Mein erwachsener Sohn trinkt

  • Hallo Bila,

    herzlich willkommen hier bei uns im Forum.

    Ich wünsche Dir, daß Du Dir hier Deine Sorgen von der Seele schreiben kannst. Mir hilft es immer sehr, alles aufzuschreiben, was mich bedrückt.

    Ich kann Dir nicht viel dazu sagen, wie es ist, wenn das eigene Kind abhängig ist, denn bei mir waren es bisher die Partner, Eltern und Geschwister. Ich möchte Dir nur ganz viel Kraft wünschen, denn egal wie und auch leider wer in der Familie, aber dieser Weg ist sehr schmerzhaft. Einen geliebten Menschen in dieser Sucht laufen zu lassen, tut immer weh.

    Hier hast Du die Möglichkeit, etwas für Dich zu tun, Anregungen durch die Erfahrung der Anderen zu erhalten, wie man als Angehöriger damit zurechtkommt.

    Schreib hier gern alles auf, was Dich bedrückt.

    Lieben Gruß

    Susanne

  • Hallo Bila,

    ich wünsche dir, dass du in diesem Forum viel Hilfestellung bekommst.
    Ratschläge kriegst du von mir aber nicht, weil ich zwar "betroffen", aber in anderer Hinsicht bin.

    Ich stell mir nur vor, wenn eines meiner Kinder so krank (wie ich) werden würde...

    Bila, alles alles Gute
    spiegel

  • Hallo Bila,

    warum bekommst du von deinem Mann denn keine Hilfe?

    Und wie steht dein Sohn dazu? Möchte er sich denn überhaupt helfen lassen? Ich denke wenn er dazu bereit ist könnte man es über einen stationären Entzug + Nachbehandlung schaffen mit viel Kraft und Wille.
    Wenn er aber überhaupt nicht dazu bereit ist wird es wohl sehr schwer ihn auf den rechten Weg zu bringen.

    Gruß, Hanabi

  • Hallo Bila,

    wenn dein Sohn seine Abhängigkeit einsieht ist das schon ein erster Schritt.

    Du brauchst dir nicht einzureden dass du etwas falsch gemacht hast, ganz sicher nicht.

    Meine Eltern waren auch immer für mich da und trotzdem habe ich 20 Jahre getrunken.

    Ich musste erst selbst einsehen dass ich Hilfe brauche bevor ich etwas unternahm.

    LG Martin

  • hallo bila

    ich bin auch alkoholikerin, und ich kann nur sagen, hätte mir meine mutter nicht so viel abgenommen wäre ich sicher eher wach geworden. da ich selbst auch kinder habe kenn ich natürlich auch die seite und weiß wie schwer das ist. sei für deinen sohn da wenn er anfängt wirklich aufzuhören, aber ansonsten lass ihn machen. das ist schwer zu unterscheiden ob nur mal wieder geredet wird oder wirklich ein umdenken stattfindet. ein gutes zeichen ist es wenn dein sohn von sich aus was unternimmt und sich regelmäßig zu treffen begibt. tut er das nicht ist auch keine anhaltende veränderung zu erwarten. einfach nur nichts trinken reicht einfach nicht aus.

    es ist sehr schwer als mutter da auszusteigen, aber wenn du es nicht tust gehst du mit unter. ich wünsch dir die kraft die du brauchst um die richtigen schritte zu unternehmen. dein sohn ist nicht dein eigentum, aber du auch nicht seins. irgendwann muß er klar kommen oder unter gehen, so hart wie es auch ist, retten kann er sich nur selbst und manchmal muß man einfach los lassen.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Bila,

    ich kann mich nur Doro anschließen.

    Warum sollte ich denn was ändern ?, mir ging es doch gut.

    Als ich dann nicht mehr so weiterleben wollte ging ich in die Klinik zur Entgiftung.

    Danach waren meine Eltern froh und unterstützten mich auf meinem neuen Weg.

    Sei für deinen Sohn da wenn er wirklich was ändert, mehr kannst du für ihn nicht tun.

    LG Martin

  • Hallo Bila,

    Zitat

    Trotzdem frage ich mich immer wieder, was ich falsch gemacht habe

    Ganz falsche Frage. Ich kenne dich nicht, aber ich glaube, du hast nichts falsch gemacht, was zum Alk-Problem deines Sohnes führte.

    Zum Alk-Problem führt letztlich das Gift Alkohol. Leider ein sehr starkes Gift.

    Ich hatte eine sehr gute Ausbildung, sehr liebe Eltern, einen sehr guten Job und eine liebe Frau und Kinder. Und trotzdem habe ich gesoffen, erst wenig und dann immer mehr und mehr ....

    Da war keiner (außer mir) Schuld daran.

    LG
    spiegel

  • Hallo Bila,

    Zitat

    Gehören diese Lügenkonstrukte ins Krankheitsbild?

    ja, das gehört zu unserer Krankheit.

    Wenn ich alles aufzählen würde was ein Alkoholiker sich einfallen lässt um nicht aufzufallen würde das Forum überlaufen.

    Ich hab Ausreden gehabt um zu Feiern zu gehen wo getrunken wurde und Ausreden für Feiern wo nichts getrunken wurde.

    Ich hab auf der Arbeit die Mittagspause außer Haus verbracht und sie zum trinken genutzt.

    Offiziell bin ich außer Haus um Erledigungen zu machen.

    Gelernt habe ich auf dem Bau, da ist immer einer los um für alle Bier zu holen.

    Da hab ich mich immer drum gerissen weil ich auf dem Weg bereits ein zusätzlich Bier trinken konnte.

    Nenn es Ausreden oder Lügen, ein Alkoholiker tut alles um an sein Suchtmittel zu kommen.

    LG Martin

  • hallo billa

    zum lügen hat martin schon alles gesagt.

    das buch habe ich auch, ist wirklich klasse.
    so nu mal zu den gefühlen, das band zwischen mutter und kind ist eines der stärksten überhaupt, der kopf weiß schon lange wohin der weg gehen muß, aber das herz will einfach nicht mit. ist ja auch überlebenswichtig das mütter ihren nachwuchs schützen. umgekehrt genau so, viele kinder von alkoholikern haben die gleichen schwierigkeiten ihre eltern los zu lassen. es tut einfach unsagbar weh. es ist so schwer kopf und herz in die gleiche richtung zu kriegen. es ist aber leider der einzige weg und die einzige hoffnung das der abhängige vielleicht doch was ändert. es muß weh tun für den süchtigen das er wach wird. es tut aber ebenso den angehörigen weh.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • hallo bila

    schön das wir dir mut machen können und dir helfen deine schuldgefühle los zu lassen. denn damit klar zu kommen ist nicht einfach. was alkoholiker super gut können, ist in selbstmitleid versinken und anderen die schuld dafür einreden. das schlimme ist, das man im besoffenen schädel tatsächlich so ein verqueres weltbild hat, das ist nicht bosheit oder berechnung, der alkohol verzerrt die wahrnehmung völlig. das weiß aber auch jeder der normal mal was trinkt. es ist ein teufelskreis.

    du darfst dir jedenfalls keine schuld geben, es spielen so viele faktoren eine rolle, da wirklich einen knackpunkt zu finden ist unglaublich schwer. ich weiß bis heute nicht genau was mich in die sucht gebracht hat, auf jeden fall gibt es da nicht nur einen punkt. und ein großer teil liegt auch in meiner persönlichkeit.

    versuche dir ablenkungen zu schaffen die dir spaß machen, die dich vom grübeln wegbringen, denn du kannst die tatsachen nicht verändern die in anderen begründet sind, nur die die du selbst in der hand hast.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Zitat von spiegel

    Hallo Bila,

    ich wünsche dir, dass du in diesem Forum viel Hilfestellung bekommst.
    Ratschläge kriegst du von mir aber nicht, weil ich zwar "betroffen", aber in anderer Hinsicht bin.

    Ich stell mir nur vor, wenn eines meiner Kinder so krank (wie ich) werden würde...

    Bila, alles alles Gute
    spiegel

    das leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Hy an alle,
    Ich stell mir nur vor wie es ist wenn eins meiner Kinder so krank währe wie ich.
    Tja, bei mir ist das so :cry:
    Ich bin trockene Alkoholikerin, Co-Abhänigig, Erwachsenes Kind einer Alkoholiker Familie. und Mutter eines Polidoxen Sohnes....
    So das wars.
    Ich weiß heute, das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden...Heute versteh ich warum ich so bin wie ich bin...
    Ich habe gelernt loszulassen und abzugeben.....verantwortlich zu sein für alles....nein nicht mehr das war ein mal.....ich habe trinken müssen bis zu meinem absoluten Tiefpunkt. der für jeden ein anderer ist...
    und genauso ist es bei meinem Sohn, er muss auch erst seinen absoluten Tiefpunkt erreichen.
    3 jahre lang hab ich alles für ihn gemacht, wäsche gewaschen, geld gegeben. seine briefe (mahnungen) geschrieben mit ihm auf Ämter gegangen Wohnung besorgt. weil er seine verloren hat. usw......
    bis ich kapiert habe,,, solange ich ihn unterstütze hat er keinen grund aufzuhören!!!!!!!
    Genauso wie es bei mir war!!!!!
    ich hab jetzt losgelassen... und mir gehts wieder gut.....
    Lg Steinche :D

    das leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Das frage ich mich auch immer...doch waren unsere Wege die wir bisher gegangen sind die Richtigen??? Haben sie geholfen???

    Nein ...nicht wirklich... :!:

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

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