Beiträge von Kämpferherz

    Liebe Reset,

    schöner Nick erst mal. Ich denke, ich weiß, was für einen Gedanken du dabei hattest? Einmal Reset drücken und dann fängt endlich ein besseres Leben an?

    Ich habe auch einmal jährlich, immer beginnend im Oktober, spätestens November eine große Krise, ich weiß bis heute nicht, wieso die immer dann kommt. Klar bin ich auch heute noch Co, mich wundert aber der Zeitpunkt immer ein wenig.

    Ich gab meinem Vater die Schuld, aber mittlerweile nicht mehr. Auch ich fand mich in der Kindheit/Jugend nie akzeptiert, gelobt oder geliebt, es wurde immer nur gemeckert, gemotzt und nix war gut genug. Angst hatte ich. Heute merke ich allerdings, wenn mein Vater über mich mit anderen spricht, dass er sehr stolz auf mich ist und große Stück e auf mich hält, auch früher schon. Es ist sehr schwierig, dieses Paradoxon zu begreifen. Ja, er liebt mich und ist stolz auf mich, OBWOHL er mich so behandelt hat. Es war die Krankheit, die ihn zu dem Handeln getrieben hat.
    Auch Gefühle durfte man bei uns keine zeigen, wenn man als Kind geweint hat, war der Grund sowieso nichtig und lächerlich, wenn man über was gelacht hat, war es nicht lustig. Es wurde sich über alle Gefühle von uns Kindern lustig gemacht. Heute fällt es mir schwer, Gefühle zu zeigen und angemessen zu reagieren. Ich bin bekannt für mein neutrales Gesicht, egal in welcher Situation.
    Meine Mutter ist eine starke Frau, sie hat uns (meine Geschwister und mich) viel vor meinem Vater geschützt. Sie hat mich/uns nie benutzt. Sie hat auch dafür gesorgt, dass ich NICHT den Beruf erlernt habe, den mein Vater für richtig hielt, sondern selbst entschied. Eigentlich hat sie bei allem dafür gesorgt, dass ich selbst entscheiden kann, was ich machen will. Sogar, wenn sie meine Entscheidung nicht gut fand, hat sie sie akzeptiert und unterstützt. Ich denke, dass sie mich dadurch vor Schlimmerem bewahrt hat.

    Dein Satz: „ Ich war ja immer die Starke und diejenige in der Familie, bei der ja immer alles so läuft und die immer mit allem alleine klar kommt“, das könnte ich geschrieben haben. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber ich bin für alle, egal ob Familie, Freundeskreis oder Arbeit der Kummerkasten. Jeder lädt sein Problem bei mir ab und ich helfe dann, regele, erledige alles für diese Menschen. Nur ich selbst konnte mich lange keinem anvertrauen, nicht weil niemand dagewesen wäre, sondern weil ich tief in mir dachte, ich muss mit allem allein klarkommen. Es war für mich einer der größten und schwierigsten Schritte, zum allerersten Mal jemandem zu erzählen, dass mein Vater trinkt. Auch heute kostet es mich Überwindung, mit Problemen, egal welchen Problemen, zu jemand zu gehen. Obwohl ich nur positive Erfahrungen gemacht habe und ich immer Hilfe bekam!

    Deine Karriere: war bei mir ähnlich, will ich nicht weiter drauf eingehen. War auch alles eher körperlich.

    Psychosomatische Erkrankungen sind typisch für EKAs. Bei mir ist/war es der Reizdarm. Bei meiner Schwester seit Jahren üble Kopfschmerzen, täglich. Komischerweise sind viele Probleme spurlos verschwunden, seit meine Tochter da ist. Früher wurde es von den Ärzten immer auf meinen Arbeitsstress geschoben (natürlich EKA – hängt sich voll rein, gibt 150 %). Heute muss ich sagen, dass so ein Kind unvorstellbar viel Arbeit macht, Tag und Nacht. ABER: es gibt einem so viel. Dadurch ist man dann einfach glücklich, es ist überhaupt nicht vergleichbar, mit nem Job, in dem man sich für ein paar Kröten den A…. aufreißt.

    Ohja, auch hier erkenne ich mich wieder: ich muss heute noch aufpassen, dass ich mich nicht über Leute mit seelischen Problemen lustig mache. Früher hab ich immer gesagt, die sollen sich nicht so anstellen und es auch genauso gemeint. Heute denke ich, es gibt Leute, die viel Schlimmeres erlebt haben und sich nicht so anstellen. Ich muss mich dann immer wieder quasi selbst zur Ordnung rufen.

    Mit deinem Abgang vom Gymnasium, wie dein Vater da reagiert hat, das macht mich richtig wütend. Ich weiß zwar grad nicht warum, aber ich möchte am liebsten ganz laut schreien. Weißt du, was sich Eltern für ihre Kinder wünschen sollten? DAS DIE KINDER GLÜCKLICH WERDEN!!!! Der Rest ist doch egal! Zumindest geht es mir mit meinem Kind so.

    Das Herunterspielen von naja, bei uns in der Familie eigentlich allem, das geht mir auch an die Nerven. Und wie! Vor Besoffenen ekle ich mich übrigens generell, egal ob mein eigener Vater oder irgendwelche Fremden auf in ner Disco. Wegen dem Alkoholkonsum bin ich nie gerne weggegangen, obwohl ich z. B. Weinfeste superschön finde, aber doch wieder Angst hab, dass da die üblichen Besoffenen rumfallen. Schade, Weinfeste wären so schön, wenn alle Leute nur 1 bis 2 Gläser zum Genuss trinken und kein „Kampftrinken“ veranstalten würden.

    So, jetzt habe ich viel mehr geschrieben, wie ich wollte, aber deine Beiträge haben mich total berührt. Du kannst auch stolz auf dich sein, dass du nicht zum Geburtstag warst. Das hätte ich mich niemals getraut!!! Auch wenn ich persönlich mittlerweile besser klar komme und mir vieles eingestanden habe, so bin ich noch lange nicht „gesund“ und „frei“ von den EKA-Problemen.

    Ach, jetzt hab ich es vergessen:

    ich habe eine Therapie gemacht und "will" nochmal. Warte noch auf einen Platz derzeit, sind hier Wartezeiten von 6 Monaten bei allen Therapeuten im Umkreis.

    Worauf ich wirklcih stolz bin, dass ich, die von anderen immer als kalt und gefühllos beschrieben wurde, jetzt oft gesagt bekomme, ich wäre so eine liebevolle Mutter. Man kann es selbst schlecht beurteilen, aber ich staune auch über mich selbst, ich kann tatsächlich alberne Sachen machen, kuschlen, streicheln, nur weil sie dann so schön lacht.

    Zitat von so_anders


    ich kenne diesen satz:
    "habe keine meiner ex-freundinnen etc so behandelt"
    und tataaaa - bei mir war es dann so

    Wisst ihr was ich heute morgen darüber denke? Seine Ex-Freundinnen haben sich einfach nicht so behandeln lassen. Also nicht, dass ich mir die Schuld gebe. Ich kenne zwar nicht alle Geschichten aus der Vergangenheit bei ihm, aber im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die Ex-Freundinnen entweder gegangen sind oder mit der Faust auf den Tisch geschlagen haben.

    Über ne Wohnung für mich und meine Tochter hab ich auch schon nachgedacht, ich überlege momentan mehr, was für sie das beste ist, als für mich.

    Momentan fühle ich mich im Großen und Ganzen entspannt und glücklich, weil alles super läuft, außer die Beziehung. Zum Glück ist er eher selten zu Hause, das geht also.

    Ich habe mich gestern entschieden, nicht mehr für ihn zu lügen, ich finde, als Erwachsener sollte man auch zu seinen Fehler stehen, das mache ich doch auch. Vor allem bezweifle ich, dass er mich nicht auch anlügt, denn ich weiß, dass er alle Personen in seinem Umfeld anlügt, wieso sollte es bei mir anders sein? Auch wenn er was anderes behauptet.

    Tja, und ich werde seine Sachen nicht mehr erledigen, er ist erwachsen, muss selbst klar kommen. Mal sehen, wie sich die Beziehung dann entwickelt.

    Hallo zusammen,

    ich war länger nicht online, aber jetzt gibts einen riesigen Beitrag.

    Mein Baby ist da und sie ist das tollste Baby der Welt und das Beste was mir je passiert ist. Die Geburt war auch super, obwohl ich so Angst davor hatte.

    Jetzt zum eigentlichen Problem, über das ich jetzt seit Wochen nachdenke:

    Nutzt mein Partner mich nur aus?

    Ich gliedere es der Einfachheit habler, und um mir selbst vielleicht schon beim Schreiben klarer zu werden in Punkte.

    1. mein Freund wünschte sich schon lange sehnlichst Kinder, seine Mutter wollte auch unbedingt Oma werden. Momentan habe ich das Gefühl, er hat einfach nur eine "dumme Kuh" gesucht, die dumm genug ist, sich von ihm ein Kind machen zu lassen. Was mich auf den Gedanken bringt? Sex hatten wir nur zu Zeugungszwecken. Ich finde das nicht normal. Im Oktober war das letzte Mal, seitdem kein einziges Mal, obwohl bei mir trotz Schwangerschaft und Geburt alles in bester Ordnung ist/war und ich auch Lust gehabt hätte. Aber er will einfach nicht.

    2. Er verlangt es zwar nicht direkt, erwartet aber schon, dass ich alles mache, also Haushalt, seinen Nebenjob (Heimarbeit) und motzt, wenn ich es nicht mache.

    3. obwohl er sich so sehr Kinder gewünscht hat, er kümmert sich nicht, bzw. macht nur die schönen Sachen, also spielen und kuscheln. Er hat seit der Geburt vor 2 Monaten ein einziges Mal gewickelt.

    4. Bei seiner Mutter putzt er und hilft im Haushalt, hier, wo er mit mir zusammen wohnt, muss ich alles alleine machen.

    5. Er halst mir sein Zeug auf: Bewerbungen, Lernen musste ich mit ihm stundenlang bis morgens, obwohl ich morgens früh auch wieder aufstehen musste, so dass ich teilweise nur 4 oder 5 Stunden Zeit zum Schalfen habe.

    6. Wir haben uns gemeinsam Haustiere angeschafft. Ratet mal, wer als einzige den Käfig säubert? Richtig. Ich.

    7. Bevor der Zeugung von unserer Tochter haben wir die Finanzen durchgesprochen, wie viel ich zum gemeinsamen Lebensunterhalt während der Elternzeit noch beitragen muss. Davon will er jetzt nichts mehr wissen, also muss ich den gleichen Betrag wie jetzt leisten, obwohl ich über 1000 Euro weniger monatlich zur Verfügung habe. Mir bleiben 214 Euro für mich. Er meint, das sei viel und ich würde das Geld verprasen.
    Ich muss von dem Betrag die Versicherung und Steuer beider Autos zahlen, eine Riesterversicherung, die ich jetzt so kurzfristig nicht kündigen kann, Rechtschutz, die ich ebenfalls kurzfristig nicht kündigen kann, Sprit, meine Arzneimittel, mein Handy, Tierfutter, eventuelle Reperaturkosten für mein Auto.
    Ich habe oben genannte Ausgaben addiert, das kommt mit 214 Euro nicht hin ...

    8. Dann sagt er selbst, dass er noch nie eine seiner Ex-Freundinnen so schlecht behandelt hat wie mich. Ändern tut er nichts. Es gibt immer einen Grund, mich anzuschreien, seinen Prüfungen, seine Arbeit, ...

    9. Er behandelt mich auch im Beisein seiner Mutter schlecht, sie sagt öfter zu mir, ich soll mir das nicht gefallen lassen.

    10. Er hasst es, wenn ich mit anderen Männern, z. B. ein Exfreund, mit dem ich mich noch gut verstehe, REDE. Furchtbar eifersüchtig. Ich rede mit denen nur. Am Telefon. Mich mit einem meiner männlichen Freunde zu treffen, das traue ich mich gar nicht mehr.

    11. Er geht unachtsam mit unserer Tochter um, hat sie schon mehrfach beinahe fallen lasse, was ich gerade so verhindern konnte. Behauptet aber eh, es wäre nicht seine Tochter. Da ich noch nie fremdgegangen bin und deshalb seit Jahren nur mit ihm Sex habe, ist es natürlich seine Tochter.

    12. Ich muss für ihn lügen. Er trinkt Alkohol. Ich finde das unnormal, dass er, wenn auch selten, alleine zu Hause trinkt. Wenn seine Mutter (deren Ex-Mann Alkoholiker war) dann nen leere Flasche bei uns sieht, muss ich lügen. Toll. Jetzt denkt die, ich hätte wärend der Schwangerschaft oder in der STillzeit Alkohol trinken. Das geht mir am meisten auf die Nerven.

    So, mir fällt nix mehr ein, stehe kurz vor ner Trennung, weiß nicht wohin, zu meinen Eltern will ich nicht, denn mein Vater ist auch nciht anders. Ich hasse das ständige Geschrei hier und bei meinen Eltern. Ich will wieder alleine wohnen und in Ruhe meinen Kram machen. Ganz ehrlich? Ich brauch niemanden.

    Mittlerweile habe ich ne gute Freundin, das langt. Auch wenn ich der nicht alles erzählt habe bis jetzt. Trotzdem endlich mal geschafft, mich jemandem teilweise zu öffnen.

    Super Idee!!!!

    Ich bin "selbstständig" geworden, habe mich aus den Fangarmen meiner Familie befreit. Darauf bin ich total stolz, weil ich es auch allein geschafft habe. In unserer Familie ist es total verpönt, dass einer sich wagt, aus dem Elternhaus auszuziehen.
    Trotzdem bin ich meinen Weg gegangen. Habe mir MEIN Leben aufgebaut, MEINE (unsere) Wohnung eingerichtet, MEINEN Job gesucht, MEIN Kind im Bauch und mit MEINEM Freund kann ich REDEN, auch über den Alkoholismus. ICH BIN FREI!!!! Genauso fühlt es sich an.

    Es ist nicht alles toll (jobmäßig läuft es mittlerweile schlecht), aber das ist nicht meine Schuld, denn die Firma ist von der Finanzkrise getroffen worden und noch nicht über den Berg.

    An einigen Dingen muss ich noch an mir arbeiten, viele Ängste schleppe ich noch mit mir rum, aber das wird. Ich bin optimistisch.

    Hoffentlich kommen noch einige Erfolgsgeschichten und wenn sie noch so klein und unbedeutend erscheinen mögen.

    Hallo Reborn,

    zum Teil erkenne ich mich wieder, in dem, was du schreibst.

    Ich habe mir die ganze Schwangerschaft auch Gedanken gemacht, was ich meinem Kind antue, ob es ihm genauso ergehen wird wie mir. Obwohl da nichts dafür spricht, manchmal gehen die Gedanken eben mit einem durch. Ich glaube, diese Gedanken haben alle EKAs. Wir denken doch immer, wir wären nicht gut genug. Und deshalb denke ich auch oft, dass ich keine gute Mutter bin.

    Mein Freund ist kein Alkoholiker, er trinkt seltener als 1 x monatlich, dann auch nicht viel, also er ist dann auch nicht total besoffen, aber nach 2 Bier schon angeheitert, weil er eben einfach nix verträgt

    Ich persönlich kann dir leider keinen guten Ratschlag erteilen, wie auch. Ich persönlich habe ein großes Problem, zu erkennen, wann Alkoholkonsum noch normal ist und ab wann es sich zum Problem entwickelt. Bedenklich finde, ich dass dein Mann dich schlecht behandelt, wenn er getrunken hat.

    Wie oft trinkt er? In welchen Situationen? Wieso will er keine Hilfe? Findet er es gut, wenn er dich schlecht behandelt? Liebt er dich? Wie ist eure Beziehung sonst so? Bist du noch glücklich mit ihm (außer in den Alkoholsituationen?

    Ich weiß nicht, ob es etwas bringt, nochmals das Gespräch mit ihm zu suchen, offensichtlich bist du ja noch nciht ganz fertig mit ihm und umgekehrt genauso.

    Guten Morgen,

    da hat man sich vorgenommen, regelmäßig zu schreiben und dauernd kommt was dazwischen. Und ich bin im Mutterschutz ;). Sollte doch Zeit haben, ist aber wie mit Rentner, die haben acuh nie Zeit ;)

    So, gestern war ich im KH, weil ich dachte, es geht los, war aber Fehlalarm. Trotzdem hab ich gemerkt, dass noch viel EKA in mir steckt. Ich weiß nicht, wovor "normale" Menschen Angst haben, wenn es um eine Geburt geht, aber meine größte Angst ist, was mein Freund von mir denkt, wenn er mich so sieht.

    Jeder weiß, dass es bei ner Geburt nicht gerade ohne Austritt von Körperflüssigkeiten und ohne Schmerzensschreie etc. abgeht, und ich habe Angst, seine Liebe dadurch zu verlieren. Total hohle Gedanken.

    Ich habe keine Angst vor Schmerzen, Erschöpfung, Komplikationen, weil ich mich in dem Krankenhaus gut aufgehoben fühle, ich habe aber riesige Angst, mein Gesicht zu verlieren und Schwäche zu zeigen.

    Zum Glück kann ich über dieses Thema mit ihm reden und er kann, bis zu einem gewissen Grad, meine Ängste nachvollziehen.

    Hallo Laura,

    ich würde so gerne die Zukunft bis an mein Lebensende planen, ich hasse Überraschungen. Weiß aber, dass das nicht geht.

    Zum Thema Baby sagt mein Freund ganz genau das Gleiche wie du: „DU erziehst UNSER Kind, das ist auch Arbeit!“ IHM macht es also nichts aus, vorrübergehend der Alleinverdiener zu sein.


    @me: Wegen dem Studium hab ich auch eher ein schlechtes Gewissen, weil das mache ich für mich. Ich freue mich richtig darauf. Nur ist das wieder Zeit, die der Familie verloren geht. Außerdem muss ich meine „Schwiegermutter“ zum Babysitten einspannen. Ist zwar ein Fernstudium mit einer 4-stündigen Vorlesung pro Woche, trotzdem. Außerdem freut die sich wie bekloppt auf ihr erstes Enkelkind und macht es gern. Trotzdem hab ich ein schlechtes Gewissen, ob ich bezüglich des Studiums zu egoistisch war. Weil das ist etwas, was ich nur für mich ganz allein mache!

    Bezüglich schlechtem Gewissen muss ich noch viel lernen. Meine ganze Familie akzeptiert das Studium nicht nur, sondern findet die Idee super und unterstützt mich. Die sind stolz auf mich, weil ich es überhaupt versuchen will. Aber ich muss ja dauernd ein schlechtes Gewissen haben :(

    Ich denke auch immer, dass andere von mir erwarten, dass ich perfekt funktioniere, aber das ist gar nicht so. Zum Beispiel konnte ich lange keine negativen Gefühle zeigen. Irgendwann (nach jahrelanger Beziehung) bin ich zusammen gebrochen und habe geheult wie ein Schlosshund, mehrere Stunden. Und mein Freund hat mich einfach in den Arm genommen. Das war ein ganz komisches Gefühl, denn er mochte mich immer noch. Für mich ne ganz neue Erfahrung.

    So, am Wochenende kommt mein Vater zu Besuch, er ist der Grund, wieso ich hier angemeldet bin. Ich freue mich aber darauf. Seit ich mir eingestanden habe, dass unsere Familie nicht normal ist, komme ich viel besser mit ihm klar. Die räumliche Trennung hat mir und meinem Verhältnis zum Rest der Familie auch gut getan. Leider ist er nicht trocken. Aber er trinkt nichts, wenn er hier ist. Für mich ist das akzeptabel.

    Vor Betrunkenen generell habe ich Angst. Wie ist denn das bei euch, wenn ihr auf ner Party seid und irgendein Vollgesoffener rumläuft? Angst? Ekel? Hab ich beides. Auch wenn mich so eine fremde Person eigentlich nichts angeht. Wenn ich ehrlich bin, gehe ich ungern auf Partys, auf denen möglicherweise getrunken wird. Ich mag lieber ruhigeres Zusammensein mit Freunden, Spieleabend oder so.

    Wie geht ihr als EKAs mit Alkohol um? Nachdem ich mit 13/14 sehr viel, dann jahrelang überhaupt nichts mehr getrunken habe, glaube ich jetzt einen guten Weg für mich gefunden zu haben. Natürlich trinke ich jetzt in der Schwangerschaft nichts, um das klarzustellen. Aber ansonsten trinke ich etwa einen Abend pro Monat, aber dann nur maximal 1 – 2 Gläser Wein oder Sekt, weil ich das Gefühl, betrunken zu sein, nicht mag.

    @Linde: Danke, das gibt mir etwas Mut. Aber mir fällt es sehr viel leichter meine Gefühle schriftlich oder auch fremden Menschen gegenüber einzugestehen, als denen Menschen gegenüber, die mir was bedeuten. Ist superdoof: umso mehr mir jemand bedeutet, umso mehr ziehe ich mich von ihm zurück.

    Frauenärztin und Hebamme haben mit Sicherheit Verständnis, die beiden haben darauf hingewiesen, dass über die Hälfte der Frauen unter Wochenbettdrepression leiden, sie wollten einem klarmachen, dass man sich dessen weder schuldig fühlen muss, noch schämen muss.
    Leider kann ich mit beiden nicht sprechen, denn mein Freund ist immer mit dabei bei den Terminen.


    Marthe : das was du beschreibst, könnte ich sein!!! Haargenau so! Ich habe Reizdarm, auch oft Durchfall und Blut im Stuhl.

    Dann habe ich einen riesigen Salat mit Tomate und Gurke gegessen, etwa 3 Stunden später zum ersten Mal von EHEC im Fernsehen gehört, gleichzeitig die Warnung vor Salat, Gurken und Tomate. Natürlich hatte ich in der Nacht Durchfall mit Blut im Stuhl und solche Panik, dass ich mich nicht mehr getraut habe zu schlafen, denn ich musste meinen Körper beobachten, ob die Beschwerden so wie sonst, oder irgendwie anders sind.

    Tja, also die Nacht wegen Panik um die Ohren geschlagen. Mein Freund hat mir natürlich angesehen, dass ich blass und übermüdet war, hat gefragt wies mir geht, was los ist und ich hab so getan, als wäre alles gar nicht schlimm gewesen :(

    Beides so ungute Eigenschaften an mir: wenn ich von ner Krankheit höre, bilde ich mir sofort ein, sie auch zu haben und ich tue immer so, als ginge es mir gut.


    @me: heute war ein bessere Tag wie gestern. Bin ja schon im Mutterschutz, also zu Hause, mein Freund auch, wir haben heute den ganzen Tag zusammengearbeitet und total viel geschafft. Hat richtig Spaß gemacht.

    Bin jetzt auch wieder zuversichtlicher, dass ich mich eben doch auf ihn verlassen kann. Mir fällt es generell sehr schwer, mich von anderen abhängig zu machen, das konnte ich nie. Denke eher, dass das Problem an mir hängt, statt an ihm. Er ist zwar arbeitslos geworden, aber da kann man ihm keinen Vorwurf machen, das passiert eben.

    Für mich ist das zwar der totale Horror, ich habe mein ganzes Leben immer Zukunftsangst gehabt. Bei meinen Eltern war halt nie Geld da. Und jetzt macht seine Firma zu, als ich gerade schwanger geworden bin. Und als ob das noch nicht reichen würde, macht mein Arbeitgeber im August auch noch zu, so dass wir dann beide arbeitslos sind.

    Er bewirbt sich momentan auf qualifizierte Stellen, die seiner Ausbildung entsprechen, sagt aber, dass er spätestens im August über ne Zeitarbeitsfirma in die Produktion gehen kann. Da verdient er zwar schlecht, aber mehr als das Arbeitslosengeld. Das ist verantwortungsbewusst, löblich und richtig, aber ich hab gleich die Angst, dass er dann da nicht mehr rauskommt, sondern den Rest seines Lebens so ne Arbeit machen muss, dass er nix richtiges mehr findet. Und dann bin ich schuld, weil er unglücklich wird, weil ich ja erst mal nicht arbeiten kann. So denke ich momentan, obwohl ich weiß, dass es Quatsch ist, trotzdem fühle ich mich schuldig.

    Schuldgefühle habe ich eigentlich ziemlich oft. Bei allen möglichen Sachen. Denke immer, wenn ich mich mehr angestrengt hätte, hätte ich irgendwas verhindern können.

    Hallo zusammen,

    es fällt mir immer noch unheimlich schwer, die Beiträge von anderen zu lesen. Bevor ich für jedes Problem ein eigenes Thema eröffne, habe ich beschlossen, hier für mich eine Art "Tagebuch" zu eröffnen. Nicht um täglich die Belanglosigkeiten des Alltags reinzuschreiben, sondern das, was mich während meines Weges vom EKA zur glücklichen Person so beschäftigt.

    Wenn einer was dazu zu sagen hat, würde ich mich freuen, es zu lesen, postive, wie negative Kritik.

    Fangen wir mit dem heutigen Tag an. Mir geht es schlecht, heule schon seit Stunden, habe niemand zum Reden und das hat mich ins Forum getrieben. Auslöser war, dass ich erwähnt habe, mich vor einer Wochenbettdepression zu fürchten. Diese Befürchtung wird von meiner Umgebung überhaupt nicht ernst genommen, ich bekam zu hören, dass so jemand wie ich doch niemals ne Depression bekommt, so stark, so glücklich, wie ich doch bin.

    Die Leute sehen mich als stark, was ich gar nicht bin. Und diese Reaktion zeigt mir, ich DARF keine Wochenbettdepression bekommen. Ich MUSS funktionieren. Es ist NIEMAND für mich da.

    Das ist ein weitere Punkt, von dem ich denke, dass es daran liegt, dass ich EKA bin: ich hab niemand zum Reden. Ich öffne mich Menschen nicht, habe zwar viele Freunde, bin der Kummerkasten für jedermann, aber gebe von mir nichts preis. Bin ich wohl selber schuld, dass ich keine Freunde habe. Oder zumindest keine, mit denen ich mich traue zu reden.

    Momentan ist es ganz schlimm, ich lebe in einer totalen Lügenwelt. Alle denken, ich bin so glücklich, dass ich bald Mutter werde. Ich glaube, es war der größte Fehler meines Lebens, obwohl dieses Kind geplant war. Mein Partner hat sich total zum Negativen verändert, Job verloren und kümmert sich um nichts mehr.

    Dadurch finanzielle Probleme und für mich die Frage, wie ich das alles schaffen soll, wenn mein kleiner Schatz erst mal geboren ist. Um das nicht falsch rüberkommen zu lassen: ich liebe dieses Kind jetzt schon mehr, als alles auf der Welt und kann es kaum erwarten, sie im Arm zu halten.

    Trotzdem macht mir die Zukunft Angst: auf meinen Freund kann ich mich nicht verlassen, also muss ich Geld ranschaffen, mein Studium machen und mich um ein Neugeborenes kümmern. Weiß nicht, wie das gehen soll. Oder soll ich ihm einfach Verantwortung zu schieben? Er wollte dieses Kind genauso wie ich.

    Außerdem habe ich große Angst, den Bedürfnissen meiner Kleinen nicht gerecht zu werden, denn ich kann schlecht Gefühle zeigen. Hoffentlich spürt sie trotzdem, dass ich sie liebe und wächst nicht so emotional verkümmert auf wie ich.

    Das sind erstmal die Gedanken, die mich heute runterziehen. Ich weiß, morgen sieht die Welt schon wieder anders aus, vielleicht. Trotzdem geht es mir heute sehr schlecht.

    Mensch, habt ihr viel geschrieben! Vielen, vielen Dank dafür.

    Ich hab jetzt zwar alles gelesen, muss es aber erstmal "setzen" lassen, bevor ich weiter was dazu schreibe.

    Momentan gehts mir schwangerschaftsbedingt nicht so gut, deshalb auch selten online, weiß grad nicht, wo mir der Kopf steht, hat zwar nichts mit meiner Vergangenheit zu tun, aber ich wollt mich einfach nur mal kurz zurückmelden, dass es mich noch gibt und ich am Thema weiter interessiert bin.

    Viele Grüße
    Kämpferherz

    Hey, sorry, ich hoffe, dass sich niemand angegriffen fühlt, aber mir fällt es recht schwer, zu verstehen, wieso jemand Alkoholiker wird. Ich möchte einfach die Denkweise verstehen, bzw. was der Alkohol euch in dem Moment, als ihr noch getrunken habt, "gab".

    Ich bin die Tochter eines Alkoholikers, ich verurteile das Verhalten meines Vaters aber nicht, ich habe ihn trotzdem gern, er ist kein schlechter Mensch oder schlechter Vater.

    Bei ihm denke ich, dass der Alkoholismus auf die Kindheit zurückgeht, bzw. auf sein ganzes Leben. Seine Mutter (wohnt bei uns im Haus) hat ihn zur völligen Unselbstständigkeit erzogen, ist total herrsüchtig. Mein Vater hat noch eine Schwester, sie trinkt nicht, hat aber Depressionen.

    Seit frühster Kindheit hat meine Oma beiden Kinder immer gesagt, wie schlecht sie sind, sie tut das sogar heute noch und hält ihnen vor, wie viel besser der Bruder bzw. die Schwester das Leben geregelt bekommt. Man kann ihr nichts recht machen. Geschlagen wurde wohl auch, gehe ich mal von aus, weil meine Oma Schläge als Erziehungsmethode zwingend erforderlich findet, damit aus einem Kind was wird.

    Trotzdem würde mich interessieren, in welchen Situationen ihr getrunken habt und was ihr in dem Moment gefühlt hat. Ich möchte einfach euer Gefühl dabei verstehen und somit vielleicht meinen Vater (leider nicht trocken) besser verstehen können und auch für mich besser mit diesem Thema umgehen zu können.

    tja, Pause machen, das geht nicht.

    Als ich mal paar Wochen komplett liegen musste (auch im Krankenhaus), da hat einfach niemand den Haushalt gemacht, sah dann halt aus wie Sau hier.

    Man kanns einfach auf den Punkt bringen: Entweder mach ich es (Haushalt, Nebenjob) oder niemand. Haushaltshilfe gibts nicht, wär auch eher ein kleineres Problem, Haushalt kostet mich von der Zeit her nur paar Stunden wöchentlich, die Lernerei und der Nebenjob schon wesentlich mehr.

    Mein Freund macht es sich auch leicht, der sagt einfach, ich soll nicht so viel arbeiten. Toll. Mir was abnehmen tut er auch nicht, und es muss ja gemacht werden, wir brauchen z. B. das Geld vom Nebenjob.

    Geld ist auch so ein Thema. Er sagt, ich soll mir keine Gedanken drum machen, weil ich mit Elterngeld auf 2 Jahre nur noch 500 Euro monatlich zur Verfügung habe und damit nicht klar komme (zahle schon 500 nur an Miete + Nebenkosten, Essen, Sprit, etc. bräuchte ich ja auch noch). Sag ich was zu dem Thema, fühlt sich mein Freund sofort unter Druck gesetzt. Es gibt ja nur zwei Möglichkeiten: entweder steuert er mehr zum gemeinsamen Haushalt bei, oder ich geh nur ein Jahr in Elternzeit, dann hätt ich 1000 Euro monatlich an Elterngeld. Aber das will er auch nicht, weil er denkt, es schadet dem Kind, wenns so früh schon in die Tagesstätte geht. Also bleibts wieder an mir hängen, muss ich zusehen, wie ich Kohle ranschaffe in der Elternzeit oder halt zusehen, wie ich mit 500 Euro klarkomme. Wie soll ich mir denn da keine Gedanken machen?

    Momentan reicht das Geld ja, weil ich gut verdiene und das Gehalt ja weiterbezahlt wird, auch wenn ich momentan nicht arbeiten kann. Ich dachte, ich spare davon möglichst viel, weil bald werd ich nur noch 1/3 des Einkommens beziehen. Nein, er plant nen Urlaub! Hallo?

    Ich weiß echt nicht weiter. Hab momentan voll den Eindruck, als Alleinerziehende besser zurecht zukommen.

    Ich danke euch nochmals für die Antworten.

    Niemand verlangt von mir, dass ich Supermami werde, außer ich selbst. Weiß auch nicht, dieser dämliche Perfektionismus, war bei mir schon immer so. Wollte immer die beste in dem sein, was ich tue, ist mir auch oft gelungen.

    Überlege hin und her - soll ich dem Kind zu liebe eine Therapie anfangen bzw. wieder eine Therapie anfangen? Lust hab ich recht wenig dazu. Nur wenn ich mir um alles Sorgen mache und total unentspannt bin, das ist doch für die Kleine nicht schön.

    So über die "technischen" Sachen wie z. B. Wickeln, Stillen, etc. mach ich mir wenig Gedanken, auch über die Geburt nicht, da kann ich wirklich auf meinen Instinkt und meinen Körper vertrauen. Außerdem bereite ich mich darauf durch Kurse und Literatur vor.

    Nur die emotionale Seite, davor hab ich Angst, ich will meinem Kind auch Selbstbewusstsein, Fröhlichkeit, Leichtigkeit, die schönen Dinge des Lebens zeigen, nicht nur Arbeit, Stress, Perfektionismus, wie ich aufgewachsen bin. Erst recht will ich ihm keine Schläge oder emotionale Gewalt, Angst zumuten, so wie es mir oft ging als Kind.

    Momentan ist bei uns ne stressige Zeit, weil mein Freund Prüfungen hat und ich nicht wirklich damit umgehen kann. Er kann nicht schlafen, ist total nervös und angespannt, hat richtig Angst.

    Ich bin da ganz anders, egal durch was die stressige Situation ausgelöst wird. Ich bleibe immer ruhig und denke sachlich über Probleme. Die emotionale Seite ist bei mir da komplett ausgeschaltet. Viele empfinden mich als kalt, aber das bin ich nicht, ich lasse Gefühle nur erst später zu, wenn ich alleine bin, das bekommt dann keiner mit, wenn ich in Tränen ausbreche.

    Ich kann ihm auch nicht wirklich helfen, weil ich mich, wenn ich ehrlich bin, überhaupt nicht in ihn reinversetzen kann. Das macht mich wirklich traurig. Ich kann ihn emotional nicht unterstützen, nur, in dem ich den Haushalt alleine mache und einen Teil seines Nebenjobs übernehmen (Heimarbeit), ihm somit mehr Zeit zum Lernen verschaffe.

    Ich wäre wirklich froh, wenn ich ihn verstehen könnte, dann würde ich auch nciht alles auf mich beziehen, was nicht so toll läuft.

    Hallo Einr.1,

    ja, ich habe noch 3 1/2 Monate Schwangerschaft vor mir. Und es ist unser erstes Kind. Und um so näher der Geburtstermin rückt, um so mehr Sorgen mache ich mir.

    Mit meinem Freund habe ich gesprochen, oder er mit mir, das passt besser. Mich hat der eigentlich kleine Streit so fertig gemacht, dass ich wirklich nur noch geheult habe, stundenlang. Meinen Freund hat das total geschockt. Wir konnten dann aber reden. Irgendwie bin ich auch froh, dass ich so heulen kann, bis vor 2 Jahren habe ich überhaupt nie irgendwelche Gefühle gezeigt.

    Ich fühle mich wohl, die letzten Tage waren wirklich schön, ich konnte die Sonne genießen, auf´m Balkon. Manchmal nervt es mich, dass ich eigentlich kaum was arbeiten kann (vorzeitige Wehen) und nur hier rumliege bzw. sitze. Aber das sind Kleinigkeiten.

    Um was ich mir auch Sorgen mache bezüglich Kindererziehung, ist, dass ich so schlecht Gefühle zeigen kann. Also es ist wirklcih schon um einiges besser geworden, trotzdem werde ich von vielen Leuten noch als kalt beschrieben. Z. B. als mein Opa gestorben ist, hab ich für andere erkennbar überhaupt nicht reagiert, sondern mich um Beerdigung etc. gekümmert.

    Ich bin ja wirklich schon heilfroh, dass ich vor meinem Freund weinen kann, das konnte ich lange nicht. Aber was ich z. B. gar nicht kann, ist rumalbern, ich finde aber, dass für ein Kind wichtig ist, dass ich als Mutter nicht nur Ernsthaftigkeit vorlebe.

    Wenn ich sehe, wie mein Freund mit Kindern umgehen kann, das tut mir weh. Ganz anders als ich. Er kann auch mal irgendwelche albernen Sachen mitmachen, ich fühle mich dabei komisch und unwohl.

    Ich weiß nicht, ob das einer verstehen kann, ich kann es aber auch nicht besser beschreiben.

    Viele Grüße
    Kämpferherz

    Hallo Bernd,

    mir geht es ähnlich, ich habe riesengroße Probleme meine Gefühle zu zeigen, oder sie auch nur in Worte zu fassen. Meistens wenn Gefühle mich übermannen, mache ich ein neutrales Gesicht oder ich lache und zeige mich fröhlich, weil ich nicht weiß, was ich sonst tun soll. Das ist für andere, Außenstehende extrem verwirrend.

    Vielleicht kannst du deiner Frau in einem Brief schreiben, wie du fühlst, oder warum du manchmal nicht weißst, was du fühlst und dass dir Worte wie "Ich liebe dich" unglaublich schwer über die Lippen kommen.

    Vielleicht kannst du deiner Frau auch zeigen, dass du sie liebst, in dem du sie in den Arm nimmst, sie lieb massierst, ihr was kochst, ihr sonst irgendwas ermöglichst, was sie gerne hätte, irgendwelche ARbeiten abnimmst, damit sie Zeit hat, ihrem Hobby nachzugehen, dir fällt bestimmt was ein. Das ist manchmal mehr wert als 1000 Worte.

    Viele Glück
    Kämpferherz

    Hallo liebe Foren-Gemeinde,

    leider war ich in den letzten Jahren nicht mehr aktiv hier, dachte, ich hätte alle Probleme bewältigt. Lächerlich der Gedanke.

    Jetzt bin ich schwanger und mache mir Gedanken, ob ich meinem Kind das bieten kann, was es braucht.

    Speziell geht es um meine Beziehung, ich bin mir nicht sicher, ob das so okay und richtig und normal ist, wie es bei uns läuft.

    Ich kenne meine Freund seit September 2006, aber zusammen gekommen sind wir erst 2009. Wir sind relativ schnell zusammen gezogen, schon im August 2010. Es war immer was los, bei mir im Job lief es nicht so toll, bei ihm noch viel schlechter, also hatten wir da immer "Beschäftigung".

    Seit Oktober 2010 bin ich schwanger, freue mich eigentlich schon sehr auf mein Kind. Für mich war es genau richtig, jetzt ein Kind zu bekommen, es hat einfach alles gepasst. Seit ich schwanger bin, sind aber ein paar Sachen schiefgelaufen, z. B. bekam mein Freund die Kündiung ist und ist jetzt arbeitslos. Ansich nicht so schlimm, gibt ja Arbeitslosengeld und er hat nen Nebenjob, den er laut Arbeitsamt auch behalten darf. Also finanziell kein Thema. Er macht momentan auch eine Weiterbildung (insgesamt 3 Jahre), momentan ist Abschlussprüfungsphase, also hat er wenigstens Zeit zum Lernen.

    Da fängt das Problem schon an. Ich bin auch den ganzen Tag zu Hause, weil ich wegen Schwangerschaftskomplikationen öfter mal im Krankenhaus war und definitiv nicht arbeiten kann, leider. Also sitzen wir den ganzen Tag aufeinander.

    Momentan habe ich das Gefühl, dass er nur von mir verlangt, ich mache den Haushalt komplett alleine, helfe ihm beim Lernen, stelle alles andere hintenan. Ist das normal? Ich hab die gleiche Weiterbildung, mir hat überhaupt niemand beim Lernen geholfen.

    Dann kann ich nicht verstehen, wieso er überhaupt den ganzen Tag lernt und alles andere mir überlässt, es ist eine NEBENBERUFLICHE Weiterbildung, ich hab die auch gemacht, war Single, hab 40 Stunden die Woche gearbeitet, Haushalt alleine etc., das geht also auch. Ist das normal, so viel zu lernen?

    Weil er so viel lernt, kümmert er sich überhaupt nicht drum, dass hier irgendwelche Möbel fürs Baby rankommen und ich trau mich auch nicht, was Teures allein zu kaufen.

    Was aber für mich am Schlimmsten zu begreifen ist, ist seine Reaktion beim Lernen, wenn er was nicht gleich versteht, dann wird er total hysterisch und schreit rum. Ich hab immer noch das Problem, dass ich dann total überreagiere und Angst bekomme, schwitze, zittere, mir eisig kalt ist. Und ich merke auch, dass das Kind in meinem Bauch sich dann mehr bewegt, dass bekommt also mit, dass was nicht stimmt. DAs ist für mich die Hölle. Ich will doch, dass es ihm gut geht. Vielleicht reagiere ich auch über, er macht mir keine Vorwürfe, er bedroht mich nicht etc., er ist nur selbst mit den Nerven völlig am Ende durch den Prüfungsstress. Nehm ich mir das zu sehr zu Herzen?

    Das ist auch für mich die wichtigste Frage, zu der ich gerne eure Meinung hätte. Ich hatte als Kind vor meinem Vater immer Angst, der wurde auch laut, aber zusätzlich noch gewalttätig und hat mcih und meine Schwester geschlagen. Mein Freund wird das nicht tun, da bin ich mir ziemlich sicher.

    Aber bekommt mein Kind nicht auch Angst, wenn er so laut wird? Grad als kleiner Säugling? Woran merke ich, dass es ihm Angst macht, ihm schlecht geht? Ich will auf keinen Fall, dass seine Kindheit von Angst geprägt ist, so wie meine. Oder ist es normal, wie mein Freund sich benimmt und ich reagiere über?

    Vielen Dank erstmal, dass ich mich hier "auskotzen" konnte.

    Kämpferherz

    Hallo!

    es geht mal wieder um meinen Freund. Aber anderes Thema, Angst dass er Alkoholiker wird, hab ich immer noch, obwohl ich vom Verstand her weiß, dass das Blödsinn ist. Er hat jetzt in rund 6 Monate (4 davon Beziehung, 2 davor haben wir fast ununterbrochen Zeit miteinander verbracht) 2 x Alkohol getrunken und auch keine großen Mengen (1 x 1 Bier und 1 x ein Wodka-Energy). Bescheuert, dass ich das überhaupt so zähle.

    Momentan fühle ich mich nicht gut. Mein Opa ist gestorben, meine Eltern verhalten sich unglaublich bescheuert, reden nicht mal mit der Oma, total schlimme Situation. Meinem Freund geht es aus anderen Gründen nicht gut (Job verloren, Mutter krank) und ich hab ihm kaum was erzählt, dass es mir so schlecht geht. Er merkt es schon irgendwo, aber ich versuch es zu überspielen, suche Jobangebote für ihn, lese seine Bewerbungen Korrektur, habe die letzten Wochen zugesehen, dass ich rund um die Uhr beschäftigt war, war auch zig mal bei der Oma, die total weit wegwohnt.

    Jetzt hab ich wahnsinnige Bauchschmerzen, mal wieder Reizdarm. Ich kann nicht mehr. Wieso kann ich nicht mal aufhören immer die Starke zu spielen, die alles so wegsteckt? Was soll ich denn da machen?

    Gruß
    Kämpferherz

    Hallo zusamen,

    auf meinen Feiern gibt es keinen Alkohol.

    Ich selbst trinke sehr selten Alkohol, schätze so ca. 3 - 4 Mal im Jahr und dann bleibt es bei einem Glas Wein, Sekt oder einem Radler. Alles andere schmeckt mir eh nicht.

    Betrunkene Mensche finde ich extrem abstoßend und sie machen mir auch Angst. Ich gehe ungern auf Partys, leider ist es hier in der Region (oder in überall in Deutschland?), so, dass Jugendliche sich einen regelrechten Wettstreit liefern möglichst viel zu trinken. Auf fast jeder Party.

    Ich treff mich dann lieber mit Freunden in nem kleinen Kreis bei irgendjemand zu Hause, ein Teil meiner Freunde trinkt Alkohol, aber keiner zwingt mir was auf und keiner betrinkt sich (obwohl die meisten nichts von meinem Problem wissen).

    Viele Grüße
    Kämpferherz

    Mh, ja, die Angst habe ich auch, dass er wird, wie mein Vater, d. h., dass er Alkoholiker wird.

    Sein Vater war auch Alkoholiker, ist aber paar Monate nach seiner Geburt gestorben, er hat also nichts davon bewusst mitbekommen, zeigt auch nicht die typischen EKA-Merkmale.

    Nur habe ich oft gelesen, dass Kinder von Alkoholikern später größere Gefahr laufen, selbst Alkoholiker zu werden, deshalb habe ich Angst. Obwohl es überhaupt nicht danach aussieht. Trinkt eher selten Alkohol und auch viel weniger wie z. B. seine oder meine Freunde. Wir zwei sind immer die, die nichts trinken.

    Es gibt also keinen Grund, für meine Ängste, mich einzulassen. Aber ich habe trotzdem Angst. Ich will mich irgendwie nicht von einer anderen Person abhängig machen und was anderes ist eine Beziehung ja nicht. Er kann mich theoretisch verletzen, und das will ich nicht.

    Gruß
    Kämpferherz