Hallo ihr Lieben,
langsam erhole ich mich von dem Schock, jeden Tag wird es ein bisschen besser. Innerlich bin ich immer noch verkrampft, aber wenigstens ist der Knoten nicht mehr so straff...
Dani, ich weiß, dass ich nicht einfach "weglaufen" kann und alles ist gut! Mit Befreiung meinte ich eigentlich nur, dass dieser tägliche psychische Druck nicht da ist. Ich kann nach Hause kommen und muss keine Angst haben, in welchem Zustand ich meinen Vater antreffen werde. Ich muss nicht mit ansehen, wie er auf dem Sofa liegt, in einer Hand die Flasche, in der anderen die Fernbedienung und mich "anlallt".
Es mag für viele selbstverständlich sein, nach Hause zu kommen, sich in Ruhe etwas zu essen zu machen, sich dann auf's Sofa zu setzen und fernzusehen.
Für mich war es das bisher nicht!
Wie schon gesagt, ist das Sofa meist "besetzt" und während ich mein Essejn mache, darf ich mir noch anhören, wie arm mein Vater ist und was er doch alles tut und wie undankbar ich bin.
Endlich bin ich da raus!
Und mir ist bewusst, dass ich mein Leben lang an mir arbeiten muss, dass ich die Zeit in meiner Familie nicht "löschen" kann (was ich auch gar nicht will, denn schließlich war ncht alles schlecht...).
Und ja, ich habe geredet - und geheult. Habe zwar meine Vergangenheit zum größten Teil verschwiegen, aber meine Erlebnisse der Woche reichten auch so schon, um die anderen beiden Freiwilligen davon zu überzeugen, dass die Woche die Hölle war.
Danke Gotti und Dani für's Mutmachen