Beiträge von Kiramietz

    Hallo meine Lieben,

    nach langer Zeit wollte ich mich mal wieder melden.
    Mein Mann ist seit etwa 3 Monaten ausgezogen, ich fühle mich noch immer sehr leer und einsam, versuche derzeit mich wieder zu finden, was gar nicht so leicht ist und schwanke immer wieder von
    Himmelhoch jauchzend nach tief bestürzt.

    Vielleicht ist das aber auch normal, ich weiß es einfach nicht.

    Viele liebe Grüße
    Kiramietz

    Hallo meine Lieben,

    so, morgen wird es ernst. Mein Mann hat bis heute alle Hilfe verweigert und hat der Erstellung der Scheidungsfolgevereinbarung zugestimmt. Morgen geht es gemeinsam zum Anwalt. Seine Worte waren schlicht: Ich lass mich lieber Scheiden, als dass ich mich für 8-10 Wochen zwecks Therapie einsperren lasse.

    Ich persönlich fühle mich sehr schlecht. Habe wohl meinen Mann nun für immer verloren. Wenn er doch wüsste, wie gerne ich ihm bei einer Therapie zur Seite gestanden hätte.

    Diese letzte Option (Trennung, Scheidung...) hätte ich am liebsten gar nicht haben wollen. ICh liebe ihn noch immer und muss ihn wohl wirklich jetzt konkret loslassen. Fühle mich gemein und ungerecht.
    Viele liebe Grüße
    Kiramietz

    Hallo ihr Lieben,
    Hallo liebe Doro,

    am Donnerstag habe ich meinen Anwaltstermin. Bis zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich keinerlei Einsicht bei meinem Mann, keinen Termin , keine SHG, keine Lösungsvorschläge.
    Ich glaube mittlerweile, dass ihr alle Recht habt. Er wird nur wach, wenn ich diesen Schritt durchziehe. Ob das Vertrauen je wieder wachsen kann ist ungewiss. Doch so will ich nicht mehr weiterleben; es kostet einfach zu viel Kraft.
    Ich bin mal gespannt, was nun auf mich zukommt.
    Viele Grüße
    Claudia

    Hallo meine Lieben,

    ich bin gestern nicht zur SHG gegangen, da ich Bereitschaft hatte. (Man das hat mir richtig gefehlt)
    Während der Rufbereitschaft habe ich aus Langeweile die Wohnung durchsucht und bin leider fündig geworden. Leider ist die Situation schlimmer als erwartet. Ich habe keinen Alkohol gefunden. Dafür aber fatalerweise Drogen. Dieses würde auch erklären, warum mein Mann derzeit keine Entzugserscheinungen zeigt. Habe gerade ein langes Gespräch mit dem Gruppenvorsitzenden geführt und bereits heute Nachmittag mit dem Anwalt und Notar einen Termin für den 5. Oktober vereinbart.
    Das mit den Drogen stellt wohl eine Suchtverlagerung dar und erklärt einiges.
    Gefühlsmäßig bin ich total durcheinander; stelle aber immer mehr fest, dass die Kluft zwischen meinem Mann und mir größer ist, als ich dachte.
    Dieses kann ich und darf ich (auch aus beruflichen Gründen) nicht akzeptieren.
    Ich frage mich derzeit, ob ich ihn darauf ansprechen soll oder nicht.
    Wenn ich ihn darauf anspreche, wechselt er die Verstecke und das "Hase und Igelspiel" geht aufs Neue los. Spreche ich ihn darauf an, so wird er es bestreiten, beschwichtigen, sich herausreden etc.

    Es ist zum Haareraufen.
    Viele liebe Grüße
    eine nicht mehr ganz so sichere
    Kiramietz

    Liebe Tinmom,

    ich bewundere Dich für Deine Kraft, die Du in den letzten Tagen aufbringen musstest.

    Du schreibst, jetzt, wo er zum Entzug weg ist, geht es Dir besser. Versuche jetzt durchzuatmen. Ich möchte Dir aber etwas zum Nachdenken mitgeben. Dieses sind Erlebnisse von anderen Personen aus meinem Berufsalltag
    (mein Mann ist glücklicherweise bislang nie agressiv geworden, also kann ich Dir dies nur mit erhebl. Abstand, sprich Berufsalltag berichten)

    Bedenke bitte folgendes:
    Diesesmal hattest Du noch die Kontrolle über die Situation mit dem Messer. Doch er hatte sie nicht, hat verloren, wurde von der Polizei mitgenommen und zwangsweise zum Entzug gebracht. Das bedeutet, er entwickelt noch mehr Agressionen, da er sich ja ungerecht behandelt fühlt.

    Vielleicht solltest Du ihn sehr wohl, zu seinem eigenen Interesse anzeigen (man sagt, ein Alkoholkranker muß erst fallen, damit er Hilfe annimmt) und Du sollterst Dich bereits jetzt in Richtung neue Wohnung orientieren.
    Ich möchte Dir keine Angst machen, aber nach Deinen Zeilen bin ich doch sehr besorgt über Deine Situation.

    Ich drücke Dich und wünsche Dir viel Kraft und Mut.
    Viele liebe Grüße
    Kiramietz

    Liebe Doro,
    danke für Deine Antwort.
    Warum ich das Ultimatum bis zum Ende durchstehen möchte?
    Ich weiß es eigentlich auch nicht wirklich. Innerlich habe ich noch eine kleine Hoffnung und so warte ich. Es ist richtig, es ist eine Folter für mich; doch noch kann ich diesen letzten Strohhalm nicht loslassen. Ich mache mir zwar selbst etwas vor, aber diesbezüglich kann ich noch nicht aus meiner Haut. Ist schon verrückt, oder?
    Viele Grüße

    Hallo liebe Doro,
    ich versuche es mal zu erklären.
    Es war wieder eine typische Woche. Zunächst hat er, wie immer gar nichts gemacht, sprich geholfen.
    Am Montag bekam ich einen Vorgeschmack, was meine Erkrankung mit mir machen wird. Ich konnte mich für einige Stunden gar nicht mehr bewegen, weder Beine noch Arme. Als das Gefühl wieder da war, bin ich zur Arbeit gefahren. Nachmittags daheim, sprach er nur : Hallo und was können wir denn mal essen mit mir.
    ICh war sauer und gekränkt. Keine Erkundigung, ob es mir besser geht etc. Ich habe es geschluckt.
    Die Woche ging weiter (Gott sei Dank ohne Taubheitsgefühle). Am Freitag habe ich dann im Garten Gas gegeben, da wir am Samstag Grünschnittabholung hatten. Er hatte nicht geholfen. Als ich fertig mit der Arbeit war, war ich auch sauer auf ihn. Ich habe ihm Vorhaltungen gemacht, dass er faul sei, sich für nichts interessiere, wir keine Gemeinsamkeiten mehr hätten, er alles abblocke und (Das ist das wohl was meine Familie meint) das ich nach Fristende, sprich meinen Geburtstag, sein Bett rausstellen werde, weil ich mit einer "Wohngemeinschaft" nicht das Schlafzimmer teile.
    Gestern und heute hat er geholfen. Er hat mein Gemüsebeet bearbeitet. Dabei hat er ein Pflänzchen gehimmelt und ich hätte hochgehen können wie ein Vulkan. Es ist eine Lapalie, die mir schon ettliche Male passiert ist, doch ihn hätte ich nach Timbuktu schicken können. (Das ist wohl mit unfair und ungerecht gemeint).

    Ich habe so eine Wut im Bauch, dass ich ihn immer wieder antreiben muß, das er mich nicht sieht (Egoistisch oder?) und noch nichts in Sachen Suchtbekämpfung passiert ist.

    Vielleicht bin ich aber auch nur unzufrieden mit mir. Mein Körper hat am Montag mir meine Grenzen und meine Zukunft gezeigt und ich muß wirklich sagen, das war eine harte Lektion.
    Liebe Grüße
    Kiramietz

    Liebe Tinmom,

    hallo und herzlich willkommen im Forum.
    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Liebe um Deine Situation zu meistern.
    Bitte hör auf Nicole Sie hat recht.
    Mach bitte nicht Deine Augen zu, sondern auf und sieh auf Dich und die Kinder.
    Viele liebe Grüße und einen guten Austausch im Forum.
    Kiramietz

    Hallo meine Lieben,

    die Tage verrinnen und passiert ist nicht wirklich viel. Er war bei der Beratung und ist nun der Meinung, dass er seine Pflicht getan habe.

    Die Ehe gleicht derzeit wirklich nur noch einer Wohngemeinschaft und mir graut es ein wenig vor meinem Fristende, da ich dann konsequent sein muß. Meine Familie unterstützt mich wo sie kann, doch meint sie auch, ich solle auf gar keinen Fall nun ungerecht werden. Die Gefahr besteht wirklich, da ich manchmal so eine Wut in meinem Bauch habe und ich dann nur noch darauf warte, wie ein Vulkan zu explodieren.
    Einerseits bin ich sauer, wenn er nichts tut, dann aber auch, wenn er etwas macht. Kennt ihr diese Gefühle? Wie kommt ihr mit der Wut zurecht?

    Viele liebe Grüße

    Hallo Ihr Lieben,

    gestern kam mein Mann mit einer Überraschung aus dem Gebüsch. Er hat sich für morgen einen Termin bei der Suchtberatung gemacht. Er sagt, er wolle etwas ändern.
    Jetzt steht meine Gefühlswelt Kopf. Damit habe ich nicht gerechnet. Meint er es ernst?
    Es wäre das erste Mal, das er zur Suchtberatung ginge. Hat er vielleicht meine veränderte Einstellung bemerkt und will wirklich etwas ändern?
    Wie soll ich mich verhalten?
    Hätte jemand einen Tipp für mich?
    Die SHG, die ich immer besuche, findet erst wieder am Diensttag statt. Die meinte vorige Woche zu mir, das er evtl. doch noch nachzieht.
    Hat irgendjemand Erfahrungswerte für mich?
    ICh würde mich natürlich sehr freuen, wenn er nun wach wird. Gleichzeitig habe ich aber auch die Sorge, dass ich mich zu früh freuen könnte und er dieses nur wegen der Fristsetzung macht.
    Bitte meldet Euch doch mal
    Herzliche Grüße
    Kiramietz

    Zitat

    Jetzt warte ich noch immer auf den Rückruf der Hilfe für Angehörige von Alkoholikern und bin mir jetzt nicht sicher ob ich überhaupt hingehen soll. Mir geht es derzeit gut und ich mache mir eigentlich auch keine Illusionen , daß jetzt alles wieder beim Alten ist. Meint ihr ich soll trotzdem hingehen?


    Aus meiner Sicht wäre dies sehr wichtig für Dich. Hör Dir das doch einfach mal an.
    Gruß

    Hallo ihr Lieben
    Hallo Doro, Gotti, Die Reisende und Paddy

    ich Danke Euch für Eure aufmunternden Worte und den Buchtip (werde ich mir in den nächsten Tagen holen).

    Viel ist in den letzten Tagen nicht passiert.

    Er versucht zu demonstrieren, dass er auch ohne Therapie den Alk weglassen kann. SHG und Therapie will er nach wie vor nicht. Ich putze noch immer um ihn herum, (er sitzt nur, raucht, sieht TV etc) und ich spiele Hotel Mama.

    Ich warte mal ab, ob sich noch was tut, das Ultimatum endet in 6 Wochen. Doch eigentlich glaube ich schon nicht mehr an ein Wunder.
    Selbst wenn ein Wunder käme, wüsste ich derzeit nicht, ob ich eine Fortsetzung wollte. Ich glaube die Kluft zwischen uns wächst von Tag zu Tag.

    Ich wünsche Euch allen ein gutes Wochenende
    Liebe Grüße

    Liebe Zwetschke,
    ich bin Co. und versuche gerade auch mein Leben neu zu organisieren.
    Zwar kann ich Dir noch keinen Rat geben, möchte Dir aber den Spruch meines Vaters mit auf den Weg geben.
    Er sagte gestern:
    Alkohol ist das beste Lösungsmittel, das die Menschheit je erfunden hat.
    Es löst Führerscheine auf, Ehen auf, Familien auf, Arbeitsplätze auf, Gesundheit auf und schließlich auch das Leben auf.

    Bitte warte mit Deinen Kinden nicht zu lange.
    Ich wünsche Dir viel Kraft.

    PS.: Mama sagte mir: Handle aus dem Bauch heraus, nicht vom Kopf her, denn da sind die Gefühle, die dich blockieren.

    Alles Liebe
    Kiramietz

    Hallo liebe Gotti,

    ein wenig Angst habe ich schon. Es sind nur noch wenige Wochen und er rührt sich nicht wirklich.
    Für den Fall X muß ich mich noch sehr stärken, denn das wird bestimmt kein Zuckerlecken. Die Gefühle, auch wenn sie derzeit auf minimaler Flamme lodern, sind noch da.
    Der Streß könnte auch einen weiteren Schub bei mir auslösen. (Doch der Streß jetzt natürlich auch).
    Ich werde noch sehr viele Gespräche führen müssen um alles (Loslassen) aushalten zu können, aber ich bin auch der Meinung, das ich, so wie jetzt nicht weiterleben kann und will.
    Wir müssen etwas ändern und wenn er nicht mitmacht, müß ich alleine etwas ändern.
    (Bitte erinnere mich daran, für den Fall, dass ich wieder einen Schritt zurück mache)
    Viele liebe Grüße

    Hallo ihr Lieben,

    so, ich war bei der Bank und habe die finanzielle Situation in angriff genommen. Schön war das nicht, zu erzählen, was gerade bei mir los ist. Das war schon hart.
    Es wurden beide Möglichkeiten durchgesprochen.
    A) er wird noch wach (z.Zt. eher unwahrscheinlich)
    B) wie kann ich das alleine finanzieren.
    Beides ist denkbar, wobei ich auch dem Bankberater von meinem persönlichen Ultimatum erzählt habe.
    Ich denke, so oder so, ich kann das behindertengerechte Haus irgendwie retten, wenngleich es nicht einfach werden wird. Egal, der nächste Schub hin zum Rollstuhl kündigt sich erbarmungslos an, so dass an aufgeben nicht zu denken ist.
    Ich war gestern wieder in der SHG und es hat wirklich gut getan. Er protestiert zwar, dass ich dahin gehe, aber soll er doch. Meine Krankheit gepaart mit seiner Sucht, Haushalt, Garten und meine Arbeit, sind einfach eine Nummer zu groß für mich. Ich bin froh, dass ich mich mit gleichgesinnten unterhalten kann und nicht mehr so depressiv bin.

    Ich wünsche Euch allen einen schönen Abend.

    Liebe Elisa-Mara,

    ich bin neu hier im Forum und kann dir noch keinen Rat geben. Ich kann Dir aber sagen, das mein Mann (ich überdenke gerade eine Trennung oder besser die Scheidung) so etwas ähnliches immer gesagt hat um mich "einzulullen".
    Hör auf Dein Bauch, nicht auf das Herz, weil Du gefühlsmäßig noch gebunden bist. (Sonst wolltest Du nicht wissen was er so macht, wie es ihm geht...)
    Bist Du Dir sicher, das er auch zeitweise ganz ohne Alkohol ausgekommen ist, oder ist er, wie mein Mann, einfach ein perfekter Schauspieler?

    Viele liebe Grüße
    Kiramietz

    Hallo liebe Doro,

    ich hoffe das dies nicht der Hochmut vor dem Fall ist.
    Seitdem ich gestern mit meiner Mutter gesprochen habe, bin ich so erleichtert.
    Ich fühle mich derzeit richtig komisch, wie damals, als ich noch Leistungssport machen konnte.
    Wie kurz vorm Start, quasi mit den Hufen scharrend. Ich weiß zwar nicht wohin ich rennen soll, stehe aber schon mal am Start. (Ich weiß mein Gefühl gerade nicht anders auszudrücken)
    Heute habe ich ein kleines Zwischenhoch. Morgen gehe ich wieder arbeiten, bei meinen Kollegen habe ich mich geoutet, auch die unterstützen mich, das müsste eigentlich auch ein ordentlicher Tag werden.
    Ich wünsche Dir einen guten Abend und liebe Grüße

    Lieber Kaltblut,

    ja, wie recht Du hast. Das Reden und Schreiben erleichtert wirklich.
    In mir passiert gerade etwas, was ich noch nicht wirklich deuten kann, irgendwie möchte ich gerade innen aufräumen, sortieren, planen etc.
    Ein Konzept ist zwar noch nicht da, aber ich denke, dafür ist alles auch noch viel zu frisch.
    Ich freue mich derzeit (Verrückt oder?) auf die nächste SHG am Dienstag und sogar auf das Gespräch bei der Bank am Mittwoch (obwohl dies bestimmt kein Spaziergang wird). Irgendwie schreit es in mir nach Umstrukturierung, egal in welcher Form.

    Ha, mein Mann kam jetzt in diesem Schrieb gar nicht vor.

    Viele liebe Grüße
    Kiramietz