Beiträge von Marcello

    Ja, das geht.

    Nicht im Dauerzustand aber man kann sich die Zeiten der Unbeschwertheit immer weiter ausdehnen.

    Mach dich nicht von anderen abhängig, auch nicht von deinem Vater. Lass los und mach dich auf die SUche nach dir selbst. Wir sind alle diesen Weg schon mehr oder weniger weit gegangen aber es scheint - trotz gelegentlicher Selbstzweifel, Rückschritte oder Depressionsschübe - der richtige zu sein.

    Mal ein Quick tip: Geh mal auf ein Rockkonzert, stell dich ganz vorne hin und rock mal richtig ab. Da hast du schonmal einen Anfang. Mir hilft das immer.

    Zitat von Bernd

    Hat jemand was ähnliches erlebt und hat vielleicht Rat?

    wir alle.

    und der Rat ist immer der gleiche: Lass einen erwachsenen Meschen die Freiheit, mit seinem Leben zu tun, was er will. Du bist ür deinen Vater nicht verantwortlich, sondern nur für dich selbst. Sieh zu, dass du aus diesem Umfeld rauskommst und lass ihn seinen Weg gehen. Wenn er erkennt, dass er keinen Coabhängigen mehr hat, dann hat er die CHance, sich zu verändern. Aber solange ihm jemand die "Stange hält", wird sich nichts ändern.

    oh ja

    ja habe ich auch so manchen verschlissen.

    und einiges dummes angestellt.

    Der eigentliche Konflikt war, dass ich so einen Mangel an innerer Liebe verspürt habe, dass ich permanent und überall nach Liebe, Zuwendung und Anerkennung gesucht habe.

    Gleichzeitig aber die tiefe innere Überzeugung hatte, dass die Liebe, die ich zu geben habe, nichts wert ist.

    Das ist eben ein Konflikt.

    Ich entdecke gerade die Liebe zu mir selbst und habe meinen Bekannten/Verwandtenkreis erheblich ausgedünnt. Ich brauche da vieles nicht mehr, schon gar niemanden mehr, der mir nicht gut tut.

    "Normale" Menschen sind in der Regel ohnehin mit den Erlebnissen und Erfahrungen eines Alkoholikerkindes völlig überfordert und vermeiden dann den Kontakt. Darum erzähle ich heute niemandem neues mehr etwas von mir.

    Ich habe das unverschämte Glück eine ebenso liebesbedürftige wie liebensgebende Partnerin zur Ehefrau zu haben. 16 Jahre sind wir schon zusammen und dabei wird´s wohl auch bleiben.
    Als Botschaft möchte ich dir sagen, dass du einzig und alleine aufgrund der Tatsache, dass es dich gibt, liebenswert bist. Ich habe lange gebraucht, um das zu verstehen. Wie wohl wir alle hier.

    Ich wollte meine Mutter über Weihnachten zu mir holen.

    Statt ihr fand ich eine zugemüllte Wohnung und einen Abschiedsbrief.

    Nach panikvollen 2 Stunden habe ich dann von der Polizei erfahren, dass sie wieder mal in der Nervenklinik gelandet ist.

    Ich bin zu ihr hin und habe ihr folgendes gesagt:

    Du siehst mich jetzt noch einmal an. Das ist das letzte Mal, dass du mich in deinem Leben sehen wirst. Es ist vorbei. Du bist zum letzten Mal gestorben, ab jetzt bist du tot für mich.

    Dann bin ich gegangen.

    39 Jahre lang habe ich diesen Affentanz mitgemacht.

    Es geht mir besser.

    Zitat von frustriertetochter2010

    Gestern war es mal wieder soweit... Meine Mutter hatte getrunken....
    Sie rief in den frühen Abendstunden an und quatschte mich wieder voll.
    Nunja Quatschen ist eher das falsche Wort. Sie fing wieder an mich nieder zu machen, mir zu drohen, mich zu beschimpfen, etc pp.

    Auflegen. Einfach Auflegen. Ende der Diskussion.

    Es gibt Dinge, die hat man in der Hand, und welche, die hat man nicht in der Hand. Wichtig ist, dass man immer zu sich selbst sagen kann "Ich habe alles gegeben und alles versucht". Es gibt kein Erfolgsrezept im Erreichen von Zielen - es gibt aber eines zum Scheitern: Es gar nicht erst versuchen.

    Wenn du diese Wohnung nicht bekommen solltest, dann hast du trotzdem etwas gewonnen: Die Erkenntniss, dass du Ansprüche hast und auch haben darfst, dir dein Leben so schön wie möglich zu machen. Eine schöne Wohnung - was ein eigenes, sicheres, schönes Zuhause bedeutet - gehört nicht nur dazu, sondern ist elementar.

    Wir alle sind leidensfähig. Aber Leidensfähigkeit ist kein Selbstzweck und sollte nicht mit Leidenswilligkeit verwechselt werden. Darum: Wenn nicht diese, dann eine andere Wohnung, die genauso schön oder noch schöner ist. EInfach, weil du du bist und du es dir wert bist.

    Zitat von insecure

    Versuche mal die Gedanken an Auszug und Deinen Vater vom trinken abzubringen außen vor zu lassen. Was bleibt dann? Was ist da?

    Dann bleibt die Zeit in der er nicht trinkt, die Zeit in der er lieb ist, mir bei allem hilft, immer für mich da ist und seine Sorgen. Die Zeit in der ich mit ihm lache und wir allen möglichen Mist zusammen machen und uns dabei einfach wohlfühlen, wenn wir lachen bis die Tränen kommen...

    Diese Momente sind das woran ich mich klammere und warum mir das alles so schwer fällt... Er ist ein toller Vater... bis auf seine Sucht....

    Wenn du ausziehst und er auf sich alleine gestellt ist, dann hat er gute Chancen, einen Heilungsprozess in Gang zu setzen, was dazu führt, dass die "guten Zeiten" dann Normalzustand werden - und besser. Je länger du ihm vermeintlich "die Stange hältst" desto später kann/muss er auf sich selbst schauen.

    Das positive sehen.

    Ich mache gerade eine Fortbildung zum maschinenbautechniker und bin mit Abstand der Älteste in meiner Klasse. Alle meine anderen Klassenkameraden sind mindestens 14 Jahre jünger als ich.

    Alle scheinen sie seelisch vollkommen gesund zu sein, machen ihren Spaß und machen ihren Job, haben ihren Fußball und ihr sonstiges Leben...

    ...wozu auch immer wieder saufen, saufen, saufen gehört. Mir läuft es da immer kalt den Rücken runter, wenn ich sie erzählen höre: Oh Mann, am Samstag wieder dermaßen einen gebrannt...war mit Kumpels unterwegs...usw..

    Ich denke mir dann immer: Wieviele von euch wird der Alkohol einfangen? Bei wievielen von euch werden in 30 Jahren zerbrochene Ehefrauen, Kinder, Enkel stehen und sich fragen WARUM?!

    Du bist gewarnt. Du hast deine Lektion gelernt und hast Respekt vor dem Alkohol. Sei stolz darauf. Das eines der positiven Aspekte.

    Zitat von insecure

    Klar, er hat auch noch seine Frau, aber ich glaube nicht dass das viel bringt...
    Und in einem Punkt sind sich meine Großeltern, meine Stiefmutter und ich vollkommen einig... Wenn wir ihn alle verlassen, wenn wir einfach alle gehen, dann wird er sich totsaufen! Entweder wegen einer Alkoholvergiftung oder durch noch größeren Konsum als er es jetzt schon tut... Denn mein Vater trinkt zwar mehrmals in der Woche, aber wenn er Ärger hat, sich aufregt oder vor allem bei Stress trinkt er nurnoch umso mehr, also sprich: Wenn es ihm schlecht geht...
    Ich habe einfach Angst dass es wirklich so kommt... Denn wenn, dann werde ich mir mein Leben lang vorwürfe machen!

    Nein wirst du nicht. Es gibt nur einen Weg, wie du wirksam verhindern kannst, dass er sich totsäuft: Entmündige ihn und lass ihn von einem Arzt in eine geschlossene Psychartrie einweisen.Dann kannst du dir sicher sein, dass er nciht mehr säuft. Das ist nun keineswegs überspitzt formuliert, ist aber ein sehr schwerer Weg, da du keinen Arzt finden wirst, der das mitmacht. Oder sperr ihn im Keller ein, dann bist du aber wegen Freiheitsbraubung dran, was dazu führt, dass du einsitzt und er fröhlich weitertrinkt. Aber solange er nicht entmündigt ist, ist er für sein Leben verantwortlich und wenn er für sich entscheidet, sich totzusaufen, dann hat er jeder Recht der Welt, das auch zu tun. Warum willst du dir deswegen Vorwürfe machen? Du schüttest ihm doch nicht den Schnaps in den Hals, das macht er schon selbst.

    Du kannst es drehen wie du willst, es läuft immer wieder darauf hinaus, dass er ganz alleine entscheidet, ob und wie lange er weiteräuft. Still ihm einen vorzuleiden macht die Sache nur noch schlimmer - der Scham wegzutrinken ist einer der beliebtesten Saufgründe (steht schon im kleinen Prinz). Die "Sieh-Wie-Ich-Leide" Tour hast DU nicht erfunden sondern ist so alt wie der Alkoholismus selbst. Sie hat aber noch nie funktioniert.

    Zitat von Ballerina89

    Ich weis es nicht ob es das richtige ist Sie fallen zu lassen! Was ist wenn er wieder mal ausrastet. Ich weis nicht, ob dass eine Tochter mit Ihrer Mutter machen kann! Sie einfach im Regen stehen zu lassen! Vor einer Woche gab es da keine andere Antwort für mich, als dass das richtige ist, aber mittlerweile bin ich mich nicht mehr so sicher damit! Ich weis nicht warum. Ich möchte einfach wieder glücklich werden. Aber wie?????
    Alle sagen immer ich muss was für mich machen, und dass ganz alleine für mich! Ich finde das dann irgendwie egoistisch. das is so komisch von mir, ich könnt mich über ich selbst ärgern. Aber ich kann es leider nicht ändern!
    lg Ballerina89

    Deine Eltern sind erwachsene Menschen, die mit ihrem Leben anfangen dürfen, was sie wollen. Der letzte, der für ihr Lebensglück verantwortlich ist, ist ihr eigenes Kind. Du lässt sie nicht "fallen" sondern du lässt sie los - löst dich also von der dir empfundenen Verantwortung für sie. Du bist es nicht. Es ist eine Umkehrung der natürlichen Ordnung, wenn die Kinder für die Eltern verantwortlich werden. Deine Eltern kannten sich schon vor deiner Geburt, die Strukturen, in denen die gefangen sind, sind älter als du selbst. Und da denkst du kannst du irgendwas dran drehen?

    Eltern und Kinder gehen nunmal früher oder später wieder auseinander. Das ist die natürliche Ordnung der Dinge und passiert ausser in Königshäusern in allen anderen Familien auch. Das kann in Liebe und Verständniss geschehen oder in Zwietracht, das hängt von den Familien ab. Aber dass die Kinder ihre eigenen Wege gehen ist unausweichlich. Da wird niemand im Stich gelassen oder verraten, sondern ist die logische Konsequenz, wenn man irgendwann einmal ein eigenes leben haben will.

    Zitat von Ballerina89

    Also jetzt ist es so, dass meine mutter wieder den Kontakt zu mir abgebrochen hat. Das war vor eineinhalb wochen. Die erste Zeit gibt es mir total gut damit, dachte ich mir jetzt bin ich frei und eine sorge los! Hab Sie immer zum Arbeiten gebracht, war mit Ihr einkaufen und einfach immer da wenn Sie was brauchte. War wieder glücklich und konnte mich über alles freuen was so anstand, bei mir! Das ganze hat sich wieder schlagartig geändert, ich weis nicht warum, mir ging es ja gut! Jetzt denke ich mir wieder ob und wie ich das ganze schaffen sollte. Ich kann meine Gefühle einfach nicht zuordnen. Ich möchte das es wieder so wird wie vor einer Woche, dass war ein schönes Gefühl! Wie kann sich das ganze wieder so schnell ändern? Kann mir das irgendwer sagen. Ich weis mir keinen Rat mehr.
    lg Ballerina89

    Lass sie los. Finde dich selbst. UNd du wirst glücklicher werden als du es dir heute vorstellen kannst.

    Diese Kontakt-Abbrech-Nummern sind doch nur Machtspiele. Behandelt man so ein Kind? Behandelt man so jemanden, von dem man geliebt werden will?

    Mach diese kranke Nummer nicht mehr mit. Sie hat den Kontakt abgebrochen. Na schön für sie. Wenn sie es sich leisten kann, bitteschön.

    Es ist dein Leben. Nimm es in die eigene Hand, du brauchst dafür weder Erlaubnis noch Absolution. Schütz deine Seele und lass dich nciht mehr verletzen.

    Zitat von insecure

    Ich will ihn nicht allein lassen...
    Wenn ich gehe, dann hat er bald niemanden mehr... und dann wird es nur noch schlimmer werden! Das kann ich ihm doch nicht antun! :(

    Dann bist du die einzige, die zwischen ihm und seinem Selbstheilungsprozess steht. Wenn du die letzte bist, ist es um so dringender geboten, ihn sich selbst zu überlassen. Er ist ein erwachsener Mensch, er wird klar kommen, auf die eine oder andere Art.

    Zitat von Sisu

    ~Glück, durch Ausblendung!~

    P.S. ist eigentlich schon wem aufgefallen, welch enormen Kraftakt es uns gekostest hat deartige und vielfältige Überlebensstrategien zu entwickeln?

    Holla die Waldfee

    da kann ich ein Lied von singen.

    Was für eine Verschwendung!

    Wenn man das mal so überlegt, wieviel Kraft wir aufwenden, um usere Kraft unter Kontrolle zu halten....

    ...ich habe mal eine gute Freundin (auch EKA) gefragt, was denn wäre, wenn ihr all die Kraft für sich selbst zur Verfügung stehen würde.

    "Oh je...dann wär ich ja Bundeskanzlerin!"

    So ungefähr siehts aus...

    Zitat von insecure

    Früher hat er so reagiert, heute nicht mehr... schon seit ein paar Jahren nicht mehr... wenn er heute sauer ist redet er eher mit einer gefährlich ruhigen Stimme mit mir, schaut mich an als wäre ich das Schlimmste was ihm hätte je passieren können und beleidigt mich mit Worten die sehr verletzend sind...
    Aber daran gewöhne ich mich mit jedem Mal mehr!

    wrong way. Daran ist nicht zu gewöhnen. Was für ein K...brocken!

    der hat dir nicht zu drohen, ob mit ruhiger oder mit lauter stimme. Die Spielchen mit den drohenden Augen kenne ich auch (irgendjemand nicht?)

    psychoterrormachtspielscheißdreckgedöns. ich werd schon wieder zickig. aber verprochen, ich halt mich verbal zurück.

    insecure - RAUS DA! Bittebittebittebitte....!! Du bist soooo jung und da draußen wartet soooo ein tolles, lustiges, erfüllendes, erhellendes, beglückendes Leben auf dich! Und du lässt dir das von diesem Sch....kerl dermaßen versauen, einschüchtern, verunsichern. Das ist so traurig.

    UNd was "Ich liebe ihn doch" angeht - wir sind als Kinder dazu verdammt unsere Eltern zu lieben. Da können wir garnichts dafür, das ist normal und uns genetisch einprogrammiert. Darum müssen wir aber trotzdemnicht alles den Eltern opfern.

    Zitat von Melinak


    Das mit dem Messer war ein sehr unüberlegter Satz. Sicherlich ist gerade bei Akloholikern die Hemmschwelle nicht mehr da und manche reagieren in ihrer Wut mit Gewalt. Ich musste das in meiner Ehe leider miterleben. Doch sollte man sie nicht alle über einen kamm scheeren, es gibt solche und solche.

    Liebe Insecuere. Ich weiss nicht wie dein Vater reagiert, doch sollte er so reagieren, laut und ungebremst, solltest du dich um so mehr schützen........
    Alles Liebe melanie

    ist halt so, männer sind aggressiv, frauen eher autoagressiv...ich wollte da wirklich nicht "Salz in die Wunden streuen". Persönlich nehme ich niemals Dinge in die Hand um sie gegen andere zu richten. Meine Frau hat eine Pistole mit in die Ehe gebracht, die sie irgendwann mal von ihrem Vater geschenkt bekommen hatte. Die habe ich mit einem Schneidbrenner entsorgt, weil ich so ein Zeugs nicht im Haus haben will.

    also nochmal an alle: War "nur" eine Gefühlsbeschreibung und sonst nichts - werde mich aber künftig (noch) besser zusammenreißen.