Hallo liebe Foren-Gemeinde,
leider war ich in den letzten Jahren nicht mehr aktiv hier, dachte, ich hätte alle Probleme bewältigt. Lächerlich der Gedanke.
Jetzt bin ich schwanger und mache mir Gedanken, ob ich meinem Kind das bieten kann, was es braucht.
Speziell geht es um meine Beziehung, ich bin mir nicht sicher, ob das so okay und richtig und normal ist, wie es bei uns läuft.
Ich kenne meine Freund seit September 2006, aber zusammen gekommen sind wir erst 2009. Wir sind relativ schnell zusammen gezogen, schon im August 2010. Es war immer was los, bei mir im Job lief es nicht so toll, bei ihm noch viel schlechter, also hatten wir da immer "Beschäftigung".
Seit Oktober 2010 bin ich schwanger, freue mich eigentlich schon sehr auf mein Kind. Für mich war es genau richtig, jetzt ein Kind zu bekommen, es hat einfach alles gepasst. Seit ich schwanger bin, sind aber ein paar Sachen schiefgelaufen, z. B. bekam mein Freund die Kündiung ist und ist jetzt arbeitslos. Ansich nicht so schlimm, gibt ja Arbeitslosengeld und er hat nen Nebenjob, den er laut Arbeitsamt auch behalten darf. Also finanziell kein Thema. Er macht momentan auch eine Weiterbildung (insgesamt 3 Jahre), momentan ist Abschlussprüfungsphase, also hat er wenigstens Zeit zum Lernen.
Da fängt das Problem schon an. Ich bin auch den ganzen Tag zu Hause, weil ich wegen Schwangerschaftskomplikationen öfter mal im Krankenhaus war und definitiv nicht arbeiten kann, leider. Also sitzen wir den ganzen Tag aufeinander.
Momentan habe ich das Gefühl, dass er nur von mir verlangt, ich mache den Haushalt komplett alleine, helfe ihm beim Lernen, stelle alles andere hintenan. Ist das normal? Ich hab die gleiche Weiterbildung, mir hat überhaupt niemand beim Lernen geholfen.
Dann kann ich nicht verstehen, wieso er überhaupt den ganzen Tag lernt und alles andere mir überlässt, es ist eine NEBENBERUFLICHE Weiterbildung, ich hab die auch gemacht, war Single, hab 40 Stunden die Woche gearbeitet, Haushalt alleine etc., das geht also auch. Ist das normal, so viel zu lernen?
Weil er so viel lernt, kümmert er sich überhaupt nicht drum, dass hier irgendwelche Möbel fürs Baby rankommen und ich trau mich auch nicht, was Teures allein zu kaufen.
Was aber für mich am Schlimmsten zu begreifen ist, ist seine Reaktion beim Lernen, wenn er was nicht gleich versteht, dann wird er total hysterisch und schreit rum. Ich hab immer noch das Problem, dass ich dann total überreagiere und Angst bekomme, schwitze, zittere, mir eisig kalt ist. Und ich merke auch, dass das Kind in meinem Bauch sich dann mehr bewegt, dass bekommt also mit, dass was nicht stimmt. DAs ist für mich die Hölle. Ich will doch, dass es ihm gut geht. Vielleicht reagiere ich auch über, er macht mir keine Vorwürfe, er bedroht mich nicht etc., er ist nur selbst mit den Nerven völlig am Ende durch den Prüfungsstress. Nehm ich mir das zu sehr zu Herzen?
Das ist auch für mich die wichtigste Frage, zu der ich gerne eure Meinung hätte. Ich hatte als Kind vor meinem Vater immer Angst, der wurde auch laut, aber zusätzlich noch gewalttätig und hat mcih und meine Schwester geschlagen. Mein Freund wird das nicht tun, da bin ich mir ziemlich sicher.
Aber bekommt mein Kind nicht auch Angst, wenn er so laut wird? Grad als kleiner Säugling? Woran merke ich, dass es ihm Angst macht, ihm schlecht geht? Ich will auf keinen Fall, dass seine Kindheit von Angst geprägt ist, so wie meine. Oder ist es normal, wie mein Freund sich benimmt und ich reagiere über?
Vielen Dank erstmal, dass ich mich hier "auskotzen" konnte.
Kämpferherz