Beiträge von zauberstein

    Hallo Honest,

    ich habe so eine Situation wie du sie gerade erlebst noch nicht erlebt. Es hat mich sehr berührt und ich wollte dir einfach zeigen das du gehört und verstanden wirst.

    Du fragst ob man unbeschadet da raus kommt, ich denke nein. Wir alle sind beschadet, auf die eine oder andere Art,das bleibt gar nicht aus.

    Wir müssen lernen das wir nicht verantwortlich sind, das wir nicht immer stark sein müssen, das wir nicht immer kämpfen müssen. Unsere Eltern sind so wie sie sind. Der Alkoholismus ist eine Krankheit die wir nicht in der Hand haben auch wenn wir es gerne verändern würden. Würdest du dir die gleichen Fragen stellen wenn dein Vater Krebs hätte? Es ist so wie es ist. Deshalb ist es nicht weniger schrecklich.

    Hast du Freunde, die dich unterstützen oder machst du eine Therapie? Hast du einen Rückhalt für dich? Es ist zu anstrengend als Kind der Halt der Eltern sein zu wollen.

    Zauberstein

    Hallo Sonnenschmetterling, hallo Stupsi,

    Sonnenschmetterling,
    du hast gefragt ob meine Eltern noch trinken, und wie ich mit ihnen umgehe.
    Mein Vater ist trocken seit ich 10 Jahre alt war. Aber er hat nie eine Therapie gemacht, in unserer Familie herrscht immer noch das gleiche kranke System, das empfinde ich als viel schlimmer als den Alkohol an sich. Mein Vater und meine Mutter bilden eine Art Symbiose und ich bin sowieso immer Schuld. Ich habe lange versucht meine Eltern zu ändern ihnen zu helfen, habe den Kontakt teilweise ganz abgebrochen.
    Als mein Vater mich jetzt wieder auf ganzer Linie beleidigt hat, habe ich das gemacht was ich mit jedem anderen auch tun würde. Früher gelang es ihm immer mich einzuschüchtern, ich habe mich wertlos gefühlt, später bin ich geflüchtet, vielleicht habe ich mich auch noch verteidigt. Aber noch nie habe ich verbal zurück angegriffen, das habe ich jetzt endlich getan- mit 44 Jahren-, so lange hat es gedauert.
    Daraufhin hat er sich nicht mehr gemeldet, denn damit kann er nicht umgehen.
    Als ich meiner Mutter von den Beleidigungen erzählte distanzierte sie sich und sie meinte das ginge sie nichts an. Ich sehe das anders, was mich als ihre Tochter belastet sollte eine Mutter immer etwas angehen. Außerdem hat das sie das kranke Familiensystem mit aufgebaut. Als ich ihr das schrieb kamen, weitere Vorwürfe, und dann nichts mehr.

    Meine Eltern haben den Kontakt abgebrochen, weil ich die Spielgeregeln verletzt habe.

    Stupsi ,
    du schreibst das einen die eigene Mutterrolle immer wieder mit der Mutter konfrontiert, das empfinde ich ganz genauso.
    Ich habe sehr oft reflektiert, warum konnte meine Mutter nicht anders handeln? Das hätte ich mir als Kind auch gewünscht! Ich habe darüber auch mit meiner Mutter gesprochen, die dann meinte ich müsse die Vergangenheit endlich ruhen lassen, damit wir eine Zukunft haben. Aber es war wie eine Art Daueraufstoßen von schlechten Erinnerungen. Außerdem war es nicht nur die Vergangenheit, als Kind war sie nicht für mich da. Aber als ich selbst Mutter war und Rat brauchte, Unterstützung brauchte, eine Mutter eben, war sie auch nicht da. Die Zukunft sah aus wie die Vergangenheit, wenn sie versuchte etwas wieder gut zu machen dann an meinem Sohn.

    Jetzt habe ich sehr viel geschrieben wenn ich einmal anfange könnte ich stundenlang schreiben. Es bewegt mich auch immer noch obwohl wir seit bald einem Jahr keinen Kontakt mehr haben.
    Bald hat meine Mutter wieder Geburtstag und mein Vater hat die letzten Jahre immer exakt eine Woche vor ihrem Geburtstag angerufen, und versucht die Familie für sie zu ordnen, wenn man das so sagen kann. Hoffe dieses Jahr vergeht der Tag ruhig, habe etwas Angst davor. Frage mich dann selber, warum eigentlich, er kann mir doch nichts mehr? Das weis meine Kopf aber mein Bauch kommt da nicht ganz mit. Kennt ihr das auch?

    Liebe Grüsse
    Zauberstein

    Hallo Sonnenschmetterling,

    ich bin 44 Jahre alt und habe immer versucht meine Eltern zu "erziehen" um ein normales Verhältnis aufzubauen. Ich habe auch zweimal den Kontakt zu ihnen abgebrochen weil ich es einfach nicht mehr ertragen konnte. Aber jedes mal wenn wir den Kontakt wieder aufgenommen haben, selbst mit Hilfe einer Mediation, sind wir an den gleichen Punkt gekommen. Aber jedes Mal hat es mich mehr verletzt.

    Ich denke das man im Leben vieles einfach akzeptieren muss. Zum Beispiel: Es lohnt sich auch nicht ewig von lockigen Haaren zu träumen, wenn ich aalglatte Haare habe. Man muss es einfach akzeptieren es macht mich nur fertig wenn ich ewig versuche es zu ändern, da es aussichtslos ist.

    Genauso ist es mit meinen Eltern, sie sind wie sie sind. Sie waren so bevor ich da war und ich werde sie nicht ändern. Ich kann nur sehen wie ich damit am besten klar komme.

    Über deinen Bruder schreibst du er will nicht weg. Du machst DIR Sorgen, für ihn ist es anscheinend nicht so schlimm sonst würde er es ändern, oder
    ist er minderjährig? Ansonsten ist es genau das gleiche, es ist sein Leben, seine Entscheidung, du kannst ihm deine Unterstützung anbieten, aber der Wunsch zur Veränderung muss von ihm kommen.

    Für mich war es sehr schwer das einzusehen, weil es ein Abschied von den eigenen Träumen, das doch noch alles gut werden kann, ist.

    Wünsche dir viel Kraft, hast du Unterstützung im Freundeskreis oder einen Partner?

    Liebe Grüsse
    Zauberstein

    Hallo wapijo,

    ich kann dein Problem gut verstehen. Auch mir stellte sich immer wieder die Frage, warum kommen bei mir noch immer die Probleme mit meiner Familie hinzu.

    Ich denke du solltest an DEINEM TAG tun was dir gut tut. Du und dein Mann stehen im Mittelpunkt und nicht deine Eltern und ihre Probleme.

    Ich selber habe ohne meinen Vater geheiratet. Für mich war es die richtige Entscheidung auch im Rückblick nach mittlerweile 16 Jahren. Es ist traurig genug das ich bei meiner Hochzeit ohne meinen Vater glücklich war. Aber das spiegelt nur unsere Beziehung, die leider keine ist. Wenn er da gewesen wäre und den tollen Vater gespielt hätte, hätte ich das nicht ertragen.

    Denke immer daran es ist dein Tag, den du hoffentlich nur einmal erlebst geniess ihn. Welche Entscheidung für dich die richtige ist kannst nur du entscheiden.

    Liebe Grüße
    Zauberstein

    Hallo Kata,
    finde es schon erstaunlich wie sehr ich mich und meine Probleme in deinem Test wiederfinde.

    Zitat

    sie will gar nix davon wissen, dass eben dieses aufwachsen zu meinen problemen geführt hat

    Das kenne ich nur zu gut. Auch den Satz, alle Eltern machen Fehler, auch du machst Fehler, du musst endlich aufhören von der Vergangenheit zu erzahlen. Ich denke sie will es nicht wissen, weil das ihr Schutz war, all die Jahre. So hat sie das Problem für sich gelöst, bloß nicht so genau hinschauen, alles schön reden. Meine Mutter hat sehr viel Aufmerksamkeit auf, den Haushalt, den Garten und andere Dinge gelegt, dann muss man sich den Rest nicht so genau ansehen. Das denke ich inzwischen ist ihre Überlebenstrategie, die werde ich nicht ändern. Wenn sie das täte müsste sie ihr ganzes Leben in Frage stellen, wo sie so weit gekommen ist, das wird sie nicht tun.

    [quote]am besten alles hinter uns lassen und so tun, als wäre alles super

    Auch diese Vorstellung teilen meine Eltern mit deinen. Ich habe schon zweimal nach Kontaktabbrüchen versucht diesen Weg zu gehen. Mit Hilfe einer professionellen Mediatorin haben wir Umgangsregeln festgelegt. Mein Vater kann sich aber nicht daran halten. Ich denke wir können MIT unseren Eltern die Vergangenheit nicht aufarbeiten, das lassen sie nicht zu. Auch für uns ist es wichtig die Vergangenheit mal ruhen zu lassen. Ich empfinde das oft wie ein Daueraufstoßen von negativen Erinnerungen und Emotionen, das tut uns auch nicht gut. Die Vergangenheit ist abgeschlossen. Es ist wie ein schlechtes Erlebnis, man kann daraus lernen. Aber unsere Eltern verweigern das.

    Aber wir können daraus lernen, für die Gegenwart und für die ZUKUNFT. Jetzt sind wir erwachsen und nicht mehr das hilflose Kind. Die Verhaltensweisen die wir in unserer Kindheit gelernt haben, können wir jetzt neu überdenken, und ändern , wenn wir es wollen.

    Das Problem ist das, wenn es nicht aufgearbeitet wird, die Probleme aus der Vergangenheit auch in der Gegenwart da sind. Deswegen kommt Vergangenes auch immer wieder auch. Wenn wir das dann unseren Eltern sagen, gehen die nur auf den Teil der Vergangenheit ein und sagen, wir sollen es ruhen lassen. Dabei geht es doch um die Gegenwart.

    Wenn meine Eltern nicht dazu lernen werden sie immer wieder meine Grenzen verletzten und mich überfordern, jetzt in der Gegenwart. Es ist an mir angemessen darauf zu reagieren in der Gegenwart. Denn die Vergangenheit ruhen zu lassen kann nicht heissen das gleiche Verhalten in der Gegenwart zu tolerieren. So hätten meine Eltern das gerne, am besten jeden Tag alles löschen, Spontanalzheimer .

    Wie das dann aussieht und ob die Eltern damit umgehen können, das ist die Herausforderung.

    Wünsche dir einen schönen Tag Kata

    zauberstein

    Hallo Pittchen,

    genau da fängt mein Problem erst an.
    Wenn ich versuche mich abzugrenzen, einfach mein Leben zu leben. Beispielsweise Urlaub: es ist ganz klar das sie in Urlaub fahren, egal ob ihr Enkel sie bräuchte oder ich schwer krank bin. Kann ich akzeptiern war noch nie anders.
    Wenn ich aber auch einfach in Urlaub fahre, wenn sie meinen sie wollten Zeit mit ihrem Enkel verbringen, dann können sie das nicht akzeptieren.
    Es wird mit ZWEIERLEI Maß gemessen und das ganz extrem. Wenn sie es "nur" unverschämt finden würden, wäre ja auch noch akzeptalbel. Aber das es dann zusammenhanglos Beleidigungen auf allen Ebenen bis zu meiner Geburt hagelt finde ich selbst beim besten Willen nicht mehr tragbar.
    Ich habe schon immer den Eindruck ich soll nur ihre Erwartungshaltung erfüllen. Das überfordert mich extrem. Es ist ein Unterfangen was eh noch nie funktioniert hat. Ausserdem kann ich mein Leben nicht nur nach ihnen ausrichten, ich habe noch einen Mann und ein krankes Kind. Nicht zuletzt sind meine eigenen Bedürfnisse auch noch da. Kennt ihr das auch das permanente Gefühl der Überforderung?

    Liebe Grüsse

    Zauberstein

    Hallo Melina,

    danke für die offenen Worte und die Frage ob ich mich zu abhängig mache von meiner Mutter. Wenn man nur so eine kurze Darstellung hat, kann es echt so aussehen. Ich habe ein eigenes Leben, eigene Freunde auf die ich mich in Krisenzeiten immer verlassen konnte.

    Die Beziehung zu meiner Mutter ist nicht nur so, das ich z.b. ein Treffen mit ihr möchte und sie aus verschiedensten Gründen nicht kann. Das kann ich problemlos akzeptieren. Wenn ich dann aber genau wie sie meine eigenen Prioritäten setzte, dann klagt SIE. Dann fehlt ihr der Kontakt. Aber auch ich habe gelernt mich nicht mehr zu verbiegen. Die Probleme mit meiner Mutter sind auch erst wieder stärker geworden, als ich ein Kind hatte. Da hätte ich gerne mal Unterstützung gehabt. Habe ich nur bekommen wenn sie davon profitiert hat. Das kann man so leben. Aber das führt auch dazu das ich sie weniger in mein Leben miteinbeziehe und auch keine Unterstützung mehr bei ihr suche. Das wiederrrum kann sie dann nicht akzeptiern und fordert mehr Kontakt.

    Es ist sehr schwierig unser Problem so kurz zusammengefasst zu erklären.

    Ich bin auch froh, das meine Mutter ihr Leben lebt. Aber sie muss auch damit leben können das ich das dann auch mache.

    Allerdings finde ich das auch erwachsene Kinder manchmal noch eine Mutter brauchen z.B. ernste Krankheit und eigene Kinder. Einfach eine Sicherheit bei ernsthaften Problemen. Das ist finde ich ist unabhängig vom Alter des Kindes.

    liebe Grüsse
    zauberstein

    Hallo Nici,

    finde toll was du für dich und für deine Kinder tust.

    Meine Mutter hat mir mal vorgehalten sie ist nur wegen mir mit meinem Vater zusammengeblieben. So etwas überlastet Kinder kollosal.

    Du zeigst deinen Kindern mit deinem Verhalten, das du klar und konsequent bist. Das ist es was Kinder brauchen.

    Wünsche dir viel Kraft für heute

    Zauberstein

    Hallo Nici,

    habe mehr als einmal mit meiner Mutter darüber gesprochen. Sie räumt auch ein in der Vergangenheit Fehler gemacht zu haben. Sie lernt nur leider nicht für die Zukunft dazu. Sie sagt ich müsse die Vergangenheit ruhen lassen damit wir eine Zukunft haben. Aber zum einen hat unsere Vergangenheit unser Verhältnis geprägt. Das kann ich nicht einfach ausradieren.

    Trotzdem habe ich aber schon trotz Kontaktabruch einen Neuanfang gewagt. Als Kind wollte ich ihre und seine Aufmerksamkeit und Zuwendung. Jetzt habe ich ihr eine neue Chance gegeben. Aber wenn sie mir in einer sehr ernsten Krise ihre Hilfe zusagt und dann wieder zurückzieht, die Fußpflege wichtiger ist als ich, obwohl wir uns seit Monaten nicht gesehen haben usw. dann sehe ich keinen Neuanfang. Alles spitze sich zu, als mein Vater mir vorwarf, ich hätte an ihr die Arbeit wieder gut zu machen die ich als Frühgeburt ausgelöst hatte. Ihre Antwort, als ich ihr sagte ich bin zutiefst verletzt. Das geht mich nichts an, das ist euer Problem. In meinen Augen macht sie es sich damit viel zu einfach. Wie siehst du das? Immer nur zu sagen der andere ist allein verantwortlich kann auch nicht die Lösung sein.

    Viele Grüsse
    Zauberstein

    Hallo alle zusammen,

    Ich bin erwachsenes Kind eines trockenen Alkoholikers und einer Co-Abhängigen Mutter.

    Meine Mutter hat früher allen Kontakt zwischen mir und meinem Vater unterbunden, das hatten sie so besprochen, denn er hatte genug mit sich selbst (Alkoholismus) zu tun.

    Meine Mutter war total auf ihn fixiert, konnte nichts mir mir unternehmen, er könnte sie ja brauchen. Co-abhängiges Verhalten halt, brauche ich euch ja nicht erklären.

    Irgendwann brachte ich meine Mutter dazu eine Therapie zu machen. Anfangs wurde unser Verhältnis besser, denn sie lernte sich auch mal gegen meinen Vater zu behaupten. Aber dann kamen vermehrt Äußerungen, wie : Das muss ich mir nicht antun, ich habe das und das zu tun...

    Je mehr ich hier lese, desto mehr wird mir klar. Die Therapeutin hat ihr geholfen mehr auf sich und ihre Bedürfnisse zu schauen, so weit so gut.

    Aber aus der totalen Fixierung auf meinen Vater ist dann ein ziemlicher Egoismus geworden. Gerade als Mutter nicht gerade zielführend, finde ich!! Für mich ist die Situation so und so bescheiden, denn meine Bedürfnisse spielen in ihren Überlegungen, sowohl früher als auch heute keine Rolle.

    Würde mich sehr freuen eure Sicht dazu zu hören.

    Liebe Grüsse

    zauberstein

    Hallo Kata,

    das Problem deines Freundes kennt mein Mann auch sehr gut. Wir bräuchten noch eine Gruppe für Angehörige von EKA´s :) Mein Mann macht das Hin und Her jetzt schon über 20 Jahre mit.

    Zwischendurch gab es zwei Kontaktabbrüche in denen es uns sehr gut ging. Aber sobald Kontakt da ist geht das alte Spiel wieder los. Ich habe sogar schon eine Mediatorin eingeschaltet um meinem Vater meinen Standpunkt zu erklären und um "Spielregeln" für den gemeinsamen Umgang festzulegen. Alles hilft nicht, er kann nicht verstehen. Da hab ich gedacht Ok, aber schriftlich fixierte Spielregeln helfen, dann kann ja nichts mehr passieren.

    Es wurde schlimmer als vorher. Als ihn die Sache mit dem Urlaub nervte, glaube ich, sagen kann er es ja nicht, eskalierte das Gespräch. Erst drohte er, er werde andere Wege einleiten um an seinen Enkel zu kommen. Dann machte er mich persönlich nieder. Als das alles noch nicht genug war, warf er mir vor das ich an meiner Mutter nicht wieder gutmachen könne was ich als Frühgeburt für Arbeit gemacht hätte.
    Ich habe es genau wie du es auch beschrieben hast, erst nach dem Ende des Gesprächs erst richtig realisiert, was er eigentlich gesagt hatte.
    Ich habe mit einem Schlag kapiert, es hat nichts damit zu tun wie ich mich verhalte, es war schon vor mir da. Er wird mich immer bekämpfen. Es gab keinen konkreten Anlass und er wirft mir solche Sachen vor, für die ich selbst mit viel Phantasie nichts kann.

    Als ich das meiner Mutter sagte, kam von ihr nur, das ist euer Problem das geht mich nichts an. Dann wollte sie mich zum Geburtstag einladen ?!?! Ich lehnte erstmal ab. 2 Wochen passierte gar nichts. Dann schrieb sie meinem Sohn in kurzem Abstand 2 Briefe mit Geld. Der Weg meiner Mutter ist, wenn es ein Problem gibt, gehe drum herum.

    Jetzt musste ich handeln weil ich meinen Sohn nicht in einen Konflikt zwischen Eltern und Großeltern bringen wollte. Ich schieb zwei Briefe. An meinen Vater das ich mir das mit der Frühgeburt nicht vorwerfen lasse. An meine Mutter das ich ihre Familie bin und Kontakt zu meiner Familie, ( mein Kind und meine Mann) nur mit mir geht. Von meinem Vater erhielt ich keine Antwort. Meiner Mutter schrieb zurück und spulte das alte Muster ab 1. leiden als das nicht fuktionierte lenkte sie vom Thema ab und warf mir vor ich würde mir nicht helfen lassen. Ich schrieb immer wieder zurück, du verstehst meinen Brief nicht. Das ist im Moment unser Kontakt, ich habe ihn nicht abgebrochen. Das hab ich schon mal getan, dann hast du nach aussen wieder die Schuld und deine armen Eltern hängen lassen. Ich habe nur nicht mehr meine mir zugewiesene Rolle gespielt, aber wie gesagt aus meiner Sicht bricht dann alles zusammen, denn die Familie funktioniert nur, wenn jeder seine ihm zugeteilte Rolle spielt.

    Ich glaube auch deswegen spielen wir so lange mit, wir wissen wenn wir nicht mehr mitspielen verlieren wir den Kontakt und damit unsere Familie. Aber es ist aus meiner Sicht eine Illusion, denn es war nie eine Familie wie wir sie uns gewünscht und sie auch gebraucht haben und sie wird es auch nie werden. Das ist so, das müssen wir akzeptieren und uns von unserer Illusion verabschieden, und das tut verdammt weh.

    Es ging mir gar nicht gut damit, es war ein Schmerz als wenn sie beide gestorben wären. Ich rappel mich ganz langsam auf aber es ist obwohl ich so viel vom Kopf her verstanden habe emotional unglaublich schwer. Das schockiert besonders meinen Mann, ich beschäftige mich schon so lange mit dem Thema und habe so viel verstanden, aber meine Gefühle kommen nicht hinterher.

    Jetzt gehe ich auf die Terasse in die Sonne. :)
    Wünsche dir auch einen sonnigen Tag

    zauberstein

    Hallo Kata 2012, hallo Pittinchen,

    es berührt mich sehr deine Texte zu lesen Kata2012.
    Habe immer geglaubt meine Probleme sind ziemlich einzigartig und sie auch lange nicht mit dem Alkoholismus meines Vaters in Zusammenhang gebracht. Er ist schon über 20 Jahre trocken. Aber ohne Therapie, das kranke System lebt weiter. So wie ich deine Texte lese ist auch bei dir der Alkohol nicht das Hauptproblem, sondern der auf allen Ebenen gestörte Umgang.
    Bei meinen Eltern habe ich das so erlebt, das sie ein System, eine Art Symbiose bilden. Es hat sich immer einer hinter dem anderen versteckt. Meine Mutter sagt, ich kann nicht wegen deinem Vater und umgekehrt genauso. Ich habe lange immer abwechselnd mal den einen und dann den anderen bedauert, wie arm er doch dran ist und mich bemüht ihnen zu helfen. Aber das System war perfekt so war nie einer verantwortlich.
    Ich habe lange um ihre Liebe und Aufmerksamkeit gekämpft, ziemlich erfolglos. Genau wie du hatte ich viele Streitgespräche mit meiner Mutter die mich am Boden zerstört zurückließen. Ich versuchte ihr zu erklären, sie dazuzubringen zu verstehen. Aber sie antwortete nur du musst die Vergangenheit ruhen lassen, damit wir eine Zukunft haben. Ich redete weiter ich wollte das sie aus der Vergangenheit lernt damit die Zukunft besser wird. Aber es änderte nichts.
    Je mehr ich lernte, auf mich und meine Bedürnisse zu achten, desto schlechter wurde unser Verhältnis. Ich sehe das so: Das System ist nicht so. Meine Eltern erwarten das ich auf ihre Bedürnisse eingehe, das hab ich schließlich immer getan, es ist meine Rolle in ihrem System. Es gibt zweierlei Maß. Ein Beispiel: Wenn sie in Urlaub fahren ist das ihr gutes Recht. Wenn ich mit meinem Sohn in Urlaub fahre, ist das eine Unverschämtheit, sie als Großeltern haben jetzt ein Recht auf ihn, weil sie viel älter sind und nicht mehr lange zu leben haben.

    Pittinchen schreibt:

    Zitat


    Lass Deiner Mutter doch ihre „rosa Brille“ und rede „smalltalk“, wenn Dir danach ist – sonst eben gar nicht!


    Auch das habe ich schon mehrfach versucht. Meine Eltern werden immer wieder übergriffig, indem sie an mich eine Erwartungshaltung haben, die ich nicht erfüllen kann und inzwischen auch nicht mehr erfüllen will. Smalltalk ab und zu wird nicht akzeptiert. Wenn ich ihre Vorstellungen nicht erfülle reagiert mein Vater mir wüsten Beleidigungen und meine Mutter leidet einfach unsagbar. Jahrelang habe ich mich aufgerieben und versucht allen gerecht zu werden, ihnen und meiner Familie, dabei blieb ich oft auf der Strecke. Das ist man ja so gewohnt als EKA.
    Aber je mehr ich mich emanzipiert habe und mal nein gesagt habe und meine eigenen Prioritäten gesetzt habe desto weniger wurde unser Kontakt. Denn meine Eltern haben es nie gelernt auf meine Bedürfnisse einzugehen. Man sägt quasi an der Basis der Beziehung wenn man plötzlich eigene Prioritäten setzt. Meine Eltern sind nicht in der Lage das zu akzeptieren und halten darin aber auch wieder zusammen, mein Vater beleidigt und meine Mutter hat mit allem nichts zu tun und leidet.
    Wenn man selbst sich ändert muss die Umwelt sich ändern. So weit so gut. Wenn sie es nicht tut bricht das ganze Kartenhaus zusammen. Man verliert in dem Moment die Illusion von einer Familie. Deshalb hält man denke ich so langen an diesem "Kampf" fest, auch mein Mann hat gesagt, warum tust du dir das an. Man kämpft für seinen eigenen Traum den man seit der Kindheit träumt und nich loslassen will.
    Das habe ich als sehr schmerzhaft erlebt.
    Aber es war immer nur eine Illusion der ich hinterhergelaufen bin. Ich habe gekämpt und geredet um eine funktionierende Beziehung zu meinen Eltern zu bekommen. Sie sind nicht bereit auf mich zuzugehen, alles basierte darauf das ich mich anpasse. Egal wobei: Wann treffen, wo treffen, wer trifft sich, sie geben die Regeln vor.
    Als ich das erkannt habe ist für mich die Illusion es könnte noch werden gestorben, es war als wären meine Eltern gestorben.
    Ich hoffe das war nicht zu viel

    liebe Grüsse

    zauberstein

    Hallo Rosenkind,

    Zitat

    Beziehung nicht gleich als Abhängigkeit zu betrachten sondern als aufrichtiges Miteinander.

    Ich denke da hast du es sehr schön zusammengefasst. Ich kenne das Problem im Umgang mit meinem Partner, da hatte ich einen Punkt an dem ich weggehen wollte, weil ich merkte, er wird mir zu wichtig. Ich wollte weggehen, weil ich Angst hatte er könnte mich verletzten. Ich habe erkannt, das das nicht die Lösung sein kann und bin geblieben. Ich wurde nicht verletzt.

    Nur weil wir einmal sehr schwer enttäuscht wurden, heisst das nicht das es wieder passieren muss. Wenn wir uns nicht drauf einlassen können wir nichts verlieren aber wir können auch nichts gewinnen.

    Gelingt es dir, dich auf eine Partnerschaft einzulassen? In deinem Text habe ich etwas gelesen, ohne Partner und Familie?

    Ich denke es ist immer eine Gradwanderung zwischen den eigenen Interessen und denen eines Partners/ Kindes. In unserer Kindheit hat sich alles nach unserem abhängigen Elternteil gerichtet. Wir brauchen Zeit um unsere eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Aber auch die sollten meiner Meinung nach nicht immer im Zentrum stehen. Sondern es geht um ein Geben und Nehmen das ausgewogen ist.

    Das die Gedanken immer um einen Punkt kreisen, wie du es beschreibst kenne ich auch. Ich denke das ist ganz normal wenn man sich mit etwas auseinandersetzt.

    Für mich stellt sich in der Beziehung zu meinem Sohn die Frage :Muss ich den Kontakt zu seinen Grosseltern unterstützen, auch wenn es mir dabei nicht gut geht?

    Als er geboren wurde glaubte ich ja. Mittlerweile hatten wir zwei Kontaktabbrüche. Meine Eltern versuchen mir einzureden das es für ihn besser wäre. Ich finde mittlerweile, das es ist für das Kind wichtig das es der Mutter gut geht. Mir geht es mit meinen Eltern leider sehr schlecht. Mein Vater droht jetzt mit "Maßnahmen" um an seinen Enkel zu kommen. Irgendwie hat mein Sohn der altern Problematik zwischen mir und meinen Eltern, neue Dynamik gegeben. Ohne ihn müsste ich mich jetzt nicht mehr mit meinen Eltern auseinandersetzen.

    Liebe Grüsse
    Zauberstein

    Hallo Rosenkind,

    herzlich willkommen im Forum.

    Ich finden du hast schon viel erkannt, wenn du dir deiner eigenen Angst, abhängig zu sein, bewusst bist. Damit hast du die Basis daran zu arbeiten.

    Ich kann dein Problem sehr gut verstehen. Bei mir war es so, das ich einfach alles besser machen wollte als meine Eltern. Aber man wird über das Kind auch immer wieder mit seinen eigenen Erfahrungen als Kind konfontiert. Das war für mich teilweise sehr schmerzhaft.

    Auch seine Eltern zu integieren oder eben nicht ist eine schwierige Frage.

    Ein Kind zu haben heisst Verantwortung zu tragen, 24 Stunden am Tag. Die Frage ist, empfinde ich mich als abhängig, verliere ich mich deswegen selbst. Das ist nicht zwingend notwendig, wenn ich es lerne trotzdem für mich zu sorgen, was gerade uns EKA`s sehr schwer fällt.

    Aber wie gesagt du hast das Problem ja schon erkannt und damit den ersten Schritt zur Lösung.

    Liebe Grüsse
    Zauberstein

    Lieber Swift, liebe Tinka,

    wollte erst einmal sagen das ich es ganz toll finde, wie rege ihr euch an meinem Beitrag beteiligt.

    Swift, ich finde du hast das mit der Vergebung und der Grenze ganz toll beschrieben.

    Für mich lag der schwierigste Schritt der vor der Vergebung . Denn Vergebung setzt voraus, das ich den Anderen mit all seinen Problemen anerkenne. Ich selber habe aber immer gekämpft, daher auch der Titel "bin immer hinterhergerannt" wollte mich nicht abfinden wollte Liebe, Anerkennung etwas ändern. Wenn ich anerkenne das der andere das nicht kann muss ich mich von meinen eigenen Illusionen verabschieden. Anschließend kann ich ihm vergeben und dann muss ich auch nicht mehr kämpfen.

    Dieses Kämpfen habe ich schon länger als eine Macke von mir erkannt. Wenn ich zum Beispiel meinen Mann von etwas überzeugen will, dann lege ich mich ins Zeug und wenn ich dann mein Ziel erreicht habe will ich nicht mehr, weil ich zu viel kämpfen musste. Mittlerweile lache ich dann und kann annehmen das ich ihn überzeugt habe. Ich denke das ist eine Macke die mir geblieben ist von dem ewigen hinterherrennen. Kennt ihr das auch?

    Gestern Abend war ich zum Walken, habe etwas für mich getan. :) Danach war ich so müde das ich gleich eingeschlafen bin, wollte ja eigentlich um 22.30 hier im Forum sein.

    Liebe Grüsse

    Zauberstein

    Liebe Tinka,

    Zitat

    dass ich das Gefühl habe, meine Grenzen vielleicht nicht genug zu zeigen.


    Dieses Problem kenne ich auch.
    Oft habe ich erst später gemerkt, wie sehr er meine Grenzen verletzt hat. Schließlich kenne ich dieses Handeln seit meiner Kindheit, es war für mich "normal". Mir hat es geholfen meine Reaktion schriftlich zu machen, da hat man Zeit nachzudenken, und kann auch zu emotionale Reaktionen rausfiltern.
    Kann deine Mutter Grenzen die du setzt akzeptieren? Bei meinem Vater ist das nicht möglich, somit gibt es bei mir keinen Graubereich. Denn er hat das Schwarz-Weiß Denken verinnerlicht.

    Liebe Grüsse
    Zauberstein

    Hallo Tinka,

    finde es schön für dich das du mit deiner Mutter auch schöne Momente hast die du nicht missen möchtest.

    Das kann nich von meinem Vater nicht behaupten. Er fordert einfach, als letztes wollte er meine Famile, eigentlich meinen Sohn. Er hat nichts zurückzugeben weder Liebe noch Lebenserfahrung noch ein gemeinsames Lachen, das verweigert er aktiv. Daher ist es für mich einfacher zu gehen, was meinen Vater betrifft.

    Schwieriger ist es bei meiner Mutter. Sie ist ein sehr hilfloser schwacher Character und mir wurde immer eingeredet ich müsste auf sie Rücksicht nehmen. Sie deckt alle Handlungen meines Vaters oder unterstützt auch z.B. Erpressungsversuche. Auf der anderen Seite ist sie auch die einzige gewesen die mir in meiner Kindheit wenigstens etwas Aufmerksamkeit gegeben hat. Aber einseitiger Kontakt nur mit meiner Mutter ist auch keine Lösung da die beiden ein System bilden.

    Für mich ist ein Kontaktabbruch immer die beste Lösung gewesen.
    Wenn ich den Kontakt wieder aufgenommen habe dann, das erste Mal für meinen Sohn oder das letzte Mal auf Bitten meines Vaters. Er stimmte überraschender Weise einer Mediation zu. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch stimmte ich zu, ich dachte mit Hilfe einer Mediatorin ist vielleicht eine Annäherung möglich. Aber auch den Mediationsvertrag brach er.

    Ich habe einmal mehr erkannt das ich bei mir bleiben muss. Es ist auch für meine Familie besser. Meinem Sohn hilft es auch nicht weiter wenn er einen Opa hat der seine Mutter immer wieder so behandelt.

    Ich denke das Wichtigste und zugleich Schwierigste ist zu schauen das ein einem selber gut geht. Zu lange haben wir immer nur geschaut ob es den Anderen gut geht.

    Liebe Grüsse
    Zauberstein

    Hallo Kaleu,

    du hast mich etwas falsch verstanden.

    Ich laufte meinem Vater nicht nach und ich habe die Grenze klar gezogen.

    Ich habe sie bewusst schriftlich gezogen damit sie greifbar ist. Ich habe ihm ohne Emotionen erklärt das er zu weit gegangen ist und meine Einschätzung der Situation. Ich wusste genau das er damit nicht umgehen kann.

    Die Folge war das er noch nicht mal mehr die obligatorischen Geburtstagstelegramme geschickt hat. Was ich als sehr erleichternd empfunden habe.

    Für mich bleibt aber die Frage gibt es nur die zwei Wege entweder der Spiel weiterhin mitspielen und leiden oder weggehen?

    zauberstein

    Hallo ihr Nachteulen :)
    falle abends so um 11 ins Bett. Jetzt ist gerade Ruhe eingekehrt und ich habe Zeit zu antworten.
    Die Geschichte mit der Vergebung beschäftigt mich schon länger.
    Die Therapeutin meiner Mutter meinte immer, ich müsse das unbedingt tun um mich von den negativen Emotionen zu befreien.
    So weit so gut. Ich kann problemlos für die Vergangenheit vergeben. Aber das kann doch nicht heissen das ich es jeden Tag neu mache und und mich weiterhin verletzten lasse. Sonst bräuchte ich ja ein Spontanalzheimer, das jeden Tag alle negativen Auswirkungen auf mich löscht. Ich kann meinem Vater verzeihen das er meine Kindheit mit seinem Alkoholismus belastet hat. Ich kann verstehen das er es als Kriegskind bestimmt schwer hatte.
    Aber was heisst das für die Gegenwart? Wenn er sagt ich müsse an meiner Mutter etwas wieder gut machen. Dann kann ich das doch nicht einfach einstecken. Er überschreitet ständig Grenzen. Als Kind hatte ich nichts entgegenzusetzten. Aber jetzt schon. Ich habe auch ganz sachlich und nicht emotional geantwortet, eben erwachsen. Wie du es auch beschreibst Swiftsoul, du lässt dich von deiner Mutter nicht weiterhin verantwortlich machen. Die Frage ist nur wie geht das Elternteil damit um? Es ist einen solchen Umgang nicht gewöhnt und meint ein Recht auf den Platz im Mittelpunkt zu haben. Mein Vater kann das nicht akzeptiern. Er regt sich sogar auf wenn ich mit meinem Sohn in Urlaub fahre, weil er meint er habe jetzt ein Recht auf seinen Enkel und das habe Vorrang, schließlich sei er ja schon so alt und wir hätten noch alle Zeit der Welt. Das war der Punkt der ihn dazu brachte verbal Amok zu laufen und wilde Beschuldigungen gegen mich auszustossen.
    An der Stelle komme ich mit verzeihen nicht weiter, da muss ich eine Grenze ziehen. Aber aus meiner Sicht fängt da das Problem erst richtig an. Denn der narzistische Alkoholiker kann die Grenze nicht akzeptiern. Mein Vater kann meine Bedürfnisse überhaupt nicht akzeptieren. Wenn ich sage ich möchte mit dir alleine Zeit verbringen, dann antwortet er ohne meine Frau mache ich gar nichts. Daran bewegt sich auch nichts, er kann nicht auf mich eingehen. Das habe ich verstanden. Aber das kann doch nicht im Umkehrschluss heissen das ich deshalb immer und ausschließlich auf seine Bedürfnisse eingehen muss damit wir überhaupt eine Beziehung haben.
    Oder wie seht ihr das?
    Vielleicht bis heute Abend um 22.30 :)
    Liebe Grüsse
    Zauberstein

    Hallo Tinka,

    deine Frage wie ich mit der Situation umgehe habe ich in meinem letzten Text schon kurz beantwortet. Aktuell habe ich meinem Vater einen Brief geschrieben und ihm meine Meinung zu seiner Anschuldigung gesagt, meiner Mutter habe ich diesen Brief auch gleich geschickt damit diese Spielchen untereinander nicht greifen. Ich habe ihn so behandelt wie ich auch ansonsten handle, ich sage meine Meinung. Aber das ist er nicht gewöhnt. Daraufhin habe ich nichts mehr von ihm gehört, meine Mutter schreibt zwar zurück aber bemitleidet sich nur selber, wie sie es immer macht. Auch das hat immer funktioniert aber jetzt nicht mehr.
    Ich habe aber davor schon alles Mögliche an Handlungsalternativen durch. Ich bin mit 19 von zu Hause ausgezogen, weil ich Abstand wollte. Gleichzeitig habe ich aber den Beruf gewählt der meinem Vater gefiel und nicht der den ich wollte. Jahre später erkannte ich den Fehler brach den Kontakt zu meinen Eltern kommentarlos ab und machte eine zweite Ausbildung . Mir ging es blendend ohne meine Eltern. Nicht immer das Gefühl zu haben, gleich kommt ein Donnerwetter für einen Fehler, von dem ich nicht ahnte das es ein Fehler ist. Ich machte eine Gesprächstherapie und erkannte erstmals das meine Mutter mit ihrem Leiden sehr viel lenkte.
    Dann heiratete ich, meine Mutter nahm wieder Kontakt zu mir auf und versuchte wieder für meinen Vater zu vermitteln. Ich ging nicht drauf ein und heiratete ohne meinen Vater. Er fehlte mir nicht, ich finde das sagt schon alles über unsere Beziehung. Ich hatte nie einen Vater der dieses Wort verdient. Aber eine Hochzeit ohne ihn zeigte dies nach aussen, das ärgerte ihn extrem bis heute.
    Ein paar Jahre später wurde ich schwanger und nahm den Kontakt zu ihm wieder auf, weil ich glaubte was wir miteinander haben geht mein Kind nichts an, er hat ein Recht auf seinen Opa. Das die Probleme mit seinem Alkoholismus zusammenhängen wurde mir erst klar als mein Sohn 10 Jahre alt war und mein Vater und ich eine Mediation machten.
    Aber auch eine Mediation half nicht weiter.Mein Vater ist nicht in der Lage anzunehmen was ich sage. Ich habe ihm in der Mediation gesagt das ich immer seiner Liebe hinterhergerannt bin. Seine Antwort darauf war, wir hatten doch immer so schöne Urlaube, deine Mutter war immer für dich da und nicht zuletzt du hast mich nicht zur Hochzeit eingeladen.
    Ich glaube das war genug für einen Abend, wenn es dich interessiert kann ich dir an einem anderen Tag gerne noch erzählen was zwischen der Geburt meines Sohnes und der Mediation passiert ist.

    wünsche dir noch einen schönen Abend
    Zauberstein