Beiträge von Penta

    Hallo Hartmut,

    Zitat

    Es kann keine Erkenntnis reingedrückt werden.


    Darin lag für mich die Krux.
    Einerseits haben sehr wohl äußere Einflüsse den Impuls dafür gesetzt, dass ich nass über mein Trinkverhalten nachdachte und aufhörte. Andere hatten wohl erkannt, dass bei mir "etwas" nicht stimmt. Andererseits gab es nach meinem Aufhören Äußerungen dahingehend, dass ich doch keine "echte" Alkoholikerin sein würde, die mich zum Glück nicht in das Bockshorn jagten, dass ich doch irgendwie mit Alkohol umgehen könnte. Diese Leute haben offenbar erkannt, dass ich keine echte Alkoholikerin bin.
    Es waren beides fremde Erkenntnisse.
    Ich muss sagen, so ganz ohne äußere Einflüsse kam ich nie zu irgendeiner Erkenntnis. Manche Reaktionen auf meine Fragen oder Äußerungen hier im Forum und anderswo brachten mir Anworten und eigene Erkenntnisse. Als ich begriffen hatte, dass ich nur trocken werden kann, wenn ich erkenne, dass ich eine waschechte Alkoholikerin bin (weil ich es erst ab da ernst nehmen werde), waren die weiteren Schritte für mich unausweichlich und recht klar.
    Hätten mir in meinen frühen Anfangstagen wichtige Menschen gesagt, dass mein Trinkverhalten "normal" war, hätte ich vielleicht tatsächlich wieder getrunken. Das ist für mich ein Indiz dafür, dass sich meine eigene Erkenntnis Alkoholikerin zu sein, erst nach meinem Trinkstopp entwickelte. Der Zeitpunkt ist mir heute nicht wichtig, denn sie kam zum Glück irgendwann.

    Viele Grüße, Penta

    Hallo Carmen,

    es ist wirklich gut, dass du deinen Rückfall stoppen konntest.
    So, wie du es auch berichtest, bin ich der Meinung, dass sich bei mir ein Rückfall über einen längeren Zeitraum aufbauen würde, was er bisher bei mir aber nicht tat.

    Zitat

    Die Alkoholkrankheit zerstört einfach alles. Ich muss sie endgültig stoppen.


    Das hört sich für mich sehr nach Druck und Kampf an. In früheren Posts von dir las ich auch davon, dass du kämpfen willst.
    Das ist grundsätzlich gar nicht verkehrt und bei dem einen oder anderen führt es vielleicht auch in eine lange Trockenheit. Für mich waren jedoch Druck und Kampf keine Optionen, denn ich wusste aus Erfahrung, dass mir gerade in Drucksituationen oft die Puste ausging.
    Mein Rezept war, mir immer wieder die Vorzüge eines trockenen Lebens bewusst zu machen und vor allem echte Veränderungen in meinem Alltag herbeizuführen.
    Die Grundbausteine besagen nicht nur, dass man nicht trinken darf. Es gibt Punkte, die das ganz normale Leben betreffen, wie z.B. ein trockenes soziales Umfeld und trockene Freizeitbeschäftigungen, vollkommen unabhängig von den Problemen, die tatsächlich auch mal Urlaub machen dürfen.
    Ich bin jetzt schon ne ganze Weile trocken. Viele dieser neuen trockenen Beschäftigungen sind mir bis heute geblieben, weil sie sich vom reinen Trocknungswerkzeug hin zu einem Hobby für mich entwickelt haben. Die Probleme, die auch ich zahlreich hatte, klärten sich. Manches dauerte Jahre. Jahre, in denen ich parallel zu ihrer Klärung jedoch auch viele angenehme Dinge kennenlernte und erlebte.
    Ich wünsche dir, dass du trocken bleibst und dabei nicht die Freude am Leben außer Acht lässt, denn ich glaube fest daran, dass eine Grundzufriedenheit eine sehr gute Basis für Trockenheit ist.
    Viele Grüße, Penta

    Hallo Hartmut,

    schön, von dir zu lesen.
    Der maximale Fokus liegt bei mir darauf zu leben.
    Meine Abstinenz ist dafür die Grundlage. Es ist für mich selbstverständlich geworden alkoholfrei zu leben. Mein Bekanntenkreis vergößert sich stetig und da kommt es immer mal wieder vor, dass ich erzähle, gar keinen Alkohol zu trinken. Sehr selten fragt mal jemand nach dem Warum. Manchmal führe ich das weiter aus, manchmal auch nicht, je nach Laune.
    Ich hatte vom Anfang meiner Abstinenz an eine alkfreie Wohnung. Alle Familien- und sonstige Feiern finden bei mir (selbstverständlich) alkfrei statt. Auch treffe ich mich mit den Leuten, die ich treffen will. Kann sein, dass auch Alkoholiker unter ihnen sind. In meiner Nähe saufen sie jedenfalls nicht.
    Was ich sagen will, mit der Zeit wurde das Leben, das ich mir anfangs nicht vorstellen konnte, zur Selbstverständlichkeit.
    Ich bin sehr froh darum, dass ich es inzwischen genießen kann, ohne es mir jeden Tag neu erarbeiten zu müssen. Das schafft freie Räume für andere Dinge.
    Das ist eine Basis, auf der es sich ziemlich gut lebt. Die gesammelten Erfahrungen der vergangenen Jahre geben mir dafür die Bestätigung.

    Viele Grüße, Penta

    Hallo Nordmann,

    Herzlichen Glückwunsch zu deiner Abstinenzentscheidung!
    Ich bin inzwischen ein Fan von überlegten Entscheidungen.
    Allerdings waren meine Entscheidungen vor einigen Jahren noch alles andere als überlegt.
    Darüber, wie ein Leben ohne Alkohol wohl ist, dachte ich z.B. erst nach, nachdem ich mit dem Saufen aufgehört hatte.
    Wie kamst du dazu, keinen Alkohol mehr trinken zu wollen?

    Gruß, Penta

    Hallo CF,

    ich schrieb heute Früh einen Beitrag, Karsten wollte mich in seiner Antwort zitieren und hat aus Versehen meinen kompletten Beitrag editiert.

    Also dann nun nochmal ein gesundes Neues.
    Ich hatte darüber referiert, dass ich es sehr gut finde, wenn Promis ihre Trockenheit öffentlich machen.
    Ich muss es auch gut finden, wenn ich die Grundbausteine, die hier irgendwo geschrieben stehen, gut finde, denn dort ist von Offenheit im eigenen Umfeld die Rede. Und für Promis ist eben diese Öffentlichkeit Bestandteil ihres Umfeldes. Für mich ist sie das nicht.
    Den von dir verlinkten Artikel finde ich gut, denn ihm fehlt der reißerische Touch, der mich in manch anderen Berichten stört.
    Nein, er erinnert mich an Geschichten, die ich hier und anderswo auch von weniger prominenten Alkoholikern lesen kann.
    Ich freue mich für trockene Alkoholiker, unabhängig davon, ob sie prominent oder weniger prominent sind.
    Um mehr ging's heute Früh eigentlich nich.

    Viele Grüße, Penta
    PS. Entschuldigung für den Kuddelmuddel hier!

    Hallo Karsten,
    :shock:
    Ich bin gerade sehr irritiert darüber, dass du als ich oder zumindest unter meiner Benutzerkennung einen Beitrag erstellst.

    Gruß Penta

    Hallo Missnoalk,

    und selbst wenn 10 Euro im Monat nicht viel Geld wären, darfst du entscheiden, was du damit machst.
    Die Loslösung vom Alk hatte bei mir sehr viel mit meiner Selbstbestimmung zu tun.
    Dass du Lösungen für dich suchst, finde ich klasse.
    Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg. Bleib am Ball!
    Viele Grüße, Penta

    Hallo Maria,

    ich schicke mal liebe Grüße von hier nach da.
    Was machen der neue Job und die Tierchen?
    Mein neuer Job benimmt sich prächtig und meine Tierchen halten sich zahlenmäßig in Grenzen, sind aber wohlauf.
    Die Englisch-Bücher fielen mir neulich wieder in die Hände. Sie sind noch da. :P

    Viele Grüße, Penta

    Da sich das Forum derart ändert, dass es mir in ein paar Wochen nicht mehr möglich sein wird, hier etwas zu posten, mache ich es abschließend jetzt hier.
    Seit dem 19.01.2010 bin ich trocken.
    Niemand wird mich noch als Frischling bezeichnen. Kapituliert habe ich, weil irgendwann der Punkt da war, an dem ich tatsächlich verstand, was Kapitulation für mich bedeuten kann und welche Chancen sie mir bietet.

    Ich habe in den vergangenen Jahren viele wichtige und weitreichende Entscheidungen getroffen.
    Die erste und wichtigste war, ein alkoholfreies Leben zu führen.
    Daran schlossen sich diejenigen an, die mir das alkoholfreie Leben ermöglichen. Meine Wohnung ist alkoholfrei.
    Eine nächste war, Partys nur dann zu besuchen, wenn ich das auch wirklich will. Deshalb nehme ich an einigen vermeintlich wichtigen Feiern nicht teil oder lasse sie alkoholfrei stattfinden, sobald ich eine der Organisatoren bin.

    Eine weitere Entscheidung war die Trennung von meinem Ex.
    Die nächste war, mein Haus umzubauen und meine Wohnung massiv zu verkleinern. Inzwischen habe ich zusätzlich eine wunderschöne Ferienwohnung zu vermieten.
    Eine nächste Entscheidung war, mit meiner Partnerin zusammen zu ziehen und wieder zu heiraten.
    Und die letzte Entscheidung betraf meinen Job. Ich wechselte meinen Job und bin nun auch da sehr zufrieden.

    Allen diesen Entscheidungen liegt zugrunde meine Unzufriedenheit, soll heißen, war ich es, war ich dran zu entscheiden.
    Und weil meine Unzufriedenheit meine Entscheidungen nötig machte, war meine Zufriedenheit das wichtigste Kriterium für das, was ich dann tat.
    Ich tue nichts, nur um etwas zu tun.
    Wichtige Entscheidungen wende ich sehr lange hin und her, weil ich nicht riskieren will, hinterher unzufriedener zu sein als vorher.
    Bisher ging diese Strategie auf. Ich riskiere einen Blick oder auch zwei in den Was-wäre-wenn-Modus. Manchmal sehr lange. Vielleicht ist es sogar so was wie Gründlichkeit. Das weiß ich nicht.
    Aber ich bin bei allen meinen wichtigen Entscheidungen der vergangenen Jahre niemals in diesem Modus versackt, sondern habe irgendwann entschieden. Nicht irgendwie, sondern so, wie ich dachte, dass es für mich und andere Beteiligte gut sein würde.

    Andere Beteiligte sind in erster Linie meine Mädels und meine Partnerin. Ich lebe nicht auf einer Insel. Alle meiner Entscheidungen wirken sich mehr oder weniger auf die Menschen in meiner Nähe aus. Deshalb ist es für mich ein Muss, diese Menschen in meine Entscheidungen und viel mehr noch in meine Entscheidungsfindung einzubeziehen.
    Seit ich keinen Alkohol mehr trinke, ist mir meine Familie sehr viel näher als jemals vorher.
    Auch meine Herkunftsfamilie, mit der ich sehr lange unglücklich war.
    Meine kranken Eltern haben viele Fehler gemacht. Sie ihnen zu verzeihen, dazu fehlen mir Größe und auch Kraft.
    Aber ihnen heute helfen oder hier und da eine Freude machen, das kann ich. Das will ich.
    Ich freue mich, dass es mir heute möglich ist, mit ihnen einen Rolli-Urlaub zu machen, ohne emotional an den Erinnerungen zu zerbrechen.
    Auch hier geht es mir um mich. Ich will es anders tun als sie. Ich will nicht verhärten und verbittern in einer lebenslangen Wut, die nur den Zweck hat, weitere Schlachten in einem Krieg zu führen, der niemals einen Gewinner hervorbringen kann.
    Ich bin inzwischen auch zufrieden mit meinem Verhältnis zu meinen Eltern.

    Das Forum war ein Medium, das es mir zur richtigen Zeit ermöglichte, mir selbst näher zu kommen. Dafür bin ich sehr dankbar.
    Ich freue mich über jeden, der sich auf den Weg macht.
    Die Phantasie geht und die Erfahrung kommt. Das ist mir passiert, wie es wohl jedem passiert.
    Aber in noch keinem meiner Lebensabschnitte nahm ich diesen Prozess derart bewusst wahr, wie in den Jahren seit diesem 19. Januar 2010.
    Alles Gute euch.
    Penta

    Guten Morgen MieLa,

    vielen Dank für deine letzten Beiträge hier.
    Ich lese gern bei dir.

    Zitat

    Ursache dafür sind nicht nur meine eigene Leistung und die Entscheidungen, die ich getroffen habe, sondern vor allem Menschen, die mir die Möglichkeit geboten haben, mich zu entwickeln und zu lernen.


    Ich sehe es fast ähnlich. :wink:
    Ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder erlebt, wie ich selbst auf das vermeintlich Unpassende gar nicht hätte verzichten können, denn es leistete seinen Beitrag. So kam ich nach und nach zu einem andauernden Sowohl-als-auch.
    Alles ist irgendwie Sowohl-als-auch. Mir fällt fast nix ein, das Entweder-oder ist. Außer das Saufen!
    Jedenfalls würde ich deinen obigen Satz etwas verändern und auf das "vor allem" verzichten. Denn die wichtigen Menschen sind wichtig. Aber nicht wichtiger als du. Ohne dich und deine Leistung und deine Entscheidungen wäre wohl vieles anders gekommen.
    Es ist ein wenig Pfennigfuchserei und vor allem Haarspalterei. Aber ich finde es wichtig.
    Ich wollte es nur mal anmerken.

    Viele Grüße und schönen Sonntag,
    Penta

    Hallo Sorra,

    Zitat

    Jedoch bin ich von der Idee des Tiefpunkts noch nicht komplett überzeugt.
    Für mich ist dieses Loslassen wie russisches Roulette, vielleicht geht alles gut, vielleicht auch nicht. Viele Leute schaffen den Absprung nicht. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit? Ich soll mein Leben leben und hoffen,dass mein Bruder irgendwie zu sich kommt? Und wenn nicht, stirbt er halt, Pech gehabt.


    es geht nicht um seinen Tiefpunkt, sondern um deinen!
    Wenn du es aushalten kannst, dass dein Bruder nicht das tut, was du dir von ihm wünschst, musst du natürlich nichts tun.
    Wenn du es aber nicht aushalten kannst, dass du immer wieder gegen Wände bei ihm läufst, solltest du vielleicht etwas tun. Und die Lösung ist dabei nicht, von woanders aus Anlauf zu nehmen oder eventuell noch mehr Schwung zu holen, um im Bild zu bleiben.
    Ihn berührst du damit wahrscheinlich eher weniger, du schadest damit aktiv dir.
    Er trinkt selbst. Dafür trägst du keine Verantwortung, auch wenn sich das sehr kalt anhört.
    Ich sehe es nicht so, dass ein Alkoholiker "Pech" hat, wenn er sein Leben ruiniert. Aber ich sehe es so, dass niemand ihm die Verantwortung dafür abnehmen kann, auch nicht seine Schwester.
    Das Schlimme an dieser Binsenweisheit ist, dass sie in gleichem Maße richtig und traurig ist, deshalb kann ich wohl nur ansatzweise nachvollziehen, wie es dir damit geht, denn ich bin nicht in dieser Situation.
    Ich wollte es nur nochmal nachreichen. Ich wünsche dir alles Gute. Deinem Bruder natürlich auch.
    Und ich hoffe, dass du einen gangbaren Weg für dich findest.
    Viele Grüße Penta

    Hallo sorra,

    ich bin Alkoholikerin und war sehr dankbar für deinen Beitrag an anderer Stelle, in dem du deine Erlebnisse mit einer Therapeutin geschildert hast.
    Ich bin derselben Meinung wie diese Therapeutin.
    Es ist und bleibt übergriffig, wenn sich jemand (egal wer) anmaßt zu wissen, was für jemand anderen gut wäre und ihm vorschreibt, was zu tun ist. Jedenfalls ist es das so lange, wie der Betroffene noch für sich selbst entscheiden kann.
    Ich bin nicht nur trockene Alkoholikerin, sondern litt sehr lange auch unter Depressionen. Mich hättest du zu meinen Tiefstzeiten mit irgendwelchen Animationen eher aggressiv gemacht, als motiviert. Ähnlich verhielt es sich bei mir, als ich noch soff. Gutes Zureden, Verständnis oder gar andauernde "versteckte" Hinweise auf Therapien hätten mich schlichtweg genervt.
    Was mir letztlich geholfen hat, waren echte Konsequenzen und Ansagen. Mehrere Menschen in meiner Umgebung haben mir gesagt, dass sie meinen Suff nicht mehr aushalten wollen (können) und brachen den Kontakt zu mir ab. Es lief darauf hinaus, dass ich ganz allein dastehe.
    Ich wählte den wahrscheinlich vollkommen unlogischen Weg und beendete auch noch den letzten Rest an Beziehung und begann nochmal ganz allein. Allerdings so, wie ich es nun wollte, abstinent.
    Nachdem ich eine Weile trocken war, fand sich der eine oder andere wieder bei mir ein. Dabei waren auch welche, die, ohne Alkoholiker zu sein, zu wissen meinten, was gut für mich wäre und was nicht. Schließlich war ich aufgrund ihrer Intervention trocken!
    Ich habe seither niemals wieder Kontakt zu einem dieser Menschen gehabt. Ich zog anfangs ihren Unmut und die Wut auf mich. Aber das war es mir wert. Ich war es mir wert. Wer weiß, wären sie weniger aufdringlich gewesen, wären sie vielleicht heute noch meine Freunde.
    Was ich sagen will. Loslassen bedeutet nicht, jemanden fallen zu lassen, sondern ihm seine Entscheidungen zuzugestehen. So schwer es auch mir manchmal fällt; jeder hat ein Recht auf sein eigenes Glück, aber auch auf sein eigenes Unglück.
    Auch dein Bruder. Ich bin sogar der Meinung, dass du Gefahr läufst, ihn zu verlieren, wenn du ihn nicht loslässt.
    Du scheinst unter deiner Nähe (gefühlsmäßig) zu deinem Bruder zu leiden. Also schau, dass du dich von deinem Bruder unabhängig machst, so schwer das auch ist. Dein Bruder darf seine eigenen Entscheidungen treffen.
    Du kannst für dich sorgen, indem du deine eigenen Grenzen erkundest und sie mit deinem Bruder besprichst.
    Vielleicht bewegt es etwas in ihm, wenn er deine Grenzen zu spüren bekommt? Keine Ahnung. Aber dich kann es eventuell etwas entlasten.
    Ich wünsche dir alles Gute.
    Penta

    Hallo Feldmaus,

    auch von mir ein herzliches Willkommen hier.

    Zitat

    es gibt noch vieles, was ich für eine dauerhafte Abstinenz verändern möchte. Und ich hoffe, dass ich dafür immer wieder Impulse hier im Forum bekomme; momentan ist es hier allerdings ziemlich ruhig


    warum nach der großen Leidenschaft suchen, wenn es schon etwas zu tun gibt?
    Wäre der Fund einer "großen Leidenschaft" ein Mittel, das bei deiner Abstinenz hilft? Du schriebst von "vielem", was du für deine Abstinenz ändern möchtest. Was noch, außer der Leidenschaft?
    Ich bin schon einige Jahre abstinent. Eine große Leidenschaft habe ich in dem Sinne, dass ich für etwas "brenne", nicht gefunden, aber auch nicht gesucht.
    Wenn man so will, ist gerade die Vemeidung dieser Brände, die in der Vergangenheit bei mir oft nur kurze Strohfeuer waren, vielleicht meine kleine Leidenschaft. Ich kümmere mich um Konstanz und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Dingen, die erledigt werden müssen und Dingen, die erledigt werden dürfen. Müssen und dürfen sind nicht nur verschiedene Wörter, sie haben sogar unterschiedliche Bedeutungen. Jedenfalls für mich.
    Wenn dir das Forum zu ruhig ist, schiebe es an!
    Eröffne Threads mit Fragen! Bringe dich bei anderen ein! Schreibe hier bei dir!
    Warte nicht nur auf die Impulse, sondern suche sie, indem du sie "provozierst"! Im Forum und auch anderswo.
    Viel Glück dabei,
    Penta

    Hallo Ziele,

    Zitat

    Ich fühle immer, wenn sich etwas schlecht anfühlt und trotzdem übergehe ich meine Gefühle. Das wiederum aus Einsamkeit, aus dem Bedürfnis nach Bindung und Liebe. Aus dem Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung.


    Dass du fühlen kannst, wenn etwas "falsch" iat, ist sehr wichtig. Ich konnte das sehr lange nicht. Und damit fehlte mir die Grundlage für meine eigenen Entscheidungen und dafür, für mich selbst zu sorgen.

    Zitat

    Ich muss mich selbst lieben!


    Dem muss ich widersprechen.
    Niemand muss sich selbst lieben. Aber jeder darf es!
    Ich kann meine Liebe nicht erzwingen, nicht mal mit so einem kleinen Wort wie "muss". Aber ich will lieben. Und mich dabei weder auslassen noch vergessen, denn immer wenn ich das in der Vergangenheit tat, trudelte ich ab in ein Gefühlschaos, dass entweder irgendwann in meiner Depression und/oder im Suff endete.
    Selbstliebe heißt für mich, mich mit all meinen Facetten anzunehmen. Dazu gehören meine falschen Entscheidungen von früher genauso wie die heute richtigen.

    Zitat

    Es ist wirklich wichtig, auch wenn es sehr schwer ist, den eigenen Anteil anzusehen.


    Das ist für mich das allerwichtigste. Denn schon allein dadurch, dass ich weiß, dass es meine eigenen Anteile gibt, öffne ich die Tür dafür, selbst aktiv zu werden und nicht mehr das willenlose Objekt der Gegegbenheiten zu sein. Ich kann dafür sorgen, dass es mir gut geht.
    Viele Grüße, Penta

    Hallo Ziele,

    du hast Recht. Das hier ist dein Thread und dein Thema. Also geht es um dich.
    Entschuldige bitte, dass ich hier mit Beiträgen reagiert habe, die mit dir und deiner Geschichte so überhaupt gar nichts zu tun haben.

    Viele Grüße, Penta

    Liebe Yvonne,
    ich bin nicht dein XY.

    Von mir zumindest wirst du nirgends hier etwas lesen, was deine Aussage von oben bestätigt.
    Und natürlich fühle ich mich damit in eine Schublade gesteckt, in die ich nicht gehöre.
    Ich bin zwar eine Spritti, um mit deinen Worten zu schreiben. Aber auch ich habe Wahrnehmungen und Gefühle.

    Penta

    Liebste Yvonne,

    natürlich scherst du alle über einen Kamm. Das ist keine Behauptung oder verquere Wahrnehmung von irgendwem, sondern deine Aussage gewesen:

    Zitat

    Genauso siehts aus...der Alki bekommt Verständnis, der Co meist nicht. Der Alki ist krank...der Co einfach nur...dumm?...oder was??
    Der Alkoholiker zerstört...Vertrauen...Liebe...Familien. Das ist nie mein Weltbild gewesen, sondern eine Erkenntnis. Natürlich steckt hinter der Alkoholfassade ein Charakter, der ohne Stoff deutlicher wird. Aber Alkohol zerstört auch Hirn und Emotion des Säufers und zurück bleibt nicht etwa ein betrübter Alkoholiker, sondern das gebrochene Herz von Anderen.
    Und natürlich schere ich alle über einen Kamm...

    Schönen Tag noch.

    Liebe Yvonne,

    Zitat

    Ihr Alki´s seid alle ätzend hab ich auch nie gschrieben...auch nicht durch die Blume.


    Selbstverständlich nicht! :roll:
    Vielleicht bringen so manche der Alkoholiker hier gerade den Beweis dafür, dass sie sich doch nicht alle Gehirnwindungen weggesoffen haben, denn sie nehmen ganz schlicht und einfach deine Aggressivität wahr.
    Manchmal ist es durchaus sinnvoll, Beiträge mehrmals zu lesen und nochmal drüber nachzudenken.
    Gruß, Penta

    Hallo Aurora,

    vielen Dank für deinen letzten Beitrag.
    Du schreibst:

    Zitat

    Das Zusammenleben mit einem abhängigen Menschen ist im Prinzip nicht möglich.


    Das versteht jeder, wenn es um das Zusammenleben mit einem Alkoholiker geht.
    Wie verhält es sich aber andersherum? Ist ein Zusammenleben mit einem Co-Abhängigen möglich?
    Diese Frage habe ich mir gestellt, nachdem ich meine Beziehung kurz nach meinem Abstinenzstart beendet hatte. Und kam zu dem Schluss, dass ein Zusammenleben mit einem Co-Abhängigen (, der noch "nass" ist,) für mich unmöglich ist.
    Ich habe mich zu Beginn meines Schreibens hier über manche Begrifflichkeiten gewundert. Ich wurde mal gefragt, ob ich "Betroffene" oder "Angehörige" wäre. Noch heute stehe ich auf dem Standpunkt, dass Angehörige auch Betroffene sind. Ich bin Alkoholikerin.
    Es gab hier in den vergangenen Jahren einige Cos, mit denen ich mich intensiv austauschte. Ich kann die Verletzungen verstehen, auch die Wut oder sogar Hass. Es ist für mich vollkommen nachvollziehbar, wenn ein Angehöriger sagt, er kann kein Vertrauen zu einem Alkoholiker aufbauen, unabhängig davon, ob nass oder trocken.
    Du bist jedoch eine von denen, die heute Vertrauen zu einem (trockenen) Alkoholiker haben.
    Mir zeigt das, wieviel du für dich erreicht hast. Dir bescherte das dein heutiges zufriedenes Leben.
    Du gerietst wieder an einen Alkoholiker. Aber ihr lebt heute euer trockenes Leben. Ohne Misstrauen und Wut und Hass.
    Es freut mich sehr zu lesen, dass es auch anders geht. Aber ich weiß auch, dass du dir das lange und schwer erarbeiten musstest.
    Viele Grüße, Penta