Hallo,
ich bin momentan ziemlich angeschlagen, bin auch seit langem ziemlich erkältet. Da komme ich wieder zu einigen Erkenntnissen, krank sein... Ich habe es mir seit Jahren nicht zugestanden krank zu sein und auch jetzt schreit wieder das schlechte Gewissen in mir. Du musst das und das erledigen und darfst nicht krank sein. Ich habe mich nie um mich gekümmert, immer nach dem Motto das wird schon wieder...
Ich fühlte mich zeitweise so erschöpft, dass ich keine Kraft mehr hatte mich um meine Pflichten, wie Schule etc. zu kümmern, habe dies immer wieder vernachlässigt, habe mich selbst immer wieder vernachlässigt.
Es ist nicht wichtig, was ich denke und fühle, ich muss für sie da sein, denn sie muss ihre Sorgen abladen, denn ihr ging es immer schlechter wie mir... Sie war ein gebrochener schwacher Mensch und doch konnte sie mich von klein auf manipulieren. Ich war ihre Marionette die sie benutzt hat um selber am Leben zu bleiben.
Ich sollte das Leben führen das sie selber nicht in der Lage war zu leben. Ich sollte ihre Träume und Wünsche leben, aber ich durft nicht vergessen das ich sie im Schlepptau hatte. Sie hat an mir gehangen, mir ihre Geschichten erzählt...PFUI ich wollte sie nicht hören, dass ist doch nicht meines... Das hat sie nicht interessiert und ich habe geschwiegen und brav zugehört, ich habe ein Lob oder Danke gehört, nein, denn ich war nie gut genug.. Es gab immer wieder Dinge die besser sein konnten, die ich vermasselt habe und an denen ich ganz allein Schuld war...
Ich, ich bin Schuld an ihrem Leben...
Immer brav hinten anstellen und auf Anweisungen warten, wenn alles gut läuft braucht mich keiner, dann bin ich eine Belastung...
Wenn ich geschrien und geweint habe, aus lauter Verzweiflung hatte sie Angst vor mir, denn ich bin unberechenbar und unkontrolliert...
ICH?
Ich kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn jemand lügt, jammert und sein Leben nicht in den Griff bekommt, ständig anderen die Verantwortung aufdrückt... Ich mag das nicht, ich mag solche Menschen nicht, aber gerade die ziehe ich magisch an.
Sie erzählen was sie vorhaben, spannende Geschichten, wie andere ihr Leben beeinflussen und sie ja nur immer Opfer sind, aber ändern wollen sie nichts, ist ja einfacher immer hinter anderen zu verstecken.
Da kommt die Wut, die mir all die Jahre die Kraft gibt weiter zu Leben, doch alles zu schaffen was ich mir vornehme, mein Studium.
Ich stelle alles hinten an, denn ich weiß ich kann es schaffen.
Meine Oma hat meine Schwester um einen Gefallen gebeten, diese lässt sich bei mir aus, weil sie immer alles machen muss... sie sagt brav ja und kotzt sich hintenrum aus, wie typisch und wie sehr ich dieses verachte, ich hasse sowas... Ich hatte die ganze Zeit schon ein schlechtes Gefühl, denn ich wusste genau, sie wird mich wieder um Hilfe bitten, wie immer, sie weiß ich kann ihr keinen Wunsch abschlagen und bittet mich darum... Ich habe Albträume deswegen und es war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal von ihr ausgesprochen... Was sage ich natürlich ja klar ich mach das schon, war nicht sie die, die gesagt hatte sie kümmert sich darum, sie macht es natürlich nicht, sie gibt es an mich weiter und ich nehme es dankend an... und könnte kotzen...
Immer wieder die selben Schemen, immer wieder der gleiche Ablauf, so ist das in unserer Familie, einer gibt es an den anderen weiter und jeder jammert, weil er ja überfordert ist und gibt es an den nächsten weiter... Keiner kann offen aussprechen das er keine Lust hat...
Ich habe mir so fest vergenommen das zu ändern und bin dann so überrumpelt in diesem Moment, dass ich doch einfach ohne zu überlegen ja sage und alles annehme...
Aber ich werde es jetzt auch weiter geben, denn ich bin krank und habe keine Lust, mich wieder zu ignorieren, damit ich kein schlechtes Gewissen anderen gegenüber haben muss, dieser kleine Teufel in meinem Ohr, der mir immer wieder sagen will was ich tun muss um andere nicht zu enttäuschen und zu verletzen...
Wo bleibe ich dabei kleiner Teufel?
Liebe Grüße Tinka