Beiträge von hermine78

    Ob man einiges wieder gut machen kann? Ich glaube nicht, aber besser machen als in der Vergangenheit, na klar! Und darauf kommt es ja auch jetzt nur noch an. Du kannst die Vergangenheit nicht mehr gut machen. Aber die Zukunft!!!

    Es ist ansich wie mein Vergleich mit der Wunde und dem Verband.
    Die Wunde ist da, die kann man nicht mehr weg zaubern. Aber ein liebevoller Verband, lässt manche Wunde sehr gut heilen. Und wenn man sich gut um diese Wunde kümmert, bleibt evtl nur eine kleine Narbe zurück, die in Zukunft niemanden mehr stört.

    Das wünsche ich euch beiden! :D

    PS: Übrigens...... trotz der ganzen schmerzlichen Erfahrungen in der Kindheit kann ich voller Überzeugung sagen
    Ich bin stolz auf meinen Papa. Und auch stolz auf meine Mama. Dennoch muss ich an mir arbeiten, und ihnen auch mal offen sagen, was damals wirklich mit mir los war. Ich liebe beide sehr, aber kann es ihnen manchmal noch nicht so wirklich zeigen. Meine Narben sind zwar nicht mehr Sichtbar, aber schmerzen dennoch oft.
    Wenn ihr beiden ganz offen mit dem Thema umgeht, dann kann es bei deiner Tochter anders werden.

    Guten Morgen dpgb

    Ich weiß nicht, ob ich dir wirklich Tipps dazu geben kann, kenne die Umstände und vor allem deine Tochter nicht. Ich kann dir aber nur sagen, was ich gedacht habe... ich war in ihrem Alter.

    Ich fand es immer sehr schlimm meinen Vater betrunken zu sehen. Er war dann eher mein kleiner nerviger Bruder, aber nicht mein Vater. Papa fehlte mir, auch wenn er, wenn er betrunken war, viel netter zu mir war als nüchtern.
    Der Rest der Familie war immer offen. Wurden sie gefragt "Sag mal, trinkt XY?" Haben sie immer die Wahrheit gesagt und ich fand es damals nicht fair Papa gegenüber. Er war doch so hilflos! Die haben ihn machen lassen. Wenn Mama arbeiten gegangen ist sagte sie vorher immer zu mir "Sei lieb und ärger Papa nicht." Hm.... OK, aber wieso ärger ich ihn denn? Ich habe nicht verstanden, was sie damit meint. Sie wusste es ja auch nicht besser.
    Ich war verwirrt und fühlte mich unendlich einsam. Total nutzlos und fehl am Platz. Diese Welt war einfach nichts für mich! Und so fing ich auch an mich zu verhalten. Habe nichts mehr für die Schule gemacht und war auch nur noch sehr unregelmäßig dort. Es hatte anscheinend niemanden interessiert. Lehrer machten nichts, meine Eltern machten nichts. Selbst wenn auf Elternsprechtagen mein Vater betrunken ankam, und ich ansich gedacht habe "Endlich merkt Frau XY, dass Papa trinkt und hilft mir." Nichts!!!! Niemand wollte mein Unglück anscheinend sehen!
    Dann fing ich an alles offensichtlicher zu gestalten. An Wunden wurde geknibbelt bis sie wieder Bluteten, habe mir Salz reingestreut, damit sie sich entzündeten.... Nichts! Keine Reaktionen! Ausser "Was hast du denn da schon wieder gemacht?" Wenn ich "Keine Ahnung" sagte, kam immer nur "Ahso, keine Ahnung. Na dann."
    Ich habe versucht mir den Arm zu brechen, hat aber nicht geklappt. Habe mir ins Gesicht geritzt! Das muss doch jeder sehen!!! Ich habe behauptet, dass ich auf einer Bürste geschlafen habe, damit ich die Wahreheit nicht sagen musste, denn ich habe mich dafür ja auch geschämt, aber ausser unglaubwürdigen Blicken kam wieder mal NICHTS!
    Ich habe geklaut!!!! Nichts! Kein meckern, kein gar nichts... von niemanden! Habe mich bewusst eine Stunde lang vor einem Gesichtsbräuner gehockt. Es tat weh!!! Es verbrannte mir mein Gesicht! Aber niemand ging darauf ein. Ich sah halt einfach nur schrecklich aus. Ich hab alle gehasst dafür. Meine Oma, Tante, Onkel, Mama, Leher.... alle! Weil niemand in der Lage war zu erkennen, dass auch ich ein Problem habe. Nicht nur Papa.

    Heute ist es so.... dass es nur heißt, "Du hättest viel besser in der Schule sein können." Oder: "Ja ja, klauen... das war eine Mutprobe." "Das mit dem Gesichtsbräuner war auch ein Ding." Die haben es bis heute nicht begriffen was los war, was los ist!

    Das war das, wie es bei mir war. Ich kann mir denken, dass deine Tochter ähnlich denkt. Nicht alle Selbstzerstörer wollen SICH spüren, sie wollen von anderen Wahrgenommen werden. Ich hätte mir gewünscht, dass mir jemand die Wunden verbindet. Das ich in der Arm genommen werde. Das sie einfach merken, dass es mir nicht gut geht.
    Ob es bei deiner Tochter auch so ist? Ich weiß das nicht.

    Kann sie schon offen mit dir reden?
    Ich hätte mir gewünscht, dass mich jemand in meinen Problemen ernst nimmt, auch wenn diese Probleme den Erwachsenen noch so klein erscheinen mögen.

    Da ich kein Psychologe bin, kann ich dir ansich keinen Rat geben wie du sie dazu bringen kannst damit schluss zu machen.

    Ich wäre damals gerne wieder ein Kleinkind gewesen. Einfach zu Mama und Papa gehen und sie in der Arm nehmen dürfen. Aber.... mit 13 ist man so cool, da macht man das nicht mehr? Doch doch.... man ist mit 13 noch ganz schön klein und verletzlich. Zeig ihr, dass du sie sehr lieb hast. Sie magst wie sie ist! Keine Vorwürfe.... wenn sie das erkennt, dass sie wieder Vertrauen zu dir haben darf, du ihr bei ihren Problemen zur Seite stehen kannst, dann wird es ihr ungemein helfen. Vergiss aber die Grenzen nicht, denk an meine Klauerei!

    Ups... schon wieder so viel. Sorry.
    Ich hoffe, dass ich dir ein wenig damit helfen konnte.
    Aber evtl ist es bei euch auch alles ganz anders.

    Ich drücke Euch beiden ganz feste die Daumen und danke dir, dass du deine Tochter auch als diese Wahrnimmst.

    Zitat von Merlina

    Die Härte der Konsequenz sehe ich ein, sie ist schließlich Krankenschwester, allerdings hab ich mich darüber aufgeregt, dass die Konsequenz nur für die Kündigung reichte und man sie scheinbar mit dem Auto nach Hause fahren ließ...
    Anna

    Ob Krankenschwester, Arzt oder Müllmann.... das sollte ansich egal sein.

    Das mit dem Auto sehe ich auch wiedermal von zwei Seiten. Einerseits kann es dem Arbeitgeber total egal sein, wie jemand nach Hause kommt, andererseits kann da nat. auch sehr viel passieren und Unschuldige kommen mit ins Spiel.
    Habe vor 5 Jahren meinen jetzt Ex-freund auch mit dem Auto nach Hause fahren lassen. Er war sowas von blau das glaubst du gar nicht, und leugnete alles! ( würde ich heute so nicht mehr machen ) Ich habe ihm einen Unfall gewünscht!!!! 2Tage später war es dann auch so weit und die Polizei rief mich an. Da habe ich mir nur gedacht "Zum Glück wusste ich HEUTE nichts davon!" Jemanden offensichtlich Betrunken fahren zu lassen, ist unverantwortlich. Heute... wenn er noch nen Führerschein hätte, würde ich ( wenn er sich nicht abhalten lässt zu fahren ) selber die Polizei anrufen und denen sagen, was los ist. Ich wäre mein Leben nicht mehr froh geworden, wenn er jemanden verletzt hätte.

    Zitat von röschen15


    der erste kleine winzige Schritt ist nun getan

    röschen15 wieso so bescheiden? Schau dich doch mal um was du schon geschafft hast.
    Du bist hier, warst dei der SHG... diese hat dich zu deinem HA geführt. ( hast sogar erkannt, das Auto besser stehen zu lassen ) Und nun gehst du weiter, zum Psychologen. Hut ab.

    Liebe Grüße

    Das stimmt... es ist deren Baustelle.
    Wir haben selber ja auch mehr als genug davon. Sind doch auch immer wieder verletzt worden. Haben komische Dinge zu hören bekommen und 2Std später war dann alles natürlich nicht so gemeint und wir evtl dann die, die Schuld dran sind. Weil wir uns ja komisch verhalten und sie nicht wissen, was sie davon zu halten haben.

    Wir beiden Neulinge hier, müssen stark bleiben um den beiden helfen zu können. Ob ich das so schaffe, wie ich es mir fest vorgenommen habe, weiß ich auch nicht. Dazu sind meine Gedanken noch viel zu wirr. Ich will das aber so nicht mehr, und kann es auch nicht mehr.

    Und dir geht es ja auch nicht anders.

    Liebe Grüße

    Liebe Aurora,

    es tut gut hier zu schreiben. Das hätte ich nicht gedacht. Mein Vater hat mir mal angeboten, mit zu seiner Gruppe zu kommen. ( bin ja auch Tochter eines Alkoholikers und habe doch noch lange nicht alles verarbeitet ) Aber ich habe mir damals eingebildet, dass ich es nicht brauche und muss nun schmerzlich erfahren, dass es wohl doch besser gewesen wäre. Dann hätte ich EVTL anders in den letzten Monaten gehandelt. Aber gut, ich lebe jetzt-hier-und heute und kann noch einiges in meinem Leben ändern!!!

    Du schreibst "Ihm geht es ja gut so, wie er lebt, sonst kann er es ja ändern."
    Ihm geht es nicht gut. Das weiß ich. Er hat viele verschiedene Probleme, die sich nicht einfach lösen lassen. Er war auf einem gutem Weg. Schuldnerberatung usw hat er ja alles gestartet, aber noch kommt da einfach nix bei raus. Das man da sein Leben nicht mehr Lebenswert findet, kann ich irgendwie sogar verstehen. Er musste sehr viel aufgeben, und da hat er noch nicht getrunken. Aber so ist das Leben nun einmal. :?
    Jetzt ist er ja gekündigt worden, und damit auch noch eine mögliche Privatinsolvenz hinfällig. Ich bin auch weg, Unterhalt für die Kinder kann er ebenso nicht zahlen und da kommt bestimmt bald auch noch was auf ihn zu. Er lebt in der Vergangenheit, macht sie schöner als sie war. ( sie war nicht unschön, aber sooo Heititei eben auch nicht ) Täumt von besseren Zeiten, und Träumt und Träumt und Träumt! OK... nun schalte ich den CO-Knopf mal wieder aus. :roll:

    Das Getrinke löst ja nicht die Probleme, das weiß auch jeder Alkoholiker denke ich. Nun muss er an die richtigen Leute kommen. Bedeutet: Arzt, Anwaltlichen Rat, evtl Einweisung in ein KH.... alles ohne Lügen und Selbstbetrug. Dann hat er eine reale Chance, richtig??? Und das kann er nur selber machen, und da kann man auch selber drauf kommen, oder?

    Wie kann ich ihm den zeigen, dass ich durchaus bereit bin ihm zu helfen, ohne ihm falsche Hoffnungen zu machen? Geht es im mom überhaupt? Kann man nur was tun, indem man nichts tut? Ihn einfach machen lassen? Andererseits..... er war schon mal bei einer SHG und hat es derbe schleifen lassen. Selber Schuld, ansich kann ja auch wieder hin gehen und sich Hilfe holen. Einfach mal Ehrlich zu sich selber sein. Dafür brauch er mich nicht, oder? Nein! Brauch er nicht! Evtl war er ja schon aktiv und ich weiß es nicht. Ansich sollte es mich ja auch nicht mehr interessieren.

    Man man.... es ist echt alles so ein Heckmeck.

    Mensch Leute, ich hab so viel zu tun. Ich muss so viel für mich regeln und mir erstmal wieder einen klaren Kopf verschaffen. Ich habe Jahre immer gesagt, mir geht es doch gut, anderen geht es viel schlechter. Jaaaaaaaaaa..... aber irgendwie..... mir geht es schlecht, und anderen geht es viel besser! Und da will ich auch hin kommen!!! Frei werden von dem ganzem Alkkrams. Nicht mehr jeden Tag grübeln müssen, hat er oder hat er nicht. Kann mir doch egal sein!!!
    Habe mich heute schon zwei mal erwischt, dass ich anders werde. Bei zwei Leuten habe ich heute beiläufig erwähnt, dass ich weiß wie man sich als Co und EKA fühlt. OK, das mit Papa war nie ein Geheimnis, aber eben auch nie erwähnenswert. Ah.... da fällt mir was ein! Ist es auch ein Co-Knopf wenn er mir unter Tränen sagt " Dein Papa war immer ein Vorbild. Er hat es jetzt seid fast 20 Jahren geschafft, lebt ein tolles Leben und ich bin ein Looser!"
    Wenn ich den Satz so lese... Klar ist es ein Co-Knopf. Ein Gemeiner!

    Was bin ich froh, dieses Forum -Euch- gefunden zu haben. :)

    Zitat von graffiti

    sehr viele ekas haben irgendwann eine gewisse kälte aufgebaut - sich selber gegenüber & anderen gegenüber.

    diese menschen sind auch alle sehr darum bemüht, beziehungen "richtig" zu gestalten.

    wir haben allesamt die angewohnheit, kontakte für wochen, monate, jahre zu unterbrechen - völlig ohne nachvollziehbaren grund - & dann viel später wieder anzuknüpfen.

    als sei nichts gewesenalle diese bekannten (ja. klar. ich auch :)) haben seltsame ängste und/oder zwänge, die ihrer alltags-persönlichkeit zu widersprechen scheinen.

    Oh Mann... auch da erkenne ich mich voll wieder!
    Ich glaube langsam, ich bin eine große Baustelle die Jahrlang nicht betreten wurde.

    Zitat von Honey111

    und wie helfe ich mir am besten selbst?

    Das frage ich mich auch die ganze Zeit.
    Im mom geht es mir nämlich nicht besser als vorher auch. Bin zwar etwas erleichtet, habe dafür aber Bilder in meinem Kopf, die mich fertig machen.
    Ich sagte ja, dass ich ansich gerne noch ein Kind hätte.
    Das passende Bild dazu ist folgendes:
    Ich sitze mit meiner großen Tochter, einem neuem Partner und einem Baby im Kinderwagen in der Eisdiele. Er läuft an uns vorbei. Schaut traurig, sieht ungepflegt aus und man kann ihm seine Probleme ansehen.

    Das erleichtert mich nicht wirklich. Aber ich weiß, dass ich was für mich tun muss, sonst gehe ich genauso vor die Hunde.
    Und das wird auch durchgezogen!!

    Hallo Aurora

    Mein Verstand sagt mir genau das. Mein Herz ist mittlerweile rel. leer ihm gegenüber. Glaube ich zumindest. Aber kann ja nicht so sein, sonst würde es mich ja nicht mehr interessieren.
    Die Beziehung ist ansich schon seid Monaten beendet, dass weiß er auch. ( hatte auch keinen Schlüssel zur Wohnung mehr ) Ich habe ihm aber immer gesagt, dass ich selbst nicht 100% weiß was ich machen soll. Die Zeit würde es mir sagen. Ja.... die Zeit.... sie hat mir ansich gesagt, was zu tun ist.
    Habe das Gefühl, dass ich ihn im Stich lasse. Er hat keine Freunde mehr. Hat sich die letzten Jahre nur noch auf mich fixiert. Oder doch nicht??? Hätte er dann nicht um Hilfe gebeten? Hat er mich im Stich gelassen?
    Er sagte Sonntag weinend zu mir, dass es doch ansich egal gewesen sei, denn verlohren hat er mich doch schon vorher. Ja.... er sieht es nun so. Ansich weiß er genau, dass er mich nicht verlohren hatte. Jetzt hat er mich verlohren, und ich ihn.
    Verzwickt ist auch.... sein Chef ist der Vater einer guten Bekanten. Soll ich da die Wahrheit sagen? Hm.... hätte er besser selber mache können.
    Ich erkenne, dass ich die perfekte Co bin. Erzähle niemanden was davon, auch jetzt nicht. Anstatt abzuschließen, werde ich immer milder mit ihm.
    So habe ich mir mein Leben aber nicht vorgestellt!!! Ich wollte evtl noch ein Kind bekommen, das war wegen der finanziellen Probleme aber nicht möglich. Nun sind seine Sorgen wieder alleine seine Sorgen, und ich sehe, dass ich kaum selber Sorgen habe. Ausser... Wer schneidet jetzt meine Hecke? :roll:
    Das Auto läuft zwar auf meinen Namen, hat aber er bezahlt. Ich werde es wohl verkaufen....glaub ich.
    Er meint, ich kann es behalten und gut ist. Handy werde ich auf meinen Namen umschreiben lassen. Alles konsequent durchziehen. Trennungslinie :!:
    Seid Monaten... oder Jahren?.... habe ich mir über diese Zeit Gedanken gemacht, und nun steh ich doch da, als sei es total Überraschend.
    Habe auch schon überlegt, seiner SHG bescheid zu sagen, aber dann nehme ich ihm wieder was ab, stimmts???

    Ich bin schon wirr.

    Liebe Grüße

    Ich habe ihm ja gesagt, dass er nicht mehr anrufen soll... und er hält sich dran. Sehr erstaunlich.
    Habe ihn gestern aber dennoch gesehen. Musste noch Geld abholen und dann stand er, als ich aus der Bank kam, am Auto und unterhilt sich mit meiner Tochter. War wohl Zufall. Er kann ja nicht wissen, wann ich zur Bank fahre.
    Hat mich dann nach Geld gefragt. Er hat noch nichts überwiesen bekommen. Ich wusste nicht, was ich tun soll. Hab ihm aber was gegeben.
    Habe ihm keine Vorhaltungen oder sonst was gemacht. Wenn er sich von dem Geld lieber Alkohol kaufen will anstelle von Lebensmitteln, dann soll er das tun. Ist seine Entscheidung. Ein kurzes normales Gespräch und das war´s.
    Er sah nicht mehr so sehr ungepflegt aus, lallte nicht, schwankte nicht und vor allem stank er nicht. ( natürlich alles soweit ich das innerhalb von 3 Min beurteilen kann ) Hätte ihn schon am liebsten gefragt, ob er schon irgendwas erreicht hat, aber ich tat es nicht. Ich habe mir für die nächsten Tage vorgenommen, dass ich ihn auch nicht fragen werde wenn ich ihn sehe.
    Er soll schon merken, dass ich ihn unterstütze aber nur wenn er nicht getrunken hat. Und er soll merken, dass ich ihm keinerlei Vorhaltungen mehr mache, egal im welchem Zustand er sich befindet.
    Ich bin immer noch so schwer Enttäuscht.... von ihm und auch von mir. Ich hätte ihn viel eher so konsequent aufmerksam machen müssen. Ich habe es ja schließlich gewusst.
    Ich habe ihm von Anfang an immer gesagt, "wenn du glaubst, dass du es alleine nicht mehr schaffst und zum Alkohol greifen willst/musst, dann ruf mich an! Ich komme sofort. Hab keine Bange, ich bin dann nicht böse, sondern froh wenn du mich, oder auch andere um Hilfe bittest." Leider machte er das ja lieber mit sich alleine aus, und verlohr gegen sich selbst.
    Gefühlsmäßig bin ich schon lange ganz weit weg von ihm, Gedanklich aber seid Samstag/Sonntag ganz nah. Es ist total komisch.

    Hallo ihr Lieben

    Ich lese schon seid Monaten immer mal wieder hier und erkenne mich in jedem Kommentar wieder.
    Es ist doch immer das Selbe und doch alles anders.

    Ich versuche meine Geschichte nicht zu sehr zu Vertiefen, aber ich weiß nicht ob es mir gelingt.

    Ich bin Tochter eines trokenen Alkoholikers. ( seid 19 Jahren ) Als Kind war das alles wie ein Alptraum. Ich fühlte mich, als hätte ich einen kleinen Bruder der mein Vater sein will. Meine Mutter war abends arbeiten, also waren meine Schwestern und ich mit ihm alleine. Er schlief oder war im Keller und trank. Viel mehr weiß ich nicht mehr aus der Zeit, nur das es mir schlecht ging. Keine Lust mehr auf Schule, bin einfach weg geblieben, keine Lust auf Freunde, keine Lust auf Leben. Habe angefangen mir selbst weh zu tun. Habe Wunden nicht heilen lassen. Immer wieder geknibbelt bis es endlich blutete. Aufegfallen ist es niemanden. Bis heute weiß auch niemand davon. Werde es auch meinen Eltern nicht sagen. Das ist Vergangenheit und will meinen Vater damit nicht belasten, Mama auch nicht.

    Mein erster Freund... Alkoholiker und Gewalttätig. Lässt mich bis heute nicht wirklich in Ruhe.

    Meine Ehe ging kaputt. Obwohl ansich alles völlig in Ordnung war. Keine Sucht, keine Geldprobleme. Aber irgendwie fühlte ich mich nicht angenommen, anerkannt...nutzlos. Ok, ein Problem gab es doch. Mangelnde Kommunikation. Aber das ist ein anderes Thema.

    Meine jetzige Beziehung ( oder auch Ex-Beziehung)
    Er war ein Grund, dass ich von meinem Ex-Mann gegangen bin, aber nicht der Hauptgrund. Er trennte sich auch direkt von seiner Frau ohne groß drüber nachzudenken.
    Es folgten Schulden über Schulden. Der Alkohol spielte früher schon mal eine Rolle aber irgendwie habe ich es anscheinend nicht ganz gerafft. Eines Abends kam er mit Bier zu mir nach Hause. War def. Werbung von seiner Arbeit, habe da alle bekommen. Da haben wir uns gedacht, OK... probieren wir mal wie des schmeckt und schon war er im Teufelskreis drinne. ( da er auch in der Ehe damals zB Hustentropfen mit Alkohol nahm, war ich mir wirklich keiner Schuld bewusst )
    Es folgten immer mal wieder Vollrauschzustände. Ich muss gestehen, ich war auch ab und an gut dabei. Ich bemerkte, dass er heimlich trank, sprach ihn drauf an aber er sagte nat. nicht, dass ich recht habe. Kurz darauf, Unfall-> Lappen weg! Arbeitslos,Hausverkauf. Schulden wurden nicht ganz beglichen. ( böse Falle )
    Immer wieder trockene Phasen wo ich dachte, alles wird gut. Er ging auch zu Selbsthilfetreffen, Psychologen... aber ohne wirkliches Einsehen. Immer wieder sagte ich, ich würde mich trennen, wenn er nochmal anfangen würde zu trinken. Hach...... habe mich nicht getrennt!
    Finanziell sieht es schlecht aus, das habe ich aber in Kauf genommen. ( wohnen nicht zusammen )Liebe hängt ja nicht von Geld ab.
    Seid Monaten hatte ich schon den Eindruck, das es wieder soweit ist. Immer wieder angesprochen, immer wieder Belogen worden. Liebe wurde immer ungreifbarer. Und dennoch konnte ich aus Schuldgefühlen und grenzenlosem Mitleid nicht gehen. Jetziger Arbeitsplatz ist nun auch weg. Für mich nicht wirklich verwunderlich, für ihn schon.

    Seid Sonntag weiß ich def. dass er trinkt, ich habe ihm sehr deutlich angesprochen, und er gab es dann auch zu. Weinte, reagierte absurt ( wie so oft ) und meinte, ich täte ihm leid. Er macht nur Mist und ich sei die beste Frau, die er sich nur vorstellen könne.
    Ich bin gegangen und habe ihm gesagt, dass ich es nicht mehr aushalte. Keinen Kontakt mehr wünsche. Bin ja auch für meine Tochter verantwortlich und möchte, dass sie ein schönes Kinderleben führen kann.
    Gestern tatsächlich keine Anrufe von ihm. Ich wunder mich sehr. Er rief oft an.... manchmal 20 mal hintereinander. Beschimpfungen, Verzweiflung, dann wieder als ob nichts sei. Sehr Wirr!!!

    Ich mache mir wirkliche Sorgen. Habe ich richtig reagiert? Ist völlige Kontaktlosigkeit wirklich richtig? Soll ich ihm meine Hilfe anbieten?
    Ich drehe mich im Kreis. Meine Gedanken sind nur bei ihm. Nicht aus Liebe, aber mein Mitgefühl für ihn ist sehr stark. Habe Angst, dass er alleine nichts mehr schafft, dass alles noch schlimmer wird. Ständig nehme ich das Telefon und bin kurz davor ihn anzurufen. Mache ich ihm dann wieder Hoffnung? Ich bin mittlerweile selber nicht mehr ich selbst.
    Es ist alles so unwirklich. Wollte es meinen Eltern gestern erzählen, aber irgendwie tat ich es nicht. Ich rede eh ungern über ihn. Wieso fühle mich mich so Grenzenlos schlecht??? Bin ihm doch oft genug aus dem Weg gegangen und da war es auch OK für mich. Ich habe wirklich Angst um ihn.

    Nun hab ich euch ganz schön was zum Lesen geschrieben, ich wusste, dass ich mich nicht wirklich kurz halten kann. :?