Wie gehe ich als Co-Elternteil mit den Kindern um? Hilfen?

  • Hallo Zusammen,

    ich habe in den letzten Tagen viel hier von den Kindern in suchtbelasteten Familien gelesen, und über die Hilflosigkeit mancher Elternteile.

    Wie kann ich als Co-Elternteil den eigenen Kindern helfen

    *durch Verschweigen oder Ehrlichkeit bezüglich der Krankheit des abhängigen Elternteils?

    *Sollten für Kinder und Jugendliche Hilfsangebote genutzt werden?

    *Welche Folgen kann eine Nichthilfe bei Kindern auslösen?

    Ich würde mich freuen, wenn sich zu diesem Thema vielleicht auch die EKA`s mit einbringen würden.


    Liebe Grüße

    S.Käferchen

  • Hallo, S.Käferchen,

    Dein Thema passt sehr gut in unsere derzeitige familiäre Entwicklung!

    In der letzten Woche hat mein Mann von seiner Ärztin auf den Kopf zugesagt bekommen, dass er Alkoholiker ist und seine gesundheitlichen Probleme schlichtweg Nervenschädigungen durch das Trinken sind. Das war Anlass für mich, mich hier anzumelden und Rat zu suchen.

    Ergebnis: ich bin sehr offensiv mit dem Thema umgegangen, auch unser Sohn (14) wurde am Wochenende eingeweiht. Seine Reaktion war anfangs Schock, doch dann meinte er, es würde ihm jetzt vieles klar. Sein Papa hätte sich sehr verändert in letzter Zeit. Er zählte mir dann auf: Inaktivität, Müdigkeit, Vergesslichkeit... die Liste war lang!
    Wir dürfen also niemals glauben, dass wir vor unseren Kindern irgendetwas verheimlichen können. Die Süßen haben viel zu sensible Antennen!
    Besser ist es, sie wissen direkt Bescheid und können so mache Verhaltensweisen einordnen. Wem nützt es auch, wenn wir ihnen die heile Welt vorgaukeln, das unterstützt nur die Trinkerei des Alkoholikers! Der denkt nämlich immer weiter, dass ja alles gut ist und der Nichtalki deckt ihm auch noch den Rücken!
    Was passiert denn, wenn die Kinder nicht Bescheid wissen? Viele suchen die Schuld bei sich, wenn Papa oder Mama wieder unausstehlich ist oder trinkt oder, oder, oder! Ich denke, die Kinder müssen einfach wissen, dass es sich um eine Krankheit handelt, die genau dann bekämpfbar ist, wenn der Kranke das auch zulässt. Und die ansonsten KEIN anderer beeinflussen kann!
    Nur dafür muss man das als Partner selbst erst verinnerlicht haben und seine Konsequenzen daraus ziehen. Das braucht bei dem einen eben nur ein paar Tage, der andere Co plagt sich Jahre damit. Dabei kommt es sicher auch nicht zuletzt auf die äußeren Umstände an. Bin ich als Partner selbständig im Leben, könnte ich mich und die Kinder ggf. auch von heute auf morgen selbst versorgen, habe ich im Freundeskreis Rückhalt bzw. im Rest der Familie?
    Ich hatte hier in einem Thread schon einmal geäußert, dass ich verstehen kann, dass er trinkt (es ist halt seine Krankheit), doch ich muss noch lange kein Verständnis dafür aufbringen!
    Ich denke, wenn wir als Co`s bei so einer Erkenntnis angelangt sind, wird uns auch die Verantwortung unseren Kindern gegenüber klar. Die haben unsere Ehrlichkeit verdient!
    Ich wünsche Euch allen viel Kraft, Selbstbewusstsein und Zuversicht!
    Viele Grüße
    mauve

  • ich denke beide seiten sind schwierig, meine mutter hat erst selber sehr spät gecheckt, dass mein vater alkoholiker ist, er ist ein quartalstrinker
    als es dann offensichtlich war, wurden wir kinder zu ihren komplizen im verschleiern, wir haben den alk versteckt und die autoschlüssel, ihn gesucht und abgeholt, wenn er verschwunden war. Wir haben seine aufgaben übernommen, wenn er nicht fähig war oder für ihn lügen müssen bekannten gegenüber
    er sollte einer bekannten was besorgen und er war gerade beim ausnüchtern und konnte somit weder fahren noch gerade gehen, somit musste ich ran um den schein zu wahren
    ich weiß nicht, was besser ist, nix zu wissen oder so reingezogen zu werden, ich weiß nur, was es anrichtet

  • Hallo Käferchen,

    Zitat

    *durch Verschweigen oder Ehrlichkeit bezüglich der Krankheit des abhängigen Elternteils?

    meistens ist ja der Alkoholkonsum offensichtlich....und ich war da immer sehr ehrlich mit meinen Kindern.

    Was ich aber viel schlimmer finde und schwerer zu erklären.

    Die Co-Abhängigkeit.....wie geht es den Kindern damit? Wenn sie z.B. sehen wie unkonsequent wir waren/sind usw. Unser Verhalten verwirt ja noch mehr....

    Wenn ich MEINE Krankheit erkannt habe ist es doch auch sehr wichtig dies den Kindern zu erklären....

    Was meint ihr?

    Lieben Gruß
    Elocin

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