Beiträge von Krueger

    die Zeiten stehen auf Rückfall

    Gestern abend hatte meine Frau einen Rückfall. Eine Flasche Wein, die hat sie mir gezeigt hat. Dann hat sie es in ihrem stillen Kämmerchen analysiert und mir drei Flipchart präsentiert......Sie ist ein Kopfmensch. Da stand soviel drauf, was schlecht ist ect, das ein normaler Mensch nur den Kopf schütteln kann. Alles in Summe kann keiner lösen, einzelne Punkte evtl ja. Für mich zusammengefasst hat meine Frau mir eigentlich gezeigt, das alle ihre wichtigen Lebensbereiche für sie kaputt sind und sie in die Sucht treiben. ......

    Es sieht so aus, das wir es nicht schaffen, abstinent zusammenzubleiben. Ein Rückfall folgt dem Nächsten. Nein, nicht jeden Tag (vielleicht alle 4 Wochen). Nur meine Partnerin sucht und findet nur das Schlechte. Sie schafft es nicht, die guten Dinge zu sehen, dies treibt sie in den Alkohol zurück. Ich will Euch einige Beispiele geben. Gestern hat sie für sich analysiert, was alles in Ihrem Leben nicht läuft. Da ist der Job. Den hat sie seit einiger Zeit, um zu prüfen, ob sie wieden den Belastungen gewachsen ist. Für sie ist das alles eine Katastrophe. Leider kann sie es nicht als Probe sehen, die nur auf Zeit ist. Sie hatte ein Bewerbungsgespräch gehabt, welches ihr einen tollen Job geben könnte. Die Antwort dieses Unternehmens ist noch offen. Sie kann es nicht positiv sehen. Ein anderes Beispiel ist ihre Familie. Trotz vieler Termine bei Ihrer Therapeutin hat sie es nicht geschafft, diese Thema einigermaßen für sich aufzuarbeiten. Es kommt immer wieder nach den Telefonaten mit Mutter oder Schwester, die aufgrund ihrer Eigeninitiative geführt werden, zu großen Problemen. Ich habe es geschafft, zu meiner Familie (Vater, Oma, Onkel, Schwester bin ich dran) ein neutrales und respektvolles Verhältnis aufzubauen. Dies neidet sie mir. Anstatt meine Leute als Ersatzfamilie anzusehen, sucht – und findet – sie alles Negative. Ein anderes Thema die Partnerschaft. Ich bekomme immer wieder Schuldzuweisungen. Sie hat für sich analysiert, das alles, was sie an mir damals mochte, nicht mehr vorhanden ist. Auf die Frage, warum sie sich nicht von mir trennt, kann sie nicht antworten. Auf die Frage, warum ich es noch nicht schaffe, kann ich antworten (fehlender Mut, Mitleid, Verantwortungsbewusstsein, Angst versagt zu haben). Bin ich eine Hilfe für sie? Schwierige Frage. Wisst Ihr, wir hatten immer eine hohe Erwartungshaltung an an alles und an jeden. Wir wurden oft enttäuscht. Ich lernte damit umzugehen. Meine Frau setzt Erwartungen in die Beziehung, die einer Traumbeziehung ähneln. Das man sich aber in einer Beziehung auch arrangieren kann, und sich langsam entwickeln kann, kann oder will sie nicht sehen.

    Während meiner therapeutischen Gespräche habe ich einige Dinge über mich und über die alkohollastige Beziehung gelernt. Ein ganz wichtiges Thema ist 1.) Verantwortung für MICH zu übernehmen und mich um mein Wohlergehen zu kümmern. Sonst gehe ich vor die Hunde. Bin kurz davor. Und 2.) Abstand zu nehmen. Meine Frau ist für ihr Leben verantwortlich. Diese beiden Dinge sind schwierig in Einklang mit Zuneigung und Liebe in einer Beziehung zu bringen und erfordern einen Spagat.

    Mein momentaner Gefühlszustand ist schon seit Monaten der reinste Horror und ich verstehe mich selber nicht, das ich nicht schon längst zur Flasche gegriffen habe. Ihr müsst Euch das so vorstellen, das ich seit Monaten mental aus unserem gemeinsamen Zuhause ausgezogen bin. Ich habe alle mir wichtigen Dinge bei meinem Vater untergebracht. Die Einrichtung unseres gemieteten Hauses ist mir egal. Ich habe mich von Allem mental befreit – aus Selbstschutz. Dieser Schwebezustand macht mir zu schaffen, ist aber eine bestimmte Zeit erträglich – wie lange, ist unklar. Eine Trennung habe ich aus o. g. Gründen noch nicht geschafft. Aber wie lange ist eine derartige Belastung zu ertragen. Scheiße, ich bin jung und darf aus diesem Elend kein Gummiband machen. Jeder normale Mensch stellt sich aufgrund o. g. Sachlage die Frage: warum trennt er sich nicht, und zögert dieses Leid und die Trennung solange hinaus. ..gute Frage !

    Ich habe keine Kraft mehr, mich diesen psychologischem Terror zu stellen, kann mich aber noch nicht trenne....somit habe ich ein Problem.

    Kennt jemand soetwas auch und kommt Euch oben genannte Geschichte als Angehörige auch bekannt wor? Falls ja, welchen Tip könnt Ihr mir geben?

    Diesmal traurige Grüße vom Krueger

    Hallo,
    ich möchte was zu Doros Beitrag sagen:
    Du hast Recht, mit Deinen Gründen, warum meine Frau sich von mir nicht trennt. Das Leben kann auf diese Art natürlich einfacher sein.
    Ich bin mir momentan unsicher, ob ich die Partnerschaft (wir sind wie gesagt seit 2007 verh.) aufrecht erhalten kann. Ich denke eher nein.

    Ich bin in Zusammenarbeit mit dem Therapeuten, den ich aufgrund des Alkoholismuses meiner Frau besucht habe, zu zwei wichtigen Erkenntissen gekommen.

    Abstand nehmen / ums sich selber kümmern:
    der Angehörige sollte sich um sich kümmern, und darauf achten, das er bei der Sache nicht auf der Strecke bleibt.

    Verantwortung:
    jeder muss für sich verantwortlich sein. D. h. wenn meine Frau trinken sollte, ist sie dafür verantwortlich, nicht ich.

    Das mag generell richtig sein.
    Wenn aber doch eine Zuneigung besteht, fällt es schwer, Abstand zu nehmen. Dann kann ich doch nicht einfach sagen: "Ok, ich kümmere mich mal um mich und bin nicht für Dich verantwortlich."
    Da habe ich einen Gewissenkonflikt.
    Geht da nicht die eine Waag-Schale der Zuneigung zurück, wenn ich in der anderen Waag-Schale mich auf mehr Abstand trimme ??????

    Wie seht Ihr das?

    Ich bleibe auf jeden Fall in diesem Thema.

    Meine Frau trinkt nicht oft, und wenn, dann nicht viel. Aber sie trinkt. Ich will sie auf keinen Fall entschuldigen. Sie hat eine LZT gemacht und ist in nachhaltiger Behandlung. Ich kann die Trinkmengen nicht einschätzen, aber es ist soviel, das sich ihr Verhalten ändert (launisch, Schuldzuweisung an mich, schlechte Stimmung) und ich es ihr ansehen kann. Das ist meiner Meinung nach kein abstinetes Leben und auch nicht meine Vorstellung einer Partnerschaft.

    Warum ich mich nicht trenne? Das ist eine gute Frage und ich versuche sie zu beantworten. Wir sind 10 Jahre zusammen, seit Nov 07 verheiratet. In 2007 kannte ich das A-Problem und stand zu Ihr. Dennoch haben wir geheiratet - wie man so schön sagt: aus Liebe. Dann kam die schlimme Zeit bis zur LZT und die Veränderungen. Die vielen Monate vor der LZT war die schlimmste Zeit in meinem Leben. Dort fing es an, das die Zuneigung zu meiner Frau bergab ging.
    Die Gründe sind: Verantwortung für uns, noch ausreichend Zuneigung, die Angst versagt zu haben, und unser Kindersatz. Wir haben eine deutsche Dogge, die uns sehr ans Herz gewachsen ist. Sowie der Mut, im entscheidenen Moment den Schritt zu machen. Ich würde viel aufgeben. Bin aber derjenige, der die Monetas verdient. Wir wohnen in einem Haus zur Miete. Bin das auch schon alles mit meinem Therapeuten durch. Unsere Erkenntnis ist, das es eben noch ein Rückfall noch war, um sich zu trennen.
    Um ganz ehrlich zu sein, bin ich einer Trennung momentan so Nahe wie noch nie. Fakt ist, das ich sehr unzufrieden und unglücklich bin, aber eben nicht den Mumm habe, die finale Trennung zu vollziehen. Dies waere für mich Weglaufen. Obwohl das HEUTE nicht mehr stimmt. Denn wir haben vieles versucht, und müssen jetzt eben feststellen, das es beziehungsmäßig nicht klappt.

    Eeine Frage zwängt sich mir aber auf: da ich für meine Frau meistens der Schuldige bin (was, wie wir alle wissen, Quatsch ist), stellt sich mir die Frage, warum sie sich nicht von mir trennt?!?!.


    So, das sind meine Gedanken für heute.

    und zack - wieder Rückfall. Zwar eingeschränkt, also nicht bis zur Besinnungslosigkeit, aber Rückfall.

    Leute, hätte ich nicht das Eine o Ander, was mich NOCH bei meiner Frau hält: ich habe keinen Bock mehr.....

    Hallo,
    ja, wir haben es alle nicht leicht mit unseren abstinenten Partnern. Ich streite mich mit meiner Frau nach so einem Rückfall, weill für mich eine Welt zusammenbricht - wieder mal. Ich stelle dann alles in Frage und möchte die Beziehung am liebsten beenden. Weil ich mich dann Frage, wozu ich sie eigentlich auf diesem Wege begleite, wenn doch immer irgendwann ein Rückfall kommt.

    Einer Paartherapie stehe ich eher skeptisch gegenüber. Wie wahrscheinlich die Mehrheit der Männer. Dazu müssen beide Partner wirklich wollen - und mein Dillema ist, das ich momentan eigentlich gar nicht mehr so wirklich will - bzw ich bin mir da unsicher.

    Ich kann ebenfalls nicht mit dieser Achterbahn leben: heute alles super, morgen Rückfall. Und meistens kommt es ja aus heiterem Himmel und rifft Dich unvorbereitet. So zu leben finde ich zur Zeit nicht wirklich gut.

    Aber ich bemühe mich sehr, mir gewisse Freiheiten zuzugestehen und MICH zu sehen. Danke an alle dafür.

    Hallo zusammen,
    eine Frage an Kaltblut: was meinst Du mit vom Haken springen? Falls Du damit meinst, das ich ein neues Thema anfange, dann sorry. Bin der Meinung, wenn ich ein anderes Problem beginne, müsste ich auch ein neues Thema aufmachen. Aber wahrscheinlich ist alles EIN Problem.

    Danke für Deine Metaphern, sind immer sehr interessant und hilfreich. Es spiegeln sich eigentlich immer die selben Antworten wieder. denk an Dich, verliere Dich selber nicht aus den Augen...Ja, liegt an mir, da besser auf mich zu achten.

    Hallo,
    ich bin wieder ganz unten. Immer wenn man Hoffnung schöpft, das man ein trockenes Leben mit dem Partner führen kann, gibt es einen Rückschlag.
    Meine Frau hat gestern wieder getrunken. Es war nicht viel, und das ist das, was mich wundert. Sie hatte tagsüber wieder einen Kontakt zu ihrer Familie gehabt, der ihr nicht gut tat. Sie betrinkt sich nie richtig, aber doch soviel, das ich es merke. Wir sprechen darüber leider nicht, denn wenn ich es anspreche, heißt es, das ich mich täusche und wie ich darauf käme. Nun kennen wir uns seit 10 Jahren und ich merke es SOFORT, wenn Alkohol im Spiel ist.
    Die Beziehung kommt immer und immer mehr ins Aus, da das Vertrauen oft gebrochen wird, und es diese seltsamen Rückfälle gibt, die nicht in Dillirium führen. Ich glaube mittlerweile nicht mehr daran, das sie es schafft.
    Und mir fehlt langsam die Kraft.
    Ich kann es hier nicht so erklären, aber glaubt mir, ich habe meine Frau ausreichend begleitet, tue es immer noch. Habe mich selbst beim Therapeuten reflektiert. Leider spricht sie mit mir über Ihre Rückfälle nicht.

    zur Erläuterung:
    sie hat bereits eine Langzeittherapie hinter sich, geht in diverse Gruppen, ich habe mich auch mit dem Thema Alkohol beschäftigt (SHG und Therapeut)

    Ist hier irgendjemand in einer ähnlichen Situation?

    need help

    Hallo Thelma,
    vielen Dank für Deinen Zuspruch. Die Offenheit ist in unserer Beziehung ein Problem. NAch der Therapie haben wir es uns fest vorgenommen, offen über alles zu sprechen. Leider hat das nicht so geklappt. Wir sprechen nur offen, wenn es einen Streit gibt - und den gibts meistens mit einem Rückfall zusammen. Da wird am nächsten Tag gesprochen. Ich beneide Dich um Deine Sicht der Dinge und Deine Zuversicht sowie Offenheit, mit der Du Deine Beziehung pflegts.
    Wird bei mir wohl nicht so klappen - wir haben uns leider nach 10 Jahren zu sehr auseinander gelebt und schaffen beide den Absprung aus der Beziehung nicht.

    Hallo,
    ich bin Angehöriger und habe hier schon einige gute Dinge gelesen. Momentan ist mein Hauptproblem, das meine Frau die Nachhaltigkeit vernachlässigt. Das heißt, sie war in Langzeittherapie, hat danach eine SHG, Psycho-Therapeuth und eine Gruppe in der Klinik besucht. Meine Frau ist relativ stabil und abstinent.

    So schleicht es sich ein, das die Termine nicht immer wahrgenommen werden, weil sie sehr variable Arbeitszeiten hat. Die Gruppe in der Klinik wird von der Kasse bezahlt - dort gibt es nun keine Verlängerung. Ich habe Sorge, das sie die Gruppen schleifen lässt und das Thema in den Hintergrund gerät.

    Ich weiß aber, das der Alkohol immer gegenwärtig ist und absolut nachhaltig behandelt werden muss. Ich selber habe eine SHG beim Blaukreuz.

    Habt Ihr einen Tip für mich, wie ich da reagieren kann oder sollte?

    Hallo,
    ich bin ein Angehöriger und somit Co-Abhängiger, richtig?

    Ich finde das, was mein Vorschreiber geschrieben hat, sehr zutreffend:

    Code
    =>Für mich ist diese quasi „Verniedlichung“ der eigenen Situation ein Selbstschutz, der teilweise bis hin zum Realitätsverlust betrieben wird.

    Ich bin als Partner einer trockenen Alkohilikerin mit Rückfällen auch in dieser Zwangsjacke. Wo beginnt der Selbsschutz und hört die Verantwortung für den anderen auf. Diese Grenze ist schwer zu finden und muss jeder für sich definieren.
    Ich habe da jedenfalls noch meine Schwierigkeiten....müsste mich eigentlich aus Selbstschutz aus der Beziehung zurückziehen, mag es aber vielleicht aus falschverstandenem Veratwortungsgefühl nicht tun.
    Liebe Co´s , ich wünsche uns allen viel Erfolg beim Erkennen dieser Grenze und zu wissen, wann man für sich selber die Reissleine ziehen muss....

    Um es mal so auszudrücken: der Alkohol hat schleichend unsere Beziehung verändert. Die Langzeittherapie meiner Frau hat ihr sehr gut getan, uns gemeinsam nach der Therapie auch veranlasst, die Beziehung nochmal neu durchzustarten, aber irgendwie ist jetzt beiderseitig die Motivation weg. Wir sind schon über 10 J zusammen und wollen noch dran arbeiten.

    Was mich halt immer etwas irritiert, ist, das meine Frau zwar stabil zu sein scheint, in gewissen Phasen aber doch Rückfälle hat. eingeschränkte, so nennt es der Therapeut. D. H., sie betrinkt sich nicht zur Besinnungslosigkeit, sondern kann nach einer Flasche aufhören. Die passiert in Abständen von ca. 4 Wochen einmal. Dieser Zustand zerstört meinen Glauben an ihre Abstinenz und eine Fortführung der Beziehung. Ich kann nämlich nur weiter mit meiner Frau zusammen sein, wenn sie trocken bleibt.
    Und genau dieses eingeschränkte Trinken verstehe ich nicht. Ich habe gelernt, das der Alkoholiker sich entweder komplett betrinkt, oder eben stark genug ist, abstinent zu bleiben.
    -> Wie kann ich mich in so einer Situation verhalten? Soll ich es am Abend ansprechen (das raten einige Therapeuten) oder am nächsten Tag offensiv?. Nur dann knallt es oftmals.

    Danke für eure Anregungen....

    Hallo Kaltblut,
    ja, Deine Worte sind sehr offen und direkt. Und das ist gut so.

    Mit "eingeschränkt" meine ich, das sie bei einem Rückfall sich nicht bis zur Besinnungslosigkeit betrinkt, sondern nach einer Flasche Wein aufhören kann (sorry, das sagte sie mir so, nachdem wir den Rückfall besprochen haben). Der letzte Rückfall war am 23. Mai, da hat sich meine Frau abends von selber eine NAcht in den psychatrischen dienst begeben, wo sie auch ihren Entzug hatte und wo sie heute noch regelmäßig zur Gruppe hingeht. Dort wurde sie für diese Verhalten des Eingrenzens - also selber einweisen und rechtzeitig die Notbremse ziehen - gelobt. Ich sehe das ein wenig anders. ISt auf der einen Seite richtig, auf der anderen war es falsch, überhaupt zur Flasche zu greifen...
    Nundenn, das meine ich mit eingeschränkt. Wie ist Eure Meinung dazu?

    Du sagtest: "In dem Augenblick wo ein Verlangen nach einem Suchtmittel da ist, beginnt die Abhängigkeit." Bin ich voll bei Dir, nur wie soll ich mich in dem Moment verhalten.

    Die Gruppe meiner Frau hat sogar einen Suchtvertrag mit ihr aufgesetzt, in dem ein Suchtpate mit Tel-No angegeben sein soll, der im Falles des Rückfalles mit ihr sprechen soll und an den sie sich wenden kann. Dort hat meine Frau mich gefragt. HAbe zwar zugestimmt, bin aber der Meinung, das der PArtner nicht unbedingt der Richtige ist (oft, so sagt meine Frau, trage ja gerade ich mit dazu bei). Auch bin ich der Meinung, das im Moment des Rückfalles nicht diskutiert werden braucht, sondern am Tage danach. Dazu würde mich Eure Meinung auch interessieren.

    Ich möchte keine MAcht über meine Frau ausüben - so bin ich characterlich nicht gestrickt. Aber Du hast REcht, ich möchte kontrollieren, ob sie abstinent ist.

    Ich bin nicht finanziell von meiner Frau abhängig. Ich bin arbeitstätig. Meine Frau hat neben Ihrer Selbständigkeit (Fußpflegestudio) auch wieder einen Job im Angestelltenverhältnis mit niedriger Stundenzahl aber vollversichert. Wir sind bei unabhängig von einander. Wir wohnen zusammen im Haus zur Miete, haben einige Katzen und einen Hund.

    Unser Beziehung hat sich m. M. n. seit der Therapie negativ verändert und wir haben uns auseinandergelebt. Obwohl wir beide dran arbeiten, die Beziehung aufrecht zu erhalten, kommt es mir immer öfter sinnlos vor. Nur schaffen wir beide den Schritt der Trennung NOCH nicht.

    Hallo Minchen,
    ich bin hier auch relativ neu und erkenne mich teilweise in Deinem Text wieder.
    Meine Frage: hat Dein Mann schon mal eine Therapie oder Kur gemacht?

    Ich musste leider zu der Erkenntnis kommen, das der Alkoliker es selber wollen muss, trocken zu werden. Oftmals geht das nur, wenn er ganz unten ist. Ich konnte meine Frau anfangs auch nicht dazu bewegen, eine Therapie zu machen. Dann habe ich die Augen zugemacht, bis sie sich tierisch hat vollaufen lassen, sie hat sich eingekotzt ect. Finanzen hat sie keine mehr, das ich sie auf Ihrem Konto habe leerlaufen lassen. Dann kam bei ihr von Innen die Erkenntniss - ganz plötzlich - das sie auf Entzug gegangen ist.
    Das hatte eine Kur zur Folge und somit viele Veränderungen.

    Liebe Grüße
    Krueger

    Hallo, Ihr Lieben, die Ihr mir auf meine mail zu zahlreich geantwortet habt,

    ich finde den Zuspruch super. Die Kernaussagen scheinen zu sein, das weniger Unterstützung mehr Unterstützung ist und das man sich selber nicht verlieren darf.
    Das habe verstanden und in Teilen auch schon (vorher) umgesetzt.
    Natürlich denke ich auch an mich, und nehme mir Zeit für mich, obgleich ich das Miteinander nicht vergesse. Allerdings bin ich zu der Erkenntniss gekommen, das wir uns in der Beziehung -vielleicht wegen des vielen Inputs der Therapeuten - verloren haben.

    Meine Frage an Euch:
    Meine Frau hat in unregelmäßigen Abständen eingeschränkte Rückfälle, die sie mir nicht erzählt, ich aber Ihr aber natürlich sofort ansehe. Diese Rückfälle werfen mich immer um Meilen zurück. Ich bin jemand, der sich zwar schnell wieder motivieren kann. Das hat wohl unser Beziehung so lange halten lassen. Ich bin trotz meines extrovertierten Verhaltens dort sehr ruhig.
    Wie kann ich Vorgehen, wenn ich vermute, das meine Frau "einen drin" hat, aber noch durchaus voll ansprechbar ist?
    Zur Rede stellen bringt in dem Moment nichts und führt nur dazu, das ich zum vermehrten Male meinen Koffer nehmen darf.

    Noch eine weitere Frage:
    ich habe das Gefühl, das ich eine Minderheit bin, in dem ich a.) als männl. Angehöriger mich mit dem Thema auseinander setze und b.) noch einer der wenigen bin, die überhaupt noch mit dem Partner zusammen sind

    Freue mich auf Euer feedback
    Grüße
    Krueger

    Hallo Administrator,
    mir ist noch nicht ganz klar, wie ich technisch auf die Antworten meiner Beträge zurückantworten kann. Kannst Du mir da helfen?
    Oder muss ich jedesmal ein neues Thema beginnen?

    Hallo Rosita, hallo Kaltblut,
    vielen Dank für Eure warmen Worte.

    Kaltblut: zum Thema "was ich will":
    ich möchte meine abhängige Partnerin unterstützen, dabei mich selber nicht vergessen. Ich möchte Klarheit für mich und ruhiges Leben führen. Klarheit im Sinne von: kann ich mit meiner Frau -die sich seit der Therapei natürlich verändert hat- weiter zusammen leben.Habe aber auch akzeptiert, das die Sucht nicht geheilt werden kann, sondern nur gestoppt.


    Rosita: zum Thema "loslassen":
    loslassen ist wichtig, das ist richtig. Es spielen in meinem Fall noch Mitleid eine Rolle (wenn Rückfall war, wir am nächsten Tag drüber gesprochen haben) und Verantwortung. Ich/wir haben viel gearbeitet und ich habe ein Problem, das alles vor die Hunde gehen zu sehen. Aber Loslassen habe ich in der SHG auch schon gelernt. Ich will auf keine Fall einengen, das tue ich auch nicht.

    Fior: zum Thema "Unterstützung"
    ich möchte unterstützen, das meine Frau abstinent bleibt. Ich versuche mein Teil beizutragen. Wenn sie bzw wir erkennen müssen, das ich in dieser veränderten Lebenssituation NICHT dazu beitragen kann, .....na, dann heisst das Trennung. Davon halten mich allerdings einige Dinge ab, wie o. g. Mitleid, Verantwortung und - nicht lachen - wir haben so eine Art Kindersatz, einen Hund. Diesen durch die Trennung zu verlieren, würde mir schwer fallen.

    Danke für feedback

    Hallo,
    schön, das ich erhört wurde. sind denn hier auch viele Angehörige anzutreffen? Ich habe leider oft das Gefühl, das die Angehörigen eher passiv sind.
    Ein guter und aktiv-unterstützender Angehöriger kann doch für den Abhängigen eine wertvolle Unterstützung sein und Kraft geben. Leider habe ich auch hier das GEfühl, das das oft nicht so gesehen wird.

    Hallo zusammen,
    Lasst mich Euch kurz vorstellen:
    bin 39 Jahre, m, verh, keine Kinder, meine Frau (41)ist seit ca. 2005 Alkoholikerin, ich selber habe es oft geahnt, aber verdrängt. Aktiv sind wir das Problem gemeinsam Mitte 2007 angegangen, Nov 2007 kam eine 3-wöchige Entziehung, danach Therapie, Mai 2008 endlich die 3-Monate Kur meiner Frau. Im NAchgang sind wir teils gemeinsam, aber speziell meine Frau zu SHG und zum Therapeuten gegangen.
    Ich selber habe auch ein 25h-Abo beim Psychologen hinter mir, um mit der ganzen Thematik besser klar zu kommen - auch den Umgang mit einer Alkoholikerin zu erlernen.
    Meine Frau ist leider nicht ganz trocken, sondern hatte seitdem einige Rückfälle, die allerdings eingeschränkt waren.
    Meine Frau hat alle "tools" anhand, um in einer Krisensituation richtig zu agieren. Leider nutzt sie diese oft nicht.
    Frage1: Habt Ihr da einen Ratschlag für mich?

    Leider haben wir uns indessen sehr auseinander gelebt.
    Das ist mein Hauptproblem. Wir sprechen zwar miteinander, unternehmen gemeinsame Dinge. Nur irgendwie kommt es immer öfters vor, das mir meine Frau vorwirft, ich sei Schuld. Versteht mich nicht falsch, ich bin ein geduldiger Typ, habe meine Frau in allen Dingen seit der Bekämpfung der Sucht geholfen -mental und finanziell-. Habe gelesen und gehört, das sich mehr als 80% der Paare, bei denen einer abhängig ist, nach der Therapie getrennt haben.
    Frage2: wie seht Ihr das?

    der "Krueger"