Beiträge von tinka25

    Hallo liebe Linde,

    danke, schön das da jemand da ist, tut gut zu hören :) und für deine ermutigenden und lieben Worte.
    Ich habe wohl einiges zu lernen, aber mehr und mehr macht es mir nicht nur Angst sondern auch Freude.
    Achte mehr und mehr auf meinen Körper und bin echt erstaunt wie sehr ich es die letzten Jahre geschafft habe, jedes Gefühl abzustellen, zu ignorieren... Ich habe kaum ein Gefühl dafür was mir gut tut und was nicht, echt komisch...
    Ganz liebe Grüße Tinka

    Hallo!
    Mehr und mehr versuche ich sanfter zu mir zu werden. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich die ganzen Jahre immer nur mich selber bekämpft habe, ich habe alles vermeintlich schlechte an mir gesehen und versucht dies zu ändern. Ich war immer nur hart und lieblos zu mir selber. Es ist schwer, erst einmal liebevoller zu sich selber zu sein, weil ich selber nie realisiert habe, wie ich bin.
    Das ist falsch, dass muss ich ändern, mit dem bin ich nicht zufrieden... Was hat es aus mir gemacht, eine nörgelnde Zicke... Ich wollte von anderen Bestätigung und Liebe, aber ich selber fand mich einfach nie richtig.
    Ich war immer auf der Flucht, immer mit dem Drang etwas zu ändern, ich hatte immer das Gefühl, wenn ich das und das ändere wird es besser, dann geht es mir besser.
    Ich bleibe stehen und arbeite an mir, mit mir zusammen... Es braucht Zeit und die muss ich mir einfach nehmen und zugestehen, denn was habe ich mit meinem Verhalten erreicht, nichts ausser Unzufriedenheit...
    Ich musste mich immer anpassen, dachte ich, dann habe ich mich zurückgezogen, denn ich merkte ich fühle mich nicht wohl.
    Es kommt mir vor wie bei "Alice im Wunderland" ich muss durch ein Labyrinth und ich sehe keinen klaren Weg, alles ist verschwommen... Ich muss erst mal alle Sinne schärfen und meinen Weg finden.
    Da ist dieser dicke schwere Klumpen an meinem Bein, der Stolz, der mir immer wieder sagt, was ich tun muss, nur keine Schwäche anderen gegenüber zulassen, immer überlegen fühlen, nach und nach muss der ab von meinem Bein, weg damit...
    Dieses schlechte Gewissen, immer wie gewohnt handeln, ständig putzen... immer nur zu tun und nicht mal einfach nur sein...
    Und doch bin ich dann einfach nur erschöpft und bekomme gar nichts auf die Reihe.
    Ich mache sehr viel Sport, kann mehr und mehr mich selber spüren, aber immer noch nicht ganz...
    Ich wünsche mir einfach mal klar zu sehen...
    Liebe Grüße Tinka

    Hallo wapijo,

    ich bin auch noch nicht lange in diesem Forum, aber ich konnte und kann auch einiges daraus ziehen.
    Es tut einfach gut, sich alles von der Seele schreiben zu können und zu lesen wie es anderen geht und wie diese ihr Leben meistern.
    Die Geschichte mit deiner Mutter tut mir leid und ich kann deine Angst gut nachvollziehen. Wie du bereits gut erkannt hast, kannst du ihr leider nicht helfen, sie muss es selbst wollen.
    Wenn die Anspannung in mir zu groß wird, hilft es mir hier zu lesen oder zu schreiben, ein gutes Buch zu lesen oder Sport und Entspannungsübungen zu machen.

    Ganz liebe Grüße Tinka

    Liebe Riona,

    dass stimmt, in diesem Moment kommt einfach oft zu viel hoch, so dass man nicht mehr das sagen kann was man eigentlich wollte.
    Desahalb schreibe ich alles in Briefen auf, da kann keiner dazwischen reden und ich kann alles ausdrücken was ich zu sagen habe und es für mich selber sortieren.
    Das mit meinem Freund kenne ich auch. Ich bin allerdings die, die cholerisch reagiert. Kann es immer mal wieder nicht lassen, dass ich ihm sagen möchte was er zu tun hat. Ich möchte immer die Kontrolle haben. Ich beobachte mehr und mehr mein Verhalten, wenn ich wütend, aggressiv und teilweise ungerecht werde und versuche wirklich in dem Moment wieder klar zu werden, denn meistens vermiest es mir den ganzen Tag ohne wirklichen Grund.
    Ich habe mich immer und immer wieder selbst damit verletzt, indem ich einfach völlig ausgerastet bin und meinen Freund als Gegner gesehen habe. Ich habe ihm unbewusst immer eine böse Absicht unterstellt, mit allem was er tut und wie er sich verhält und wollte nur Rache für sein Verhalten.
    Hört sich echt hart an, aber es war mir lange nicht bewusst und es steckte auch von mir keine böse Absicht dahinter.
    Es ist ein Teufelskreis, der einen immer und immer wieder selber veletzt und keinen Schritt weiter bringt. Umso mehr ich mich mit mir und meinen Gefühlen beschäfige, umso mehr kann ich auf ihn zugehen und ich lerne langsam ihm zu vertrauen.
    Ich kann nur mein eigenes fühlen und denken beeinflussen und nicht das eines anderen. Ich bin verantwortlich dafür das ich glücklich und zufrieden bin und kein anderer! Das sage ich mir immer wieder und ich arbeite jeden Tag an mir...

    Liebe Grüße Tinka

    Liebe Misskatheshi,

    wenn man es so sieht, ist es sicherlich erbärmlich. Was man aber nicht vergessen darf, dass auch Kinder aus nicht Alkoholiker Familien oft ähnliche Probleme haben.
    Der Grund dafür liegt daran, dass wir alle verletzte Kinder sind. Es ist traurig mit anzusehen, wie Menschen zum Alkohol greifen um ihre Leere zu füllen, andere greifen zu Nikotin, Essen... Was du nicht vergessen darfst, ist das es kein Mensch einfach so machen wird.
    Du sagst du hast sonst keine Probleme, außer deine Mutter, dachte ich auch lange. Es ist schmerzhaft und macht einen wütend, zu sehen was mit den Eltern passiert, dass sie zu anderen Menschen werden. Es hilft uns aber leider nicht weiter wenn wir uns hier darüber auslassen.
    Die Wut muss sein, aber man sollte lernen, diese für sich selbst zu nutzen. Ich persönlich suche hier Rat, wie man sich selber stärken kann und sein eigenes Leben gestalten kann. Es geht nicht mehr um meine Mutter, sondern um mich.
    Ich kann wie gesagt alles nachvollziehen, aber es bringt dich keinen Schritt weiter die Verantwortung für das Glück in deinem Leben an deine Mutter abzugeben. DU musst dein Leben gestalten und darfst es nicht von einem anderen Menschen abhängig machen.
    Was erwartest du dir davon, dass sich deine Mutter entschuldigt? Denkst du wirklich mit einer Entschuldigung ist alles getan und es geht dir besser?
    Glaub mir, es wird nichts ändern, vielleicht in diesem Moment, aber auf Dauer nicht.
    Hier möchte dir keiner was schlechtes und keiner möchte dir was unterstellen, aber es ist klar, du möchtest hier über deine Mutter diskutieren und wie sch... sie ist, dass soll hier einfach nicht das Thema werden, denn es geht um DICH!
    Diesen Stempel, denn drückst du dir selber auf, die Menschen die hier schreiben, haben für mich keinen Stempel auf der Stirn, es sind starke Persönlichkeiten, die vielleicht mehr Feingefühl haben und tiefgründiger sind als andere, aber das muss nicht unbedingt von Nachteil sein.
    Betrachte die ganze Sache vielleicht mit ein bisschen Abstand.
    Liebe Grüße Tinka

    Hallo,
    ich bin momentan ziemlich angeschlagen, bin auch seit langem ziemlich erkältet. Da komme ich wieder zu einigen Erkenntnissen, krank sein... Ich habe es mir seit Jahren nicht zugestanden krank zu sein und auch jetzt schreit wieder das schlechte Gewissen in mir. Du musst das und das erledigen und darfst nicht krank sein. Ich habe mich nie um mich gekümmert, immer nach dem Motto das wird schon wieder...
    Ich fühlte mich zeitweise so erschöpft, dass ich keine Kraft mehr hatte mich um meine Pflichten, wie Schule etc. zu kümmern, habe dies immer wieder vernachlässigt, habe mich selbst immer wieder vernachlässigt.
    Es ist nicht wichtig, was ich denke und fühle, ich muss für sie da sein, denn sie muss ihre Sorgen abladen, denn ihr ging es immer schlechter wie mir... Sie war ein gebrochener schwacher Mensch und doch konnte sie mich von klein auf manipulieren. Ich war ihre Marionette die sie benutzt hat um selber am Leben zu bleiben.
    Ich sollte das Leben führen das sie selber nicht in der Lage war zu leben. Ich sollte ihre Träume und Wünsche leben, aber ich durft nicht vergessen das ich sie im Schlepptau hatte. Sie hat an mir gehangen, mir ihre Geschichten erzählt...PFUI ich wollte sie nicht hören, dass ist doch nicht meines... Das hat sie nicht interessiert und ich habe geschwiegen und brav zugehört, ich habe ein Lob oder Danke gehört, nein, denn ich war nie gut genug.. Es gab immer wieder Dinge die besser sein konnten, die ich vermasselt habe und an denen ich ganz allein Schuld war...
    Ich, ich bin Schuld an ihrem Leben...
    Immer brav hinten anstellen und auf Anweisungen warten, wenn alles gut läuft braucht mich keiner, dann bin ich eine Belastung...
    Wenn ich geschrien und geweint habe, aus lauter Verzweiflung hatte sie Angst vor mir, denn ich bin unberechenbar und unkontrolliert...
    ICH?
    Ich kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn jemand lügt, jammert und sein Leben nicht in den Griff bekommt, ständig anderen die Verantwortung aufdrückt... Ich mag das nicht, ich mag solche Menschen nicht, aber gerade die ziehe ich magisch an.
    Sie erzählen was sie vorhaben, spannende Geschichten, wie andere ihr Leben beeinflussen und sie ja nur immer Opfer sind, aber ändern wollen sie nichts, ist ja einfacher immer hinter anderen zu verstecken.
    Da kommt die Wut, die mir all die Jahre die Kraft gibt weiter zu Leben, doch alles zu schaffen was ich mir vornehme, mein Studium.
    Ich stelle alles hinten an, denn ich weiß ich kann es schaffen.
    Meine Oma hat meine Schwester um einen Gefallen gebeten, diese lässt sich bei mir aus, weil sie immer alles machen muss... sie sagt brav ja und kotzt sich hintenrum aus, wie typisch und wie sehr ich dieses verachte, ich hasse sowas... Ich hatte die ganze Zeit schon ein schlechtes Gefühl, denn ich wusste genau, sie wird mich wieder um Hilfe bitten, wie immer, sie weiß ich kann ihr keinen Wunsch abschlagen und bittet mich darum... Ich habe Albträume deswegen und es war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal von ihr ausgesprochen... Was sage ich natürlich ja klar ich mach das schon, war nicht sie die, die gesagt hatte sie kümmert sich darum, sie macht es natürlich nicht, sie gibt es an mich weiter und ich nehme es dankend an... und könnte kotzen...
    Immer wieder die selben Schemen, immer wieder der gleiche Ablauf, so ist das in unserer Familie, einer gibt es an den anderen weiter und jeder jammert, weil er ja überfordert ist und gibt es an den nächsten weiter... Keiner kann offen aussprechen das er keine Lust hat...
    Ich habe mir so fest vergenommen das zu ändern und bin dann so überrumpelt in diesem Moment, dass ich doch einfach ohne zu überlegen ja sage und alles annehme...
    Aber ich werde es jetzt auch weiter geben, denn ich bin krank und habe keine Lust, mich wieder zu ignorieren, damit ich kein schlechtes Gewissen anderen gegenüber haben muss, dieser kleine Teufel in meinem Ohr, der mir immer wieder sagen will was ich tun muss um andere nicht zu enttäuschen und zu verletzen...
    Wo bleibe ich dabei kleiner Teufel?
    Liebe Grüße Tinka

    Hallo,

    ich möchte erstmal "Frohe Ostern" wünschen.

    Ich bin heute aufgewühlt und sehr traurig. Ich hatte letzte Nacht einen schlimmen Albtraum bezüglich meiner Mutter, es ging um das wie sie mich bei anderen schlecht gemacht hat, im betrunkenen Zustand, es war einfach so schrecklich genau diese Situation zu spüren und das ich dabei völlig hilflos war. Was sollte ich zu den anderen sagen? Nehmt meine Mutter nicht ernst, sie ist Alkoholikerin und sie hätte wieder einen oben drauf gesetzt und mich absolut lächerlich gemacht...
    Stehe ich im Kampf mit ihr, ich will alles vertuschen und sie trug das Geheimnis nach außen?
    Das absolut schlimmste für mich war, wenn es andere mitbekommen haben. Jeder hat immer nur gesehen, was ich für eine liebe Mama habe, ich wollte diese Illusion nicht zerstören...
    Ich dachte ich habe alles im Griff und jetzt kommt einiges an die Oberfläche...

    Liebe Grüße Tinka

    Hallo Riona,

    ich denke auch, dass es einfach das Problem bei mir war, dass ich in diesen Situationen irgendwann meine Gefühle abgestellt habe, dass heisst ich konnte ausser Verzweiflung, Wut und Trauer gar nichts mehr fühlen. Wenn ich mich verletzt fühle, reagiere ich auch heute oft einfach aggressiv.
    Ich glaube aber auch bei mir dauert es eine Zeit, damit ich mich selber besser verstehen kann, mich selber kennen zu lernen und meine Bedürfnisse zu spüren, ich glaube erst dann werde ich in der Lage sein, anderen zu sagen wie es mir geht.
    Finde es schön, dass die deine Gefühle in solchen Momenten genau ausdrücken kannst, wenigstens hier ;)
    Ich persönlich spüre seit langem in diesen Momenten nur noch Wut und Verachtung und nicht mehr mich selbst.
    Ganz liebe Grüße Tinka

    Hallo misskatheshi,
    du schreibst ja das deine Mutter nüchtern noch boshafter ist als betrunken, warum soll sie dann aufhören?
    Wenn sie grundsätzlich boshaft ist, wäre ich persönlich nie mit ihr in ein Haus gezogen.
    Ich muss sagen, meine Mutter ist nüchtern ein absolut liebevoller Mensch, dass macht mir das Ganze schwer, denn ich verliere diesen Menschen an den Alkohol.
    Meiner Meinung nach kann jeder nur aus seiner Sicht schreiben, sie sehen ja deine nicht, dass kann man annehmen und seine Schlüsse ziehen oder man sagt einfach nein, so ist es bei mir nicht.
    Da du dich so angegriffen fühlst, haben es einige hier wohl auf den Punkt getroffen...
    Meine Sicht :)
    Liebe Grüße Tinka

    Liebe Mella,
    ja, meine Therapie zahlt die Krankenkasse. Für mich ist es kein harter Weg, ich kann selber bestimmen was ich sagen will, über was ich reden will und das ist ein gutes Gefühl. Ich bin froh das ich die Chance habe, denn am Ende werde ich belohnt ;). Nein Quatsch, es ist sicherlich nicht leicht sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, aber ich habe jetzt einen Vorteil, ich bin erwachsen und dieser Situation nicht hilflos ausgeliefert.
    Ich kann dir nur den Tipp geben, kümmere dich um DICH, du wirst sehen, dass kann auch richtig Spaß machen und du hast einen positiven Nebenefekt, du hast weniger Zeit dich um andere zu kümmer (sprich deinen Vater).
    Ich muss auch hart an mir arbeiten und ich merke auch immer noch wie sehr das Befinden meiner Mutter Auswirkungen auf mich hat, aber ich ziehe mehr und mehr Grenzen. Mir hat es sehr geholfen mit ihr darüber zu sehen und auch sie konnte daraus lernen (soll jetzt keine Versuchung werden, das für deinen Vater zu tun). Sie kann verstehen was in mir vorgeht, dass ich darunter leide, dass sie mich verletzt.
    Du hast Angst das dein Vater wieder anfangen könnte zu trinken, deswegen? Sag mal ehrlich, wenn er deshalb zu trinken anfängt, wollte er dann wirklich was ändern? Er trinkt nicht wegen dir oder sonst jemanden, habe ich auch lange nicht verstehen können, ich dachte ich müsste meiner Mutter alles abnehmen, bloß keine Belastung, immer gut zureden, ich habe mir den Mund fusslig geredet, aber sie hat trotzdem getrunken, sie hat immer einen Grund gefunden, wenn nicht hat sie einen gesucht. Wenn er aufhören will, dann tut er es, wenn er trinken will tut er es auch.
    Wie willst du das in Zukunft machen? Du kannst nicht 24 Stunden bei ihm bleiben und dich um ihn kümmern, es werden immer wieder Schwierigkeiten auf ihn zukommen, aber er selbst muss lernen sich darum zu kümmern, denn nur so bekommt er auch seine Bestätigung für sich.
    Es ist kein leichter Weg, denn das alte Verhalten sitzt tief, aber jeder Tag bietet die Chance etwas neues zu wagen.
    Liebe Grüße Tinka

    Hallo ihr zwei,

    danke, für eure Antworten. Es ist einfach so unbewusst in mir, habe auch mehr und mehr das Gefühl das alle Menschen in meiner Umgebung einen Knacks haben. Irgendwie sehr viel negatives, ich frage mich langsam ob es an mir liegt?
    Sind auf dieser Welt nur noch Ignoraten, die selber ein trostloses Leben führen und auch noch so tun als hätten sie Spaß? Jedes Wochenende weggehen nur um einen Grund zu haben sich zu betrinken?
    Ich möchte wirklich kein Spießer werden, aber ich habe keine Lust mehr auf dieses Spiel.
    Liebe Lavendula, du hast eine wahrsinnig tolle Art zu schreiben, dein Innerstes aufzuschreiben.
    Ich kann vieles für mich erkennen.
    Mit meinem Freund, bin ich seit 7 Jahren zusammen, er macht alles für mich, ist immer für mich da, aber ich fühle mich trotzdem einfach oft einsam.
    Ich rede mit ihm und mir kommt es vor als würde ich gegen eine Wand reden. Wie kann ein Mensch nur so wenig Einfühlungsvermögen haben?
    Er weiß alles von mir, aber er reagiert immer anders als ich mir das wünschen würde.
    Ich möchte mit ihm reden, er muss erst das und das und das machen oder er schläft. Oh ja, dieser Mensch schläft soviel, er verschläft wahrscheinlich noch sein ganzes Leben.
    Ich muss ihm alles tausend mal erklären, bis er endlich versteht was ich meine. Er sieht die Dinge nicht, die zu tun sind, ich muss ihm alles sagen.
    Wieso wird immer von mir erwartet, dass ich weiß was zu tun ist, dass ich zuverlässig bin, dass ich es erledige, dass ich mich darum kümmere?
    Und letztendlich frage ich mich doch nur, warum ich das nicht annehmen kann, was er mir gibt, dass er da ist, wenn ich ihn brauche, dass er mir zuhört? Warum ist es so schwer für mich ihm einfach zu sagen das er mich mit seinem Verhalten verletzt, dass ich auch mit manchem überfordert bin. Wieso schreie ich dann rum und mache ihm Vorwürfe, statt einfach zu sagen wie ich mich fühle. Warum kann ich andere Menschen nicht aktzeptieren wie sie sind? Wieso möchte ich unbewusst andere ändern?
    Sorry, viele Fragen, aber es tut gut sie mal einfach "rauszuschreiben"
    Liebe Grüße Tinka

    Hallo Riona,
    ich muss sagen bei mir ist es genau das Gegenteil, ich bin immer total ausgerastet und habe meiner Mutter alles an den Kopf geschmissen, wenn sie betrunken war. Ich zweifle im Moment daran das es der richtige Weg ist, dadurch war ich von Wut erfüllt und habe das Gefühl für mich verloren. Mit allem habe ich mich selbst am Meisten verletzt.
    Ich habe alles gemacht nur um SIE zu ändern, aber ich habe mich dabei verloren.
    Was mein Problem war (ist), über meine Gefühle zu sprechen, zu sagen wie es mir dabei geht, wie ich mich fühle. Ich habe vieles ausgesprochen, mich gewundert, warum keiner mich versteht, aber ich habe mich nie getraut zu sagen, was mich wirklich bewegt hat, denn das habe ich nie gelernt. Ich versuche jetzt mehr auf mich zu hören, ist nicht leicht, denn die Stimme ist ganz leise :), aber ich nehme sie wahr. Ich zweifle immer wieder an mir, aber ich gebe nicht auf.
    Liebe Grüße Tinka

    Hallo Mella,
    ich mache eine Verhaltenstherapie, bin schon länger in Behandlung, anfänglich wegen meiner Essstörung stationär und jetzt ambulant. Ich erfülle bzw. erfüllte auch die Kriterien der Co-Abhängigkeit.
    Ich muss sagen, dass ich dein Verhalten absolut nachvollziehen kann, dass du deinem Papa helfen willst, bei Dingen die er im Moment nicht selber regeln kann. Ich finde es schwierig, immer konkret zu sagen, "die müssen es selber hinkriegen". Was die Sucht angeht, stimme ich dem absolut zu, aber jeder braucht mal Hilfe und das er im Moment aufgrund seines Klinikaufenthalts nichts tuen kann, ist nachzuvollziehen. Es sollte einfach nicht die Regel sein, dass er alles gegen die Wand fährt, denn DU regelst das schon wieder...
    Ich finde du solltest klar abgrenzen, wenn es dir zu viel wird. Ich denke es ist kein Verbrechen, wenn du deinem Vater was abnimmst, aber wenn es auf deine Kosten geht, solltest du ehrlich zu ihm sein und sagen das es dir zu viel wird.
    Dein Vater kann es ja sonst auch nicht wissen, wie es dir dabei geht.
    Wie hier bereits gesagt, hör auf dich und versuch auch deinem Vater gegenüber ehrlich zu sein, denn du hilfst ihm nicht, wenn du die Starke spielst und selber kaputt gehst.
    Liebe Grüße Tinka

    Hallo,
    vor ein paar Wochen, wollte ich weinen, konnte aber nicht. Jetzt kommen die Tränen, ich kann weinen. Es kommt sovieles in mir hoch, die Vergangenheit... die Verletzungen... die Enttäuschungen und die Angst, wieder so verletzt zu werden. Ich bin schockiert über mich, die Tränen kommen und ich schaffe es sie abzustellen. Ich habe es wirklich antrainiert meine Gefühle abzustellen, aber die Trauer bleibt, zumindest im Moment. Ich fühle mich schlecht, ich fühle mich unwohl und ganz weit unten und zum ersten Mal bin ich froh darüber.
    Es tut mir gut, mir die Dinge anzusehen, ich merke ich muss daran arbeiten, die Vergangenheit noch einmal durchleben, um endlich bei mir anzukommen. Ich möchte nicht weiter alles überspielen, dass habe ich immer getan.
    Liebe Grüße Tinka

    Hallo Mella,
    ich durchlebe im Moment ähnliches wie du, meine Mutter ist auch trocken, Vertrauen meinerseits ist gleich Null und ich will sie auch nicht im Stich lassen, denn ich hänge wahrsinnig an ihr und es gibt schöne Zeiten, die ich nicht missen möchte. Ich bin schon lange in Therapie und muss sagen, dass diese mir sehr hilft. Ich kann nur sagen, dass mit dem die Eltern aus der Sch... ziehen, kenne ich und ich werde aber in dieser Hinsicht zunehmend härter. Ich kann meiner Mutter nicht helfen, dass kann sie nur selber und auch bei deinem Vater ist es so, er kann sich nur selber helfen. Wenn die ganze Sache in der Privatinsolvenz endet, dann sicher nicht wegen dir, dein Vater hat die Schulden gemacht und sich anscheinend nicht um seine Finanzen gekümmert, dass ist nicht dein Problem. Ich finde es sowieso schon Klasse, dass du dich darum kümmerst, damit er seine Entgiftung machen kann. Setze dich nicht unter Druck, ich weiß leichter gesagt als getan, aber ich spreche aus Erfahrung, wenn du selber kaputt gehst, womöglich deine Beziehung daran zerbricht, dann ist keinem geholfen. Denk an erster Stelle an dich und wenn es dir zu viel ist, dann lass die ganze Sache. Ich weiß wieviel Herzschmerz daran hängt, aber ich merke auch bei meiner Mutter, dass ist eine Sucht, die verändert sie, ich kann nichts tun.
    Sicherlich gibt es auch in der Klinik Ansprechpartner für deinen Vater, die ihm auch in finanzieller Hinsicht helfen können, die sich auskennen oder einen Schuldnerberater für ihn finden. Eingestehen das es einem zu viel ist, ist keine Niederlage, sondern ein Sieg...
    Ich wünsche dir alles Liebe Tinka

    Hallo clueless,
    deine Geschichte kommt mir ziemlich bekannt vor. Meine Mutter hat anfänglich "auch nur" alle heiligen Zeiten mal was getrunken. Dann Mal am Wochenende... Aber mir ist das von Anfang an spanisch vorgekommen, sie trank, nicht aus Spass sondern aus Kummer. Sie hat nie unter der Woche getrunken, aber als ich sie darauf angesprochen habe, sie soll bitte den Alkohol weglassen, wurde sie aggressiv. Sie hat auch jahrelang nichts davon hören wollen, dass sie Alkoholikerin ist, auch vor anderen hat sie und auch andere mich dargestellt, als würde ich übertreiben und keiner wollte es glauben. Ich wusste das ich Recht habe, aber dachte auch das ich vielleicht übertreibe oder "irre" bin.
    Wenn du für dich mit ihr darüber reden willst, denn anscheinend würdest du das gern, würde ich das machen. Vertraue deinen Gefühlen, denn so falsch sind die nicht.
    Ich muss auch sagen, dass ich ein sehr komisches Verhältnis zu Alkohol habe, ich habe sehr großen Respekt davor, denn wie bereits hier gesagt, wir kennen die Folgen dieser Sucht.
    Ganz liebe Grüße Tinka

    Hallo ihr zwei,
    ich finde mich auch nie wirklich wohl in meiner Haut, fühle mich immer zu dick (weiß auch das ich das nicht bin, aber ich fühle mich so). Meine Haare gefallen mir auch selten ;), aber die haben genug gelitten, lass sie zur Zeit in Ruhe. Aber auch mit Klamotten, hab ich einen ziemlichen Tick. Versuche irgendwie nach außen alles perfekt zu halten, damit keiner sieht, wie es in mir aussieht. Ich habe auch einen besten Freund, der inzwischen mein Freund ist. Komisch, aber ihm vertraue ich, aber er ist auch einer der Wenigen. Mir ist es oft zu anstrengend, mich mit Leuten zu treffen, kann schwer neue Kontakte knüpfen. Hat sicherlich was mit vertrauen zu tun. Auch ein Punkt, den ich bei mir merke ist die Scham, die hinter meiner Geschichte steckt, irgendwie schäme ich mich vor anderen, weil bei mir was nicht passt... Andere könnten das merken...
    Liebe Grüße Tinka

    Hallo Riona,
    natürlich darfst su fragen;), ich gebe sie ihr, habe dann irgendwie das Gefühl es los zu sein. Ich schreibe aber auch für mich selbst einiges auf, um mir besser über mich klar zu werden. Wird dann irgendwie deutlicher.

    Noch etwas fällt mir hierzu ein, wegen unseren Vätern. Ich habe das auch lange mit mir rumgetragen, dass er sich nicht für mich interessiert und ich kaum Kontakt zu ihm habe. Habe mich einige Zeit mit meinem Vater beschäftigt, denn Erinnerungen an ihn und die Gefühle ihm gegenüber. Da wurde es mir bewusst, er hat mich immer wieder zu tiefst verletzt, ich war nie gut genug, konnte nie was richtig machen... Ich mochte seine Gegenwart eigentlich nie, er ist ein Koleriker und hat mich immer wieder angeschrien und vor anderen blossgestellt. Er war nie der liebevolle und mitfühlende Vater, denn ich mir gewünscht hätte (er trinkt keinen Alkohol;)). Ich liebe ihn und es gibt auch gute Seiten an ihm, aber eine wirkliche Bereicherung ist er nicht. Es macht mich nicht mehr traurig, dass wir so wenig Kontakt haben, er lebt sein Leben und ich meines, ihm geht es gut und das freut mich für ihn.
    Ich frage mich nicht mehr, ob ich es nicht wert bin, dass er sich um mich bemüht...Ich frage mich, will ich überhaupt den Kontakt zu ihm? Und es macht mich nicht mehr traurig, denn ich brauche ihn nicht.
    Liebe Grüße an euch zwei Tinka

    Hallo ex-unbeschwert,
    ich kann so ziemlich alles in deinem Beitrag nachvollziehen. Angefangen von meinen Schwiegereltern ;), bis hin zu den Gefühlen deiner Mutter und Freunden gegenüber.
    Ich fühle mich auch wie ein Aschenputtel, als würde meine Freunde sich nur für sich interessieren und mein Vater hat eine neue Familie und kann mich nicht brauchen.
    ABER, ich für mich merke langsam, dass vieles, wie Menschen zu mir sind oder ich mich fühle, ganz allein an mir liegt. Das mit dem LOSLASSEN ist auch nach wie vor ein schwieriges Thema für mich, reden kann ich leicht, aber umsetzen, muss ich üben;).
    Es ist für mich auch ein schmerzender Gedanke, an meine Mama, so verzweifelt und allein, sich selber zu Grunde richtend. Ich habe einige Beiträge von Skye gelesen und kann einiges für mich daraus ziehen. Ich habe angefangen ihr keine Vorwürfe mehr zu machen, ich rede nicht mehr auf sie ein, denn es kostet mich endlos Kraft und bringt nichts. Ich hatte oft so eine Wut, wollte sie schütteln und sagen "Wach auch, kapier es doch endlich, du machst dich selber kaputt, du machst dir doch deine Probleme selber, steigerst dich in Dinge rein, hälst an deinem Kummer fest..." und doch war diese Wut nur da, weil ich sie liebe und es mich verletzt, wenn es ihr schlecht geht.
    Jetzt habe ich meine Sichtweise geändert, ich denke mir, es ist schlimm sie so verletzt zu sehen, aber ich schimpfe auch noch auf sie ein und mache mich selbst kaputt. Mit jedem schlechten Gefühl meiner Mutter gegenüber verletzte ich mich selbst. Ich schreibe alles in Briefe, was mich verletzt hat, wie es mir in manchen Situationen ging und wie ich mich gefühlt habe. Das hilft mir, langsam zu mir zurück zu finden, nicht nur Wut zu empfinden, denn dahinter steckt einfach so viel Verzweiflung und Hilflosigkeit, einfach nichts tun zu können.
    Ich habe mich lange selbst ignoriert und wie sollen andere mich "sehen", wenn ich es selbst nicht tue. Ich habe mich selber runter gemacht, ich war nie gut genug und konnte doch alles am besten.
    Ich habe meine Gefühle nicht wahr genommen, wie solllten es andere tun.
    Hinter meiner Mauer steckt auch ein einsames, verlassenes kleines Kind, dass tief verletzt ist, aber das ist jetzt erwachsen und kann zum Glück dafür sorgen, dass es ihm gut geht. Ich merke umso mehr ich mich auf mich konzentriere, überlege, was will ich, was empfinde ich, was ist mir wichtig, was fühle ich, was brauche ich in diesem Moment, was nervt mich..., umso weniger Zeit habe ich, mich um meine Mutter zu kümmern.
    Tut mir leid, wegen dem langen Text :)
    Und eine Sorge kann ich dir nehmen, du bist nicht allein, du hast DICH und kannst dir auch hier deine Sorgen und Gefühle von der Seele schreiben.
    Liebe Grüße Tinka

    Hallo Skye,
    danke, bin jetzt platt;), du hast es genau getroffen. Ich habe gestern Abend ziemlich lang, genau darüber, nachgedacht. Ich hatte einen Freund, der nahm Drogen und wollte "mir zu Liebe" damit aufhören, dass war so ein schlimmes, erdrückendes und beengendes Gefühl, dass ich ihn nach seinem Entzug, nie wieder sehen wollte. Habe die Beziehung beendet und war froh von ihm weg zu sein. Es stellt eine so hohe Anforderung an einen, dieser kann man gar nicht gewachsen sein...
    Vielen Dank, muss jetzt schmunzeln ;)...
    Liebe Grüße Tinka