Beiträge von Roa

    hallo caro!

    ich find es toll wie du daran abeitest deinem sohn so eine tolle mutter zu sein.

    das gefällt mir auch ungemein, die vorstellung, dass wir "kinder" es trotzdem schaffen werden eine gesunde familie zu haben.

    nein, ich habe mehr über die "familienkrankheit alkoholismus" gelernt als meine eltern je wussten bzw. wahrhaben wollten.

    da beide meine eltern mediziner sind mein vater in richtung neurologie, meine mutter hat ironischerweise in der psychatrie gearbeitet, sind ihnen im theoretischen die ausmaße eigentlich nicht unbekannt.

    ich denke, dass wenn ich kinder habe, meine mutter bereits verstorben sein könnte und sich dann damit für mich nicht die probleme eines nachfragenden kindes ergeben, aber ich glaube, wenn sie eines tages erwachsen werde ich ihnen von all dem erzählen wollen. ich will ein verhältnis zu meinen kindern aufbauen, dass so gut ist, dass ich sie an meiner vergangenheit teilhaben lasse und das ist schließlich auch ein teil davon.

    aber ich denke mal wieder viel zu weit voraus. nur überhaupt schwanger zu werden oder werden zu wollen liegt noch weit in der ferne.

    jedenfalls einen schönen abend wünsch ich dir! roa

    ich hab das buch hier jetzt schon einige mal weiterempfohlen, aber es ist ein wirklich gutes buch ;)

    vielleicht erkennst auch du dich irgendwie ein wenig wieder, vielleicht auch nicht, aber schau doch mal rein:

    "Wenn Frauen zu sehr lieben" von Robin Norwood

    ich habe mir den thread hier durchgelesen und kann natürlich auch nichts dazu sagen.

    aber es würde mich interessieren, ob ihr vorhabt, wenn eure kinder alt genug sind die karten sozusagen offen zu legen und zu erklären, wie unter anderem auch ihr darunter gelitten habt.

    schließlich möchte jedes kind glauben seine mutter würde es immer beschützen und ihr tut nichts weh.

    wie viel viel man seinen kindern von seiner eigenen vergangenheit preisgeben eines tages und wie viel ist überhaupt gut und sinnvoll?

    wahrscheinlich ist das etwas was sich mit der zeit ergibt, aber ich habe mir schon oft darüber gedanken gemacht. ich will halt auch alles richtig und anders als meine eltern machen.

    und ich weiß jetzt nicht wer das war, aber irgendwer erwähnt die alkoholkranke oma wäre schon verstorben, in diesem fall, hast du überhaupt vor deinem kind von der krankheit zu erzählen?

    im übrigen finde ich es toll wie du mit deinem sohn sprichst caro, ich glaube dass ist genau richtig.

    wie gesagt ich kann wenig dazu beitragen, aber mir is noch sehr bewusst, wie viel ich wie früh schon verstanden hab und offenheit und ehrlichkeit hätten mir da sehr geholfen, davon gabs leider nicht so viel in meiner familie.

    du schaffst das schon mit deinem sohn :)

    liebe grüße, roa

    Hallo Schnubbel,

    glaub mir ich kann das gut nachvollziehen.
    Seit ich mit etwa 9 oder 10 jahren wirklich verstanden habe was mit meiner Mutter los ist, habe ich bewusst tag für tag zusehen müssen wie sie eine schritt nach dem anderen in Richtung Grab macht und nichts was ich getan habe hat etwas geändert.
    Und es ist schrecklich und es tut mir weh und es zerreißt mir das Herz.
    Schließlich bin ich seitdem immer und immer wieder mit der angst und der halben erwartung sie eines tages tot in ihrem bett vorzufinden vorsichtig in ihr Zimmer gegangen.
    und die frage was ich falsch mache oder wie wenig liebenswert ich denn sein muss, wenn es meine mutter nich schafft wenigstens mir zu liebe auf ihre droge zu verzichten hat mich immer gequält, aber sie kann und wird nicht meinetwegen ihre sucht bekämpfen sie muss es um ihretwillen tun.

    Ich will nicht, dass sie stirbt, ich wünschte alles wäre anders und sie würde wieder gesund werden, natürlich.
    Wer wünscht sich das nicht?

    Aber ich weiß, dass es nicht an mir liegt, ich kann ihr so viele Möglichkeiten und Auswege zeigen wie ich nur will, sie muss trotz allem immer noch einen wählen und wenn sie das nicht tut, wenn sie nicht raus will...

    wenn ich eines tages tatsächlich an ihrem grab stehe, dann bin ich die, die damit leben muss. und das kann ich nur wenn ich verstehe, dass es nicht meine schuld ist, dass ich nichts tun konnte.

    manchmal wenn leute, die keine erfahrungen mit alkoholismus haben, reden hören dann kommt ganz häufig der satz "warum haben die denn alle nichts getan, die hätten ihr doch helfen müssen", aber das ist nicht wahr.

    Und wenn deine Mutter wirklich eigentlich gar nicht mehr trinken will, dann wird sie von sich aus Hilfe suchen.

    manchmal ist das "sie fallen lassen" sogar dass was ihr am meisten hilft. so paradox es scheint und so schwer es ist. denn trotz allem wie du sagst sie ist schließlich deine mutter und du liebst sie ja.

    Was eine Therapie betrifft kann ich deine Frage auch nicht zufriendenstellend beantworten, am besten fragst du mal bei deinem Hausarzt nach oder sucht heraus was es in deiner Stadt so für Angebote gibt z.B. seelsorge-telefon-hotline, diakonie etc. die werden dich weiter leiten können und auch rat wissen was den finanziellen aspekt angeht!

    Ich wünsche dir wirklich, dass deine Mutter den Absprung schafft, aber ob sie das tut oder nicht du musst lernen mit all dem wie es dich beeinflusst hat und verändert hat zu leben. all den schuldgefühlen und all den problemen die evtl für dich selbst daraus resultieren. probleme in eigenen beziehungen, mit nähe, und und und. da gibt es sehr viel und die zusammenhänge sind nicht leicht zu erkennen und eben dafür ist auch eine therapie gut.[/b]

    Liebe Schnubbel,

    das ist wirklich eine komplizierte Situation, in der du da steckst.
    Was mich am meisten schockiert, ist das Verhalten deiner Brüder, es ist natürlich nich überraschend, wenn man sich ihre Vorbilder anschaut.
    Wenn dich dein älterer Bruder aber schon verprügelt, dann scheint kaum eine Chance zu bestehen, dass du an ihn rankommen und daraus helfen kannst.

    Was deine Mutter betrifft, ich würde dir raten sie mit ihren Problemen alleine zu lassen und jetzt erst einmal was für dich zu tun.

    Du kannst ihr nicht helfen, so lange sie sich nicht selber helfen will, dass musst du dir immer wieder klarmachen.

    Auch meine Mutter trinkt phasenweise mal wochen oder monatelang nichts trocken ist sie dann noch lange nicht, so lange sie nicht freiwillig in therapie geht und wirklich an sich selbst arbeitet.

    das nicht-trinken reicht nicht mal annähernd um nicht mehr abhängig zu sein.

    es geht also nich darum was du noch für deine mutter machen kannst sondern wie du besser damit zurecht kommst.
    hast du schon einmal daran gedacht eine therapie zu machen? ich habe selber noch keine gemacht, werde es aber auch in angriff nehmen.

    ansonsten hoffe ich und denke ich dass der austausch dir hier helfen kann auszubrechen aus dem denken, dass du deiner mutter helfen musst und lernen wirst zu erkennen, dass es viel mehr darum geht dir selbst zu helfen, für sie kannst du nichts tun.

    ich hoffe das hilft dir weiter, lieben gruß, roa

    Hallo Nina,

    ich kann mich auch nur den anderen anschließen, du kannst ihr nicht helfen. Süchtige müssen selbst die Entscheidung treffen ihr Leben zu ändern. Du kannst deiner Mutter immer signalisieren, dass du in diesem Falle, wenn sie eben diese Entscheidung trifft ihr zur Seite stehen wirst.

    Aber so wie es ist, kannst du ihr nicht helfen. Wir alle hatten auch keine leichte Kindheit, meinst du nicht? Und wir treffen die Entscheidung anders zu lernen damit umzugehen als durch Drogen davor wegzurennen. Genau diese Entscheidung hätte deine Mutter auch treffen können und kann sie immer noch.

    Gerade was du beschreibst, dass sie doch eigentlich alles hat was sie braucht, das ist das was es ihr so bequem macht. Sie kann sich in ihre Sucht flüchten und verliert dabei nichts, sie spürt keine Konsequenzen, denn alle stehen ja noch zu ihr und auch materiell geht es ihr gut.
    Die meisten Alkoholiker die es schaffen, haben zuerst alles verloren.

    Ich und meine Schwester sind seit kurzem aus dem Haus und meiner Meinung nach wäre es das Beste wenn mein Vater die Scheidung einreicht und sie in die Situation kommt, wo sie entscheiden muss zwischen völligem Absturz und der letzten Gelegenheit sich selbst zu retten.

    Dass dein Opa nicht mehr lebt tut mir sehr Leid, aber mache die bloß keine Vorwürfe, dass du ihn nicht früher gefunden hast, das hätte sie auch nicht einfach so aus der Sucht herausgeholt.

    Natürlich muss sie im Grunde ihre Kindheit aufarbeiten, aber dazu hätte es nicht gerreicht, dass er einfach wieder auftaucht.

    Wichtig ist: du kannst ihr nicht helfen! kümmer dich um dich selbst. du wirst unter deiner kindheit gelitten haben und du kannst jetzt die entscheidung treffen nicht wie deine mutter vor ihren, vor deinen problemen und gefühlen zu fliehen.

    Darum schließ ich mich Marya an: du hast gar nichts zu dir gesagt, wie geht es dir mit all dem?
    denk an dich, wir sind die kinder, wir sind NICHT verantwortlich für die Probleme unserer eltern und wir sind NICHT dafür da ihnen zu helfen.

    ich hab auch erst vor kurzem den weg in dieses forum gefunden und ich denke auch dir kann es sehr helfen die sucht zu verstehen.

    und so blöd und so daher gesagt wie es klingt, lese bücher zu dem thema, es hilft unsere situation aus einer anderen perspektive zu betrachten.

    dazu zählen natürlich auch gespräche mit freunden und der erfahrungsaustausch hier etc.

    den tipp von anja auch in den foren der alkoholiker etwas mitzulesen finde ich sehr gut, da lernt man viel über die verhaltensmuster von abhängigen, denn die leute die dort schreiben sind alle selbst in ganz verschiedenen phasen, dadurch gelingt es die sucht der mutter als krankheit zu erkennen und es zeigt vor allem, dass sie sich nur selbst helfen können, die abhängingen.

    und ich kenne das auch was schnubbel geschrieben hat, aber eine zwangseinweisung, die übrings nich leicht überhaupt rechtlich zu rechtfertigen ist fast nie von nutzen, schließlich is dann keine bereitschaft dahinter die sucht zu bekämpfen von seiten deiner mutter.

    ja, es ist schrecklich, meine mutter wird höchstwahrscheinlich auch irgendwann an ihrer sucht versterben. aber es ist nicht meiner schuld. wir können unsere eltern nicht ändern, das können sie nur selbst.


    lieber gruß, roa

    Hallo Nordstern,

    wenn du dich wirklich jetzt endlich einmal nur um dich selbst kümmern willst, dann ist doch die einzig mögliche Konsequenz diesen Mann zu verlassen.

    Von dem was du erzählst glaub ich nicht einmal annähernd, dass er wirklich aufhören würde zu trinken für eure Beziehung.

    Diese Hoffnung liegt immer Nahe und ist dieselbe die wir als Kinder von alkoholkranken Eltern immer mit uns herum getragen haben.
    Für mich resultierte damit ein enormer Verlust an Selbstwertgefühl, weil meine Mutter die mir doch immer beteuert wie sehr sie mich liebt, dennoch nicht für mich loslassen konnte von ihrer Sucht.

    Heute weiß ich, der Grund war nicht, dass ich nicht genug wert war.

    Jedenfalls glaube ich, dass du nur an dir selbst arbeiten kannst und dich selbst finden kannst, wenn du nicht versuchts eine Beziehung mit einem Alkoholiker auf Recht zu erhalten und zu versuchen seine Sucht für ihn zu heilen.

    Ich halte das für den unterbewussten verzweifelten Versuch den Kampf gegen den Alkohol dieses Mal zu gewinnen, nach dem du ihn nie für deine Mutter gewinnen konntest.

    Ich würde dir auch eine Lektüre empfehlen. Das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben" von Robin Norwood beschäftifgt sich zu großen Teilen mit Geschichten, die deiner sehr ähneln. Dem Problem das Kinder von Alkoholikern haben damit gesunde, gut tuuende Beziehungen zu führen und warum sie durch scheinbaren Zufall, aber eigentlich durch eingeschworen Verhaltensmuster immer wieder selbst mit Problemfällen und Alkoholikern als Partner enden.

    Ich hoffe das hilft dir irgendwie und es ist nachvollziehbar was ich geschrieben habe.

    Lieben Gruß, Roa