Beiträge von Steinche

    Ein Hallo an alle,
    wenn ich hier so mitlese steh ich ja noch ziemlich am Anfang aber ich merk auch beim lesen das ihr alle weitergekommen seid.
    Na dann gibts für mich ja auch Hoffnung...
    Ich bin trockene Alkoholikerin, Co und EKA.
    Mein Partner ist auch Alkoholiker (trocken) ich habe vor ein paar Monaten ein Tütchen mit weißem Pulver in seiner Jacke gefunden. seit dem ist bei mir nichts mehr in Ordnung. Bin nur noch am kontrollieren usw....verlier mich vollkommen aus den Augen meine gedanken drehen sich nur noch um ihn....das kontrollieren hab ich seit gestern abgelegt aber mein Kopfkino kann ich nicht abstellen... das macht mich richtig fertig!!!hab es gestern unter Tränen endlich mal geschafft mit ihm darüber zu reden....wie es mir geht, was ich fühle und was das aus mir macht....
    Sein Kommentar: er hat meine unterstellungen langsam satt, wie oft soll er mir noch sagen das er nichts nimmt, das tütchen hätte er geschenkt bekommen und hätte es halt mal auspropiert....aber seit dem nix mehr genommen....
    Ich möchte ihm gern glauben...aber ich kanns einfach nicht....seine Pupilen sind immer riesengroß, er isst kaum noch, und schläft fast nicht....das macht es mir schwer zu glauben...
    aber was mich daran so fertig macht, bin ich.....
    was das aus mir macht...
    könnt ihr mir da mal helfen ihr seid da ja schon viel weiter als ich....wie geh ich damit um????
    Lg Monika

    Tja Karsten da liegt ja der Hase im Pfeffer, wenn ich dann endlich mal den Mum hätte ein gespräch zu führen.
    wenn ich ihn frage hast was genommen? kommt gleich "spinnst du" "Du bist doch krank im Kopf" " Ich schwör dir ich hab nix genommen" was mach ich dann.... Ah ja vielleicht hat er ja recht! und ich spinn wirklich! vielleicht bild ich mir das ja auch nur ein....(Verdrängung) ? Obwohl ich ja schon ein Tütchen gefunden habe!!!
    Wißt ihr ich glaub ich hab Angst vor den Konsequenzen! Das wenn ich ihm im Gespräch mitteilen würde das ich mich von ihm trenne wenn er was nimmt....ich dies auch durchziehen müsste....
    oder das er seine drogen mir vorzieht und von alleine geht und ich dann alleine da sitze....
    Na ja ich muss mich jetzt aber langsam aber sicher bewegen weil ich merke das dies mich krank macht...und das ich mich so absolut nicht wohl fühle....
    als erstes werd ich jetzt mal aufhören zu kontrollieren.

    Tja während ich hier sitze und in den Threads rumblättere, wird mir so einiges bewusst...hab mit 13 angefangen zu trinken und hab gleich auf wirkung getrunken...um zu vergessen, verdrängen. aus mir rauszugehen usw. hab mir dann auch einen partner gefunden der auch getrunken hat. hab ihn auch geheiratet, und die Hölle durchlebt, gewalt usw. immer mehr und mehr getrunken. aber ausgestiegen aus der Ehe bin ich erst nach 16 Jahren. Therapie gemacht, mit dem Ex noch nicht abgeschlossen aber gleich den nächsten Partner geschnappt.Natürlich auch Alk wie ich...Beide aufgehört, und nun das...da ich ja schon immer alles weggetrunken habe und das jetzt nicht mehr möchte......werde ich mich jetzt wohl bewegen müssen...in eine andere Richtung wie sonst immer....
    Lg Monika

    Ja Matthias, das war sehr bewegend für mich dies zu lesen... Ich glaub meine Psychotherapie,(hatte bis jetzt erst 3 sitzungen) werden mir sehr helfen auf dem Weg meiner Selbstfindung. ich sehe schon hab noch viel zu lernen!!!!!! Eins weiß ich in die Hölle will ich nicht mehr zurück...

    Lg Monika

    Hallo Linde,
    Ja Energie hab ich viel in mir.
    Hab heute Morgen als er raus war zur Arbeit, mal wieder sämtliche Sachen von ihm auf den Kopf gestellt. Als ich fertig war damit, hab ich mich auf die Couch gesetzt und gedacht, " Hallo" was mach ich hier eigentlich?????? Das ist doch krank!!! und Bingo da viel mein Groschen, natürlich bin ich Krank! Durch und Durch Suchtkrank......ich hab mich jetzt entschlossen, an meine Höhere Macht abzugeben, und mich mit meinem Psychotherapeuten darüber zu unterhalten...... ich hab gemerkt das ich ehrlicher zu mir selbst werden muss.....und mehr auf mich achten muss...Nicht den Partner versuchen zu ändern sondern mich..... Wie sagt man so schön Selbsterkenntnis ist ein Weg zur Besserung.....Ich habe ANGST dass ich mich von ihm trennen muss..... ich muss mir eingestehen dass ich eine Riesenangst habe vor Veränderung.....Fragen über Fragen in meinem Kopf.... Was mach ich dann, wenn ich mich trennen würde... dann bin ich alleine....schaff ich das??? ich war noch nie alleine!!!! Komm ich mit dem Schmerz klar???? ich weiß nur eins im Moment,, das ich darüber reden muss....
    Lg Steinche

    Was das mit mir macht kann ich dir sagen....ich bin wütend :twisted:
    Enttäuscht, und hab kein Vertrauen mehr..... denke srtändig, ist das jetzt wieder eine Lüge, was er gerade gesagt hat..... oder beobachte ihn ständig, sieh ihm in die Augen usw......Meine Trockenhaut steht immer an der ersten stelle....... ich geh regelmäßig in die SHG..... aber mit dieser Situation kann ich jetzt nicht umgehen.......ich weiß ja auch nicht genau ob oder ob nicht.....mein Bauchgefühl sagt ja.....aber mein Verstand sagt... nee das würde er dir doch nicht antun sowas.... Hab halt voll das Kopfkino im Moment....und das passt mir gar nicht.......

    Lg Steinche

    Hy an alle,
    Ich bin selbst Alkoholikerin trocken, und Co-
    Mein Partner und ich haben vor 1 1/2 Jahren zusammen aufgehört zu trinken. Jetzt hab ich den Verdacht das er Drogen nimmt, hab schon einmal vor 3 oder 4 Monaten ein Tütchen bei ihm gefunden.
    und ihn danach zur Rede gestellt.....er hat gesagt war nur ein Ausrutscher er wird nichts mehr nehmen....
    Tja ich hab ihm geglaubt....
    Doch seit Weihnachten, kommt er mir total verändert vor,,,schläft nachts nicht mehr......isst nicht mehr..... und zu allem Überfluß fehlt mir ständig geld aus meinem geldbeutel.....ich werd noch verrückt......mir geht meine kontrolliererrei schon selbst auf den Senkel.... ich weiß im Moment wirklich nicht wie ich damit umgehen soll......kann mir mal jemand helfen??????
    Lg Steinche
    :oops::(

    Hallo Monty,
    Ich kann richtig mitfühlen....
    Ich bin selbst Alkohlikerin,(trocken) und Co...
    Mein Sohn ist Polydox(Mehrfachabhänig) 24 Jahre alt, ich habe Weihnachten ohne meinen großen Sohn verbracht es hat mich eine riesige überwintung gekostet, aber ich weiß das ich lernen muss loszulassen.....ich war schon Krank vor Sorge, konnte keine Nacht mehr durchschlafen....wenn bei uns das Telefon klingelte dachte ich immer gleich "das ist die Polizei" jetzt teilen die mir mit das er Tot irgendwo in einer ecke gefunden worden ist.....ganz schlimm!!!! im Moment brauch ich mir diese Gedanken nicht mehr zu machen.....Mein Sohn ist am Montag ins Gefängnis gekommen.....ich sehe das jetzt als Chance für ihn....Und ich komme endlich mal wieder etwas zur Ruhe.......Das mit deinem freund find ich hast du richtig gemacht,,,,,ich war 16 Jahre mit einem Alkoholiker verheiratet, der mich ständig geschlagen und gedemütigt hat..... vor 2 Jahren hab ich endlich den Absprung geschafft.......und seit 1 jahr und 6 Monaten bin auch ich endlich trocken geworden....ich wünsche mir das mein Sohn auch diesen weg einschlägt,,,,das wünsch ich jedem der noch leidet.....

    Lg Steinche

    Nein ich habe keine Angst mich zu outen...... Ich sage offen das ich Alkoholikerin bin, ich bin auch erwachsenes Kind einer Alkoholkranken Familie, und Co Abhänigig..... ich hab einfach nur Angst mein Leben nicht mehr in den griff zu bekommen, Angst vor der Angst..... ich habe Angst wenn ich in die Klinik gehe das ich da nicht mehr rauskomme... so wars bei meiner Mutter! ich war vorhin nochmal bei meiner Ärztin ich werde die Tab. jetzt nehmen... ich glaub das es besser so ist.....ich hab jetzt auch für Mittwoch einen Termin bekommen für eine Psychotherapie, bei einem Therapeuten der sich mit Postraumatischen Belastungsstörung auskennt..... vielleicht hilft mir das ja weiter.....
    Lg
    Steinche

    Danke oliver,
    Ja ich versuche mir zu vertrauen.....
    Hallo HansHa, ich wollte nicht Schlecht über die Klinik reden ich war selbst 5 mal in einem Jahr zur Entgiftung dort....... die haben mir auch sehr geholfen......aber ich hab auch gesehen wie die anderen die wegen Psychosen oder Depris dort waren rumgelaufen sind wie Roboter....und deswegen möchte ich dort nicht hin....... ich möchte keinerlei Stoffe mehr zu mir nehmen die mich vielleicht rückfällig werden lassen zu mir nehmen.... DA ist meine Angst viel zu groß.....
    LG steinche

    Hilfe!!!! ich habe das Gefühl in einem tiefen Loch zu sitzen..... fühl mich total überfordert, kann keinerlei Streß und Belastung ertragen, bin ständig am heulen.... :cry: mir gehts einfach nur beschißen zur Zeit.
    Bin jetzt 1jahr und 4Monate trocken......und hab tieriche Angst vor mir selbst......hab keinen Saufdruck!!!!!! aber hab Angst das der Kommt!!!!!!!! weil ich mich kenne!!!!! bevor ich trocken wurde hab ich genauso Situationen gehabt wie jetzt und was hab ich dann gemacht?????? gesoffen bis ich wieder funkioniert habe ( funknioniert! Dachte ich )
    ich kann einfach nicht gut mit mir selbst umgehen, richte meine Aggresionen immer gegen mich selbst, anstatt dahin wo sie hingehören!!!!!!! Kann nicht NEIN sagen!!!!!!!! Was ist das bloß das ich dass nicht hinbekomme??????? das macht mich soooooooooooooooooooo wütend!!!!!!! Natürlich wieder auf mich selbst...... :twisted:
    Meine Ärztin hat mir gestern Antidepressiva verordnet, sie wollte mich einweisen in die Klapse! hab mich geweigert, musste ihr dann versprechen das ich wenigstens die Tabl. nehme.. Hab sie noch nicht genommen!!!!! weil ich so tieriche Angst davor habe das sich mein Suchtgedächnis einschaltet.......ich hab sooooooooooooo eine tieriche Angst, das glaubt mir keiner!!!!!!!!!!!!! ich möchte da nicht mehr hin wo ich mal war!!!!!!!!!!!!!!!aber so wie ich mich im Moment fühle passt mir auch nicht!!!!!!! Kann mir jemand sagen ob er das auch hatte und wie ich da wieder rauskomme aus diesem Loch????????? :roll:

    Lg das verzweifelte Steinche

    Hy an alle,
    Ich stell mir nur vor wie es ist wenn eins meiner Kinder so krank währe wie ich.
    Tja, bei mir ist das so :cry:
    Ich bin trockene Alkoholikerin, Co-Abhänigig, Erwachsenes Kind einer Alkoholiker Familie. und Mutter eines Polidoxen Sohnes....
    So das wars.
    Ich weiß heute, das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden...Heute versteh ich warum ich so bin wie ich bin...
    Ich habe gelernt loszulassen und abzugeben.....verantwortlich zu sein für alles....nein nicht mehr das war ein mal.....ich habe trinken müssen bis zu meinem absoluten Tiefpunkt. der für jeden ein anderer ist...
    und genauso ist es bei meinem Sohn, er muss auch erst seinen absoluten Tiefpunkt erreichen.
    3 jahre lang hab ich alles für ihn gemacht, wäsche gewaschen, geld gegeben. seine briefe (mahnungen) geschrieben mit ihm auf Ämter gegangen Wohnung besorgt. weil er seine verloren hat. usw......
    bis ich kapiert habe,,, solange ich ihn unterstütze hat er keinen grund aufzuhören!!!!!!!
    Genauso wie es bei mir war!!!!!
    ich hab jetzt losgelassen... und mir gehts wieder gut.....
    Lg Steinche :D

    Zitat von spiegel

    Hallo Bila,

    ich wünsche dir, dass du in diesem Forum viel Hilfestellung bekommst.
    Ratschläge kriegst du von mir aber nicht, weil ich zwar "betroffen", aber in anderer Hinsicht bin.

    Ich stell mir nur vor, wenn eines meiner Kinder so krank (wie ich) werden würde...

    Bila, alles alles Gute
    spiegel

    Hallo, Speedy,
    Da hast recht fühl mich auch ein wenig überfordert!!!!!!!
    Gehe jeden Donnerstag in mein Stamm Meeting..um mir wieder Kraft und Erfahrung und Hoffnung abzuholen....Das hilft mir sehr das Erste Glas stehen zu lassen.....
    aber meine Gedanken und gefühle dagegen bin ich vollkommen machtlos....das macht mich noch irr.
    ich hab auch schon mal überlegt zu Allanon zu gehen..aber weißt du ich weiß nicht ob ich da richtig bin, weil ich ja selbst Alkoholikerin bin.
    Ich weiß nur das ich ständig denke ich bin an allem Schuld!!Das ich ständig am kontrollieren bin, auch schon fündig wurde, ich es aber nicht gebacken bekomme mit ihm darüber zu reden...
    vermutlich hab ich Angst vor den Konsequenzen.... denk ich oder Verlustangst,....aber ich merke das es mich sehr belastet...
    Lg
    Steinche

    Hallo, an alle :cry:
    Hab hier mal ein paar Beiträge gelesen und festgestellt das ich nicht nur Alkoholikerin bin sondern auch Erwachsenes Kind einer Alkoholiker Familie und auch einen Alkoholiker geheiratet habe( von dem ich mich nach 14 Jahren endlich trennen konnte. Habe wieder einen Partner gefunden der wie sollte es anders sein auch Alkoholiker ist ( trocken, wir haben zusammen aufgehört) sind nun 1Jahr und 4 Monate trocken. Habe 3 Kinder und mein großer ist Polidox(Mehrfachabhänig). und seit neustem hab ich den Verdacht das mein jetziger Partner auch Drogen nimmt.
    Ich bin Momentan meinen Gedanken und Gefühlen hilflos ausgeliefert, ich kann euch gar nicht sagen was mir alles im Kopf herumgeistert.......Durchsuchen von Sachen....usw.... ich bin fix und alle...kann nicht mehr richtig schlafen.....usw..
    Bitte um Hilfe
    :cry:

    Ich bin Monika und Alkoholikerin und ( Mutter) und (Oma)


    Und es hat lange gedauert, bis ich diesen Satz aussprechen konnte. Am Anfang habe ich es für mich abgeschwächt und habe gesagt, dass ich alkoholkrank bin. Es macht aber keinen Unterschied, denn ein Mensch, der alkoholkrank ist, ist nun einmal ein Alkoholiker.

    Ich komme selbst aus einer Alkoholikerfamilie und ich habe mir geschworen, einmal nicht wie mein Vater zu werden. Auf der anderen Seite konnte ich verstehen, dass er trinkt, denn ich hatte in meinen Augen eine schlimme Mutter.

    Es war bei mir schon so, dass wenn ich mit Alkohol in Berührung gekommen bin, nicht aufhören konnte. Da kam es schon vor, dass ich um 22 Uhr nach Hause gebracht wurde, obwohl ich bis 24 Uhr Ausgang hatte. Ich war aber sternhagelvoll und nur noch peinlich für die Menschen, mit denen ich zusammen war.

    Dazu kam noch die Pubertät und ich hatte riesengroße Schwierigkeiten mit meinen Vater. Wir sind beide dominante Menschen und das konnte nicht gut gehen. Ich habe mich immer als unterlegene gefühlt und um ihn zu "strafen" oder zu treffen, habe ich Dinge gemacht, von denen ich wusste, dass sie ihm weh tun. So ging ich in einem Schuljahr so gut wie gar nicht in die Schule, habe gelogen (sehr häufig auch zum Selbstschutz) und Alkohol getrunken.

    Nach der Schule machte ich eine Ausbildung, die ich natürlich nicht beentete, Zu der Zeit traf ich meinen heutigen Exmann, dass dieser Mann trinkfest war, muss ich wohl nicht sonderlich erwähnen. So ist meine Sauferei wenigstens nicht aufgefallen.

    Als wir dann allerdings heirateten, und ich noch ein Kind bekam, einen Sohn hat ich schon mit in die Ehe gebracht, fing ich an, den Alkohol als Medizin einzusetzen. Plötzlich bestand meine Welt nur noch aus Kind, noch mal Kind und Einsamkeit.

    Ich hatte oft meinen Kindern Versprochen damit aufzuhören.

    Dieses Versprechen, wie auch viele andere auch, konnte ich nie lange halten. Mit der Zeit kam immer wieder ein "Hammer" auf mich zu, denn ich meinte, nur mit Alkohol lösen zu können.

    Und da spielte es keine Rolle ob es Angenehmes oder Unangenehmes war, der Zwang trinken zu müssen wurde so groß, dass ich einfach keine Chance gegen den Alkohol hatte. Und ich schwöre heute noch jeden Eid, dass ich nie die Absicht hatte, mich bis zur Besinnungslosigkeit zu besaufen. Nein, ich wollte mich einfach nur besser freuen, noch trauriger sein.......

    Meine Alkoholabstürze wurden immer heftiger und die Abstände zwischen den Saufpausen wurden immer kürzer. Da reichte schon ein "komischer" Blick meines Mannes, eine "dummes" Wort meiner mir zu der Zeit verhassten Schwiegermutter, um Frust, Selbstmitleid, ein schlechtes Gewissen in mir aufkommen zu lassen und ich hatte einen "Grund" zu trinken.

    In meiner Saufzeit war ich nie Schuld, dass ich trinken musste, sondern die anderen, aber es hat mir zu der Zeit nie jemand die Flasche an den Hals gesetzt. Erst viel später musste/durfte ich erkennen, dass ich bis zu meinem 42. Lebensjahr nicht in der Lage gewesen bin, Verantwortung für mich, mein Handeln, mein Denken zu übernehmen. Und wenn etwas schief ging, dann waren es eben die anderen, die es versaut hatten.

    Ich merkte schon, dass mit meinem Trinkverhalten etwas nicht stimmte und ich habe mich, um nicht aufzufallen, mich immer mehr zurückgezogen. Und je größer meine Einsamkeit wurde, desto mehr musste ich saufen.


    Meine Drei Kinder haben sehr unter meiner Sauferei gelitten, besonders mein Sohn. der heute selbst Drogenabhängig ist.

    Heute weiß ich, dass das und noch vieles andere zu seinem Teil der Familienkrankheit gehören.

    Meine letzte Saufwoche begann an einem Montag Abend und endete an einer Samstag Nacht.


    In dieser Woche musste ich wirklich fast rund um die Uhr saufen. Schlafen war mir nicht möglich, denn ich hatte Entzugserscheinungen.

    Den Stoff hatte ich allerdings im Schlafzimmer genau neben meinem Bett "versteckt" und ich musste warten, bis meine kleinste Tochter raus aus dem Haus war und in die Schule ging.

    Da habe ich mich mit letzter Kraft aus dem Bett gearbeitet, die (Schnapsflasche an den Hals gesetzt und bin wieder zurück ins Bett gehangelt. Und da habe ich erst mal gewartet, dass die Wirkung vom Alkohol einsetzt.


    Mir hat das Zeug schon lange nicht mehr geschmeckt, aber ich musste es mit Widerwillen und Ekel in mich schütten.

    An dem besagten Samstag lag ich nach einer Flasche Wodka und die vor 10 Uhr fix und fertig auf dem Bett. Ich konnte nicht, ich hatte die Befürchtung, durchzudrehen. In meinem Kopf waren nur noch die Gedanken an Alkohol.

    Aber so wollte/konnte ich nicht mehr weitermachen. Wenn doch nur jemand gekommen wäre und mir geholfen hätte, mich in die Klapse gesteckt hätte, denn genau da habe ich zu dem Zeitpunkt hingehört. Aber ich war alleine, nur ich und mein Stoff.

    Und da fiel mir ein Zettel der AA ein den ich irgendwo in der Schublade verstaut hatte, den ich mal in einer meiner zahlreichen entgiftungen mitgenommen hatte Die wollte ich anrufen.

    Das war das erste Mal in meinem Leben, wo ich, die große, starke Monika, um Hilfe gerufen habe.

    Es gab in meinem kranken Kopf noch einige Gedanken, die mich abhielten. So z.B. meine Kinder, und auch der Gedanken, nie mehr in meinem Leben einen Schluck Alkohol zu trinken, wollte mich abhalten.

    Ach, wegen der Leute im Haus habe ich mir auch meine Gedanken gemacht, was die sagen würden. Wie schon oben geschrieben wusste es jeder.

    Aber in mir wuchs etwas, das immer größer wurde und das war der Wunsch, zu leben. Ich habe gemerkt, dass ich, wenn ich so weitermache, es nicht mehr lange aushalte. Ich war wirklich kurz davor durchzudrehen.

    Ich rief also doch die AA Notfallnummer, die mich gleich baten ins Meeting zu kommen egal ob ich betrunken bin. Als ich dort ankam in meinem besoffen Kopf, sagten die zu mir schön dass du da bist, das hatte schon lange keiner mehr zu mir gesagt....

    Übrigens ein Satz, den ich bei AA danach noch oft gehört habe.


    Die Befreiung und Erlösung, die ich dann in mir gespürt habe, kann ich nicht beschreiben. Ja, ich konnte in diesem Moment vor dem Alkohol kapitulieren, bis heute. Konnte erkennen, dass ich dem Alkohol gegenüber machtlos bin, wenn ich mit ihm in Berührung komme und vor allen Dingen habe ich später, nachdem ich einige Zeit trocken war erkennen müssen/dürfen, dass ich in keinster Weise in der Lage war, mein Leben zu meistern. Ich konnte aufhören, gegen den Alkohol zu kämpfen.


    Heute sage ich, dass ich in meinem Leben noch nie etwas so konsequent durchgezogen habe wie den regelmäßigen Besuch der Meetings.

    Und da bekomme ich heute noch alle Unterstützung von meiner Familie. Den AA ist meine Familie. In der Zwischenzeit hat meine kleinste inzwischen 14 Jahre sich so verändert, ist supergut in der Schule geworden , nur noch einsen und zweien, vorher fünfer und sexer. Bei den beiden Grossen merke ich heute noch ihre Teile der Krankheit, die sie noch nicht abgebaut haben, denn das kann ich für sie nicht tun..

    Mit Hilfe des Programms durfte ich lernen, die Verantwortung für mich zu übernehmen und heute weiß ich, dass keiner aus meinem Umfeld "Schuld" an meinem saufen hatte, sondern dass es der Alkohol war, der mich zu Dingen gezwungen hat, die ich lieber ungeschehen machen würde. Kann ich aber nicht mehr, denn das ist Vergangenheit.

    Besonders mein Verhalten unserer Kinder gegenüber hat mir unendlich lange weh getan, denn ich wollte ihnen eine gute Mutter sein und vor allen Dingen auch eine Vertraute. Bis heute haben sie noch nicht das Verhältnis und das Vertrauen zu mir, wie ich es mir wünsche. Ob sie es jemals haben werden, weiß ich nicht, denn ich lebe im heute.

    Und das wichtigste für mich heute ist, dass ich trocken bin. Denn nur so bin ich in der Lage, überhaupt zu leben mit allen schönen, angenehmen, unschönen und unangenehmen Ereignissen. Ich muss mich nicht mehr "wegmachen", sondern kann hinsehen und handeln. Solange ich gesoffen habe, habe ich nur das Problem gesehen. Heute suche ich nach der Lösung und arbeite darauf hin.


    Ich hatte keine Vorstellung, wie mein Leben aussehen wird, wenn ich trocken werde, aber ich kann sagen, so wie es heute ist, ist es schön und vor allen Dingen ist mein Leben heute lebenswert. Es war kein leichter Weg, denn ich musste sehr viel lernen und lerne auch heute immer noch. Für mich persönlich war es sehr wichtig, ehrlich mir gegenüber zu werden. Ohne Ehrlichkeit kann ich meiner Meinung nach nicht trocken bleiben.

    Genau wie es mir heute noch wichtig ist, regelmäßig ins Meeting zu gehen. Hier bekomme ich den Spiegel vorgehalten. Hier kann ich sehen, wo ich herkomme, aber ich kann auch erkennen, wo ich stehe. Und wenn ich schief liege in meiner Denkweise, dann kann ich durch die Beiträge meiner Freunde/innen am Tisch in einer ehrlichen Inventur erkennen, wo es hängt.

    Durch das Programm der AA habe ich eine neue, positive Lebenseinstellung bekommen. Ich bin heute nicht mehr das arme Schwein, das saufen muss, sondern ich bin Monika, eine trockene Alkoholikerin, die dankbar ist, das erste Glas stehen lassen zu können.