Hallo Kata,
das Problem deines Freundes kennt mein Mann auch sehr gut. Wir bräuchten noch eine Gruppe für Angehörige von EKA´s Mein Mann macht das Hin und Her jetzt schon über 20 Jahre mit.
Zwischendurch gab es zwei Kontaktabbrüche in denen es uns sehr gut ging. Aber sobald Kontakt da ist geht das alte Spiel wieder los. Ich habe sogar schon eine Mediatorin eingeschaltet um meinem Vater meinen Standpunkt zu erklären und um "Spielregeln" für den gemeinsamen Umgang festzulegen. Alles hilft nicht, er kann nicht verstehen. Da hab ich gedacht Ok, aber schriftlich fixierte Spielregeln helfen, dann kann ja nichts mehr passieren.
Es wurde schlimmer als vorher. Als ihn die Sache mit dem Urlaub nervte, glaube ich, sagen kann er es ja nicht, eskalierte das Gespräch. Erst drohte er, er werde andere Wege einleiten um an seinen Enkel zu kommen. Dann machte er mich persönlich nieder. Als das alles noch nicht genug war, warf er mir vor das ich an meiner Mutter nicht wieder gutmachen könne was ich als Frühgeburt für Arbeit gemacht hätte.
Ich habe es genau wie du es auch beschrieben hast, erst nach dem Ende des Gesprächs erst richtig realisiert, was er eigentlich gesagt hatte.
Ich habe mit einem Schlag kapiert, es hat nichts damit zu tun wie ich mich verhalte, es war schon vor mir da. Er wird mich immer bekämpfen. Es gab keinen konkreten Anlass und er wirft mir solche Sachen vor, für die ich selbst mit viel Phantasie nichts kann.
Als ich das meiner Mutter sagte, kam von ihr nur, das ist euer Problem das geht mich nichts an. Dann wollte sie mich zum Geburtstag einladen ?!?! Ich lehnte erstmal ab. 2 Wochen passierte gar nichts. Dann schrieb sie meinem Sohn in kurzem Abstand 2 Briefe mit Geld. Der Weg meiner Mutter ist, wenn es ein Problem gibt, gehe drum herum.
Jetzt musste ich handeln weil ich meinen Sohn nicht in einen Konflikt zwischen Eltern und Großeltern bringen wollte. Ich schieb zwei Briefe. An meinen Vater das ich mir das mit der Frühgeburt nicht vorwerfen lasse. An meine Mutter das ich ihre Familie bin und Kontakt zu meiner Familie, ( mein Kind und meine Mann) nur mit mir geht. Von meinem Vater erhielt ich keine Antwort. Meiner Mutter schrieb zurück und spulte das alte Muster ab 1. leiden als das nicht fuktionierte lenkte sie vom Thema ab und warf mir vor ich würde mir nicht helfen lassen. Ich schrieb immer wieder zurück, du verstehst meinen Brief nicht. Das ist im Moment unser Kontakt, ich habe ihn nicht abgebrochen. Das hab ich schon mal getan, dann hast du nach aussen wieder die Schuld und deine armen Eltern hängen lassen. Ich habe nur nicht mehr meine mir zugewiesene Rolle gespielt, aber wie gesagt aus meiner Sicht bricht dann alles zusammen, denn die Familie funktioniert nur, wenn jeder seine ihm zugeteilte Rolle spielt.
Ich glaube auch deswegen spielen wir so lange mit, wir wissen wenn wir nicht mehr mitspielen verlieren wir den Kontakt und damit unsere Familie. Aber es ist aus meiner Sicht eine Illusion, denn es war nie eine Familie wie wir sie uns gewünscht und sie auch gebraucht haben und sie wird es auch nie werden. Das ist so, das müssen wir akzeptieren und uns von unserer Illusion verabschieden, und das tut verdammt weh.
Es ging mir gar nicht gut damit, es war ein Schmerz als wenn sie beide gestorben wären. Ich rappel mich ganz langsam auf aber es ist obwohl ich so viel vom Kopf her verstanden habe emotional unglaublich schwer. Das schockiert besonders meinen Mann, ich beschäftige mich schon so lange mit dem Thema und habe so viel verstanden, aber meine Gefühle kommen nicht hinterher.
Jetzt gehe ich auf die Terasse in die Sonne.
Wünsche dir auch einen sonnigen Tag
zauberstein