehts halt nicht.. Nee, bleib hier...
    AnaB

    Mir ist es immer noch ein Rätsel, wie menschliche Verdrängungsmuster so tief sitzten können, daß sie nicht ansatzweise bemerkt werden können, aber letztendlich hab ich erst vor 3 Tagen meine Trinkgeschichte sehen können, die mit 6 Jahren anfing, mit 14, mit 19, mit 23, mit 26, mit 34, mit 38 etc. zu extremen Abstürzen führte und mit der ich mein Leben bis jetzt ruiniert hab...ich will mich mich gar nicht rausreden, ich muß doch in nem Zustand echter geistiger Verwässerung mein Dasein gefristet haben...das hat jetzt definitiv aufgehört...
    AnaB

    @Freund
    Jetzt versteh ich dich und muß dir 100% recht geben...
    Ich brauchte mehrere Jahre Therapie, um zu verstehen, daß ich diese ganzen Gefühle überhaupt habe und anerkenne und lebe und dann kollidierte ich erst mit meinem Alkidasein, weil ich immer noch und wieder diese neu gefundenen Gefühle wegmachen wollte..
    Wozu brauchte ich die Depression?
    Da mußte ich nicht zugeben, Alkoholikerin zu sein.
    Wozu brauchte ich die Angst? Da konnte ich mich drin ausruhen, das Problem Alkohol nicht angehen zu müssen, obwohl ich wahrscheinlich intuitiv wußte, ich kann nicht weiter gehen, wenn dieses Alkding mitkommt, also Bremse gezogen und Angst zugelegt?
    Als ich das erkannt hab und ich hab es echt jahrelang wirklich nicht mal in mir selbst benennen können, nicht mal denken können und fieberhaft gesucht, hab ich diesen Schritt getan, mich hier reinzulesen und zu outen...
    Vielleicht hört sich das eigenartig an: ich hab getrunken, aber es ging nicht in meinen Verstand und auch nicht in mein Herz. Ich war wie ein Hamster im Laufrad.
    Natürlich frage ich mich, wie ich das geschafft habe, meine Trinkerei soweit vor mir zu verstecken, denn ich habs ja getan...
    AnaB

    Hallo an live2008 und all die Anderen hier,
    ich bin ganz neu hier und ich danke mir, daß ich lese und euch, daß Ihr schreibt...ich durfte für mich und meine Trockenheit her wirklich ne Menge lernen und mitnehmen...hier im Forum findet also wirklich das reale Leben statt...konfliktfrei geht wohl niemand trocken einfach nur mal so spazieren in dieser Welt....
    Hochachtungsvoll und mit rauchendem nachdenklichen Kopf
    AnaB