Hallo Fabian,
ich bin im gleichen Alter wie du und meine Mutter ist auch Alkoholikerin, ich kann deine Situation in vielem also sehr gut nachvollziehen.
Ich kann nur aus eigenen Erfahrungen berichten, aber seitdem ich ausgezogen bin geht es mir sehr viel besser. Meine Schwester ist ebenfalls ausgezogen und auch mein Vater taucht kaum noch zu Hause auf. Gegen die Co-abhängigkeit meiner Oma lässt sich leider nichts tun, aber wie gesagt der Rest von uns hat den Ausweg in der Distanz gesucht.
Und es tut uns allen gut, inklusive meiner Mutter.
Meine Mutter hat schon seit meinen frühen Teenagerjahren des häufigeren mal gedroht sich umzubringen und es gab auch Situationen in denen wir den Krankenwagen gerufen haben oder sie schwer gestürzt ist und sich Hirnblutungen hätte zuziehen können. Schon seit etwa 8 Jahren habe ich immer wieder nachgeschaut, ob sie noch atmet, wenn sie in ihrem Zimmer schlief. es ist also bestimmt nicht leicht sie alleine zu hause zu lassen, denn passieren kann immer was.
aber sie ist erwachsen, muss auf sich selber aufpassen. ich habe in meiner kindheit viel zu lange ihre rolle übernommen...sie ins bett gebracht etc. und das hat mir bestimmt nicht gut getan, nie war jemand für mich da und ich immer für sie.
jetzt bin ich für mich da, kümmer mich um mich.
die angst geht nicht weg, dass was schlimmeres passiert, aber schuldig fühlen will und werde ich mich niemals weder für ihre krankheit, noch dafür, dass ich sie nicht heilen kann und auch nicht dafür falls jemals etwas passiert.
mein rat also: zieh zu deiner schwester, dass is das beste was du tuen kannst, um nicht in co-abhängigkeit zu geraten, eine verhaltensweise, die kinder von alkoholikerin häufig ihr lebenlang mit sich herumschleppen.
was das heimlich trinken angeht. wenn dein gefühl dir sagt, dass sie das tut, dann bin ich mir sicher, dass dem auch so ist. und zur selbsthilfegruppe gehen, um die sucht zu verheimlichen, das wäre nur zu typisch, so traurig es ist.
meiner meinung nach ist das "fallen lassen" des alkoholikers von seiten der familie auch häufig der einzig mögliche weg, dass der alkoholkranke merkt, dass es so nicht weiter geht und von sich aus den ausweg aus der sucht will.
wobei ein "ich trink nicht mehr, wenn du zurück kommst" eine aussage wär, der niemals glauben zu schenken ist. deine mutter sowie auch meine, die müssen für sich selbst wieder 'leben' wollen.
ich wünsch dir einen schönen abend und hoffe mein beitrag konnte dir ein wenig weiterhelfen, roa