Warum lässt man sowas zu???

Hallo ihr Lieben,

wollte ein kurzes Hallo da lassen. Ich hoffe es geht euch allen GUT!
Mir fehlt heute leider die Zeit zum schreiben.
Denk an euch.

Liebe Grüsse

Underground

Hi Monty,

doch noch etwas Zeit zum schreiben.
Hmm, ich weiß nicht ob man es als etwas Positives bezeichnen kann.
Für den Moment schon, auf Dauer wird sich´s zeigen.
Es ist so, daß wir heute ein längeres Gespräch hatten. Nüchtern und alles verlief ruhig. Er sagte, daß sein Tiefpunkt erreicht ist und er nur noch sozusagen auf Therapie möchte. Gerade ist er auf dem Weg hierher.
Werde morgen mit ihm zum Arzt fahren um die Einweisung zu holen.
Das selbe Spiel wie das letzte Mal auch schon - um der Warteliste zu entgehen, muss man jeden Tag dort anrufen. Wenn einer abspringt kann er sofort kommen. Geht recht schnell. Er hat sich für die Zeit Medikamente geben lassen. Was meiner Meinung nach auch positiv ist. Das hatte er immer abgelehnt.
Meine Gefühle dazu sind sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite hoffe ich, daß es jetzt wirklich soweit ist. Man kann sich sogar über einen Tiefpunkt freuen. Nur dann ist ja der Abhängige bereit.
Gestern im Al-Anon-Treffen war ein trockener Alkoholiker dabei, dessen Frau abhängig ist. Er hat mir aus seiner Sicht wie ein nasser Alkohliker drauf ist erzählt. Es war gut. Ich kann es jetzt besser verstehen.
Die Beweggründe warum. Daß es wirklich eine Krankheit ist und nichts damit zu tun hat, daß wenn ein Alki trinkt das macht weil er trinken möchte. Wie sich ein Betroffener fühlt, denkt usw.
Es heißt ja Familienkrankheit - Alkoholismus. Daß der Alkoholismus demjenigen sozusagen in die Wiege gelegt wird. Daß ein nasser Alkohliker nicht weiß warum er trinkt. Das hat er mir auch schon oft gesagt. Daß er nicht weiß warum.
Das hat jetzt überhaupt nichts mit Rechtfertigung oder Entschuldigung für das Verhalten eines Abhängigen zu tun. Nur es ist eine Krankheit. Und nicht ein Wollen oder Nichtwollen. Aber natürlich ist die Bereitschaft wegkommen zu wollen Voraussetzung. Oder ERKENNTNIS?
Die Abhängigkeit in der wir uns befinden und die Abhängigkeit dessen der trinkt. Beide müssen dafür überwunden werden.

Fühl dich ganz feste gedrückt.

hab ja ganz vergessen die andere Seite zu beschreiben.
Also auf der einen Seite, die Hoffnung - JETZT ist es soweit und auf der anderen Seite die Angst. WAS ist WENN???
Auch über die Angst hatten wir es gestern bei der Selbsthilfegruppe.
Naja, jetzt erstmal abwarten. Eins nach dem Anderen.
Hab mir ein Buch mitgenommen. Hoffe es hilft mir dabei, das was Wichtig ist, umsetzen zu lernen.

Hallihallo Ihr Lieben,

endlich mal wieder etwas zu schreiben.
Die letzten Tagen waren etwas stressig, aber gut soweit.
Machen wieder die üblichen Entzugserscheinungen durch. In der Klinik ist noch kein Platz frei.
Seltsamer Weise verstehen wir uns die letzten Tage echt gut. Kein Streit, keine blöden Anmachen oder sonst was.
Glaube wirklich, daß die Erklärung von dem trockenen Alkoholiker von der Al-Anon, worrüber ich schon geschrieben habe, geholfen hat Situationen und Dinge besser zu verstehen. Und nicht mit z.b. Wut zu reagieren.
Während ich gerade hier schreibe, sitzt er zwei Meter weiter und macht Musik.
Ich weiß nicht woran es liegt. Ich habe ihm erzählt daß ich in die Selbsthilfegruppe gehe und daß ich mit euch schreibe.
Er hat mich gebeten ob ich mit ihm zu den AA´s gehe. Heute Abend ist Treffen davon.
HOFFNUNG und ANGST. Wirklich vertrauen darauf daß jetzt wirklich alles "Gut" wird, kann ich (noch) nicht. Aber ein kleines Lichtlein leuchtet. Hoffe ihr versteht was ich meine.
Habe die letzten Tage viel erfahren (ohne gefragt zu haben) was ich nicht wusste. Was und wieviel eigentlich konsumiert wurde. Unvorstellbar was ein Körper aushalten kann. Ertragen kann.
Ich versuche bei MIR zu bleiben. Keine Verantwortung dafür übernehmen zu wollen oder es "in Ordnung" bringen zu wollen.

Ganz liebe Grüsse

Underground

Hallo Steinche,

hmmm das hört sich schon sehr danach an, daß er konsumiert. Nicht essen und nicht schlafen ist das Typischste für.
Für mich ist es nicht das erste Mal. Alle Männer hatten konsumiert. Ich bin immer fast verzweifelt daran. War traurig darüber. Hab "Theater" gemacht. Geheult. Meine Gefühle mitgeteilt.
Egal ob Alkohol oder Drogen. Erst wenn der oder diejenige ganz unten sind, kann sich etwas zum Positiven verändern und sind wieder zugänglicher.
Ich hatte mit meinem damaligen Freund Zuhause entzogen. Weil er soweit war. Habe versucht mit ihm zu reden. Wie er sich fühlt, wie es ihm geht usw. ist bis heute clean.
Jetzt wie du ja gelesen hast - wieder das Selbe und noch ne Nummer härter. Auch hier habe ich versucht "gut zu zureden", mich mit zu teilen, Vorwürfe, alles Mögliche. Hat wieder nichts gebracht.
Im Moment wieder Entzug. Wir reden viel. Anders wie sonst. Und jetzt kann ich sagen - es ist DEINE Entscheidung. Mach weiter oder setzt dem ein Ende. Weitermachen wird ohne uns sein. Was keine Drohung ist, so daß er sich gezwungen fühlen brauch es für uns zu tun. Für sich SELBST.
Und ich für mich / uns.
Ob dir das jetzt überhaupt etwas bringt? Hoffe du kannst dir etwas für DICH dabei rausziehen.

Lieber Gruß

Underground

Guten Abend ihr LIEBEN,

Danke für eure Unterstützung!
Leider durfte ich bei den AA´s nicht mit dabei sein. Musste zu den Al-Anon´s.
Wir waren in einer anderen Gruppe, wie zu der ich eigentlich gehen. Viel weniger an Besuchern. Aber es war dennoch gut.
Heute morgen ging es mir nicht gut. War niedergeschlagen.
Es ist soweit alles gut. Nach wie vor kein Streit. Er bemüht sich. Ist schon den ganzen Tag unterwegs.
Die Geschirrspülmaschine ist kaputt gegangen. Meine Küche war Land unter sozusagen. Ein Haufen Arbeit für Nichts.
Er ist zu sich heimgefahren. Seine Wertsachen holen und für mich eine Geschirrspülmaschine. *lach Bin mal gespannt.
Ich habe mir vorgenommen heute einen ruhigen Abend zu machen und ENDLICH mal Film zu kucken. Zum lesen bin ich immer noch nicht gekommen. Möchte es endlich mal in Angriff nehmen.
Werd jetzt meine Arbeit hier zu Ende machen und dann ruft die Couch.

Habt einen wunderschönen Abend.

Bis bald

Underground

Heute war nicht so ein guter Tag.
Hab mich viel zu sehr von seinem Zustand beeinflussen lassen.
Bin kaputt heute.
Hoffe morgen wird es wieder besser.

Einen schönen Abend da draussen