Ich will da endlich raus

  • Rattenschwanz

    Wir sind besser als: der Mensch, der uns manipuliert, belügt und betrügt...uns unglücklich macht und sich unter dem Deckmantel der Alkoholkrankheit versteckt.

    Ja und auch wenn offensichtlich alle da hinein interpretieren, ich würde denken, wir seien besser als die Alkoholiker...nee nee...es geht um diesen speziellen, charakterschwachen Menschen...Punkt!

  • Ich habe hier sehr lange nichts mehr geschrieben, die Gründe wissen die Personen, die im geschützten Bereich schreiben. Ich bin aber weiter stiller Mitleser, auch immer noch in der Hoffnung, hier das ein oder andere für mich mitzunehmen.

    Jetzt möchte ich mich aber einfach einschalten, meine Meinung sagen. Ich möchte sagen, dass - wenn ich etwas aus dem Co-Abhängigenbereich lernen möchte - dann lese ich die ganz alten Beiträge. Dort nehme ich sehr viel für mich mit, denn dort habe ich auch das Gefühl, das ein Austausch unter Gleichgesinnten statt gefunden hat.

    Es wurde über unterschiedliche Dinge diskutiert, Knöpfe die gedrückt werden, um einen wieder in die Co-Rolle rücken zu lassen, Selbstbewusstsein wurde versucht wieder aufzubauen, es wurde teilgenommen an den Leben der anderen Mitglieder. Mittlerweile habe ich das Gefühl, das es hier nur noch darum geht, das man ganz schnell lernt, dass man seinem xy nicht helfen kann, man sich möglichst sofort trennen muss, schöne Dinge für sich unternehmen soll und dann ist die Welt wieder heile. Und man aber bloß ja nicht seine wirklichen Gefühle äußern darf, denn sonst könnte man ja ggf. den Alkoholikern auf den Schlips treten.

    Jeder ist anders in die Beziehung mit dem Alkoholiker rein gerutscht, manche von uns suchen sich immer jemanden, den sie retten wollen, bei einigen wird der Partner erst im Laufe der Beziehung abhängig, am Ende haben WIR aber so einiges mitgemacht, was tiefe Spuren hinterlässt. Klar kann man da ja auch wieder sagen - selbst Schuld, warum macht man das denn auch mit? Aber nochmal, es gibt den Bereich hier im Forum, der für die Co-Abhängigen ist. Aber nutzen darf man ihn nicht wirklich... mein Gefühl!

    Mir wurde hier am Anfang gesagt, man darf wütend sein, man darf auch mal jammern... Nein, das Gefühl habe ich nicht. Wenn es zu sehr ins Detail geht, was xy mit unserem Leben und vor allem unserer Gefühlswelt angestellt hat, dann könnte es als Abwertung eines kranken Alkoholikers gewertet werden. Wenn WIR hier von unseren Gefühlen schreiben, dann doch nicht, um den Alkoholiker generell schlecht zu machen! Aber UNS ist nunmal etwas passiert, was wir aufarbeiten wollen.

    @sunshine: ich finde es eine richtige Beleidigung wenn Du schreibst, das es wohl UNSEREN geistigen Horizont überschreitet, einzusehen, das es sich um eine anerkannte Krankheit bei Euch handelt. Außerdem frage ich mich auch, warum Du Dich dermaßen von uns Co's angegriffen fühlst? Du bist die einzige, die UNS hier sofort eine Uneinsichtigkeit und falsches denken mitteilst. Soweit ich weiß, war Dein xy nie CO - woher nimmst Du Dein Wissen, hier im Co-Bereich so ausführlich zu schreiben?

    @Yvonne78: ich finde es toll, wie Du Deinen Weg jetzt gehst. Für mich ist die Wut, die Du am Anfang hattest mittlerweile in Lebenswillen und in eine Einsicht gewandert, das Du mehr verdient hast und Dir dies auch holen wirst! Und ich finde es super, das Du Dir nichts gefallen lässt und zu Deiner Meinung stehst!

    Ziele : ich hoffe, Du bist mir nicht böse, dass ich mich hier in Deinen Faden geschlichen habe um das alles mal los zu werden.

  • Hallo Sunny1976

    Zitat


    Ich möchte sagen, dass - wenn ich etwas aus dem Co-Abhängigenbereich lernen möchte - dann lese ich die ganz alten Beiträge.
    Dort nehme ich sehr viel für mich mit, denn dort habe ich auch das Gefühl, das ein Austausch unter Gleichgesinnten statt gefunden hat.

    Ich kann mich dem nur anschließen. Denn dieses Gefühl habe ich ebenfalls !
    Der momentane "Austausch" hat für mich nichts mehr mit Gemeinsamkeit zu tun, ich empfinde es momentan viel mehr als ein Gegeneinander als ein Miteinander.
    Ein Austausch sieht für mich zumindest anders aus.
    Gerade auch darum trauere ich dieser Zeit selbst hinterher.
    Ich fühle mich hier momentan nicht mehr besonders wohl und ich werde auch nicht so tun, als wäre das anders.
    ICH muss auch meine Gefühle nicht mehr überspielen und so tun, als sei für mich alles okay und ich mega-cool.
    Denn das bin ich nicht.
    Mich trifft es, wenn derart undifferenziert über Alkoholiker per se hergezogen wird wie es hier seit Wochen von einer Person der Fall ist.
    Nun auch noch mit merkwürdigen Parolen untermauert.
    Das ist SO auch nicht mehr "mein Forum" und ich fühle mich abgewertet, über einen Kamm geschert etc.
    Im realen Leben würde ich in solchen Situationen einfach gehen, weil ich weiß, das jegliche weitere Konversation über das Thema keinen Sinn macht.
    Und zwar dann auch nicht nur zu diesem Thema.
    Ich mag mich nämlich überhaupt nicht mit Menschen unterhalten, die voller Vorurteile sind und für die Toleranz ein Fremdwort ist.

    Zitat

    Mittlerweile habe ich das Gefühl, das es hier nur noch darum geht, das man ganz schnell lernt, dass man seinem xy nicht helfen kann, man sich möglichst sofort trennen muss, schöne Dinge für sich unternehmen soll und dann ist die Welt wieder heile.


    Darum ging es mir gar nicht, Sunny.
    Sondern um diese undifferenzierte Um-sich-Schlagerei von Yvonne78, weil der Partner es gewagt hat, sich zu trennen.
    Sorry, aber Trennungen gehören nun mal fast immer auch zum Leben, bei CO`s ebenso wie auch bei allen anderen Menschen.
    Damit wird man früher oder später mal klar kommen müssen.
    Und vielleicht auch mal, ohne den anderen dabei in Grund und Boden stampfen zu müssen?
    Und im besten Fall schaut man sogar mal nach den eigenen Anteilen...

    Das eine Trennung mitunter sehr lange dauern kann, ist mir bekannt, denn ich bin nicht erst seit gestern hier, dazu gleich noch.
    Mir tut es dann nur für die Betoffenen leid, weil sie so wirklich Lebenszeit verschwenden, die sie viel schöner hätten gestalten können.
    Auch das ist hier oftmal nachzulesen :wink: wenn diese Personen überhaupt noch mal wiederkommen.
    Aber manchmal tun sie es und berichten ja erfreulicherweise nochmal, wie es positiver weiter ging nach einer Trennung.

    Zitat

    Und man aber bloß ja nicht seine wirklichen Gefühle äußern darf, denn sonst könnte man ja ggf. den Alkoholikern auf den Schlips treten.


    Ich denke, hier macht der Ton auch die Musik.
    Ich habe kein Problem damit, das auch die CO`s ausführlich ihre Gefühle schildern. Und Du wirst es kaum glauben, ich verstehe das sogar recht gut. :wink:
    Aber das geht eben nicht immer mit dem gesamten Aburteilen alkohlkranker Menschen einher.
    Das ist es, was ich mittlerweile unterträglich finde.

    Zitat

    ich finde es eine richtige Beleidigung wenn Du schreibst, das es wohl UNSEREN geistigen Horizont überschreitet, einzusehen, das es sich um eine anerkannte Krankheit bei Euch handelt. Außerdem frage ich mich auch, warum Du Dich dermaßen von uns Co's angegriffen fühlst? Du bist die einzige, die UNS hier sofort eine Uneinsichtigkeit und falsches denken mitteilst.

    Wenn Du das als Beleidigung empfindest, kannst Du ja vielleicht nachvollziehen, wie es mir hier mitunter geht.
    Es geht auch nicht darum, das ich mir nicht von CO`S eine Büßerkutte für den Rest meines Lebens überstülpen lasse, sondern ich würde
    mir das auch von anderen Personen nicht gefallen lassen.
    Ich habe auch ein Recht auf ein schönes Leben und möchte nicht nur auf meine Krankheit reduziert werden !
    Und Vorurteile mag ich schon mal überhaupt nicht.

    Zitat

    Soweit ich weiß, war Dein xy nie CO - woher nimmst Du Dein Wissen, hier im Co-Bereich so ausführlich zu schreiben?


    Sunny, ich bin mit Unterbrechungen seit über 12 Jahren hier aktiv, und in den Unterbechungen oft als als stiller Leser anwesend gewesen.
    Ich habe hier wohl viele Hundert Geschichten gelesen, vielleicht sogar Tausende in all den Jahren... ich weiß es nicht.
    Auch die Wege der CO-Abhängigen habe ich dabei mitunter intensiv verfolgt, und vielleicht ist da ja irgendwas an Erkenntnissen in all den Jahren hängen geblieben? :wink:
    Auch wenn ich selbst nicht betroffen bin und mein Mann ebenfalls nicht, wie Du schon richtig anmerktest.
    Ich bin aber auch ne Frau und so kann ich auch einiges nachvollziehen, ohne dafür CO sein zu müssen.
    Und ich weiß auch sehr genau, wie weh Trennungen tun können. Und auch, das man wütend ist, weil die eigenen Pläne damit ebenfalls zerplatzten.
    Aber ich versuche trotzdem, dem anderen nicht hinterher noch sein Leben schwer zu machen.
    Er hat ja auch ein Recht, seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Und die habe ich dann zu akzeptieren.
    Und ich glaube, zu vielen häßlichen Sachen würde es erst gar nicht kommen, wenn man sich beizeiten getrennt hätte.
    Aber hinterher is man ja immer schlauer... :roll:
    Trennungen tun bei einem CO weh, aber bei anderen Menschen doch auch, oder nicht?

    LG Sunshine

  • Hier ist ja was los :shock:

    Also: ich bin hier, weil ich das Gefühl hatte, mich hier austauschen zu können, mich hier mitteilen zu „dürfen“ , wie es um mich und meine Empfindungen steht. Aber in der Tat, wenn ich mache Beiträge lese, lese auch ich heraus, trenn dich, schau auf dich und alles ist gut. Ja, das mag sein, aber ich möchte mich mitteilen, wie es um mich und meine Gefühle steht, wie soll ich denn anders verarbeiten und verstehen? Ich habe Morgenrots Geschichte gelesen und noch ein paar andere mehr und aber aus diesen Lebensgeschichten kann man etwas für sich mitnehmen. Mann muss die Dinge erst ERKENNEN um sie ändern zu können. Ich suche niemanden um zu helfen, ich hab keinen Bock jemanden oder jemanden zu ändern, oder demjenigen zu erzählen wie er sein Leben leben soll. Im Gegenteil.. Um etwas ändern zu können, muss ich es zuerstmal erkennen. Ich kann an mir nichts ändern, wenn ich nicht sehe was schief läuft.
    Ich habe aber wohl erkannt dass es an meiner Erziehung liegt und die lautete: Du musst dir Liebe und Anerkennung erarbeiten. Und ich habe erkannt dass es an meiner Selbstliebe und an meinem Selbstbewusstsein liegt. Ich habe es erkannt, durch das Lesen hier!


    Hull:
    Ich war vor den Kopf gestoßen, als ich gelesen habe „ich sehe in der Geschichte kein explizites Alkoholproblem“.
    Nun, das mag so sein, dass du es nicht siehst.. ich schon, denn durch den Alkoholismus meines Vaters hat der ganze Mist angefangen. Ich war noch ein Teenie, da sucht man sich nichts aus, sondern ist von den Eltern abhängig.

    Sunshine:
    Ich kann verstehen, dass du dich angegriffen fühlst, doch ich denke Yvonne hat es nicht gegen dich/euch gemeint. Das „Wir sind besser“ heißt für mich „Wir haben besseres verdient“. Wir sind wertvoll als Menschen OHNE etwas dafür tun zu müssen.

    Sunny:
    Wir sind ja hier um uns auszutauschen, jeder der etwas sagen möchte, soll es auch tun. :)

    Yvonne :
    Ich habe deine Message verstanden. :)

  • Ich war vor den Kopf gestoßen, als ich gelesen habe „ich sehe in der Geschichte kein explizites Alkoholproblem“. Nun, das mag so sein, dass du es nicht siehst.. ich schon, denn durch den Alkoholismus meines Vaters hat der ganze Mist angefangen. Ich war noch ein Teenie, da sucht man sich nichts aus, sondern ist von den Eltern abhängig.

    Im Co-Bereich ist der Gedanke, dass der Partner oder ein Familienmitglied (meistens ein Elternteil) durch den Alkohol wie durch Zauberhand eine vollständig andere Person sei, oft zu lesen. Diese Sichtweise vertrete ich nicht. Sie erscheint mehr als der Strohhalm, die dazu dient, den derzeitigen Missstand mit Erinnerungen an die vermeintlich schöne Vergangenheit oder einer Fantasie an die Zukunft erträglich zu machen. Gewiss fehlen unzählige Angaben über deine genaue Familienkonstellation, so dass alle Beiträge der Außenstehenden relativert werden können. Dies findet auch meist so statt und ein gewisser Stillstand tritt ein. Dies Dass dann der oft kurz gehaltene Ratschlag zur Trennung hervorgerufen wird - da alle Geschichten gleich erscheinen - ist logisch.

    Ich weise auch darauf hin, dass der Leidensdruck bei dir liegt, nicht bei mir; insofern ist die Formulierung "[...]das mag so sein, dass du es nicht siehst.. ich schon[...]" nur für dich hilfreich (oder nicht).

    Grüße

  • Hallo an Alle, die sich hier gerade austauschen, was mir im übrigen gefällt. Ich möchte einfach auch einmal so ganz allgemein meine Meinung zu einigen Dingen abgeben. Für mich ist es hier sehr interessant, da ich mich so wahnsinnig gut in beide Seiten hinein versetzen kann. Einige wissen es ja, ich bin Alkoholikerin, seit einem Jahr trocken. Aber ich habe mich auch im Co.Bereich herumgetrieben, da mein Ex-Partner leider nicht bereit war, mit dem Trinken aufzuhören und es fiel mir sehr schwer, mich von ihm zu lösen. Zumindest gedanklich habe ich es bis jetzt noch nicht einmal richtig geschafft, aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls kenne ich auch aus der Beziehung (obwohl ich selbst getrunken habe), dass ich mich co-abhängig verhalten habe. Wie gesagt, sowohl innerhalb der Beziehung, als auch hinterher, nachdem ich aufgehört habe, zu trinken und die Beziehung offiziell beendet war. Das nur mal kurz am Rande, als Erklärung, warum ich meiner Meinung nach beide Seiten absolut nachvollziehen kann.

    Ich kann absolut verstehen, dass Du Yvonne, sehr verletzt und gekränkt bist. Ich kenne Dich und Deinen Ex nicht und kann mir natürlich kein Urteil erlauben, aber nachdem, was ich gelesen habe, habe ich bei Deiner Geschichte tatsächlich das Gefühl, dass die Probleme nicht nur vom Alkohol gekommen sind. Schau, er ist jetzt trocken (auch wenn das noch nicht so lange der Fall ist) und er möchte diese Beziehung aber trotzdem nicht mehr und ist nun offensichtlich glücklich, wie es jetzt ist. Wenn Beziehungen überwiegend wegen des Alkoholproblems auseinander gehen, VERSUCHT der Betroffene doch zumindest, die Beziehung zu erhalten.
    Ich kann wie gesagt dennoch verstehen, dass Du wütend bist. Ich bin auch ganz ehrlich, ich persönlich habe Deinen Satz "Wir sind besser" auch nicht als kränkend empfunden. Denn sogar ICH habe für MICH ja selbst das Gefühl, dass ich besser bin, als vorher, wo ich noch getrunken habe. Ja, es ist eine Krankheit. Dennoch schäme ich mich heute noch dafür, dass ich meinen kleinen Kindern durch mein Gesaufe das Leben schwer gemacht habe. Ich konnte mich selbst nicht mehr ausstehen, deshalb war vermutlich auch mein Selbstbewusstsein im Keller und ich habe mich von meinem Ex-Partner schlecht behandeln lassen. Heute, nach einem Jahr Nüchternheit, ist mein Selbstbewusstsein nach und nach zurück und ich finde mich BESSER.

    Aber, jetzt kommt das Aber: Dass man Deine Beiträge durchaus auch anders deuten kann, wie z. B. sunshine das getan hat, das wundert mich absolut nicht, denn ehrlich gesagt, hast Du eine Art zu schreiben, die schon so rüberkommt, als sei Dein Ex der absolute Vollpfosten, weil er "Alki" ist. Es gibt ja noch mehr Beiträge von Dir. Und wenn Du Dich in denen darüber auslässt, dass er jetzt mit einer Oma zusammen ist und sich da sozusagen zwei Alkis gefunden haben, wo Du schon von vorne herein erwartest, dass das nicht gut geht und beide sicherlich bald wieder saufen werden, dann kommt das schon ziemlich unfair rüber. Nun könnte man sagen, dass es kein Wunder ist, dass Du auch unfair und verletzend wirst, denn Dein Ex war ja auch verletzend. Aber DAS hat tatsächlich absolut überhaupt nichts mehr mit dem Trinken zu tun, sondern ist einfach ein Beziehungsproblem, was nicht dem Alkohol geschuldet ist.
    Du hast Dir Gedanken im Vorwege gemacht, ob Du Euer Kind zu diesen "Alkis" geben kannst, aufgrund mangelndem Vertrauen. War es wirklich Deine Angst, dass die zwei wieder das Trinken anfangen? Oder hat Dich vielleicht einfach gestört, dass Dein Ex jetzt in jemand Anderes verliebt ist und es vielleicht sogar klappt, dass die zwei sich gegenseitig stützen und trocken bleiben?? Selbst DAS wäre völlig ok und ich könnte es nachvollziehen, weil Du natürlich verletzt bist. Aber auf das Trinken sollte es dann nicht geschoben werden, denn sie trinken ja nicht. Das sind ungelegte Eier, über die Du Dir da Gedanken gemacht hast und somit wurde etwas auf den Alkohol abgewälzt, was damit aber nichts zu tun hatte.

    Da mein PC ab und zu abstürzt, schicke ich mal kurz ab....

  • Grundsätzlich bin ich aber schon der Meinung, dass viele Probleme in Beziehungen dem Alkohol geschuldet sind. Hier wird leider oftmals behauptet, die Probleme wären ohnehin vorhanden und man kann nicht alles dem Alkohol ankreiden. Das stimmt, aber einiges kann man ganz sicher dem Alkoholismus ankreiden. Ich habe es selbst erlebt. Ich war einige Jahre mit meinem Ex-Partner zusammen. In all den Jahren haben wir NIEMALS nüchtern gestritten. Im Suff sogar so sehr, dass es schon einmal zu Handgreiflichkeiten kam. DAS hat sehr wohl der Alkohol gemacht. Nun könnte man denken, dass der Alkohol nur das zu Tage getragen hat, was einen nüchtern auch beschäftigt hat. Nach dem Motto, die Probleme waren schon da und "im Wein liegt Wahrheit", aber das stimmt nicht bei allen. Ich habe besoffen Dinge zum Streitthema gemacht, die ich nüchtern selbst nicht nachvollziehen konnte. Mein Partner hat teilweise so ein wirres und beknacktes Zeug von sich gegeben, der hätte sich nüchtern in Grund und Boden geschämt, wenn er sich im Nachhinein gehört hätte. Mein Ex-Partner ist überall beliebt, ich habe ihn immer auf ein Podest gestellt, weil er einfach ausschließlich gutherzig für mich ist/war. Dadurch, dass er später ständig getrunken hat, hat einfach eine Wesensveränderung stattgefunden. Ja, ich gebe im Nachhinein absolut dem Alkohol die Schuld für das Scheitern der Beziehung. Wie gesagt, in einigen Beziehungen ist der alkoholisierte Zustand vielleicht nur ein Auslöser. Das war in meiner Beziehung davor sicherlich auch so, weil ich zu viel getrunken habe. Ich bin nämlich scheußlich, wenn ich getrunken habe und nüchtern finde ich mich selbst echt in Ordnung. Da stimmte aber einiges in der Beziehung nicht und es kam lediglich betrunken besser zum Vorschein. In meiner langjährigen Partnerschaft stimmt aber alles, BIS gesoffen wurde.
    Von daher würde ich dieses Thema nicht verallgemeinern. Es MUSS nicht immer nur der Alkohol Schuld sein. Es KANN aber zumindest zum größten Teil der Alkoholismus Schuld sein....

  • Abschließend möchte ich sagen, dass ich von der Co-Seite her verstehen kann, wenn man sich nicht mal eben so einfach trennen kann und fertig. Sonst wäre man ja nicht hier. Ich hänge wie gesagt immer noch an meinem Ex-Partner, eben WEIL ich mir sicher bin, dass diese Beziehung es geschafft hätte, wenn er mit mir gemeinsam aufgehört hätte.
    Und selbst wenn man weiß, dass die Beziehung auch ohne den Alkohol gescheitert wäre, ist es manchmal trotzdem schwer loszulassen. Man sollte hier seine Gefühle schreiben können. Ich kann die Wut auf die Krankheit Alkoholismus auch verstehen. Ich habe sie selbst.
    Aber manchmal ist es einfach tatsächlich so, dass "der Ton die Musik macht". Da ist dann ein Beitrag, in dem gar nicht so etwas Schlimmes geschrieben wurde, einfach das i-Tüpfelchen, weil man vorher schon einige verletzende Dinge abgespeichert hatte.

    Ich finde, dass dieser Austausch hier gerade gar nicht so verkehrt ist. Offene Worte sind doch besser, als wenn es so öde vor sich hindümpelt :)

  • @ Cadda

    Was nun? Kann ich hier meinen Gefühlen freien Lauf lassen oder nicht? Spekulationen darüber, daß die Beziehung auch ohne Alk geendet wäre sind müßig und kraftraubend. Fakt ist: hätte ich es von Anfang an gewusst, wäre diese Ehe nie zustande gekommen.
    Daß ich mein 4jähriges Kind nicht einer Wildfremden in die Hand drücke, die gerade mal 2 Monate trocken ist und weiß der Geier wieviele Entzüge hinter sich hat ist bitte auch klar.
    Und ich habe hier irgendwo schon eingeräumt, daß jetzt, wo der Alkoholschleier fehlt, der wahre Charakter zum Vorschein kommt. Ich weiß nicht, wie er vor 36 Jahren war, aber jetzt macht es eindeutig den Anschein, als hätte er sich wichtige Hirnteile weggesoffen....oder wer möchte mir jetzt erzählen, daß 36 Jahre exessives Saufen keine Spuren hinterlässt??

    Ja ich war wütend und ja, ich war hasserfüllt...und ja, ich werde ihm nie vergeben können, aber ich habe mir vergeben und mich aufgemacht aus diesem Schlamassel. Was er macht, ob er glücklich wird oder nicht...ob er bald stirbt oder erst später...es ist mir im Herzen egal.

    Traurig ist, daß ich mein Herz hier ausgeschüttet habe ( und Hassgefühle sind nunmal normal und auch hässlich ) und man legt es mir hier immer wieder zur Last. Das erinnert mich doch stark an meinen * alkoholkranken Noch-Mann *.Dieser Teil des Forums ist doch für uns Co´s....wieso hacken da immer wieder Alkoholiker auf uns/ mich ein?? Lass mir doch meine Gefühle und freu dich für mich, daß ich auf dem Weg der Besserung bin. Ist es nicht das, was ein Forum wie dieses bewirken sollte?

    Bei Wut und Hass gibts keinen Ton den es zu wahren gilt, denn ich habe niemals einen von euch angesprochen. Zieht euch die Schuhe einfach nicht an und seht es als das, was es ist: mein Gefühl...Punkt!

  • Weißt Du, Yvonne... Ich behaupte von mir einfach mal, dass ich wirklich eine sehr diplomatische Person bin, die beim Schreiben auf die Gefühle der Anderen Rücksicht nimmt. Aber Du fühlst Dich ja direkt sowas von angegriffen. Die Art und Weise, wie Du schreibst ist es einfach, die unpassend ist. Du fragst, wieso sich immer wieder Alkoholiker auf Dich/Euch einhacken. Was ist das bitte für eine dämliche Frage? Entschuldige bitte jetzt mal meinen direkten Ton... Wir befinden uns hier in einem Forum, in dem es um das Thema Alkohol geht. Da schließt das eine Thema das andere Thema einfach nicht aus. Du selbst hast doch auch bei den Alkoholikern wutentbrannt gefragt, wo denn die Schuldgefühle bei den Alkoholikern bleiben und noch vieles mehr. Hast Du Dich da nicht auch bemerkbar gemacht, weil die Themen nun einmal ineinander fließen?

    Du bist verbittert und wütend. Ja und wenn man wütend ist, dann ist es schwer, manchmal den richtigen Ton zu treffen. Aber Du wirfst hier gerade alle in einen Pott und das finde ich nicht fair.
    Davon mal abgesehen habe ich bereits geschrieben, dass mich auch die Seite der Co-Abhängigkeit betrifft. Schon allein vor diesem Hintergrund ist es mega abwertend, hier zu betonen, dass wir Alkoholiker uns hier in dieses Thema "einhacken". Und selbst WENN jemand nicht direkt betroffen ist oder co-abhängig ist, so hat es dennoch mit dem Thema zu tun. Denn auch wir Alkoholiker haben Menschen um uns herum gehabt, während wir gesoffen haben, die vielleicht auch co-abhängig waren und es könnte uns interessieren, wie die Co-Abhängigen sich fühlen.

    Ja, Du kannst gern Deine Gefühle und auch Wut hier kund tun. Aber dieses herablassende den Alkoholikern gegenüber, das ist schon sehr extrem auffällig. Das ist dann nicht der plumpe Satz "Ihr Alkis seid alle..... was weiß ich was".
    Nein, aber auch dieses Schreiben, so nach dem Motto "was habt ihr hier eigentlich zu suchen"... DAS ist die Art und Weise die ich meine. Die gefällt mir einfach nicht und das sind meine Gefühle, die ich nun aufschreibe. Punkt!

  • Ich bin übrigens auch wütend auf meinen Ex-Partner. Er hat immer gesagt „Gemeinsam schaffen wir alles“ und als es darauf ankam, hat er mich den Weg ohne Alkohol allein gehen lassen. Ich musste mit meinen beiden kleinen Kindern ausziehen. Er war im Suff widerlich zu mir und meinem Sohn. Ich hab von Dir gelesen, was Dein Ex mieses zu Dir gesagt hat und ich kann Dir versichern, dass ich so gemeine Dinge auch hören musste, nachdem ich ausgezogen war. Es sind sogar noch viel schlimmere Dinge passiert, die ich hier im offenen Bereich nicht schreiben möchte.

    Aber weißt Du was? Wenn er aufhören würde zu trinken und trocken sein würde, von mir aus auch mit einer trockenen Alkoholikerin. Dann würde ich mich freuen, wenn er es schafft. Weil es eine abartige Krankheit ist, die ich niemanden wünsche, den ich einmal geliebt habe.

  • Nein...ich empfinde es so, daß du dein vermeintliches Schwert der Gerechtigkeit ausschliesslich für die Alkoholiker schwingst...ohne Rücksicht auf die Co´s, die nicht beide Seiten kennen. Du tust so, als hättest du Verständnis und stehst doch auf nur einer Seite.

    Sei mir mal nicht sauer, aber mit einer Alkoholikerin, die unter Alkoholeinfluss ihren Alkoholiker unterstützt hat kann ich mich nicht identifizieren. Unsere Geschichten haben nichts gemeinsam. Und wenn du noch abstreitest, daß man sich mit Alk das Hirn veräuft, dann mangelts dir wohl noch an Selbstreflektion und auch das kommt mir bekannt vor.

    Und wieso nochmal darf ich als Ex-Co hier nicht mal jammern und wüten? Ich habe das Recht dazu meinen Unmut kund zu tun, wo doch alle nur den kranken Alkoholiker betuddeln. Du aber hast nicht das Recht, mich dafür maßregeln zu wollen...das hat niemand...na ok...ausser meine Mama !


  • Das ist dann nicht der plumpe Satz "Ihr Alkis seid alle..... was weiß ich was".

    Wenn ich SOWAS geschrieben habe, dann bitte her mit einem Zitat. Es ist nicht hilfreich, sich irgendwas auszudenken, nur um Öl aufs Feuer zu giessen ( hey...das macht mein Ex ja auch :) ).

    Wir beenden das mal damit: du kennst mich nicht und ich dich nicht. Wir haben nichts gemeinsam und du du triffst meinen Nerv nicht. Du zeterst und kannst mir doch nichts mitgeben. Du bist ausschliesslich damit beschäftigt, mir meine Gefühle zur Last zu legen und...das hat mein Ex auch schon zur Genüge getan. Du weist ähnliche Verhaltensweisen auf und deswegen nehme ich nun Abstand...sowas bracuhe ich nocht schon wieder.

    Ich wünsche dir trotzdem alles Gute!

  • Ich habe nicht behauptet, dass Du so etwas geschrieben hast. Ich wollte Dir lediglich erklären, dass nicht nur ein direkter Satz wie beispielsweise „Ihr Alkis seid alle ätzend“ herablassend ist, sondern auch andere Schreibweisen durch die Blume, so wie Du es tust. Du beklagst Dich quasi, was wir Alkoholiker in diesem Co-Bereich zu suchen haben. DAS ist mitunter herablassender und beleidigender als es der nackte Satz „Ihr Alkis seid ätzend“ wäre... So habe ich das gemeint, Yvonne.

    Oder aber, wie Du in Deinem vorletzten Beitrag im zweiten Absatz mit mir umgehst. Das ist wirklich unterste Schublade.
    Ich habe nicht gesoffen, um „meinen Alkoholiker“ durch Trinken zu unterstützen. Sondern weil ich selbst alkoholKRANK bin.

    Du hast das Recht, wütend zu sein. Aber Du hast nicht das Recht, mit mir umzugehen, als wenn ich der letzte Dreck bin, denn so schreibst Du mich an.

    Ich lese hier schon sehr, sehr viele Jahre mit und ich habe auch schon sehr viele, verletzte und wütende Co.-Abhängige gelesen. Aber mit so einer herablassenden Art wie Deiner, hatte ich noch nicht das „Vergnügen“.

    Da erscheint der Satz von Dir „wir sind etwas besseres“ auf einmal doch in einem ganz anderen Licht.

    Ich bin sehr froh, dass ich trotz Jahre langen Saufens noch genügend Hirnzellen für Anstand und Emphatie habe.

    Den Satz „wünsch Dir trotzdem alles Gute“ kannst Du Dir sparen, Yvonne.


    Liebe Ziele,
    ich merke beim Schreiben, dass wir uns noch in Deinem Thread befinden und dafür möchte ich mich entschuldigen. Aber ich bin jetzt eh weg hier, denn das „Gespräch“ möchte ich auch beenden. So muss ich nämlich nicht mit mir umspringen lassen. Da bin ICH in diesem Fall was Besseres. In diesem Sinne.....

  • Cadda...du denkst dir einen Blödsinn aus: ich habe niemals geschrieben , daß du deinen Alkoholiker durch trinken unterstützt, sondern ihn unter Alkoholeinfluss unterstützt hast. Ausserdem hat es mich erregt, daß Alkoholiker im Co-Bereich auf mir und meinen Gefühlen herumhacken.
    Ihr Alki´s seid alle ätzend hab ich auch nie gschrieben...auch nicht durch die Blume. ABER: wenn jemand so willkürlich sogar einzelne Worte aus dem Zusammenhang reisst wie du ( und mein Ex ), dann fühle ich mich angegriffen. Ich merke schon, daß ich wieder versuche, mich zu rechtfertigen. Deine Empathie ist nicht echt und reicht vielleicht bis dahin, wohin es dir passt.

    Alles Gute ;)

  • Liebe Yvonne,

    Zitat

    Ihr Alki´s seid alle ätzend hab ich auch nie gschrieben...auch nicht durch die Blume.


    Selbstverständlich nicht! :roll:
    Vielleicht bringen so manche der Alkoholiker hier gerade den Beweis dafür, dass sie sich doch nicht alle Gehirnwindungen weggesoffen haben, denn sie nehmen ganz schlicht und einfach deine Aggressivität wahr.
    Manchmal ist es durchaus sinnvoll, Beiträge mehrmals zu lesen und nochmal drüber nachzudenken.
    Gruß, Penta

  • Oh man...jetzt wird sich schon über fiktive Aggression erregt...obskure Sätze wahrgenommen, die gar nicht da sind.

    Sorry...aber da kann ich nun wirklich nicht mithalten ;)

  • Liebste Yvonne,

    natürlich scherst du alle über einen Kamm. Das ist keine Behauptung oder verquere Wahrnehmung von irgendwem, sondern deine Aussage gewesen:

    Zitat

    Genauso siehts aus...der Alki bekommt Verständnis, der Co meist nicht. Der Alki ist krank...der Co einfach nur...dumm?...oder was??
    Der Alkoholiker zerstört...Vertrauen...Liebe...Familien. Das ist nie mein Weltbild gewesen, sondern eine Erkenntnis. Natürlich steckt hinter der Alkoholfassade ein Charakter, der ohne Stoff deutlicher wird. Aber Alkohol zerstört auch Hirn und Emotion des Säufers und zurück bleibt nicht etwa ein betrübter Alkoholiker, sondern das gebrochene Herz von Anderen.
    Und natürlich schere ich alle über einen Kamm...

    Schönen Tag noch.

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