Beiträge von Blumenwiese

    Danke für eure Beiträge. Die Kraft wünsche ich mir auch.

    Lügen. Er lügt immer und immer wieder. Und oft weiß ich halt, dass das was er sagt nicht stimmen kann. Wenn ich ihn direkt darauf anspreche dann leugnet er und erfindet wieder ne neue Geschichte dazu. Ist das eigentlich krankhaft? Gibt es Menschen, die lügen aber es selber nicht mehr merken? Kann ein Mensch soviele Geschichten erfinden??? Für mich undenkbar. Aber ich hab gerade in den letzten Tagen so viel gehört von ihm. Und ich fange weiter an nachzudenken, ob die Geschichten, die er mir am Anfang erzählt hat, auch stimmen können. Das Gedankenkarussell dreht sich. Bringen tut mir das nicht wirklich was. Bin nur nervlich im Eimer. Kann mich schlecht konzentrieren, weil immer wieder diese Gedanken auftauchen. Das raubt mir Kraft!

    Er merkt, dass ich mich von ihm distanziere. War dann so liebevoll und gut gelaunt, hat mir gesagt, dass er mich liebt und mich braucht. Es wirkt bei mir immer noch, obwohl ich ihn durchschaue, was er damit bezweckt.
    Bin ich auf dem richtigen Weg? Oder werde ich es nie schaffen, diese Farce zu beenden sondern warte mal wieder wie ein Kaninchen, bis er sagt, dass er geht. Doch, ich merke eine Veränderung in mir. Es tut mir einerseits gut, wenn er so liebe Dinge sagt. Andererseits lässt es mich auch wieder kalt. Es ist schwer zu erklären. Momentan könnte ich ihn in einem Moment in der Luft zerreissen, im nächsten Moment könnte ich heulen über diese Situation, in der ich stecke. Vielleicht gehört dieses Gefühlschaos dazu, um einen Schritt weiter zu gehen. Um den Sprung vom Sprungbrett zu wagen.

    Ging es Dir auch so vor Deiner Trennung, Hanna?

    Lieben Gruß von Blumenwiese

    Hallo desperateS,

    Dein Beitrag macht Mut. Schön, dass Du es geschafft hast und nun ein glücklicheres Leben führst. Eines ohne Alk und Manipulationen und Lügen. Das wünsche ich mir auch, stehe auch schon auf dem Sprungbrett. Manchmal bin ich weit vorne kurz vorm Absprung, dann wieder weiter hinten.... aber Dir ging es ja auch so, trotzdem hast Du dann irgendwann den Absprung gewagt. Super!

    Lieben Gruß von Blumenwiese

    Hallo Grazia,

    ich verstehe was Du meinst. Es kommt auf den Blickwinkel an. So habe ich das noch nie gesehen.

    Wenn ich es auf meinen Fall projiziere dann hört sich das so an:
    er trinkt zuviel aber ist ein liebevoller, humorvoller und intelligenter Mann.

    Mittlerweile denke ich anders: er ist ein Alkoholiker, der nur auf seinen Vorteil bedacht ist und sehr gut andere Menschen manipulieren kann.

    Das Wochenende: er hat ja angeblich alles verstanden und weiß nun endgültig, dass er zu mir gehört. Will alles ändern. Jaaaaaaa, Worte. Nur Worte. Wie es bislang aussieht? Heute morgen kam er an. Er holte Brötchen, wir frühstückten gemeinsam, dann hatte er noch draußen zu tun. Ich bin dann einkaufen gefahren, weil er da nicht mit wollte. Als ich vom einkaufen eben wieder zuhause ankam war er weg. Ein Zettel auf dem Tisch: "bin eben schnell Fußball gucken gegangen" .... Davon war vorher nicht die Rede gewesen.

    Was mich momentan noch mehr beschäftigt als sein Alkoholkonsum ist dieses: ich weiß, dass er abends regelmässig SMS verschickt. Heute zuhause hatte er das Handy ausgeschaltet. Als er dann draußen war hatte er es wieder an. Inzwischen hat er wieder gesimst. Ich weiß, ich bin ein Kontrollfreak und wenn ich vorher gewusst hätte, in welche Nöte und in welche Gedankengänge mich das führt, hätte ich nie das so gedreht, dass ich das Guthaben seiner Handykarte sehen kann. Also: es kommt zu dem Alkoholproblem noch dazu, dass er mich belügt. Dass er Kontakt zu mindestens einer Frau hatte per SMS, das hatte er mir letztens erzählt. Und, oh Wunder, die wollte sogar was von ihm. Wo er doch nur Freundschaft wollte und über Probleme sprechen. Da hätte sie wohl sein flirten missverstanden. Ich weiß, hier ist das Alkoholiker-Forum und nicht das Fremdgeher-Forum bzw. Lügenbaron-Forum. Aber mal ganz ehrlich: was für eine Zukunft habe ich mit so einem Mann? Leider keine. In der Theorie bin ich toll, oder? ;)

    Bleibt nur die Praxis ....

    Liebe Grüße von Blumenwiese

    Das Wochenende steht vor der Tür und er kommt nach Hause. Ja, ich habe sehr gemischte Gefühle dabei. Ihr helft mir alle so sehr mit dem, was ihr schreibt. Dadurch sehe ich das Ganze klarer, auch wenn ich noch nicht so handeln kann wie es angebracht wäre. Also - für einen Außenstehenden. Ganz ehrlich: wenn mir jemand diese Dinge erzählen würde, die ich mit ihm erlebt habe dann würde ich demjenigen zur Trennung raten. So weit ist es mir klar, leider stecke ICH in dieser Beziehung und für Außenstehende sagt sich das immer leichter: "beende es". Man selber macht und tut und hofft. Dadurch, dass ihr sehr ähnliche Erlebnisse hattet in euren Beziehungen mit einem Alkoholiker, sehe ich klar, dass ich eben NICHT empfindlich bin, NICHT zu intolerant, NICHT zu pingelig. Genau das was Aurora schreibt, so habe ich es mir zu Anfang zurechtgelegt. Es war ja eine neue und ungewohnte Situation für mich, dass da jemand seine Bierdosen versteckt, immer mehr Bier trinkt als gut für ihn ist und immer wieder alles abstreitet. Oder sagt: "ich trinke seitdem so viel, seit dem dieses oder jenes vorgefallen ist". Natürlich lag die Schuld bei mir an dem entsprechenden Vorfall. Wie gesagt: zu Anfang habe ich das nicht durchschaut, an mir selber gezweifelt, die Manipulation nicht bemerkt. Das hat sich geändert. Ich bemerke es durchaus, wie er bestimmte Dinge hindreht, ich zweifel zwar noch an mir aber lange nicht mehr so wie an Anfang. Inzwischen weiß ich sehr wohl, dass er krank ist. Auch wenn die Teufelchen manchmal doch wieder dreinreden. Vorhin hatte ich wieder so ein Erlebnis. Hab beim Staubsaugen in eine Ecke geschaut, wo er im letzten Jahr immer mal Weinflaschen versteckt hatte. Hab da schon lang nicht mehr reingeschaut. Aber heute ... stand eine leere Bierdose dort.

    Gestern war ich auf einer kleinen Feier. Als die anderen darüber sprachen, welche Biersorten sie gerne trinken da gab es mir einen Stich, denn ich dachte daran, dass das bei uns gar nicht normal ist. Hier wird nicht getrunken aus Genuß. Und ich habe gemerkt, dass es mich genervt hat, dass fast alle irgendwelchen Alkohol getrunken hatten. Kann man keinen Abend und kein geselliges Zusammensein ohne Bier oder Wein ertragen?!?!? Über meine empfindliche Reaktion habe ich mich gewundert, so kenne ich mich gar nicht.

    Danke für eure Worte. Ich werde die Schritte wieder vorwärts gehen. Vielleicht kleiner als vorher. Aber ich muss sie gehen, um wieder zufrieden zu leben.

    Liebe Grüße von Blumenwiese

    Zitat

    ich sehe das falsch,er ist ja nicht so schlimm----und wenn ich ihm Unrecht tue???

    Genau so denke ich auch immer wieder. Allerdings werden die Stimmen immer lauter, die von meinem Verstand gelenkt werden. Er ist immer noch auf dem Weg, dass er nun weiß, was er will. Nämlich alles ändern, am Wochenende mit mir was unternehmen, mehr Zeit zusammen, kuscheln, Nähe ... alles das, was er nicht mehr zugelassen hatte. Oder nur selten. Nun, es sagt sich leicht. Und bisher kann er es auch nur sagen, nicht beweisen, da er unterwegs ist. Es ist so unbefriedigend für mich, ich trete auf der Stelle, denn einige Dinge möchte ich nicht am Telefon besprechen. Ich hatte am letzten Wochenende das Gespräch gesucht um ein paar Ungereimtheiten zu klären. Naja, ich kann es ja auch direkt beim Namen nennen: um ein paar Lügen aufzuklären. Dass er es zugibt und die Verantwortung dafür übernimmt, damit hatte ich nicht gerechnet. War ja auch so, statt dessen wurde mir die Geschichte nochmal anders erzählt. Ja, und dann als ich nochmal in einem ruhigen Augenblick mit den Lügen anfing, da fing er dann an, dass er alles begriffen hätte, alles würde anders werden. Hat mich damit regelrecht überrannt und mundtot gemacht. Mich abgelenkt von dem, was ich eigentlich sagen wollte.

    Mensch, ich war schon so weit. Er hat mir seine Schlüssel gegeben, ich hab ihn fahren lassen aber bin dann doch wieder auf SMS und Anrufe eingegangen. Dann haben wir uns getroffen zum Reden, dabei habe ich das, was ich sagen und klären wollte, nicht klären können. Nun telefonieren wir wieder regelmässig, er macht Pläne fürs kommende WE und ich weiß doch, dass alles nur Worte sind. Ich bin heute wieder so weit, dass es mir so dermaßen schlecht geht und ich am liebsten gegen die Wand rennen möchte. Er hat mich wirklich geschickt manipuliert und vor einem Jahr hätte ich das noch nichtmal gemerkt. Jetzt merke ich es aber tue (noch) nichts dagegen. Ich sitze hier und heule und es geht mir schlecht weil ich weiß, dass er mich auch gestern Abend wieder angelogen hat. Das tut einfach nur weh. Warum lasse ich das zu? Und dann lese ich, dass das bei manchen Co's jahrelang so ging, bis sie sich lösen konnten. So lange darf es bei mir nicht dauern!

    Androhungen habe ich noch nie gemacht. Ihn nur zur Rede gestellt. Aber wenn er dann die nächste Ausrede bzw. Lüge auftischte habe ich nicht weitergebohrt. Das war mein Fehler. Das IST mein Fehler. Glaubt er wirklich, ich würde das alles glauben? Es ist ihm wohl auch egal, Hauptsache ich funktioniere weiterhin so wie er das möchte. Und dann kommen wieder die kleinen Teufelchen, die sagen ... "und wenn ich ihm Unrecht tue?"..... ist das nicht total daneben, dass ich so denke?!?!

    Liebe Grüße von Blumenwiese

    Hallo Doro,

    dass es bei Dir auch so ähnlich war wie bei mir jetzt (das gemeinsame Leben mit meinem Partner) macht mich traurig. Die Gewissheit, dass alles oder vieles mit dem Alkohol zusammen hängt .... Mit dem Sekt habe ich das genauso gesehen wie Du. Er trinkt ja sowieso. Sein Bier habe ich schon lange nicht mehr gekauft, da muss er selber los, auch wenn er dann rummotzt deswegen (ihr denkt nur an euch wenn ihr Getränke kauft). Und warum sollte ich eine neue Kiste kaufen, wenn auf der alten auf fast allen Flaschen noch die Kronkorken drauf sind. Kann ich wissen, dass die Flaschen leer sind?!?! ;-).


    Hallo Eliksee,

    er hat sogar mal ne Flasche Biermix von mir getrunken. Da ist ja wirklich kaum Alkohol drin und es schmeckt ihm auch gar nicht. Aber das war scheinbar egal. Nur mich hat es geärgert, weil ich es für MICH gekauft hatte. Nun kaufe ich nichts mehr, mir ist auch die Lust auf Bier oder ähnliches vergangen.

    Am Wochenende wollte er die Beziehung beenden. Er hat wohl gedacht, ich halte ihn auf wenn er fährt. Hab ich aber nicht. Das hat er mir später vorgeworfen, dass ich ihn einfach hab fahren lassen. Ja, ich hätte mich auch nicht mehr auf Anrufe oder SMS einlassen sollen. Jetzt macht er auf großen Versteher und "alles wird gut". Aber wird wirklich alles gut? Kann er sich ändern so von jetzt auf gleich? In den letzten Wochen war alles dabei: Gefühlskälte, Vermissen, Auszeit wollen, Auszeit wieder nicht wollen, neu anfangen wollen, alles verstehen und ändern wollen. Ich bin an dem Punkt, wo ich NICHTS mehr glaube. Er ist so lieb am Telefon aber ich weiß, dass es nicht so bleiben wird, dass er sich nicht so ändern kann wie er sagt.

    Liebe Grüße von Blumenwiese

    Zitat

    Aufgrund meiner gesamten Beziehungsgeschichte mit gescheiterter Ehe und danach zwei weiteren Versuchen, die aber an gewissen Umständen und der Tatsache, dass Kinder oder ein Kind dabei sind - auch von meiner SEite beendet werden musste, denn mein Kindchen soll ja nicht außen vor bleiben...- war ich einfach froh und glücklich, dass ich mit meinem Kind angekommen war - Ja, so fühlte es sich an - endlich war es stimmig und wundervoll und das wollte ich einfach nicht aufgeben. Nicht schon wieder scheitern, etwas verarbeiten, stark sein, wieder alleine.

    Hallo Hanna,
    als ich das gelesen habe hatte ich eine richtige Gänsehaut. Ja, genauso ist es auch bei mir. Ich hätte es nicht so gut ausdrücken können. Aber genau das trifft es auch bei mir. Eine gescheiterte Ehe und danach mehrere Versuche, den Richtigen zu finden. Dann endlich der Mann, bei dem ich wirklich dachte: das ist ER! Ich bin angekommen. Ich bin es auch Leid, schon wieder bei Null zu stehen und neu anzufangen. Aber ich möchte auch nicht mehr in dieser Beziehung feststecken.


    Zitat

    Wie du sagst, stehst du mit beiden Beinen im Leben, hast kaum zusätzliche Hindernisse. Du hast doch die besten Möglichkeiten, dich aus dieser "Zwangsjacke" zu befreien. Natürlich tut das erstmal weh.

    Hallo Eliksee,
    es tut weh. Aber irgendwie auch nicht so sehr wie ich dachte. Er ist heute wieder heim gekommen. Aber ich war nicht so wie er das erträumt hatte, war distanziert. Tja, jetzt ist er in die Kneipe gefahren, kann später werden. Ist doch schön so ein "gemeinsamer Abend" nach fünf Tagen nicht-sehen. Ironie aus.
    Es hat eine Zeit gedauert, bis ich das erkannt habe, dass es nie wieder so sein wird wie vorher. Das entwickelt wirklich Kräfte in mir. Hätte ich nicht gedacht.
    Das Gespräch mit ihm steht mir noch bevor. Aber ich werde auch dieses schaffen.

    Liebe Grüße von Blumenwiese

    Hallo Melanie,

    meine eigene Sucht wird mir immer klarer. Ich kenne zwar das Wort Co-Abhängiger schon länger aber erst in den letzten Tagen wird mir das wirklich klar, wie abhängig ich von ihm bin. Dabei bin ich es gar nicht. Ich verdiene mein eigenes Geld, habe meine Wohnung, mein Auto. Da ich zehn Jahre mit meinen Kindern alleine gelebt habe auch nicht die Angst, das Leben alleine hinzubekommen. Ich bin recht selbstständig und musste vorher ja auch alles alleine managen. Das ist es also nicht. Was dann? Die Angst, schon wieder gescheitert zu sein. Die Angst vor Veränderung. Die Erinnerung, wie schön doch alles war am Anfang. Aber davon kann man nicht zufrieden leben, von der Erinnerung wie es mal WAR. Das ist Vergangenheit und nach dem, was alles geschehen ist, wird es auch nie wieder so unbeschwert sein wie in dieser Zeit. Das einzugestehen und einzusehen ist sehr schwer und tut weh.


    Hallo Hanna,

    so geht es mir auch bei vielen Beiträgen, dass ich denke: genau das ist es. Auf dem Punkt gebracht! Ausdrucken und einrahmen und nicht vergessen!

    Liebe Grüße euch von Blumenwiese

    Hallo Melinak,

    ich bin erstaunt wie gut es ihm gelingt, mich an ihn zu binden. Aber das Erkennen ist hoffentlich der erste Schritt dort herauszubrechen. Ich wurde von Anfang an manipuliert aber habe es nicht gemerkt. Rückblickend wird mir einiges klar. Ein perfekter Blender.

    Lieben Gruß von Blumenwiese

    Zitat

    Frag ich mich - vermisst Du ihn so wie er ist oder wie er sein könnte/sollte?

    Vermisst Du reales zusammensein? oder das was Du gerne hättest?

    Hallo Grazia, möchte Dir ehrliche Antworten auf Deine Fragen geben, auch wenn das hier nicht "mein" Themenstrang ist.

    Ich vermisse ihn so, wie er sein sollte bzw. mal war.
    Ich vermisse das, was ich gerne hätte, was aber so seit längerem nicht mehr ist.

    Lieben Gruß von Blumenwiese

    Danke für eure Antworten.

    Heute sehe ich etwas klarer. Aber manchmal hat man so Abende. Natürlich habt ihr alle Recht mit dem, was ihr schreibt. Ich möchte nicht mit ihm alt werden, nicht so wie er jetzt ist. Ich hab mich eben einfach in ihm getäuscht. Als ich den Wunsch verspürte mit ihm den Rest meines Lebens zu verbringen da wusste ich ja noch nichts von diesen Dingen. Seine Lügen, seine Biertrinkerei - das hat sich erst alles danach herausgestellt. Klar, wer will schon mit so einem Mann zusammen sein. Und da muss ich ansetzen. Zu oft hat er mir gesagt, dass er das Bier reduzieren will. Und am gleichen bzw. nächsten Abend dann wieder die gleiche Menge wie sonst konsumiert. Ja, ich weiß das alles. Nur diese Telefonate, wenn er so lieb ist und alles "wie früher", dann fange ich wieder an zu zweifeln und zu verzweifeln.

    Ich habe ein sehr interessantes Buch gefunden über Lügen und das hilft mir auch einige Dinge klarer zu sehen und herauszufinden, was meine Rolle dabei ist. Ich bin diejenige, die ihm das Lügen erlaubt. Indem ich nichts sage bzw. nichts mehr sage wenn er dann alles abstreitet, obwohl ich die Wahrheit kenne. Ich kann ihm auf den Kopf was zusagen und auch mit Beweisen - er streitet alles entrüstet ab. Und ich? Ich sag dann nix mehr. Warum sollte er dann aufhören zu lügen? Hat doch keinen Grund dafür, klappt doch alles mit mir. Ich "glaube" ihm doch alles.

    Ich eiere hin und her. Genau Aurora, Du hast völlig Recht! Da mir einzugestehen ist noch ein Grund, mich noch kleiner und dümmer zu fühlen. Denn ich weiß im Grunde, dass es so nicht geht und kann mich do zu keiner Entscheidung durchringen. Rumeiern bringt mir gar nichts.

    Ich schreibe von einer Auszeit, die er will. Dann wieder vom Ausgehen. Es ist richtig: ein völliges Auf und Ab. Und mir geht es dabei immer schlechter. Das muss aufhören.

    Ich stehe tatsächlich nicht am Weg sondern an einer Weggabelung und ich muss mich nun endlich für einen Weg entscheiden.

    Liebe Grüße euch allen und viel Kraft
    von Blumenwiese

    Hallo Eliksee,

    danke für Deine Worte. Ja, eine Zwangsjacke - das trifft es irgendwie.

    Ob es wirklich noch Liebe ist? Eine Zeitlang dachte ich, es wäre keine Liebe mehr da. Inzwischen bin ich mir nicht mehr sicher was ich fühle. Liebe oder Mitleid? Auf jeden Fall lebe ich in der Vergangenheit, wie er mal war, wie unsere Beziehung mal war. Sie fing so toll an, alles war toll an diesem Mann.

    Bei mir war es auch so. Wenn mein Freund krank war und wochenlang zuhause dann kamen alle Probleme geballt hoch. Die Wochenenden waren aber schon länger auch nicht mehr schön. Wir leben wirklich nur in unserer Telefonbeziehung. Sobald er zuhause ist dann können wir einen Abend/Tag noch gut zusammen auskommen. Danach liegt er nur noch für sich auf dem Sofa und zieht sich von mir komplett zurück. Wenn er dann wieder auf Tour ist ab Montag tut es ihm leid. Und ich fange an ihn zu vermissen. Aber auch nicht mehr so sehr wie noch vor einigen Monaten. Die Gefühle haben sich gedreht. Auch er wollte den Job wechseln und dann jeden Abend daheim sein. Wie Du schon schreibst: das ist für Dich anstrengend, dass Dein Mann in Tagschicht arbeitet und immer präsent ist .... lach ... ich hatte auch Bedenken jeden Abend und dann evtl. jeden Abend Ärger.

    Lieben Gruß von Blumenwiese

    Gerade heute Abend habe ich das Gefühl, dass ich diesen Absprung aus dieser Beziehung nie schaffen werde.... :-(.

    Ich kann doch nicht immer nur jammern und doch nichts ändern. Wenn er weit weg ist und nur durchs Telefon mit mir verbunden dann höre ich seine Stimme und denke "verdammt noch mal, es soll alles gut werden, ich möchte mit diesem Mann alt werden". Ich spüre heute Abend so stark, wie abhängig ich von ihm bin. Ich bin auch eine Süchtige. Aber hilft mir die Erkenntnis, wenn ich doch nichts ändere?!?!

    Verwirrte Grüße von Blumenwiese, in deren Kopf sich alles umeinander dreht und die endlich mal wieder Platz für andere Gedanken haben möchte!!!

    Hallo Aurora,

    ja, Denkanstöße habe ich einige bekommen. Hier zu lesen hilft auch, aber den wirklichen Schritt Richtung Trennung muss ich alleine machen. Die Sichtweise von anderen Betroffenen zu hören ist sehr hilfreich. In meinem Umfeld meinen ja alle (also die, die davon wissen) dass ich mich lieber heute als morgen trennen sollte. Es ist ja nicht nur der Alkohol sondern diese vielen Lügereien, die er schon seit unserer Anfangszeit mir geboten hat. Zu Anfang hab ich allerdings nicht bemerkt, dass es nicht stimmte was er sagte. Das kam erst später und inzwischen frage ich mich so oft, ob das, was er gerade erzählt hat, wirklich so ist. Vor einigen Wochen hatte er einer Frau seine Handy-Nr. gegeben und hat mit ihr gesimst. Angeblich zur Problembewältigung. Nur - sie hat sich wohl etwas mehr erhofft. Aus seiner Sicht hat er nur unverbindlich geflirtet. Nun habe ich auch in diesem Bereich das Vertrauen verloren, dass er ehrlich ist.

    Liebe Grüße von
    Blumenwiese

    Hallo Hanna,

    ich habe Deine Worte richtig eingesogen. Was Du geschrieben hast, Du warst auf einem so guten Weg. Und dann .... der Rückfall mit einer langwierigen Krankheit. Das tut mir so Leid und zeigt mir, dass man immer weiter seinen Weg gehen muss. Nicht umdrehen. Nicht zurückweichen. Ich stehe immer noch am Anfang des Weges, möchte endlich die Schritte machen und weiterkommen. Es hilft mir sehr dabei, hier zu lesen. Und ich wünsche Dir so viel Kraft.

    Lieben Gruß
    Blumenwiese

    Hallo Frozen Tears,

    in punkto Alkohol nörgel und kritisiere ich nicht mehr. Aber doch in anderen Bereichen der Beziehung, die nicht so laufen wie ich es mir vorstelle. Das stimmt, ich kann mich da nicht zurückhalten obwohl ich es mir schon oft vorgenommen habe nichts mehr zu sagen. Weil es ja auch nichts bringt.

    Wir waren also am Samstag weg, haben zusammen was erlebt (denn das gemeinsame Erlebnisse fehlen habe ich ihm so oft vorgeworfen). Er hat dort ein Bier getrunken, musste ja noch zurück fahren. Aber kurz bevor wir zuhause waren wurde an die Tankstelle gefahren, um Bier zu kaufen. Das hat er dann nachts getrunken, kam dann am frühen Morgen ins Bett. Sonntag, oh Wunder, nichts getrunken. Oh je, in dem Moment merke ich mal wieder, wie Co ich bin! Ich weiß, es bringt gar nichts Flaschen zu zählen. Aber ich registriere es trotzdem. Und ich war dann so genervt vom Wochenende, von seinem Verhalten mir gegenüber (es gab mal wieder Vorwürfe, was ich alles nicht richtig gemacht hab), dass ich so fest entschlossen war, dieses alles nicht mehr ertragen zu wollen.

    Dann vorhin am Telefon: "ich brauch Dich" sagte er. Da war er wieder: der Co-Knopf. Das hab ich doch richtig verstanden, dass wir Co's so wieder in Richtung gebracht werden, oder? Und ich ... ich falle sofort wieder herein. Zwar mit einem zweifelnden Gedanken im Hinterkopf, ob ich das alles so richtig mache, wenn ich so weitermache .... aber ich falle darauf herein.

    Ich soll an mich denken, mir mein Leben einrichten. Keine Co mehr sein, aber wie schaffe ich das? Wie lang ist der Weg? Mir dämmert allmählich, dass ich es selber in der Hand habe, wie lang der Weg ist. Es stimmt, nur hier schreiben und jammern und motzen, was er alles wieder getan hat, das ändert nichts. Zumindest bin ich aber doch auf dem Weg, etwas zu tun. Nur - ich habe das Gefühl, dass ich zwar den Weg gefunden habe, ich weiß wo er ist, aber ich gehe ihn nicht weiter!!

    Liebe Grüße von Blumenwiese

    Zitat

    Wenn ich aber arbeiten bin, freue ich mich immer auf zu Hause und will mir scheinbar irgend eine heile Welt einreden. Zu Hause, wenn wir dann streiten oder wenn ich allein o. mit Freunden unterwegs bin, bin ich so fest entschlossen, den Absprung zu schaffen. Und dann kippt wieder alles. Woran mag das liegen? Ich will, dass dieser Kopfsalat endlich aufhört!

    Hallo Elkisee,
    das Gefühl kenne ich zu gut. Mein XY ist ja nur am Wochenende daheim, ab Montag dann immer beruflich unterwegs. Und so wie es mir geht, wenn er hier ist, wie er mich behandelt und ich mich wieder ärgere über so viele Dinge so froh bin ich dann, wenn er losfährt und ich wieder alleine bin. Dann hab ich Wut und den festen Vorsatz, das alles nicht mehr länger mitzumachen. Dann ruft er an. Vielleicht kommt es nicht gleich beim ersten Telefonat, aber beim zweiten oder dritten Anruf merke ich, dass alles wieder kippt. Am Telefon ist er ganz anders, redet anders mit mir, gesteht Fehler ein. Und ich denke so oft: ist doch alles nicht so schlimm, wird alles gut. Aber im Grunde weiß ich, dass es nicht wieder gut wird.
    Ich wünsche Dir die Kraft, nicht mehr zu kippen sondern Deinen Vorsatz durchzuziehen. Aber Dir geht es nicht alleine so. Bei mir steht viel weniger auf dem Spiel, da es meine Wohnung und mein Garten ist. Aber trotzdem zögere ich genau wie Du.

    Lieben Gruß von Blumenwiese

    Ja, eigentlich spielt es keine Rolle, warum er so ist. Warum will ich immer eine Begründung? Geht es mir besser wenn ich weiß, dass es vom Alkohol kommt? Nein, sicher nicht. Er hat noch einen "draufgesetzt", möchte am Wochenende mit mir wegfahren, mit mir alleine sein. Ich braves Schaf habe zugestimmt, mich aber innerlich gefragt, ob ich das eigentlich möchte. Einerseits ja, möchte immer wieder neu testen, wie er sich verhält. So nach dem Motto: wenn er sich jetzt am Wochenende nicht so und so verhält dann gehe ich. Dieses habe ich schon öfter für mich gedacht: wenn ich das und das herausbekomme, dass er da wieder gelogen hat, dann gehe ich. Und? Bin ich gegangen? NEIN! Ich stecke immer noch in diesem Käfig aber ich merke, dass ich immer unwilliger werde, das alles mitzumachen.

    Seine Launen. Stimmt, mal bin ich die Frau, die er heiraten will und dann wieder die, der er nicht vertraut. So wie jetzt eben: gestern Abend Auszeit, heute Vormittag wusste er selbst noch nicht, wie das genau aussehen soll, heute Nachmittag dann will er keine Auszeit mehr. Man muss schon ganz schön blöd sein, um das alles mitzumachen, oder? Stimmt, ich bin seine Marionette. Das fühlt sich nicht gut an.

    Warum springt er mit seinen Meinungen hin und her?? Vorhin am Telefon meinte er, eine Trennung auf Zeit würde er doch nicht wollen. Zu groß die Angst mich zu verlieren. Er zerrt ganz schön an meinen Nerven, konnte mich heute bei der Arbeit kaum konzentrieren. Das Schlimme ist ja, dass ich mich auf seine Aussagen gar nicht mehr verlassen kann. Was heute zählt das ist morgen völlig überholt. Sich auf Absprachen verlassen - genauso. Hinzu kommt, dass er weniger Respekt hat, da kann es schon mal sein, dass er sagt: frag doch nicht so blöd. Gehört diese Wesensänderung auch zu seinem "Freund" Alkohol?

    Danke für eure Antworten. Aber ich glaube, dass ich meinen Sekt in Zukunft wieder ruhig trinken kann. Er will eine Auszeit! Ich bin total durcheinander. Natürlich kann er mir nicht mehr vertrauen, was meint er denn was in vier oder sechs Wochen anders ist? Ich weiß gerade nicht weiter.

    Grüße von Blumenwiese