Beiträge von karlotta

    Hallo Himmelsstern!
    Wie geht es dir heute?

    Zitat

    Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich irgendwie alles alleine packen muß. Und das wird mir oftmals zuviel. Ich muß einfach funktionieren. Heute mußte ich das auch meinen Mann an den Kopf knallen.


    Wie hat er denn auf deine Worte reagiert? Ob Alkoholiker oder nicht, du darfst bzw. musst ihm doch auch sagen können wie es dir geht. Wahrscheinlich nimmt er das gar nicht so wahr. Vielleicht solltet ihr noch einmal in einer ruhigen, neutralen Situation miteinander sprechen. Und zwar so, dass der Eine erstmal alles loswerden kann, was er möchte. In dieser Zeit ist der andere still. Er ist danach dran. Dabei aber nicht versuchen den anderen nur mit Vorwürfen zu bombadieren, sondern ihm seine Wünsche mitteilen, die man an ihn hat.

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    Wird jetzt aufgefangen und bekommt Beratungen und alles andere auch. Aber wo bleibe ich???


    Das verstehe ich gut. Manchmal hat man das Gefühl, man sagt doch schon so vielen, wie schlecht es einem geht. Andere nehmen es zwar auf, denken aber "die schafft das schon" oder "das ist ja nur momentan so, wird schon wieder..."
    Ich denke, man kann nicht darauf warten, dass einem geholfen wird. Dann muss ich das selber tun. Ich mache z.B. seit einiger Zeit jetzt eine Gesprächstherapie. Nur für mich. Das ist meine Stütze.
    Ich lese auch oft, dass hier einige Betroffene zu einer SHG gehen, auch als Partner. Da gibt es sogar Extra-Gruppen für Verwandte und Angehörige. Tu was für dich!

    Ich habe gelernt, dass ich mir selber an solchen Scheiß-Tagen klar machen soll, dass es wieder vorbei geht. Dass es an einem anderen Tag wieder besser aussieht und ich mich dann auch wieder gut fühlen werde. Ich habe mir extra einen Zettel an meine Pinnwand gehängt. Da gucke ich dann immer drauf. Es wird zwar nicht automatisch und sofort besser, aber je häufiger ich das tu, desto ruhiger gehe ich da ran.

    Mir geht es so weit ganz gut momentan. War gestern mit meinem Freund unterwegs. Wir waren in einer Situation, wo viele Leute viel Alkohol getrunken haben. Mein Freund hat mir dann auch ein Alster besorgt und ihm selbst ein xxx. Fand ich ganz drollig. Später meinte er dann aber, dass er gerne wegmöchte. wWr sind dann auch gegangen. Ich wäre gerne noch geblieben, weil ich fast alle Leute kannte - er nicht. Er meinte auch, ich könnte gern bleiben und er würde mich später wieder abholen. Aber so weit bin ich noch nicht. Und ich glaube, er auch nicht. Er wollte mir einen Gefallen tun. Denn er hält es in solchen Momenten ganz schwer alleine aus. Ich muss aber auch noch daran arbeiten, kein schlechtes Gewissen zu bekommen, wenn ich mal länger bleibe. Beim nächsten Mal würde ich glaube ich, von Anfang an gleich alleine losgehen. Mal schaun!

    einen lieben Gruß ;)

    edit summerdream: bitte keine markennamen nennen - thx

    Hallo Nat!
    Ich bins, "deine karlotta" ;)
    Ich war ein paar Tage weg, musste aber u.a. daran denken, wie es dir wohl geht. Nun habe ich hier gelesen und wollte dir meine Gedanken mitteilen und dich grüßen.
    Die Zeit ist bedeutend. Man muss sich ZEIT nehmen. Die ZEIT wird es zeigen.
    Man muss alle Gedanken zulassen, traurige, unangenehme Gefühle durchleben, sich 1000 Fragen stellen und sie doch nicht beantworten können...das alles kann einem keiner abnehmen und sie sind wohl auch wichtig, um später zu wissen, wo man steht, was man fühlt und was man will.
    Ich hasse solche Gedanken auch, denn ich weiß immer, wie schwer es ist und wie lange es oft dauert, da wieder rauszukommen. Und trotzdem kann oder soll man ihnen nicht entkommen, denn sie sind wichtig für die eigene Entwicklung! Also mein Tipp an dich: Akzeptiere, dass diese Gedanken dazu gehören. Versuche sie nicht nur negativ zu betrachten und wenn es so ist, schreib sie dir hier von der Seele!!!

    Eines meiner größten Probleme ist auch das Vertrauen... Mein Vertrauen ist auch sehr angeknackst. Ohne, dass ich es will. Ich würde sagen, ich vertraue wahrscheinlich noch nicht mal mir selbst. Vielleicht ist das auch das Problem!?

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    Vertrauen ist nicht etwas, dass ich durch Regeln oder Ratschläge lernen kann. Vertrauen braucht Kontakt, braucht Mut, sich einzulassen - Vertrauen wird gespürt, nicht gelernt.


    Gut gesagt. Ich muss es spüren. Ich muss mich auf ihn einlassen. Schwierig. Sehr schwierig. Den Kopf - die Gedanken - kann man meiner Meinung nach manchmal noch mehr beeinflussen - aber die Gefühle, die machen bei mir immer, was sie wollen.


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    warum musst du denn unbedingt jetzt schon vertrauen können?
    Du darfst warten, was passiert, ob er es schafft, und dann kannst du langsam das Vertrauen wieder wachsen lassen.


    Dieses Warten - das ist dabei das blöde. Das fällt so schwer. Vor allem, weil man trotzdem damit rechnen muss, dass es am Ende doch alles in die Hose geht...
    Wie du weißt Nat, habe ich mir auch dieses Ultimatum gesetzt, so wie du.
    Manchmal kommt es mir so vor, als warte ich nur darauf, dass er seine Meinung ändert, alles doch nicht so ernst sieht und wieder trinkt. Das ist echt schlimm. Denn so setze ich ihn und mich total unter Druck. Andererseits kann ich solche Gedanken nicht beiseite schieben, denn fast alle Alkoholiker haben doch mindestens einen Rückfall!?
    Bei deinem Freund hat es 10 Jahre gedauert - super! - aber letztendlich hatte er doch einen. Auch wenn jetzt erstmal nichts passiert...in 5-10 Jahren muss ich doch dann spätestens damit rechnen?! Voll blöd so zu denken. Und da komme ich dann wieder zum Vertrauen... ein Teufelskreis...

    Hallo Himmelsstern!
    Hattet ihr schöne Ostern?
    Ich war ein paar Tage weg, auch mit meinem Freund. Ganz gelöst und entspannt war ich leider immer nur wenige Stunden. Bei mir kann sich das immer von einer Minute zur nächsten recht schnell ändern. Eben noch ganz guter Dinge und auf einmal nachdenklich und traurig.

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    Hat er denn selber eingesehen, dass er ein Alkoholproblem hat? Wie hat er es denn selber erkannt? Gab es einen Auslöser?


    Ja, er hat von selbst gesagt, dass er ein Alkoholproblem hat. Der Auslöser war, dass er in seinem "Suff" mir gegenüber schon fast handgreiflich wurde und seine Wohnung teilweise demoliert hat. Es waren mehrere Abende relativ kurz aufeinanderfolgend.
    Nun trinkt er seit mehreren Wochen nicht mehr. Und geht in die SHG. Ansonsten reden wir manchmal darüber. Mir fällt es sehr, sehr schwer zu glauben, dass er wirklich ganz aufhören will. Ich weiß nicht, ob ihm die Tragweite schon so richtig bewusst ist...

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    Vielleicht bekommst Du auch die Wutausbrüche, weil Du dann mit Dir selbst unzufrieden bist, weil Du dieses ständige "sich entschuldigen" und "Rücksicht nehmen" nicht lassen kannst? Man ärgert sich, da man es schwer schafft, über seinen eigenen Schatten zu springen. Ich weiß sehr oft leider auch nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Ich stolpere oft hin und her. Einen tag glaube ich, meine Entscheidungen sind alle richtig und nächsten Tag könnte ich alles wieder revidieren. Geht es Dir auch so?


    Richtig, ich ärgere mich oft, dass bestimmte Dinge nur schwer schaffe. Dann werde ich wütend, oft auch traurig. Es sind so bestimmte Gefühle, die ich zum Einen immer nur sehr schwer beschreiben kann und zum anderen komm ich da immer gar nicht so schnell wieder raus. Dazu gehört sicherlich, dass ich leider eine negative Grundeinstellung zu mir selbst habe. Ich weiß das und schaffe es trotzdem nicht, es zu ändern. Der Kopf arbeitet anders als die Gefühle.

    Liebe Grüße 8)

    Liebe Laurina,
    ich habe gerade deine "Geschichte" gelesen und wie lange du hier schon dabei bist.
    Von deinem ersten Eintrag bis hin zu dem, was du heute Morgen geschrieben hast, muss ja sehr viel in dir vorgegangen sein! Diese Erkenntnis von dir klingt zwar traurig, aber auf der anderen Seite für mich plausibel. Besonders folgender Punkt:

    Zitat

    In der Liebe möchte ich offen sein und wertgeschätzt werden. Ich gehe weiter zurück, würde ich mich genügend selbst lieben und annehmen, hätte ich mich nicht in einen nassen Alkoholiker verliebt.

    Das ist etwas, worüber ich mir auch Gedanken machen möchte... Was hat es auf sich mit der Selbstliebe!?

    Wie geht es dir denn heute?

    Hallo Himmelsstern!
    Nein, der Therapeut hat nicht aufgedeckt, dass mein Freund ein Alkoholproblem hat. Mein Freund hat das dem Therapeuten gegenüber auch nie erwähnt. Er hat ihm auch so Einiges andere verschwiegen. Er ist dort ursprünglich wegen "nicht -schlafen-können" und seiner Aggressionen hingegangen. Mittlerweile ist aber klar, dass er Depressionen hat. Mein Freund ist aber auch ein Mensch, der vieles lieber mit sich selbst ausmacht und nicht so gerne redet. Ich versuche momentan ein wenig ihm klar zu machen, wie wichtig es ist, Dinge auszusprechen. Denn erst dann wird einem manches richtig bewusst. Und man steht dazu wie es ist. Ich weiß, ich muss Geduld haben. Fällt mir leider manchmal schwer.
    Euer Ritual mit dem Tee gefällt mir sehr :)
    Ich habe meinem Freund auch eine super schöne Glasteekanne geschenkt. Wir benutzen sie immer häufiger und probieren auch verschiedene Teesorten aus!
    Was ich dir noch sagen wollte:
    Auch ich habe ständig das Gefühl mich entschuldigen zu müssen, mich sehr oft sehr unsicher und kann schwer entscheiden. Und wenn alles zu viel wird bekomme ich Wutanfälle. Danach fühle ich mich oft noch schlechter!
    Aber in ruhigen Minuten versuche ich mir nun zu sagen, dass es okay ist und verständlich. Ich versuche für mich selber Verständnis aufzubringen. Als würde die "große" Karlotta zu der "kleinen" sprechen.
    Man ist eben mit seinen Gefühlen doch nicht so allein. Anderen geht es oft ähnlich.
    Schön, dass du hier bist.

    ...auch für mich ein schwieriges, aber immer wieder im Mittelpunkt stehendes Thema...
    Noch vor ein paar Jahren, mit Mitte 20, habe ich daran geglaubt - an DIE LIEBE. Ich hatte sie. Kannte IHN seit der Teenagerzeit und war 8 Jahre mit ihm zusammen (von 20 bis 28). Da war es so - wie schon so oft beschrieben - totale Schmettlerlinge, die Sehnsucht (auch nach 6 Jahren noch), das WIR-Gefühl, das Sich ohne Worte verstehen, der Wunsch nach gemeinsamen Kindern und, und, und.
    Aber scheinbar war es das doch nicht. Denn sonst...
    Danach nur noch Beziehungen der Vernunft (wie ich erst jetzt, Jahre später feststellen musste...). Ja, am Anfang war ich VERliebt, aber nach spätestens 2 Jahren war alles vorbei.
    Seitdem sehne ich mich so. Und bewundere Paare, die schon "ewig" zusammen sind.
    Auf der anderen Seite weiß ich, ich war und bin ehrlich zu mir selbst und halte keine Beziehung nur der Beziehung wegen aufrecht...
    Bis nun mein jetztiger Freund kam...womit der Bezug zu diesem Forum wieder hergestellt ist... Ich kenne ihn nun seit 9 Monaten, habe schon gleich in den ersten Monaten viele Tiefs miterlebt, doch habe noch das selbe Gefühl.
    Trotzdem mache ich mir immer wieder Gedanken. Mein letzter Freund war ein Freund, wie man sich ihn wünscht: sehr aufmerksam, immer ein offenes Ohr, zu jeder Zeit für mich erreichbar, für alles offen usw.
    ABER: Ich habe ihn verlassen.
    Für meinen jetztigen Freund.
    Man kann nicht alles erklären, oder?

    Hallo Himmelsstern!
    Ist dein Mann zuerst zu seinem ganz normalen Hausarzt gegangen? Und von da aus ging es dann weiter?
    Mein Freund geht nämlich "nur" zu einer SHG. Er hatte sich verschiedene Nummern rausgesucht und ist da dann einfach hingegangen.
    Bevor er sich allerdings in bezug auf den Alkohol outete, ging er schon seit ein paar Monaten zu einem Therapeuten. Er hat nämlich auch Wutanfälle bzw. wird oft aggressiv (eigentlich nur unter Alkohol, aber das ist vorher noch nicht so aufgefallen..scheinbar). Ich glaube auch, dass er depressiv ist.
    Gibt es da Zusammenhänge?

    Wenn wir zusammen sind trinke ich keinen Alkohol. Würde mir auch doof vorkommen, so als ob ich dann zeige "guck mal, ich kann aber ein Bier trinken..."
    Dieses Gefühl möchte ich gar nicht erst aufkommen lassen. Ich vermisse auch nichts dabei.
    Wenn wir zusammen irgendwo hingehen, wo Alkohol getrunken wird, ist es schon etwas schwieriger. Nicht, dass ich dann darauf brenne etwas zu trinken, aber so in Gesellschaft ein bis zwei Alster mag ich schon. Aber auch dann muss ich nichts trinken, denn ich finde es auch super blöd ihm mit einer "Alkoholfahne" zu begegnen.
    Die paar Male, wo ich jetzt feiern war, bin ich danach immer zu mir nach Hause, d.h. wir haben uns dann erst am nächsten Tag wiedergesehen.
    Trotzdem ist die Situation nicht so locker wie es scheint...
    Ich erzähle ihm Tage vorher, dass ich am Tag xy gern da und dort hingehen möchte. Es steht mir richtig ein wenig bevor - jedes Mal. Er sagt dann "Nein, da komme ich nicht mit. Aber geh du ruhig."
    Bei letzten Mal, wo ich das dann getan habe, hat er mich nachts mehrere Male angerufen usw.
    Puh!

    Hallo liebe Leute!
    Ich würde gerne wissen, wie ihr damit umgeht...
    Trinkt ihr auch GAR NICHTS mehr?
    Ich trinke selten etwas, aber ab und zu schon gerne mal ein Alster o.ä. Wenn mein Freund und ich allein sind, sage ich ihm auch, dass ich nichts trinken muss. Neulich hat er mir 2 Alster zum Grillen mitgebracht. Ich habe sie weggestellt. Das ist auch kein Problem.
    Da ich aber Mannschaftssport betreibe und wir manchmal zusammen feiern oder nach dem Spiel ein Bier trinken...weiß ich nicht so recht, wie ich mich verhalten soll...Soll ich zu den Feiern am besten gar nicht mehr hingehen? Vorerst? Er meidet momentan jede "Feierlichkeit". Da er sowieso wenig Freunde hatte, sondern eher "Trinkkumpel", ist er entweder allein oder mit mir zusammen. Er war auch schon mit bei meinen Spielen. Wir sind dann nach dem Spiel immer recht schnell weg. Leider lernt er so meine Freunde und Bekannten kaum kennen. Natürlich habe ich auch Freunde und Bekannte, die nicht trinken, auch beim Sport. Momentan ist er nur grundsätzlich in einer schwierigen Lage, weil er erst vor wenigen Wochen mit dem Trinken aufgehört hat.
    Nun wird es zum Sommer mehrere Feste und Feiern geben, wo ich auch ganz gern mal hinmöchte. Er weiß, dass er besser nicht mitkommt...aber kann es alleine zu Hause nur ganz schlecht aushalten...vor allem, wenn er weiß, dass ich unterwegs "feiern" bin. Das macht mir ein schlechtes Gewissen. Und er ist so auf mich fixiert. Okay, er ist dafür verantwortlich sich einen alkoholfreien Bekanntenkreis aufzubauen, aber was ist mit meinem? Es trennt uns so. Er kennt die alle sowieso noch nicht so gut, da wir erst seit 6 Monaten zusammen sind. Auf der einen Seite möchte ich, dass er mal mitkommt und alle kennen lernt und auf der anderen Seite bin ich froh, wenn er sagt "nein, ich bleibe zu Hause". Denn wenn er mitkäme, weiß ich, dass ich ständig "auf der Hut wäre" und ihn beobachten würde....total blöd.
    Es kommt mir so vor, als würde ich 2 Leben führen...
    Versteht ihr, was ich fragen/ sagen will?

    Hallo Nat!
    Wie geht es dir?
    Mir geht es unterschiedlich. Gestern hatte ich doch tatsächlich mal so einen Tag mit meinem Freund zusammen, wo ich mir keine Gedanken gemacht habe. Es war alles so losgelöst, locker. Das war schön. Allerdings war der Moment auch recht schnell wieder verflogen.
    Bei mir spielt das Warten auch eine große Rolle. Leider. Ungwollt. Entweder ich warte darauf, dass sich etwas verändert - dass er etwas ändert...oder ich warte darauf, dass wieder etwas passiert. Und genau diese Gedanken sind falsch!!!
    Sie bringen uns ...
    1. nicht weiter...
    2. schränken uns in unserem Leben, Denken und Handeln ein... und
    3. nichts, weil die Gedanken so oft nur auf das Negative gerichtet sind...das Positive, auch vor allem in anderen Bereichen wird kaum mehr gesehen...

    Mein Freund hat von sich aus nun alle alkoholischen Getränke, die noch in seiner Wohnung so rumstanden, weggeworfen. Das hat mich auch gefreut.
    Letzte Woche hatte er jedoch eine extrem depressive Phase. Hat sich krank gemeldet und ich nur zu Hause geblieben. Hat nichts gemacht, war nur schlecht drauf.
    Nun ist er zum Glück wieder oben auf. Trotzdem will er das Meiste allein meistern. Alkoholproblem, Depression,...
    Schwierig...

    Hallo Merenda und Pandora!
    Auch ich kann mich dem nur anschließen. In solchen Situationen, wenn ich nicht weiß, was macht er, wo ist er usw. schreibe ich 1000 sms, versuche ihn anzurufen oder fahre hin. Es zermürbt. Und er merkt das auch gar nicht. Er bekommt von meinen Gedanken, Sorgen und Ängsten gar nichts mit. Weil er das wahrscheinlich gar nicht wahrnehmen kann. Man ist dann immer nur die Böse. Aber selbst wenn wir später, in nüchternem Zustand, miteinander reden, glaube ich nicht, dass er das wirklich nachfühlen kann. Genauso wenig, wie ich nachfühlen kann, dass er unbedingt wieder trinken "musste".


    Merenda schrieb:

    Zitat


    also ich habe ihm immer die alkoholbedingten Verhaltensweisen vorgeworfen, bis ins kleinste Detail, die Unzuverlässigkeiten, aber ich hätte ja schon viel früher klare Grenzen setzten können, und das einzige, was ich ihm vorwerfen kann, wenn überhaupt, ist, dass er sich keine Hilfe holt, viell ist er noch nicht soweit.


    Wahrscheinlich machen wir das alle. Denn es ist ein normales Verhalten. Und jeder glaubt wieder, dadurch etwas bewirken zu können. Anfangs.
    Ich kann ihm auch "nur" vorwerfen, dass er sich nicht genug oder keine Hilfe holt. Seine Antwort: Man muss einfach aufhören mit dem Trinken. Punkt.

    Ich bin gerade an einer Stelle, wo ich nicht weiß, wie es weitergehen soll.
    Er war die letzten 2 (3) Tage nicht erreichbar - und auch jetzt nur ne sms. Sogar noch mit dem Vorwurf, ob ich einen "Neuen" hätte... Ich bin echt geplättet, enttäuscht, weiß nicht, wie ich reagieren soll...

    Hallo Tumi!
    wie gehts dir? Ist bei dir schon der Frühling gestartet?
    Mein Freund hatte die letzten 2 Tage einen Rückfall. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Habe mich daher erstmal gar nicht bei ihm gemeldet. Er spricht es sowieso nicht offen aus.

    Hallo Nat!
    Mir gehts wie in der Achterbahn...mal hoch, mal runter..und das in einem rasanten Tempo! Kaum denke ich, ich habe meine Gefühle und Gedanken in die richtige Richtung gelenkt, haut es mich wieder um....
    Was mir aufgefallen ist...sobald ich unter Menschen bin, die ich kenne (Mannschaft, Kollegen,...) geht es mir ganz gut. Bin ich alleine...zieht es mich runter.
    Mein Freund hat sich seit 2 Tagen nicht gemeldet. Ich habe versucht ihn auf Festnetz und handy zu erreichen, habe mehrere mails geschrieben - nix! Ich weiß, ich sollte ihm jetzt nicht hinterherrennen und mich auf andere Dinge konzentrieren....doch das fällt mir soooo schwer!
    Am Donnerstag hätte ich mir so gewünscht, dass er vorbei kommt. Er wusste, dass es mir nicht gut geht. Aber selbst am Freitag hat er nicht nachgefragt, wie es mir geht. Gestern wollte er einem Kumpel beim Umzug helfen...ich habe den Verdacht, dass er (sie) wieder versumpft sind!
    Ich darf mein persönliches Wohlbefinden nicht von anderen abhängig machen, das weiß ich. Doch leider sind diese Grundsätze so schwer umzusetzen. Vor allem, wenn man so ein emotionaler Mensch ist wie ich! Bin sehr traurig. Ist er genervt von mir?
    Zum Glück MUSS ich gleich raus. Wir haben ein Spiel.
    Das mit deinem Ex-Freund tut mir leid. Aber das bestätigt ja im Prinzip alles noch einmal, hm?
    Wann genau ist deine Prüfung? Dann drück ich dir die Daumen!
    ;)

    Hallo Tumi,
    deine Art Dinge auszusprechen und anzusprechen gefällt mir.
    Ich würde mir wünschen, mein Freund würde sich auch mal diese Internet-Seite anschauen. Er "versucht" grade trocken zu werden. Er geht auch zu einer SHG, hört dort aber auch "nur" zu. Zu diesem portal hat er jedoch keine Lust, sagt er, "wer weiß, ob das alles so stimmt..." Ich vermute, dass er sich eher nicht so intensiv damit auseinandersetzen möchte... Ich weiß es nicht!
    Ich finds klasse, wie du das angehst!

    ...6 Tage später....Es geht mir besser, nachdem ich die letzten 2 Tage absoluten Teifpunkt hatte. Aber ich glaube, das war nötig. Ich versuche das positiv zu werten. Aus den Ereignissen der letzten Tage, wo ich mich bei der Arbeit für Außenstehende "merkwürdig" oder auch "unmöglich" verhalten habe, lerne ich für mich, dass ich aus den feedbacks anderer mir gegenüber etwas mitnehme für die Zukunft. Und es nicht wieder gleich nur schwarz/ weiß bzw. negativ sehe und als Angriff.
    Ich muss darauf hören, was ich möchte, wonach mir ist und es nicht allen recht machen.
    Genauso wenig meinem Freund. Ich sehne mich zwar nach der Schulter zum Anlehnen, wenn es mir schlecht geht und ich (mal wieder) meine Person in Frage stelle, aber letztendlich bin ich selber dafür verantwortlich. Er kann mich nicht aus dem Sumpf ziehen. Das muss ich tun.
    Und genauso kann ich ihn nicht aus dem Sumpf ziehen, was den Alkohol betrifft! Ich kann und darf von anderen Menschen nicht das erwarten, was ich tun würde und was ich gerne hätte!
    Das viele Lesen und eure Antworten haben mich, glaube ich, schon ein kleines Stückchen weitergebracht. Ich hatte, bevor ich mich hier angemeldet habe, ganz andere Vorstellungen, was Alkoholiker, Co-Abhängigkeit etc. angeht. Thanx! ;)

    Hallo Leute!

    Kennt ihr dieses "Problem" der abwechselndes Distanz und Nähe?
    Wenn mein Partner aufgrund seines Alkohol-Absturzes wieder depressiv wird, steht mein Telefon nicht mehr still, bis ich antworte. Es gab schon Nächte, da hat er bestimmt über 40 mal angerufen. Von sms will ich gar nicht reden (hunderte...) Er sagt dann immer, wie sehr er mich braucht und dass ich das Wichtigste bin für ihn und "einfach da sein soll".


    Wenn er aber fit ist und ich vielleicht einen schlechten Tag habe, distanziert er sich.

    Das Ganze gibt mir so wenig Sicherheit. Ich weiß nie genau, wodran ich bin.

    Zitat

    Für mich auch Karlotta, und dadurch bin ich in die absolute Tiefe gerutscht!


    Ich falle oft in diese Tiefs - auch wenn ich einen Freund habe. Ich fühle mich dann wie ein Kind -- mutterseelenallein!

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    Dadurch würde ich mich quasi selber einschränken oder meine Wertigkeit durch einen Partner finden wollen. Wenn nicht Wertigkeit, dann doch Glück - und schon hinge ich wieder in einer abhängigen Position.


    Ich glaube, ich mache meine Wertigkeit sehr viel und oft von anderen Menschen abhängig. Gerade wieder heute. Es fragt mich jemand etwas oder hat eine andere Meinung, denke ich "Jetzt findet der mich bestimmt unkompetent" Es zieht mich von einer Sekunde auf die andere so schnell runter...ich kann das dann gar nicht mehr beeinflussen...

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    Ich würde das ungern nur in den Breich Co-Abhängigkeit stopfen. Ich denke, und kann jetzt nur von mir reden, da kommt auch die Erziehung (nur nicht auffallen, nur niemanden verletzen) ...


    Du hast recht - Erziehung. Mein Vater ist Diplomat überall. Und er hat immer Verständnis für jeden. Manchmal hätte ich mir gewünscht meine Eltern hätten dieses Verständnis auch mal für mich. Aber wenn es mir schlecht ging/ geht, beziehen sie das auch gleich wieder auf sich...ein Kreislauf, der nicht endet!


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    Freunde sind o.k. und ebenso mit einer Schulter ausgestattet, wie ein eventueller Partner.


    Aber der Partner ist immer da. Bekommt noch viel mehr von meinem Leben mit.


    Ich habe zu wenig Selbstwertgefühl. Doch durch Reden bekomme ich auch nicht mehr. Ich habe ständig das Gefühl mich für alles entschuldigen zu müssen.
    Ich glaube, du kannst viele Dinge mittlerweile von außen betrachten. War wahrscheinlich ein langer Weg...
    Auch die Verantwortung für sich selbst, die du angesprochen hast. Das ist ne harte Nuss!

    Hallo desperate und Ette!
    Ich fühle mich damit auch angesprochen, hoffe es ist okay, wenn ich auch dazu antworte...

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    Viel interessanter halte ich die Tatsache, dass dich dieses Schweigen traurig macht. Was ist genau der Grund für deine Traurigkeit?


    Ich kann das ganz schlecht aushalten. Ich möchte wissen, was er denkt und fühlt. Es mit ihm teilen. Einfach da sein. Schlechte Phasen gemeinsam durchstehen. Ihm zeigen, dass er nicht alleine ist.
    Ich komme aus einer Familie, wo HARMONIE an erster Stelle stand. Ich habe sehr oft zwischen meinen Schwestern oder meiner Schwester/meinen Eltern vermittelt. Es wurde immer alles ausdiskutiert.
    Also, ich wünsche mir diese absolute Vertrautheit, Offenheit, Nähe. Was bringt es, wenn jeder mit seinen Gedanken alleine bleibt?