Mit voller Kraft voraus...

  • Halloooo La Chela!!!!!

    Bist du einfach so weggefahren? Ohne hier Tschüß zu sagen?
    Hoffe, es geht dir gut und du hast ganz schnell einen "guten, neuen Platz" in deinem Leben gefunden.
    Pass auf dich auf und viel Spaß bei deiner freiwilligen Arbeit
    wünscht dir Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Gotti,

    hatte nicht vor, mich hier zu verabschieden, weil ich noch 'ne Weile hier bleiben wollte :)
    Und von wo aus ich nun schreibe, spielt letztendlich keine große Rolle, oder?

    Mir geht's jedenfalls gut. Die Arbeit ist toll und ich erlebe jeden Tag 1000 neue Dinge, da bin ich abends immer total müde und falle nur noch ins Bett.
    Komischerweise habe ich ab und zu Heimweh nach einer vertrauten Umgebung, aber ich denke, das ist normal.

    Dass ich so lange nicht mehr hier war, ist keine Absicht gewesen, ich hab es einfach vergessen, weil so viel neues passiert ist.

    Liebe Grüße
    LaChela

  • He, da freu ich mich für dich!

    Lasse alle neuen Dinge auf dich wirken, geniesse die "Freiheit" und noch weiterhin viel, viel Spaß

    wünscht dir Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • glück auf LaChela

    Zitat von LaChela

    Die Arbeit ist toll und ich erlebe jeden Tag 1000 neue Dinge,

    hauptsächlich schöne?

    vergiss uns nich ganz - wenn du alle 2 wochen mal n pip schreibst?

    schöne neue zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo ihr Lieben,

    neee, ich vergesse euch schon nicht :) . Von den 1000 neuen Dingen, die ich hier erlebe, sind etwa 800 schön, 100 kann ich nicht einordnen und 100 nicht schön.

    Nicht schön ist vor allem die Armut, mit der ich jeden Tag konfrontiert werde.
    Schön dagegen, wie die Menschen auf mich zugehen, ihre Lebensfreude, trotz der wenigen Habseligkeiten usw.

    Alkohol spielt auch hier eine große, Kinder sind z.T. schon abhängig, um sich zu betäuben. Das ist wirklich schrecklich :cry:
    Im Moment bin ich aber noch überfordert, zu viel Neues, zu wenig Bekanntes. Manchmal wünsche ich mich da schön nach Deutschland zurück, zurück in mein Zimmer, zu meinen Freunden, damit ich das Erlebte jemandem mitteilen kann.

    Erst jetzt realisiere ich auch richtig, dass es vorbei ist, dass ich nie nie nie wieder in meinem Leben zur Schule gehen werde, mich einfach in den Unterricht setze und berieseln lasse. Meine Freunde werden mir so sehr fehlen, einige Lehrer, bzw. ihr Unterricht auch. Manchmal habe ich mich richtig auf die Schule gefreut, von zu Hause weg sein, sich von neuem Unterrichtsstoff fesseln lassen, das war toll. Nun ist es vorbei und es macht mich richtig traurig.
    Jedes mal sage ich mir, dass man die Zeit nicht zurückdrehen kann und dass es keinen Sinn macht, dem Vergangenen nachzutrauern, aber es gelingt mir nicht.

    Liebe Grüße
    LaChela

  • Hallo ihr Lieben,

    mit jedem Tag, den ich länger weg bin, fühle ich mich freier - ein unglaublich gutes Gefühl!! Keine Sorgen wegen Alkohol, niemand ist betrunken, herrlich!!

    SO ist es also, wenn man in seinem näheren Umfeld keinen Alkoholiker hat. Sorglos, leicht, unbeschwert...

    Ich bin glücklich :D

    Liebe Grüße
    LaChela

  • Hallo LaChela!

    So ists recht!
    Nimm erst mal Abstand und geniesse dein Leben ohne diesen "Zwang".
    Schön, dass so viel Neues dir jeden Tag aufregend macht. So muss es sein.

    Pass gut auf dich auf und habe noch ganz viel Freude im "fremden Land"!

    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo zusammen,

    es hat mich schneller eingeholt als ich dachte :cry: . War für eine Woche bei einer Familie eingeladen, damit ich mehr vom Land kennen lernen konnte. Der "Urlaub", auf den ich mich total freute, stellte sich leider als Höllentrip heraus. Zum Glück war eine andere Freiwillige dabei, sonst hätte ich die Zeit nicht überstanden... :cry: .

    Schon bei der Ankunft roch ich es. Zumindest der Mann hatte schon am frühen Nachmittag getrunken. Bei mir sprangen alle Alarmglocken an und ich wäre am liebsten auf dem Absatz umgekehrt. Konnte ich jedoch nicht, da die Rückflüge ja schon für eine Woche später gebucht waren.
    Also habe ich mich erstmal versucht zu beruhigen, vielleicht habe ich mich "verrochen", ich bin ja sowieso überempfindlich "bei solchen Dingen", wie mein Vater immer zu mir sagt.
    Am Abend ging es dann los. Es wurde die erste Flasche Whiskey geöffnet. Ich habe natürlich nichts getrunken, trotzdem war die Flasche innerhalb von einer halben Stunde leer. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte ich die offensichtliche Gewissheit.
    Die Frau war völlig betrunken, lief wankend durch die Gegend und lallte. Da ich im Wohnzimmer auf dem Boden schlafen musste, hatte ich keine Wahl und musste zusehen. Es gab schließlich keinen Ort an den ich mich zurückziehen konnte. Das war das schlimmste für mich. Ich war dem ganzen ausgeliefert und alle gerade getrockneten Wunden rissen wieder auf. Noch schlimmer war, dass ich mir natürlich nichts anmerken lassen wollte...
    In der Nacht habe ich gar nicht geschlafen, bin bei dem kleinsten Geräusch aufgewacht und fühlte mich hilflos wie ein Säugling. Jedes Mal, wenn sich etwas rührte, überfiel mich Panik...
    Am nächsten Morgen hatten anscheinend alle den vorherigen Abend vergessen und ich dachte mir, dass es ja doch vielleicht eine einmalige Sache gewesen wäre, hätten nur die Hände des Mannes nicht so gezittert.
    Hab da echt eine gute Beobachtungsgabe :roll: und trotzdem traue ich meinen Sinnen meistens nicht.
    Zum Mittagessen gab es was? Genau, whiskey. Und zwar ganze 1 1/2 Flaschen!! An diesem Tag war der Mann stockbes***en und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich geekelt habe!!!!! Fast hätte ich mich übergeben. Bin ins Bad, welches auch schon scheußlich roch... Überall dieser beißende Gestank :cry:
    Irgendwann haben dann die andere Freiwillige und ich einen Ausflug gemacht. Mir grauste es schon vor der Rückkehr. Der Mann saß sturzbetrunken am Tisch und lallte lautstark herum. Daraufhin versteckte die andere Freiwillige den restlichen Whiskey, was den Mann in Rage versetzte.
    In diesem Moment war ich schon nur noch körperlich in diesem Raum, dre Rest hatte einen Ausflug in "meine wellt" unternommen. Sonst hätte ich das nicht ausgehalten!! So in etwa verlief die Woche. Die HÖLLE.
    Musste das ausgerechnet in dem Moment passieren, in dem ich das erste Mal von der Krankheit befreit war?? Mir geht's gerade gar nicht gut, auch wenn ich froh bin, dass es vorbei ist. Es hat seine Spuren hinterlassen :cry:

    Liebe Grüße
    LaChela

  • Oh weia, du Arme!

    Das tut mir aber leid, dass deine "Flucht" in so eine schlimme Richtung geführt hat. Kann mir sehr gut vorstellen, dass da alles wieder hochgekommen ist. Und vlt. noch mehr vertieft wurde.
    Gibt es dort jemanden, mit dem du drüber reden kannst? Eine/n Betreuer/in?
    Hoffe es ganz sehr für dich.
    Ansonsten schreib bei jeder dir sich bietenden Möglichkeit hier rein!

    Puh, ich stells mir echt grauenhaft vor, die ganzen Zustände dort.

    Liebe LaChela, ich wünsche dir ganz, ganz sehr, dass du jemanden dort findest, mit dem du dich austauschen kannst, der dich auch mal in den Arm nimmt und dir körperlich auch zeigt, dass du nicht alleine bist.
    Und ich wünsche dir, dass das Erlebnis dich nicht total aus Dir herausbringt und du trotzdem dort weitermachen kannst. Und vlt. auch wieder Freude haben kannst!!!

    Schicke dir ganz, ganz viel Kraft und ganz liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo LaChela,

    was für eine Geschichte... :roll:

    So eine Welt, in die ich mich zurückziehen kann, hatte und habe ich zum Glück auch, wenn es mal ganz dicke kommt.

    Vielleicht kannst du ja mit den Organisatoren darüber reden, daß diese Leute nie wieder Gäste aufnehmen dürfen.

    Du kannst deinen Sinnen sehr gut vertrauen, das weißt du jetzt. Nun wünsche ich dir, daß du dich von dem Schreck erholst!

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • glück auf LaChela

    Zitat von LaChela

    es hat mich schneller eingeholt als ich dachte :cry:

    son mist - dabei hat das neue leben sooo gut angefangen
    ich bin überzeugt dass du damit zurechtkommst wenn der erste schock vorüber is

    schöne zeit - daumen gedrückt

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo ihr drei,

    erstmal danke für eure Worte, sie tun gut.
    Leider gibt es hier niemanden, mit dem ich sprechen könnte. Sicher, ich verstehe mich ganz gut mit den anderen Freiwilligen, aber habe keine so gute Freundschaft, dass ich darüber reden wollte. Sie würden mich sowieso nicht verstehen... ich denke, ihr wisst, was ich meine.

    Mir geht es schon wieder ein bisschen besser, der erste Schock ist überwunden. Trotzdem war es ein gewaltiger Rückschlag. Ich habe meinen anfänglichen Tatendrang verloren, meine Motivation, meinen Antrieb :cry: . Ich weiß im Moment nicht, was ich tun soll. Hierbleiben will ich nicht, nach Hause genauso wenig... Also wohin? Mit wem sprechen? Telefon hab ich nicht.
    Mist, ich fühle mich wieder stumpf. Kein Gefühl hab ich, weder Traurigkeit, noch Wut, einfach nur Leere, da wo das Gefühl sein sollte.

    Ich würde mir so sehr jemanden wünschen, der mich jetzt einfach in den Arm nimmt und mich stundenlang heulen lässt. Aber es gibt niemanden und so muss ich weitermachen, als sei nichts passiert. :cry:

    Bis bald
    LaChela

  • Vielleicht würden dich die anderen besser verstehen, als du denkst?
    Vielleicht ist ja ein ähnliches Schicksal dabei?

    Schick dir mal ein bisschen Mut rüber, vlt. den ersten Schritt zu machen.

    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hi LaChela,

    wie deine "Mitfreiwilligen" reagieren werden kannst du nicht wissen, bevor du's nicht ausprobierst :wink:

    Leicht gesagt von mir, ich weiß... kann auch gut verstehn, dass du nicht ALLES auspacken willst. Aber vielleicht mal das Erlebte der Woche schildern? Als Horrorowoche wird das so gut wieder jeder empfinden... ob mit oder ohne süchtige Angehörige.

    Zitat

    Musste das ausgerechnet in dem Moment passieren, in dem ich das erste Mal von der Krankheit befreit war??


    x-tausend-km Entfernung zwischen Elternhaus und sich zu bringen, empfinde ich als einen Schritt (oder auch nur Flucht), aber keine Befreiung.

    Evtl läßt sich, falls du jemand zum Reden willst, dort ne SHG finden (vielleicht mal gucken bei der Bekanntesten, wie sehr die in dem Land vertreten sind kein Plan) oder mal die Betreuer(innen) deiner Truppe auschecken. Und klar, hier kannste auch jederzeit schreiben und lesen und lesen und lesen :lol:

    Zitat

    Ich würde mir so sehr jemanden wünschen, der mich jetzt einfach in den Arm nimmt und mich stundenlang heulen lässt. Aber es gibt niemanden und so muss ich weitermachen, als sei nichts passiert


    In Arm nehmen geht nur virtuell, dich ausweinen kannste auf jeden Fall. Du musst niemanden was erklären, dürfen natürlich schon. Tränen sind nichts Schlechtes, mir gehts danach meistens besser, da sie irgendwie befreiend wirken - schwer zu beschreiben :wink:

    Mal davon abgesehn, du bist so jung und sooooo weit weg von von daheim, ich bin sicher, ich hätt da ganz gewaltig Heimweh.

    LG Dani

  • Hallo ihr Lieben,

    langsam erhole ich mich von dem Schock, jeden Tag wird es ein bisschen besser. Innerlich bin ich immer noch verkrampft, aber wenigstens ist der Knoten nicht mehr so straff...

    Dani, ich weiß, dass ich nicht einfach "weglaufen" kann und alles ist gut! Mit Befreiung meinte ich eigentlich nur, dass dieser tägliche psychische Druck nicht da ist. Ich kann nach Hause kommen und muss keine Angst haben, in welchem Zustand ich meinen Vater antreffen werde. Ich muss nicht mit ansehen, wie er auf dem Sofa liegt, in einer Hand die Flasche, in der anderen die Fernbedienung und mich "anlallt".
    Es mag für viele selbstverständlich sein, nach Hause zu kommen, sich in Ruhe etwas zu essen zu machen, sich dann auf's Sofa zu setzen und fernzusehen.
    Für mich war es das bisher nicht!

    Wie schon gesagt, ist das Sofa meist "besetzt" und während ich mein Essejn mache, darf ich mir noch anhören, wie arm mein Vater ist und was er doch alles tut und wie undankbar ich bin.

    Endlich bin ich da raus!
    Und mir ist bewusst, dass ich mein Leben lang an mir arbeiten muss, dass ich die Zeit in meiner Familie nicht "löschen" kann (was ich auch gar nicht will, denn schließlich war ncht alles schlecht...).

    Und ja, ich habe geredet - und geheult. Habe zwar meine Vergangenheit zum größten Teil verschwiegen, aber meine Erlebnisse der Woche reichten auch so schon, um die anderen beiden Freiwilligen davon zu überzeugen, dass die Woche die Hölle war.

    Danke Gotti und Dani für's Mutmachen :)

  • glück auf LaChela

    Zitat von LaChela

    langsam erhole ich mich von dem Schock, jeden Tag wird es ein bisschen besser. Innerlich bin ich immer noch verkrampft, aber wenigstens ist der Knoten nicht mehr so straff...

    es geht wieder aufwärts - ich glaub das schlimmste war das du überhaupt nich damit gerechnet hast?

    ruhiges we

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • :wink: Schicke weiterhin Mut und Kraft für dich rüber!

    Pass gut auf dich auf, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo LaChela!

    Wie geht es dir?
    Du bist hoffentlich nicht irgendwo verlorengegangen?
    Würde mich freuen, bald wieder von dir zu lesen.
    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo LaChela!

    Ist bei dir alles in Ordnung?
    Ich hoffe, du bist nicht irgendwo verlorengegangen, oder dir ist was passiert.
    Würde mich freuen, mal wieder von dir zu hören.

    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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