Beiträge von mauve

    Hallo Neraa,
    danke für die aufmunternden Worte in meinem Thread!
    Und hey :shock: , ich dachte, ich lese nicht richtig, Du scheinst ja am WE einen echten Rundum-Schlag verteilt zu haben! Hut ab, dass Du so energisch und konkret Deine Bedürfnisse und Wünsche formuliert hast! Und standhaft geblieben bist! Gratulation!
    Solltet Ihr wirklich gemeinsam eine Beratung aufsuchen, könnte es doch durchaus sein, dass bei Deinem Mann dann der Groschen fällt bzgl. seiner Alkoholsucht! Ich denke, da ist das letzte Wort auch noch nicht gesprochen!
    Ich freue mich für Dich! Genieße den Aufbruch, auch wenn es immer nur in kleinen Schritten vorwärts geht!
    LG mauve

    Danke Britta,
    für die verständnisvollen Worte!
    So ein wenig Seelenbalsam hat mir nach dem Wochenende wirklich gefehlt.
    Auch mein Verstand ist schon so weit, dass er begriffen hat, dass jeder seine Entscheidungen selbst trifft und nicht den anderen dafür verantwortlich machen kann. Aber oft geht halt das Gefühl nicht mit dem Verstand einher. Und dann ist man schrecklich verletzt!
    Und dass Leute, die einfach gar keine Ahnung haben, wie das so ist mit einem Trinker, sich dann noch an eine Meinungsäußerung wagen, ist einfach frustrierend!
    Ich ärgere mich ja auch über mich selbst, denn die passenden Antworten auf die unqualifizierten Meinungen fallen mir immer erst viel später ein, da muss ich wohl noch üben.
    LG mauve

    :( Und immer wieder lernt man Neues.....
    An diesem WE war es die Erfahrung, wie man sich den Alkohol doch schönreden kann.
    Hatten Besuch übers WE von seinem Bruder inklusive Schwägerin. Als das Gespräch auf den Aspekt "Sucht" kam (sein Bruder war bis dahin nicht informiert), war die erste Reaktion "Na, so schlimm wirds doch nicht sein". Originalton mein Mann "Nein, nein, ich habs ja auch im Griff. Ich habe ja nur Bier getrunken."
    Nun, ich hab mir das Desaster eine Weile angehört, und als es dann zu fett wurde einfach mal die Frage in den Raum geworfen, ob täglich 7-8 Liter Bier, zumindest am Wochenende, nicht vielleicht doch schlimm wären. Also, wenn ich versuchen würde, die selbe Menge an Wasser zu trinken, würde es mir zu den Ohren wieder herauskommen.
    Die Reaktion seiner Familie war dann doch der Hammer: "Tja, seit er mit Dir zusammen ist, raucht er ja auch!". Unterschwellig ist damit wohl gemeint, dass ich für all seine Laster gerade stehen soll...das Rauchen, das Saufen....na toll!
    Als hätte ich ihm jemals ne "Fluppe" in den Mund gesteckt und verlangt, dass er sie raucht. Oder die Flasche Bier schon geöffnet in die Hand gedrückt.
    Für mich war das der Zeitpunkt, übers WE auf mein Grundstück zu verschwinden. Aber es nagt und nagt an mir!!! Und obwohl er jetzt den 12. trockenen Tag hinter sich hat, zeigt es dann doch, dass seine wirkliche Einsicht noch ganz weit weg ist!
    Grüße von mauve (zerknirscht!)

    Hallo beano,
    vielleicht stecken wir einfach zu sehr in den althergebrachten Strukturen der Familie. Und, wir sind eben Cos und lange Zeit nicht fähig gewesen, unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen. Waren mit denen des Partners beschäftigt.
    Ich denke, je nach Leidensdruck findet man schon seinen Weg da raus!
    LG nochmal auch hier! mauve

    Hallo beano und Dagmar,
    vielleicht muss ich doch noch mal aus Eurer Richtung über die Sache nachdenken. Bis jetzt habe ich mich eigentlich geweigert, an den von Grund auf schlechten Menschen zu glauben. Eigentlich sind wir doch die Summe dessen, was uns Anlage, Erfahrungen, Lebensumstände, Krankheiten etc. mitgeben.
    Ich sehe es von der Seite: auch ich bin chronisch krank. Und in akuten Zeiten des Turbo-Schmerzes bin ich unausstehlich, will oft mit keinem was zu tun haben, bin auch oft ungerecht, manchmal soger wirklich böse zu denen, die mir eigentlich auch nur helfen wollen. Habe ich denn deshalb wirklich einen schlechten Charakter? Wenn Ihr jetzt "Ja" sagt, schmeiß ich mich hin und trommle mit den Fäusten auf den Boden :lol:

    Eure nachdenkende mauve

    Liebe Dagmar,
    ja, der ökonomische Aspekt ist sehr bedeutend bei den Überlegungen, wie weit man mit einem Alkoholiker mitgeht. Es ist einfach auch frustrierend, dass eigentlich alles, was man sich in den langen Jahren aufgebaut hat, mit einem Mal den Bach runter geht. Meine Güte, eigentlich müssten wir uns schon das erste Mal leicht zurücklehnen können und die ersten Früchte dessen genießen, was wir seit 20 Jahren geschaffen haben. Stattdessen fangen wir nochmal ganz von vorne an!Ich hoffe sehr, dass er es vielleicht beim ersten Mal schafft, obwohl seine Chancen nicht gut stehen, wenn er es allein versucht.
    Ich glaube, auch mein Mann ist Spiegeltrinker, da man ihm eigentlich selbst nach einem halben Kasten Bier noch nicht anmerkt, dass er überhaupt etwas intus hat. Und er trank stetig, zumindest an den Wochenenden. Wie es unter der Woche aussah, habe ich ja nicht mitbekommen, da er auswärts war.
    Ich bin jedenfalls bis jetzt immerhin schon so weit, dass ich sein Verhalten nicht mehr decke. Darauf bin ich schon ziemlich stolz. Und er wird zudem lernen müssen, sich wieder bzw. überhaupt in die Familie zu integrieren, auch wenns manchmal anstrengend ist. Nur dann bin ich bereit, ihn zu begleiten. Leicht gesagt, mal sehen, wie ich in einigen Wochen darüber denke!
    LG mauve

    Hallo, beano,
    na ja, mein Schlafmuster ist nicht das Beste. Habe zur Zeit einen akuten Schub meiner Krankheit und plage mich gerade nachts mit fetten Schmerzen. Und hocke dann wie eine Eule am Computer....
    Ich denke nicht, dass es wirklich der "schlechte Charakter" ist, der da zum Vorschein kommt. Mach Dir immer klar: Deine Freundin ist KRANK.
    Die wichtigste Erkenntnis für mich in Bezug auf den Alkohol ist: wir können nur durch Nichthelfen helfen. Der Alkoholiker muss erst ohne Schutz durch uns mit dem Rücken zur Wand stehen, oder in der Gosse liegen...., erst dann merkt er, dass er mit dem Leben nicht mehr klar kommt. So lange immer ein Co da ist, der ihm Ünterstützung bietet, wird auch die Sucht unterstützt. So weit so gut. Und hier kommt jetzt das Klammern Deiner Freundin ins Spiel (denn das macht sie ja, in dem sie Dich mit Anrufen und SMSen zuschüttet). Sie merkt, dass Du ihr nicht mehr den gewohnten Schutz bietest. Das macht ihr natürlich Angst, denn ihre Alki-Welt gerät ins Wanken. Denn wenn sie keiner mehr deckt, muss sie sich ihrer Krankheit stellen. ABER: das muss sie allein tun! Wie bei nem Schnupfen: man kann ausschnauben und Nasenspray verwenden, dann ist es bald besser, oder man lässt ihn vor sich hin köcheln und hat bald eine Nebenhöhlenentzündung! Die Entscheidung liegt bei dem, der den Schnupfen hat! :lol:
    Weitere Infos findest Du übrigens sicher in den Selsthilfeforen der Alkoholiker, deren Lebensberichten etc. Lies Dich dort ruhig mal rein.
    LG mauve

    Hallo, beano,
    an die Vernunft eines Alkoholikers appellieren? Da dringst Du NIE durch!!! Da steht nämlich immer der Alkohol im Vordergrund, dem Erreichen dieses Ziels wird alles untergeordnet.
    Lass Dich nicht weiter verletzen!
    Sag mal, etwas Schriftliches ihrerseits, dass sie Geld von Dir erhalten hat, hast Du wohl nicht in der Hand. Denn denn könntest Du den offiziellen Weg über eine gerichtliche Stelle wählen uund Dir Ansprüche auf längere Zeit sichern. Vielleicht erkundigst Du Dich mal.
    Viele Grüße! mauve

    Hallo Dagmar,
    ich denke der wichtigste Schritt bei uns wäre, wenn mein Mann sich zu einer LZT entschließen könnte. Denn meiner Meinung nach kann er nicht einen (für ihn) essenziellen Teil seines Lebens einfach weglassen (Trinken), ohne sein Leben auch zu verändern. Die Frage, ob er denn trocken überhaupt in der Lage wäre, Verantwortung zu übernehmen, ist, aus der Nähe betrachtet, ziemlich unbequem.
    Wir sind seit knapp 20 Jahren zusammen (seine Hemmschwelle dem Alkohol gegenüber sank vor ca. 4-5 Jahren), und wenn ich diese Revue passieren lasse, muss ich feststellen, dass Entscheidungen immer meine Sache waren. Egal ob es um Wohnungen geht, die ich mir allein ansehen musste, wohin und wann wir in Urlaub fahren bis hin zu den alltäglichen Sachen in der Familie. Einerseits war das aufgrund der auswärtigen Arbeit meines Mannes zwingend notwendig, andererseits habe ich einfach ständig und ohne zu hinterfragen mehr und mehr Aufgaben übernommen, damit es auch ein wenig vorwärts geht bei uns. Sonst hätten wir wohl in den letzten Jahren z.B. nicht einen Urlaub gemacht etc.
    Heißt also objektiv betrachtet, ich breche unter der Last der Verantwortung bald zusammen, während mein Mann sich darauf berufen kann, dass er das ausführende Element ist. Ich hätte ihn also eigentlich viel eher zurück ins Boot holen müssen!
    Danke,Dagmar, für die Erkenntnis!!! Manchmal ist der Denkanstoß von Außen dringend nötig!

    LG mauve

    Hallo neraa,
    ja, es ist ein Kreuz mit den Erwartungen, die man an den andern hat. Vor allem, wenn sie nicht erfüllt werden.
    Aber ich glaube, es ist absolut typisches Verhalten eines Alkoholikers, dass er ja keine Verantwortung übnernehmen will! Hätte er sich gestern abend in die Diskussion mit unserem Junior eingemischt, hätte er ja Position beziehen müssen, und das kann eben manchmal auch unbequem sein. Ist doch immer toll, wenn man sich eben STILL zurücklehnt, und die anderen machen lässt.
    Das hab ich ihm heute früh auch gleich mal aufs Butterbrot geschmiert, bin nicht mehr bereit, irgendwas zu schlucken! Und trotzdem nagt es noch den ganzen Tag an mir rum, die Wut ist bis jetzt auch nur minimal geringer! Heute könnte ich einen Boxsack gebrauchen!!!
    Wo stehst Du zur Zeit! Habe kurz in Deinem Thread gelesen.Es macht den Anschein, als wärst Du auch in einem stetigen Auf und Ab! Lass Dich nicht unterkriegen!!!
    LG mauve

    Hallo, beano,
    die Sache mit dem geliehenen Geld wirst Du wirklich sicher abhaken können! Aus dem Freundeskreis weiß ich, dass solche Verbindlichkeiten erst von einem Alkoholiker eingelöst werden, wenn er wirklich trocken ist und erkannt hat, welchen Scherbenhaufen er hinterlassen hat. Deine Freundin braucht noch lange bis dahin, und vielleicht ist es Dir bis dahin gelungen, Dich aus ihrem Dunstkreis zu befreien. Einen riesigen Vorteil hast Du, ihr wohnt getrennt! Nutze das für Dich!
    Du fragst nach mir: Mein Mann steckt in seinem ersten kalten Entzug, seit einer Woche ohne Alkohol! Das ist in sofern schwierig, als dass man als Co immer irgendwie auf der Lauer liegt, die unauffällige Geruchsprobe macht, der Partner zwar im Haus ist, aber doch zu nichts zu gebrauchen...
    Er ist jetzt seit einigen Wochen krankgeschrieben, in der vergangenen Woche hat die Neurologin das erste Mal ausgesprochen, was ich auch immer dachte, aber nie zu sagen wagte, nämlich, dass er Alkoholiker ist und eine Schädigung der Nervenbahnen durch den Alkohol vorliegt.
    Das hat ihn vorerst dazu gebracht, den Versuch zu wagen, ohne Alkohol zu leben. Leider eben ohne professionelle Hilfe!
    Ich selbst versuche, recht offensiv damit umzugehen (Familie, Kind, die engsten Freunde sind informiert). Ich versuche auch, mich etwas abzugrenzen, viel für mich zu tun, hole mir viel Kraft in meinem Grundstück, dort quatsche ich den halben Tag mit meinen Pflanzen-na ja, es ist für mich ein großer Energiegewinn, draußen in der Natur zu sein! Leider habe ich momentan selbst einen Schub meiner Erkarnkung (autoimmun), so dass ich auch krankgeschrieben bin und nicht ins Geschäft kann. Da hat man echt zu viel Zeit zum Nachdenken!
    Die Foren hier haben mir wirklich bei der Erkennntnis geholfen, dass ich ihm nicht helfen kann, dass ich auch keine Schuld habe, und dass er einfach für sich den Weg rausfinden muss. Das ist viel für eine Woche.
    Ansonsten fühle ich mich im Moment immer zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Ich denke, das kennt jeder Co.
    Dir wünsche ich viel Kraft und viele gute Erkenntnisse (gut für Dich!), vielleicht auch erste Ideen für einen Neuanfang! Melde Dich, wenn Dir danach ist!
    LG mauve

    Hallo beano,
    Du schreibst über Deine Wut, die Du nirgendwo hinbringen kannst! Siehs andersherum: mit Wut im Bauch hast Du schon einen kleinen Schritt über die ständigen Verletzungen und das Ausgenutzt-Werden hinaus gemacht! Und vielleicht bringst Du ja nicht Deine Wut sondern Deine Wut Dich irgendwohin! Du bist jedenfalls sicher auf dem richtigen Weg, auch wenn es einem selbst manchmal nicht so vorkommt und man sich hin- und hergerissen fühlt!
    Viele Grüße
    mauve

    Hallo, alle miteinander,
    die erste alkoholfreie Woche liegt nun hinter uns! Den körperlichen Stress hat mein Mann ziemlich gut bewältigt. Ansonsten konnte man einige fast schon skurrile Sachen beobachten: Kaffekochen ohne Kaffeekanne in der Maschine, Mittagessen fürs Kind gemacht-es waren nur die Fischstäbchen auf dem Teller, die Beilagen waren am Abend noch in der Mikrowelle.....Es ist also sehr offensichtlich, dass da ein echter Kampf mit sich selbst ausgefochten wird.
    Leider nur mit sich selbst, denn bis jetzt hat er immer noch keine professionelle Hilfe gesucht bzw. angenommen.
    Heute früh große Auseinandersetzung! Ich hatte mich gestern mit unserem pubertierenden Sohn in den Haaren, der ganz offensichtlich und wissentlich wieder mal Grenzen überschritt, doch von meinem Mann kam einafch keine Reaktion. Er meinte, er hätte das "so gar nicht mitbekommen". Ist das nun zuviel verlangt, wenn ich erwarte, dass er sich trotz eigener Probleme auch um unseren Sohn kümmert? Oder kann er das im Moment nicht schaffen? Meine Güte, mich fragt doch auch keiner, ob mir gerade danach ist, mein Kind zu erziehen oder nicht!

    Eine eben mal zweifelnde mauve!

    Hallo, S.Käferchen,

    Dein Thema passt sehr gut in unsere derzeitige familiäre Entwicklung!

    In der letzten Woche hat mein Mann von seiner Ärztin auf den Kopf zugesagt bekommen, dass er Alkoholiker ist und seine gesundheitlichen Probleme schlichtweg Nervenschädigungen durch das Trinken sind. Das war Anlass für mich, mich hier anzumelden und Rat zu suchen.

    Ergebnis: ich bin sehr offensiv mit dem Thema umgegangen, auch unser Sohn (14) wurde am Wochenende eingeweiht. Seine Reaktion war anfangs Schock, doch dann meinte er, es würde ihm jetzt vieles klar. Sein Papa hätte sich sehr verändert in letzter Zeit. Er zählte mir dann auf: Inaktivität, Müdigkeit, Vergesslichkeit... die Liste war lang!
    Wir dürfen also niemals glauben, dass wir vor unseren Kindern irgendetwas verheimlichen können. Die Süßen haben viel zu sensible Antennen!
    Besser ist es, sie wissen direkt Bescheid und können so mache Verhaltensweisen einordnen. Wem nützt es auch, wenn wir ihnen die heile Welt vorgaukeln, das unterstützt nur die Trinkerei des Alkoholikers! Der denkt nämlich immer weiter, dass ja alles gut ist und der Nichtalki deckt ihm auch noch den Rücken!
    Was passiert denn, wenn die Kinder nicht Bescheid wissen? Viele suchen die Schuld bei sich, wenn Papa oder Mama wieder unausstehlich ist oder trinkt oder, oder, oder! Ich denke, die Kinder müssen einfach wissen, dass es sich um eine Krankheit handelt, die genau dann bekämpfbar ist, wenn der Kranke das auch zulässt. Und die ansonsten KEIN anderer beeinflussen kann!
    Nur dafür muss man das als Partner selbst erst verinnerlicht haben und seine Konsequenzen daraus ziehen. Das braucht bei dem einen eben nur ein paar Tage, der andere Co plagt sich Jahre damit. Dabei kommt es sicher auch nicht zuletzt auf die äußeren Umstände an. Bin ich als Partner selbständig im Leben, könnte ich mich und die Kinder ggf. auch von heute auf morgen selbst versorgen, habe ich im Freundeskreis Rückhalt bzw. im Rest der Familie?
    Ich hatte hier in einem Thread schon einmal geäußert, dass ich verstehen kann, dass er trinkt (es ist halt seine Krankheit), doch ich muss noch lange kein Verständnis dafür aufbringen!
    Ich denke, wenn wir als Co`s bei so einer Erkenntnis angelangt sind, wird uns auch die Verantwortung unseren Kindern gegenüber klar. Die haben unsere Ehrlichkeit verdient!
    Ich wünsche Euch allen viel Kraft, Selbstbewusstsein und Zuversicht!
    Viele Grüße
    mauve

    :) Ein WE ohne Alkohol und insgesamt der fünfte Tag!
    Habe von meiner Psychologin ein gutes Buch für den Suchtkranken mitbekommen und am Freitag mit den Worten "Lies es oder nicht" auf den Tisch gelegt, am Samstag hat er es das erste Mal in der Hand gehabt und sich rein vertieft. Ich glaube, so langsam kommt die Erkenntnis bei ihm an.
    Wenn er dann noch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen würde, könnte ich endlich etwas aufatmen. Er weiß jedenfalls, dass er von mir nur diese eine Chance bekommt, sollte er nicht durchkommen, ist Schluss mit lustig.
    Unser Junior ist seit Samstag aus der Klinik wieder daheim. Mit ihm habe ich gestern auch gleich Klartext gesprochen, damit er weiß, wie er verschiedene Verhaltensweisen seines Vaters zu werten hat bzw. diese ja nicht auf sich bezieht! Anfangs war er doch geschockt, da, wie schon mehrfach erwähnt, bei uns die Trinkerei ganz im Stillen abläuft und somit fast unbemerkt bleibt, doch dann kam die Reaktion: "Jetzt wird mir so manches klar!" Gemeint ist die ständige Vergesslichkeit, Unlust auf Aktivitäten etc.
    Übrigens, mein Mann konnte nur Trinken, weil ich es lange Zeit toleriert habe, es nicht wahrhaben wollte, mich von ihm habe "einlullen" lassen. Ich habe viel zu viele von seinen Aufgaben in der Familie übernommen. Damit ist jetzt Schluss. Er muss selbst Verantwortung übernehmen!

    Liebe Neraa,
    leider hat wohl dein WE nicht zur Erholung beitragen können.
    Ich habe mich in meiner freien Zeit weiter in das Thema Sucht und Co`s eingelesen und bin zu dem Schluss gekommen, dass konsequente Nicht-Hilfe wahrscheinlich den größten Erfolg verspricht! Dem Alkoholiker sollten wohl die Konsequenzen unbedingt klar sein, die sein Konsum nach sich zieht. Heißt: wir als Anghörige müssen genau sagen, was wir wollen, und zwar nicht für ihn sondern für uns und die Kinder. Und wenn wir dann wissen, was wir wollen, müssen wir wiederum überlegen, ob wir noch bereit sind, Umwege in Kauf zu nehmen oder sagen "Bis hierhin und nicht weiter!". Hört sich erstmal klar und plausiebel an. Doch oft kann man in unserer Situation ja gar nicht mehr so genau sagen, was man will. Vielleicht beginnt man also mit der Frage: Was will ich nicht mehr? Und dann in ganz kleinen Schrittchen weiterdenken......
    Liebe Neraa, Du kannst Deinem Mann nicht helfen! Er ist nicht böse etc., er ist süchtig! Darum muss sich Fachpersonal kümmern. Es ist auch klar, dass er nicht einsehen will, dass er abhängig ist, dann müsste er sich nämlich kümmern, und davor hat er Angst!
    Hilf Dir und Deinen Kindern! Da kannst Du wirklich was tun, dort wird es Dir auch gedankt! Von Deinem Körper, Deiner Seele und Deinen Mädchen!
    Ich denk`an Dich!
    Viele Grüße
    mauve

    Liebe Neraa,
    schön, wie man Schuld verteilen kann. Das ist eigentlich eine ganz unfaire Seite der Sucht!
    Denn wenn man genauer darüber nachdenkt und als Nichtalkoholiker fair bleiben möchte, stolpert man einfach irgendwann über die Tatsache, dass Alkoholismus nunmal eine Krankheit ist. :idea: Und Krankheiten bestellt man sich nicht mal eben, die kommen und gehen (vielleicht).
    Nur sollte der Kranke das selbst auch einsehen und nicht seine Umwelt und erst recht nicht die, die ihn noch lieben oder es zumindest versuchen mit Schuldzuweisungen zuschütten. Das ist zu einfach. und unfair.
    Bei uns neigt sich Tag 4 ohne Alkohol dem Ende! Mein Mann hat meinen "Schlaf-Tipp" befolgt und kann einigermaßen gut damit umgehen. Hat das erste Mal seit langer Zeit wieder zu allen Mahlzeiten was gegessen, kann mich gar nicht daran erinnern, wann er das das letzte Mal getan hat. Meist reichte das Bier zwischendurch!
    Ich bin leider weiter übervorsichtig und mache regelmäßig unauffällig die "Geruchsprobe"-bis jetzt bin ich voller Hoffnung!
    Der Tag war sehr schön: Einzug meines Jungen daheim, richtig in Familie Essen,am Nachmittag waren wir als Familie unterwegs, jetzt noch ein hoffentlich schöner Abend, dann bin ich für heute richtig glücklich!
    Morgen kommt eine große Probe auf meinen Mann zu. Wir wollen in unser WE-Grundstück, unser direkter Nachbar ist mein Onkel, und der hat immer einen Kasten da!
    Ich wünsche Dir einen schönen Abend und auch einen entspannten Sonntag!
    LG mauve

    Liebe Neraa,
    ja, ich freue mich riesig und bin echt aufgeregt. Ich werde es genießen, seine Sachen endlich wieder in den Schrank zu räumen und nicht in die Reisetasche, ihm abends wieder richtig Gute-Nacht sagen zu können und nicht nur 5 Minuten am Telefon das Nötigste zu besprechen. Es sind die kleinen Sachen, die immens fehlen, wenn das Kind nicht da ist. Einen Vorteil hats, er geht nicht so zeitig erwachsen aus dem Haus. Hat ein Beurlaubungsjahr von der Schule bekommen, so dass er jetzt das verpasste Jahr in Ruhe nachholen kann. Dann hab ich ihn also später länger. (Egoistischer Galgenhumor!)
    Sei nicht traurig, dass Dein Mann sich schon zumSchlafen gelegt hat. Schlaf kann manchmal auch Sucht bekämpfen helfen. So hab ich mir vor zwei Jahren das Rauchen abgewöhnt. Tagsüber viel beschäftigt, abends ganz zeitig ins Bett. Da war die Versuchung zu Rauchen und die Suche nach Ersatz (Schoki) eben einfach verpennt.

    Hallo blume,
    ich glaube, wenn man mit einem "Stillen" zusammenlebt, hat man es leichter, direkt auf den Punkt zu kommen, denn man muss nicht befürchten, dass er total austickt. Bei mir ist das jedenfalls so. Allerdings weiß ich nie so genau, ob das, was ich sage, auch bei ihm ankommt. Aber raus muss es auf jeden Fall, denn sonst unterstützen wir durch unser Wegschauen und die Toleranz gegenüber dem Alkohol die Sucht! Und irgendwann trinkt sich der Partner ganz im Stillen zu Tode!
    LG mauve