Hey Ihr alle....
schön, daß ich euch gefunden habe.
Seit gestern bin ich bei euch und habe erst mal 3 vollständige Threads gelesen (danke an Laufschnecke, Freund und Simone75 und alle, die geantwortet haben)
Meine Entscheidung steht fest, Alkohol will ich nie wieder trinken...seit zwei Tagen ist dieser Teufel verbannt 36 Stunden und ich begreife langsam, daß meine Genesung in den letzten Jahren einfach nicht stattfinden konnte, weil ich immer noch geleugnet habe, daß ich Alkoholikerin bin, schließlich hatte ich ja nur Bier und Wein getrunken, mir sieht man es nicht an, ausserdem konnte ich lange Zeiten nichts trinken, was natürlich regelmäßig daneben ging...und während meiner Aufenthalte wegen tiefen Depressionen in 2 Kliniken zur teilstationären Gruppentherapie und einer 4jährigen LZT wegen Panik, Angst und Depressionen durfte ich vor mir und den anderen mein Alkoholproblem hinter gelegentlichem Alkoholmißbrauch in Krisensituationen
verstecken, schließlich hatte ich das ja schwarz auf weiß bestätigt bekommen...also durfte ich unbemerkt mein nasses Hirn weiter benebeln, weiter allein allabendlich über meistens Wochen meine 4-6 Bier trinken, dann war ich wieder mal "weg von der Droge" bis die nächste Schwierigkeit auftauchte oder ich mir sicher war: jetzt kannste reguliert trinken, also immer in dem Kreislauf der Betäubung oder Belohnung.
Ich heul gerad...
Alkohol hat sich wie ein Faden an mein Leben gehängt, schon von Kindheit an..dieses Zeug ist so einfach und legitim...da wo ich nach meinem Absturz (Burn out, Krebs OP und anschließender Zusammenbruch) derzeit lebe, ist Alkohol das Normalste von der Welt...ich hab das so satt.
Ich hab jetzt ca. 5 Jahre damit verbracht folgenden Satz zu verstehen, der sich in mein Hirn gefressen hatte und mein Alkoholproblem zu sehen:
"Manchmal denke ich, daß ich etwas ändern müßte, damit sich etwas ändert."
O.k., jetzt hab ich diese Veränderung endlich angefangen, merke aber, daß sich seit sich der Ausdruck "trocken" in meinem Hirn bewegt, sich alles um Alkohol dreht, nicht wirklicher Zwang zu trinken,aber ich hab ganz schön Angst, merk ich gerade...Angst vor dem Stigma, vor den Worten "für immer", davor konsequent mein Leben umzukrempeln, ein Versager zu sein....es diesmal wieder nicht zu schaffen...
Aber es hilft ungemein, hier zu lesen und zu schreiben, weil ich merke, ich bin damit nicht allein...und es ist gut, daß ich endlich dahinter gekommen bin.
Gestern abend gings gut, hab hier noch viel gelesen, dann schön geduscht, Entspannungsübung gemacht im Bett..alles Dinge, die ich sonst eher selten mache...schlafen war die Hölle, aber heut morgen war ich früh wach, konnte mir gut ins Gesicht sehen und war trotz schlechtem Schlaf ausgeruhter als mit Bier...
Dann kam das neue Terrarium für meine Zuchtmäuse und ich...hurra, gleich Mäusewohnung umbauen und auf einmal extreme Lust zu trinken...ich Panik, aber dann hab ich Gott sei dank gemerkt, daß ich unterzuckert bin, also wieder nix früh gegessen, ich muß mir nen Plan machen, das nicht zu vergessen, mehr auf mich achten...
Was auch ist: ich bin nervöser als sonst, wenn ich früher "mal für ne Weile "den Alkohol weggelassen habe...irgendwie war das anders...
So, nun werd ich einkaufen gehen und noch ne neue Wasserflasche für die Mäuse holen, das ist dann gleich noch ein schöner Spaziergang mit dem Hund..mh,bei uns scheint gerad so schön die Sonne...
Ich will meine Herzenswärme wieder, ich will kein abhängiger Zombi mehr sein..
Ach ja
LG
AnaB