Beiträge von billi

    Hallo an alle, viel Zeit ist vergangen, seit ich das letzte Mal hier war, aber ich musste erst einmal meinen Kopf frei bekommen. Es tut mir weh, wenn ich hier immer wieder auch meine Geschichte bei anderen Teilnehmern lese und doch merke ich, dass sich das Muster wiederholt. Tja wie ist es mir ergangen. Ich bemühe mich um Normalität. Wir wohnen noch immer im gleichen Haus, habe immer noch kein Geld weg zu ziehen, aber ich arbeite dran. Er hat sich in der Zwischenzeit wiederholt versucht, zu Tode zu trinken, ist ihm nicht gelungen. Einen stationären Entzug über Monate hat er dann gemacht, um 12 Stunden nach seiner Entlassung wieder blau zu sein. Und er will nicht kapieren, dass ich nicht zurück komme. Das ist alles sein Ding. Ich will jetzt wieder lernen ,mehr an mich zu denken, versuche Kraft zu sammeln und will jobmäßig noch mal durch starten. Viele Dinge tun noch weh, aber sie entfernen sich und ich gebe mir nicht mehr die Schuld, oder lasse sie mir geben. Und doch weiß ich, dass ich auch 11/2 Jahre nach der Trennung noch traumatisiert bin, es fällt mir schwer zu vertrauen. Nein nicht ihm, vielleicht einem nächsten Mann. Immerhin langsam denke ich ja auch darüber nach. Habe heute meine Geschichte nieder geschrieben, hier in meinem PC. Es ging mir nicht gut dabei, aber im nachhinein merke ich wie eine Last von mir abfällt. Ganz langsam zwar, aber sie fällt. Mich fragt auch heute keiner wie es mir geht, grins, aber ich erwarte das auch nicht mehr.
    Das ist doch schon mal was.
    LG

    Hallo an alle,

    musste bißchen pausieren, mein Hexenschuss hat mich danieder gelegt.
    Also ich habe ihn nicht aus der Klinik geholt, er hat sich selber entlassen, ist mir auch lieber so gewesen. 2 Tage hat er mal nicht getrunken, heute stand er mal wieder angetrunken vor der Tür. Will sich umbringen, weil ich nicht zurück kommen will, na dann gute Reise. Meint schließlich hat er 2 Tage nichts getrunken und ich habe ihm keine Hoffnung auf eine gemeinsame neue Zukunft gemacht, ich Böse, da kann man dann auch wieder zulangen. Habe ihn raus geworfen. Am Schlimmsten ist es für mich, dass er eventuell im Suff bevor er in die Klinik kam seinen Hund umgebracht hat. Der ist seitdem verschwunden. Nun gibt es Gerüchte, dass bei uns letztens nachts ein Hund tot gefahren wurde. Das macht mich echt fertig. Ich gehe jetzt raus aus seinem Spiel (keine Emotionen mehr), sein Leben oder was davon noch übrig ist, soll er versaufen.
    Blöd ist nur, dass er so gar nicht einsehen will das endgültig Schluss ist mit Beziehung bei mir, obwohl wir ja schon seit 3 Monaten keine mehr haben und mir ständig auf die Nerven geht. Wie mach ich ihm das bloß klar. Bin ja schon immer auf der Hut wenn ich aus dem Haus gehe, dass ich ihn nicht treffe, klappt nur nicht immer.
    Soweit für heute.
    LG an alle
    billi

    Ich gebe euch grundsätzlich in allem Recht, nur er hat keine Möglichkeit seinen Willen zu äußern. Dem Telefonat mit der Schwester konnte ich entnehmen, dass obwohl er voll ansprechbar war, sich noch keiner mit ihm geredet hat, sie haben ihn in eine Iso-Zelle gesperrt und mit Mitteln voll gepumpt. Er will ja nur woanders hin. Und wie schwer es ist, aus der geschlossenen Psychatrie raus zu kommen, wenn einem niemand zuhört brauchen wir ja nicht zu diskutieren. Die Türen haben keine Klinke. Ich würde bei jedem anderen auch so handeln. Außerdem nochmal, es ist seine Entscheidung zu trinken und seine Entscheidung auf zu hören. Aber egal, ich werde heute mal die Lage peilen.
    Danke euch trotzdem für eure Ratschläge.
    LG billi

    Sorry Ette, aber in diesem Laden war er in den acht Jahren schon ab und an mal, leider haben deren Methoden alles jedes mal noch schlimmer gemacht. Gut weiß ich noch, wie ich einmal dort war und ein paar Sachen hin bringen musste, die haben ihm dann erzählt ich hätte irgendwelche Dinge gesagt, die ich nie gesagt habe, aber damals zu viel Ärger mit ihm führten. Was sogar zu verstehen war. Hätte kein Problem, wenn er in einer vernünftigen Klinik wäre, aber sie wollen ihn eh nur kurzfristig dabehalten und dann schön vollgepumpt mit Drogen wieder raus setzen, weil er ja jetzt brav und ruhig ist? Kann es ja nun auch nicht sein.
    Mir reicht schon das Telefonat, dass ich gestern mit einer Schwester führen musste, weil da was zu klären war.
    Na mal schauen. ich kann mir auch was Schöneres vorstellen, als dieses ganze Theater hier, aber ich komme da solange ich hier wohnen muss, leider so oder so nicht raus, nur dass ich jetzt zum Glück den beziehungstechnischen Kram verhindern kann.
    LG

    Der Streß mit seiner EX ging häufig direkt gegen mich, nicht über ihn, obwohl ich sie gar nicht kenne und sie auch schon getrennt waren, als ich kam. ich musste da bei ihm häufig Druck machen gegen einzuschreiten. Hatte da auch manchmal Lust auf ne Flasche, allerdings ums sie ihr über den Schädel zu hauen (sorry bildlich gesprochen) und er hat sie dann eben getrunken. Aber egal es war seine Entscheidung.
    Ich werde ihn aber morgen da trotzdem raus holen, weil ich von dem Laden nichts halte und man auch einen Alki nicht zum Entzug zwingen und einsprerren darf, wenn der raus will wenn er wieder nüchtern ist. Sie haben ihn komplett voll gepumpt mit Ersatzdroge auch gegen seinen Willen und so läuft das auch nicht. Er soll sich frei entscheiden, Leben oder Sterben. Das ist sein recht und er kann sich dort nicht wehren. Sorry habe ne Phobie gegen Ärzte.
    Na mal schauen, wie der morgige Tag läuft, schlimmer kann es ja nicht mehr werden.
    Lg billi

    Naja die Polizistin hat mich ja nichts gefragt mich nur angeschnauzt. Dabei war ich im Gespräch mit ihrem Kollegen, den kenne ich schon , habe ja schon öfter seine Hunde dort abgeholt. Um mehr ging es ja auch nicht.
    Lügen tue ich schon lange für ihn nicht mehr, das habe ich mir schon abgewöhnt.
    Gebe zu ich war vorhin einen Moment geneigt, ihn aus der Psycho zu holen, da ich weiß dass alles nur noch schlimmer wird wenn man ihn zu etwas zwingen will. Und ein erzwungener Entzug ist gar kein Entzug. Aber da er jetzt seine Ex-Frau (die uns immer nur Ärger gemacht und ihn immer wieder zum Trinken gebracht hat) mobilisiert hat, irgendjemanden muss man ja in die Verantwortung nehmen, soll sie das Kind halt schaukeln, so muss ich mir das nicht antun.
    Dank dir für deine Worte, Dagmar, hoffe du hast jetzt bißchen Ruhe, meiner ist ja auch so ein tobendes Etwas im Suff, kenne das leider.
    LG billi

    Nun ich frage mich das auch oft und immer wieder nehme ich mir vor mich raus zu ziehen. Mein Ex hat mich grade angerufen, hatte letzte Nacht Absturz, weilt nun in der Psychatrie. Einen seiner Hunde durfte ich heute morgen schon von der Polizei abholen, der andere ist verschwunden, er hat natürlich keine Ahnung was wieder mal passiert ist. Hat mich angefleht ihn dort raus zu holen, aber diesmal habe ich mich geweigert. Ich übernehme nicht mehr die Verantwortung für ihn. Für die Hunde ja, aber nicht für ihn. Ich kann das nicht mehr, obwohl er mir schon total leid tut, ich weiss er will das alles nicht, aber die Sucht ist wieder einmal außer Kontrolle geraten.
    Trotzdem geht es mir nicht gut und ich bin ziemlich fertig, weil das Alles wohl nie ein Ende hat. Und die bei der Polizei haben mich auch behandelt, als wäre ich das Letzte. Muss ich mir das antun?
    Lg an alle
    billi

    hallo Hope,
    danke für deine lieben Worte. Ich habe deine Geschichte im Forum ein bißchen verfolgt und ich wünsche dir ganz viel Glück und Kraft für deinen neuen Weg, der sicher für dich der absolut richtige ist. Ich kuschel auch immer mit meiner Fellnase (meine Hündin), die ist loyal und enttäuscht mich nicht. Ich weiß dass der Weg noch weit für mich ist, weil auch ich immer aufpassen muss, nicht wieder rückfällig zu werden und zu ihm zurück zu gehen, nur weil er grad mal ein paar Stunden halbwegs nüchtern ist.
    Als ich eben im Park mit meinem Hund war, wurden wir von einem Betrunkenen übelst beleidigt und beschimpft, völlig grundlos. Da habe ich gemerkt, wie das alles in mir hoch kam, ich lasse mich nicht mehr von Betrunkenen beschimpfen. Hätte ihn fast gehauen (mache ich eigentlich nicht), mein Hund hat ihn aber auf Abstand gehalten (der mag sie auch nicht, warum wohl). Also noch viel auf zu arbeiten.
    Wünsche dir alles Liebe, paß auf dich auf und einen streßfreien Umzug.
    LG billi

    Habe ihn eben draußen getroffen, er war halbwegs nüchtern hatte aber noch Fahne von gestern. Er ist jetzt wieder mal soweit, dass er zugibt gegen die Entzugserscheinungen trinken zu müssen. Haben ruhig miteinander geredet. Er sagte, er wüßte nicht wofür er aufhören sollte, ich wäre ja auch nicht mehr da. Er tut mir leid, aber ich habe es jetzt endlich auch mit dem Kopf verstanden. Ich bin nicht mehr verantwortlich für ihn, war es nie. Habe es ihm auch gesagt, wenn er aufhören will, muss er es für sich und für niemand anderen tun, ich werde ihm diesmal nicht mehr helfen. Tut noch weh, aber ich bin völlig ruhig. Danke an alle in diesem Forum, die ihre Geschichten erzählen, ich habe begriffen, dass es ein Muster bei Alkoholismus und bei Co s gibt, ich glaube ich kann es jetzt schaffen, mich von ihm frei zu schwimmen.

    Wie mir meine Freundin gestern so schön sagte:
    sie kann das nicht nachvollziehen was isch mir habe antun lassen, sie kennt weder Alkoholiker noch deren Angehörige. Und der Rest, zB. meine Eltern oder Schwester stehen halt auf dem Standpunkt, jetzt ist er weg nun ist alles wieder gut, oder auch die Zeit heilt alle Wunden.
    LG
    Billi

    Es ist Sonntag mittag und wieder habe ich das Gefühl völlig kraftlos zu sein. Wo ist sie hin die Stärke und Kraft, die ich in den letzten Jahren hatte oder haben musste. Es fällt mir schwer den Staubsauger durch die Wohnung zu bewegen oder die Schränke umzuräumen, seine Sachen sind ja weg und tut mir gut, hier zu schreiben. Das Telefon klingelt auch kaum mehr, SMS kommen wenig, weder von Familie, noch von den wenigen Freunden, die ich mir trotz des Alkis an meiner Seite erhalten konnte. Klar was habe ich auch schon noch zu erzählen. Die spannenden Alkoholikergeschichten sind vorbei, man kann sich nicht mehr daran hochziehen und schlaue unqualifizierte Ratschläge geben. Meine Psyche darf ich gefälligst alleine kitten, damit muss man sich ja nicht beschäftigen, wird ja so schlimm nicht sein. Haha
    Und was macht er nun dahinten in seiner Wohnung im Hinterhaus. Versucht er wieder einmal nüchtern zu werden oder trinkt er sich nun zu Tode, ich bin weg, seine Tochter hat den Kontakt auch zu ihm abgebrochen, wäre doch perfekter Grund. Kann mir eigentlich egal sein, aber seine Hunde, sind die versorgt? Die haben schon lange Angst vor ihm, aber wenn ich sie zu mir nehme, wird er wohl doch meine Bremsen ölen, damit sie nicht so quietschen. Loslassen ist wohl das Schwerste, loslassen von der alten Verantwortung die ich all die Jahre für seine Handlungen übernommen habe, für seine peinlichen Auftritte in der Öffentlichkeit, für seine aggressiven Rundumschläge gegen jeden der ihm zu Nahe kam. Ich will nicht mehr für ihn verantwortlich sein, ich will los lassen.

    Hallo pengu,
    hast du dir schon mal überlegt, was du eigentlich verlieren würdest wenn ihr euch trennen würdet? Und was würdest du gewinnen? Vielleicht Lebensqualität oder mehr Freiraum? Weißt du noch wie sich das anfühlt?
    Als mein Ex endlich raus war, überfiel mich plötzlich ein so großes Gefühl der körperlichen und geistigen Freiheit, ich hätte es nie geglaubt, wenn es mir jemand nur gesagt hätte. Vielleicht musst du es einfach mal selber fühlen.
    Dazu brauchst du aber ein paar Tage Sendepause von ihm. Einen Versuch ist es doch wert.

    Wünsche dir alles Liebe
    billi

    Ich habe mich jetzt in den Tierschutz gestürzt, habe ja auch selber welche. Das wollte ich schon lange, aber er hat mir ja nicht mal die Luft zum Atmen gelassen, geschweige denn um mich für etwas zu engagieren.
    Mit der neuen Freiheit, die ich übrigens sehr genieße, war das auch das Erste was ich umgesetzt habe. Es tut mir gut und die Bilder der armen Tiere im Ausland lassen meine Emotionen wirklich wieder etwas aufleben. Allerdings reagiere ich auf alles was mit Männern zu tun hat irgenwie allergisch. Habe mich auch heute schon wieder ertappt, wie ich mir doch etwas Sorgen um ihn machte, habe ihn noch nicht gesehen oder gehört , ich weiß dass er nicht gut alleine sein kann. Aber ich muss auch lernen dass ich nicht mehr sein Kindermädchen bin. Er ist alt genug für sich selber einzustehen. leider hat er das 8 jahre lang nicht wirklich getan.

    Hallo Pengu,

    ich habe auch in den 8 Alki-Jahren mit meinem Lebensgefährten gedroht bis zum Umfallen mit Trennung, Habe es nie getan und er hat mich absolut nicht mehr ernst genommen. Jetzt habe ich es gemacht und er fühlt sich als Opfer, nicht als Täter. Aber sie versprechen und fallen dann wieder um, es ist an uns das einzusehen. Mein Ex-Freund hat wenn er gerade eine Trockenphase hatte auch immer zur Entspannung (wohl eher zur Ruhigstellung) gekifft, so dass es irgendwie nie ein normales Leben war. Wir müssen aber einsehen, dass sie unser Leben manipulieren und darum müssen wir die Kosequenzen ziehen. Das ist sehr schwer wenn noch positive Gefühle im Spiel sind, aber ich hoffe dass das irgendwann abklingt und man die Normalität und auch die Kleinigkeiten der neuen Freiheit wieder zu schätzen weiß.
    Ziehe es durch für dich.
    LG

    Hallo kaltblut,

    wenn ich ehrlich sein soll, geht es mir nicht so doll.

    Ich habe vor einiger Zeit schon gemerkt, dass ich schon lange nicht mehr weinen konnte, nicht vor Trauer, oder Enttäuschung oder aus welchem Grund auch immer. Ich dachte ich habe emotionell völlig zu gemacht. Als ich gestern zur Arbeit fuhr stand ich im Stau und da hätte es mich fast erwischt. Ich merkte, wie alles in mir hoch kam, aber ich schaffte den Arbeitstag dann Gott sei Dank ohne Zwischenfälle. Fazit ist aber, dass ich wieder verdrängt habe um irgendwas zu überstehen, so wie immer. Leider habe ich einen Job in der Kundenbetreuung, da muss ich immer gut drauf sein, also ist Verdrängen und Schauspielern ja schon all die Jahre zur Notwendigkeit geworden. Gut ist das nicht für mich und das weiß ich, darum habe ich nach einem solchen Forum gesucht, ich glaube, das hilft mir aus der Erstarrung zu kommen.
    LG

    danke für euren lieben Worte.
    Ja aushalten, dass kann ich gut und die Fassade wahren.
    Durfte ich schon in meiner Ehe üben. Hat auch 8 Jahre gedauert, welch Ironie. mein Mann war auch ein Suchtmensch. Nicht so krass, aber er konnte an keiner Droge vorbei gehen, wenn sie zum Konsum lockte und an anderen Frauen dann auch nicht. Aber als ich die Trennung wollte und die Scheidung einreichte, war das anders. ich liebte ihn nicht mehr und ich hasste ihn nicht. Im Gegensatz zu meinem Freund (Ex-) wusste er was er tat, wenn er mich beschimpfte oder demütigte, tat er ja auch wenn er aeinfach nur schlechte Laune hatte. Als er auszog war er mir plötzlich nur noch fremd.
    Mit meinem Ex freund ist das anders, ich weiß ja das er nüchtern anders ist. Aber er ist und war halt zu selten nüchtern und die Demütigungen zu groß. Ausziehen kann ich nicht, dafür fehlt mir das Geld, außerdem will ich nicht weg laufen, ich muss mich der Situation stellen. Er hat mir gestern auf der Straße gesagt, dass er wieder Entzug machen will. Obwohl ich ihm das nicht glaube, zu oft versprochen. Meistens sehe ich ihn dann ja doch wider irgendwo rum hängen und mit anderen Saufkumpanen bechern. Bin froh, dass er zumindest dann nicht mehr blau vor der Tür steht, habe ich ihm verboten, aber anrufen tut er mich dann noch. Da muss ich ja nicht ran gehen.

    Hallo an alle,
    schön, dass es euch hier gibt, Menschen die verstehen, wie man sich fühlt.
    Mein Umfeld sieht meine Gefühlswelt nicht als Problem, alle sagen mir sei froh dass du ihn los bist und gehe zur Tagesordnung über. Aber mal der Reihe nach.
    Ich habe 8 Jahre mit einem Alhoholiker gelebt, mich jetzt getrennt, wr haben eigentlich zusammen gelebt, aber ich habe immer darauf bestanden, dass er seine Wohnung nicht aufgibt. Zum Glück, leider ist sie aber im selben Haus wie meine. Mein Freund ist schon von Kindesbeinen an Alki, seit er im Heim aufgewachsen ist. Ich wußte es nicht, als wir uns kennen lernten, er hat es mir auch nicht gesagt, da er gerade eine kurze Trockenphase hatte. Als es dann nach 2,5 Monaten wieder losging, war die Liebe schon so groß, dass ich ihn nicht aufgeben wollte. In diesen 8 Jahren hat er Entzug gemacht, Exzessphasen gehabt, Trockenphasen, alles. Vor 2 Jahren ging das Ganze wieder richtig los und in den letzten Monaten war er selten nüchtern. Er liebt mich glaube ich immer noch und doch hat er mich all die Jahre immer für seine Saufeskapaden verantwortlich gemacht. Er hat mich zwar nie geschlagen, mich aber im Suff grundsätzlich immer beschimpft, gedemütigt, vor anderen lächerlich und schlecht gemacht (auch vor meiner 15 jährigen Tochter, die heute nichts mehr von ihm wissen will) mich runter gemacht, halt alles was das Selbstbewusstsein zerstört und das Schuldgefühl aufbaut. Ich weiß ich war nicht der Grund, er kommt einfach mit den simpelsten Anfechtungen des Lebens, auch Berufslebens nicht mehr klar. Ich habe ihn aus jedem Schlamassel geholt, Ausnüchterungszellen, Psychatrie, Krankenhaus, Strafverfahren wenn er im Suff Mist gemacht hat, aber ich bin ja immer die Böse. Wenn er nüchtern war , war er der beste Mann und hat versucht mir die Sterne vom Himmel zu holen, aber leider wusste ich nie, wann er beliebte nüchtern nach Hause zu kommen, wann nicht. Ich habe nur Arbeitsstellen angenommen, wo ich vor ihm zuhause sein konnte, damit er nicht wieder sauer ist und vor Frust einen trinkt. Ich konnte das alles nicht mehr. ich konnte es jetzt zum Schluss nicht mal mehr ertragen, wenn er mich anfasste. Ich kann aber auch nicht einfach sagen, ok das wars und nun weiter im Text, ich sehe ihn ja leider noch häufig zufällig, wenn er dann nüchtern ist sagt er mir, wie sehr er mich liebt, ist er blau beschimpft er mich auf offener Straße. Ich mache mir schon wieder Vorwürfe, weil ich nicht weiß, wie er jetzt alleine mit allem klar kommen kann. Ich weiß, ich bin nicht dafür verantwortlich, wenn er zur Flasche greift, sondern nur er.
    War ganz schön viel was mir so auf der Seele liegt und ich fürchte, da liegt noch mehr. Aber ich muss erst anfangen aufzuarbeiten.