Beiträge von chinablue

    Hi Sonnentau,

    schön zu lesen, dass es Dir wieder besser geht.

    Anderseits solltest Du nun auch genau überlegen, was Du für Dich möchtest.

    Auch ich bin mit meinem Mann zusammen geblieben. Er ist nun seit über 5 Monaten trocken und ich bin froh, dass ich damals ganz klar kommuniziert habe, dass ich ihn nass nicht möchte. Das Vertrauen ist zwar immer wieder mal schwach und ich bin sehr hellhörig, wenn er in alte Muster fällt, aber dann spreche ich es auch an. Dennoch habe ich nie daran gezweifelt, dass ich ihn nicht zurück wollte, aber eben nur trocken.

    Er hat seine stationäre Therapie in seinen Urlaub gelegt und wir hatten in den 3 Wochen am WE immer eine Nacht zu hause. Eine lange Trennung gab es nicht. Wir haben in dieser Zeit sehr viel telefoniert (es gab zu keiner Zeit ein Telefonverbot, jedoch hatte ich die ersten 3 Tage nicht viel mit ihm reden wollen) und haben so eine gute Basis bekommen.

    Also: rede mit Deinem Mann, sag was Dich stört. Mache Dir klar, welche Erwartungen Du hast und wie Du Dir Eure Beziehung vorstellst.

    Ich wünsche Dir alles Gute
    chinablue

    Hallo Sonnentau,

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    also, er hat zu Hause entgiftet, wobei er keine ersichtlichen Entzugserscheinungen hatte. Mir ist nach einem Absturz der Kragen geplatzt und ich habe den gesammten Alkohol in den Ausguß gekippt. Dann hat er zu Hause 4 Wochen nichts getrunken. Dann ging es in die Therapie für 8 Wochen .

    Also ich denke, wenn es sich "nur" um einen Absturz gehandelt hätte, dann wäre Dein Mann wohl kaum für 8 Wochen LZT aufgenommen worden. Und wenn es doch so war, dann ist da wohl einiges falsch gelaufen.

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    Mit mir fanden in dieser Zeit keine Gespräche statt. Jetzt geht es ambulant weiter. den nächsten Termien hat er am Montag.

    Das kann ich kaum glauben. Als ich Weihnachten meinen Mann vor die Türe gesetzt habe, da er nach einer ambulanten Therapie innerhalb von 2 Wochen einen Rückfall hatte gab mir mein Mann sofort den Arzt ans Telefon nachdem er in der Klinik war. Mit dem betreuenden Arzt hatte ich auch gesprochen wegen der nachfolgenden stationären Therapie. Während der stationären Therapie gab es wieder ein Angebot für mich, mit einem Arzt zu sprechen. Das habe ich angenommen, da mich bestimmte Dinge im Alltag interessiert haben und eben, dass ich nicht als Gutgläubige alles aus 2. Hand bekomme, was vielleicht nie so gesagt wurde.

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    Mein Mann hat auch mit unserem Großen(14J.) geredet und ihm alles erklärt aber auch gesagt, dass er gedenkt nicht abstinent zu leben.

    Wenn Dein Mann gerade in LZT war, was bitte hat er denn zu den Kindern gesagt, weshalb er weg ist? Mein Großer ist im gleichen Alter und hatte schon vorher mehr als genug mitbekommen. Und was er nicht mitbekommen hatte habe ich ihm erklärt. Ich finde es schlimme, dass ein Vater seinem Sohn erklärt, dass er nicht gedenkt abstinent zu leben. Das geht garnicht. Solch ein Verhalten deutet für mich schon auf Suchtfolgen hin.

    Mein Frage, ob Dein Mann eine SHG besucht hast Du nicht beantwortet. Auch das ist eine Art sich jede Woche wieder erneut mit seiner Sucht und dem Suchtdruck auseinander zu setzen. Wenn das direkt nach der LZT schon verneint wird, dann kann die Therapie nicht so wirkungsvoll gewesen sein.

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    Für mich steht fest: Sollte er es ernst meinen und wieder anfangen zu trinken, dann muß er gehen. Das werde ich ihm auch heute Abend noch mal klar und deutlich sagen.

    Hast Du ihm das bisher nicht so deutlich kommuniziert? Aber Du musst Dir im Klaren sein, dass Du dann auch direkt handeln musst.

    Ich wünsche Dir viel Kraft

    lg chinablue

    Hallo Sonnentau,

    auch mein Mann ist seit rd. 5 Monaten trocken. Er hat erst eine stationäre Entgiftung gemacht und dann im Anschluss (als es beruflich gepaßt hat) 3 Wochen stationär. Er besucht seit dieser Zeit regelmäßig eine SHG.

    Als er stationär aufgenommen war hatte ich auch die Möglichkeit zusammen mit ihm ein Gespräch mit den Ärzten zu bekommen. Mit wurde insbesondere der Suchtdruck aufgezeigt, der bei Alkoholikern wohl immer vorhanden ist. Mal mehr und mal weniger. In der Therapie hat er gelernt, damit umzugehen.

    Mir sieht es eher so aus, als ob der Suchtdruck Deines Mannes nun in den gewohnten 4 Wänden zunimmt und er sich einen Ausweg zum Trinken zurecht bastelt.

    Geht er in eine SHG? Hattest Du je ein Gespräch mit den Ärzten? Alkoholiker erzählen einem vieles, wenn der Tag lang ist. Aber Du musst nicht alles glauben und Alkoholmissbrauch statt Alkoholismus ist eine nette Umschreibung, um wieder mit dem Trinken anfangen zu können.

    Ich würde ihn vor die Wahl stellen: trockenes Zuhause, oder gehen! Und 2. würde ich um ein Gespräch mit dem Arzt bitten. Aber das geht dann vielleicht doch wieder zu sehr in die Co-Schiene. Dennoch würde ich mich wehren so gutgläubig abgestempelt zu werden.

    Also wenn alles so harmlos gewesen wäre, dann wäre er bestimmt nicht 5 Monate zur LZT gewesen. M.E. hat er einfach sein Problem noch nicht richtig erkannt bzw. will es nicht erkennen.

    lg chinablue

    Hallo Goosi,

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    gestern kam er ziemlich voll nach Hause hat dann geweint weil ja sein toller freund gestorben ist, ja hallo? der hat sich totgesoffen...und er sieht es immer noch nicht ein...

    Ein sehr enger Freund/Kollege meines Mannes ist letztes Jahr an den Folgen seines Alkoholkonsums alleine gestorgen. Er lag 3 Tage tot im Bett bis seine Exfrau ihn fand (er hat sich nicht zum Geburtstag gemeldet und das kam ihr dann doch seltsam vor).

    Meinen Mann (zu dieser Zeit noch nass) hat es zwar getroffen, aber heute, trocken, sagt er, dass es ihm nicht so nahe ging mit dem Alkohol aufzuhören. Eigentlich lies es ihn relativ kalt.

    Ich würde sagen, dass Dein Lebensgefährte einen neuen Grund zum trinken gefunden hat. Klingt doch plausibel, oder?

    Mach einen Schnitt, schmeiß ihn raus (ggf. über Gerichtsbeschluss), nur so kann er zur Vernunft kommen, sofern er es will.

    LG chinablue

    Hallo,

    sei bitte nicht enttäuscht von Dir. Das ist der falsche Weg. Ich persönlich würde es so formulieren: " Du bist noch nicht so weit". So wie er nicht vom Alkohol los kommt, so hängst Du an ihm. Es kommt nicht von heute auf morgen, es ist ein langer Prozess.

    Versuche aus Deinen vermeintlichen Fehlern zu lernen und Konsequenzen zu ziehen. Und irgendwann bist Du so konsequent, dass Du ihm widerstehen kannst. Und dann fällt es Dir auch leicht.

    Ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel Kraft dazu.

    Hallo Fei-ja,

    Du schreibst:

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    Jetzt kommt die Einschulung unserer 5 jährigen Tochter. Sie sei auffällig, nicht schulfähig, unkontrolliert, weinerlich, soll in eine Sonderschule.

    Wie beurteilst Du Deine Tochter? Sind Dir zuvor Ihre evtl. Defizite schon aufgefallen. Mit 5 Jahren geht ein Kind normalerweise in den Kindergarten, was sagen die Erzieherinnen? Ist Dir aufgefallen, dass sie in der Entwicklung verzögert ist? Gibt es bei Euch keinen Sprachvorlaufkurs im letzten Jahr vor der Einschulung?

    Du merkst an, dass Dein Mann auf dem Campingplatz lebt. Das heißt im Grunde bist Du alleinerziehend. Eigentlich denke ich nicht, dass dies alleine der Grund für eine Fehlentwicklung bzw. Verzögerung sein könnte, dass der Papa nicht da ist.

    Meine jüngste Tochter ist 6, kommt jetzt auch in die Schule, und kommt mit der Situation gut klar. Ich habe viel mit ihr geredet, ihr erklärt, dass der Papa krank ist und ihm geholfen werden muss. Sie hat viel geheult (insbesondere als ich ihn an Weihnachten vor die Türe gesetzt habe), aber auch verstanden, dass es Probleme gibt. Insgesamt ist sie nun gefestigt und vertraut mir in meinen Entscheidungen. Dennoch habe ich nie ein Geheimnis um die Situation meines Mannes gemacht. Die Großen hatten auch nicht viel von ihrem Vater, da er zu dieser Zeit viel beruflich unterwegs war.

    Daher rede viel mit Deinem Kind. Kinder bekommen mehr mit als man als denken will. Verheimlichen und schönreden ist nicht gut. Wenn er Probleme hat, dann versuche es kindgerecht zu erklären. Vielleicht auch mal als Handpuppenspiel, so dass sie in eine Rolle schlüpfen kann. Kinder erzählen einer Handpuppe vieles, was sie Dir nie direkt sagen würden. Das macht Spaß und fördert auch das zusammen sein als kleine Familie.

    Viel wahrscheinlicher sehe ich eine genetische Disposition an. Alkoholismus könnte auch eine Erbkrankheit sein. Gerade nicht erkanntes ADS wird in Verbindung mit späterem Suchtverhalten gebracht. Langes Einnässen kann u.a. eine ADS-Begleiterscheinung sein.

    An Deiner Stelle würde ich mir schnellstmöglich Hilfe holen, einen Logopäden aufsuchen und vielleicht eine Ergotherapie anstreben. Gerade dort wird auch viel auf die allgemeinen Fertigkeiten der Kinder geschaut und Defizite behoben. Sie ist erst 5, noch kannst Du evtl. Defizite versuchen auszubügeln bevor die Möglichkeiten zu spät sind. Aber nutze die Zeit, sie ist so kostbar für Kinder.

    Zitat

    aber wie kann man dem Kind mit 5 Sicherheit und Vertrauen geben, wenn man selbst oft in Chaos und Tränen versinkt?

    Dein Kind schaut auf Dich. Ich weiss, dass es schwer ist Nerven für die Wünsche der Kinder zu haben, wenn es einem nicht gut geht. Aber vielleicht schaffst Du es Dich zusammen zu reißen und dann, wenn sie endlich schläft Deinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

    Zitat

    Oder muß ich warten, ob er die Therapie wirklich schafft und dann ist alles ok?

    Selbst wenn alles gut gehen sollte würde ich darauf nicht bauen wollen. Deine Tochter braucht jetzt Hilfe und Unterstützung. Daher würde ich an Deiner Stelle einen Kinderarzt aufsuchen (wer hat die Vorsorgeunterschung mit 5 Jahren gemacht?) und um Ergo und Logo bitten. Vielleicht hat er ja noch eine andere Idee für eine unfassende Förderung.

    Viel Kraft und Glück
    chinablue

    Hallo Tina,

    2 meiner 3 Kinder haben ADS. Ich sehe dies aber nicht als Folge der Sucht an.

    Als bei uns das Thema Alkohol noch nicht dominant war wurde die Diagnose ADS bei unserem Großen gestellt. Seitdem sind 6 Jahre vergangen. Der Alkoholmissbrauch wurde erst später dominant, daher sehe ich keinen unmittelbaren Zusammenhang.

    Was ich aber immer wieder im Zusammenhang mit ADS gelesen habe ist, dass unbehandeltes ADS oft zur Sucht führt. Vielleicht hat nicht nur Dein Kind sondern auch Dein Partner ADS. Das ist garnicht so abwägig zumal ADS genetisch bedingt ist.

    LG chinablue

    Liebe Christine,

    Du schreibst:

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    Er sagt auch selber, daß er ständig gerne etwas trinken würde. Er ist sich also seiner Situation voll bewußt und das ist gut.

    Das wird als Suchtdruck definiert und ist ein ganz zentraler Punkt für einen Rückfall. Nur wenn es eine Strategie gegen den Suchtdruck gibt ist die Chance groß, dauerhaft trocken zu bleiben. Der Suchtdruck baut sich mehr und mehr auf, bis er dann wieder in die Sucht führt. Gerade dafür wäre es wichtig professionelle Hilfe zu haben.

    Habt Ihr in der Nähe die Möglichkeit einer ambulanten BEtreuung? Mein Mann hat damit auch begonnen, wurde jedoch rückfällig und ist dann stationär gegangen und da hat es auch klick gemacht. Aber der Einstieg war da. Die Hemmschwelle war weg, da er gemerkt hat, dass dort alle normal sind.

    Außerdem würde das Thema Suchtdruck thematisiert werden (ich war selbst bei dem Arztgespräch dabei) und in der Anfangszeit besteht auch die Möglichkeit einer Unterstützung durch Medikamente.

    Auch mir macht das beschriebene - wenn auch nur leichte -Zittern etwas Sorge. Lies Dir doch mal die Hinweise hier im Forum durch. Ein kalter Entzug ist immer riskant. Wie schon schrieben: es geht auch ambulant, wenn Du eine entsprechende Klinik findest. Dort bekommt Dein Mann die notwendigen Medikamente für die Entgiftung und der Alkoholentzug ist leichter zu ertragen, außerdem wäre es ein erster Schritt in Richtung professioneller Behandlung.

    Ich wünsche Dir wirklich alles Gute, und ich hoffe für Dich, dass ich mich irre, aber Dein Mann hat den schwierigsten Weg gewählt, der auch die meisten Hürden hat. Warum sich nicht alles etwas leichter machen?

    LG chinablue

    Liebe Christine,

    Hoffnung! Ich glaube diese Hoffnung treibt uns in der Partnerschaft mit einem Alkoholkranken immer an. Du versuchst ihm doch noch vieles zu einfach zu machen.

    Zitat

    Ich weiß, daß das im Moment erst ein Minischritt ist und der Weg unendlich lang ist. Im Moment ist bei ihm die Sorge daß der Alkoholbei ihm auch sch on gesundheitliche Veränderungen im Körper vorgenommen hat größer als die Sucht. Er will sich jetzt gründlich untersuchen lassen.

    Ich kann dies gut nachvollziehen, denn auch für mich war die GEsundheit und die doch sehr hohen Leberwerte das Einzige, was ich meinem Mann vorhalten konnte. Er verdrängte es immer wieder erfolgreich. Erst wollte er nicht zum Arzt, da dies eine Freundin der Familie war. Dann war ihm der nächste auch zu nahe etc.... es dümpelte, aber geändert hat sich nichts. Wieviel Zeit läßt sich Dein Mann damit? Sagt er es, um Dich zu beruhigen oder ggf. hinzuhalten?

    Zitat

    Ich habe auch Angst er könnte danach der Meinung sein kontrolliert trinken zu können. Ich weiß das es nicht geht. Aber ihn davon überzeugen wird sehr schwierig. Ich hoffe das für ihn die positive Reaktion in der ganzen Familie ausschlag gibt durchzuhalten.

    Kontrolliertes Trinken ist - so glaube ich - ein Schlagwort für Alkoholiker, die weiter trinken möchten. Ich lese es hier immer wieder und auch mein Mann wollte es tun. Zu diesem Zeitpunkt war er aber einfach nicht so weit trocken sein zu wollen.

    Ich habe ihn dann zur Entgiftung genötigt, die er gemacht hat, aber wieder rückfällig wurde. Seine Cousine ist in der Zeit an Leberzirrhose gestorben, ja, er war betroffen und hat betroffen und kontrolliert weiter getrunken. Ich will damit sagen, dass es egal ist, ob die Familie gut, nett und wie auch immer ist. Es hilft nichts, solange der Abhängig nicht will. Es geht dann auch oft in die Heimlichkeit.

    Ich will Dir jetzt nichts schlecht reden, aber mein Mann hat sich dann mir gegenüber trocken gegeben und heimlich getrunken. Er wollte seinen Rückfall um jeden Preis verheimlichen.

    Was willst Du? Setze es mit Nachdruck durch, sonst machst Du Dich unglaubwürdiig. Und alles Verständnis nutzt nichts.

    Ich spreche aus Erfahrung, denn mein Mann hat erst dann aufgehört, als ich ihn vor die Tür gesetzt habe (nachdem ich ihn beim heimlichen trinken erwicht habe). Dann wurde er trocken (sind zwar auch erst knapp 2 Monate) und hat sich endgültig um seine Leber gekümmert. Jetzt arbeitet er selbst an seinem Problem und nicht ich. Es ist nicht unsere Problem, aber es wird zu unserem, je mehr wir die Verantwortung für die Sucht übernehmen wollen.

    LG chinablue

    Liebe Elfi,

    schön von Dir zu lesen. Und ganz besonders freue ich mich, dass es DIR besser geht. Du hast die Sache doch toll gemeistert und auch wenn Du ganz viele Schläge hinnehmen mußtest so hast Du für Dich doch viel gewonnen.

    Für wie lange ist denn die psychologische Behandlung vorgesehen? Ich frage aus reiner Neugier, da ich damit überhaupt keine Erfahrungen habe.

    Wie klappt es jetzt beruflich? (gerne auch per PN)

    LG chinablue

    Liebe cocoetoh,

    auch ich bin im geschlossenen Bereich angemeldet, welcher den Vorteil der persönlichen Nachrichten mit sich bringt.

    Nun, mein Ultimatum hat zuerst so ausgesehen, dass ich ihm 14 Tage gegeben habe, um sich nach einem Platz für eine ambulante Entgiftung umzusehen und diese dann auch in Angriff zu nehmen. Ich war aber an dem Punkt dass ich dachte "so kann es nicht weiter gehen". Ich sehe mich eigentlich auch nicht so klassisch in der Co-Abhängigkeit, weil ich nicht viel mitgetragen habe. Das wollte ich nicht.

    Ich habe ihm gesagt, entweder Du machst einen Entzug oder aber Du kannst hier ausziehen, Dir ein Zimmer nehmen oder ins Hotel gehen.

    Er machte den Entzug ambulant (rückblickend etwas halbherzig) und wurde dann 2 Wochen später rückfällig. Er verheimlichte es (auch wegen der Angsst,, nun ausziehen zu müssen) und ich merkte es dann einen Tag vor Weihnachten. Am 24. habe ich ihm dann gesagt, dass er am 25. die Sachen packen kann und gehen muss, da ich ihn so nicht ertrage. Ich habe mich aber vergewissert, dass die Klinik auch am 25. Notfallpatienten aufnimmt, denn ich hatte gehofft, dass er sich dort hinbegibt. Von meinen Gedanken habe ich nichts gesagt, denn ich wollte, dass er es von sich aus macht und nicht, weil ich das Drehbuch dazu geschrieben habe.

    Er ist dann - nach einigen Stunden und Spaziergängen im Schnee - auch dort eingedrudelt, hat die Entgiftung wieder begonnen und ist seit 25. Dezember trocken. Nun geht er nochmals für 3 Wochen in die Klinik, da es zeitlich jetzt besser paßt. War alles kein Problem, da die Ärzte mir versichert haben, dass die Erhaltung des Arbeitsplatzes oberste Priorotät hat.

    Ich wollte so nicht weiter leben. Die Kinder habn es zum Teil gewußt, denn ich hasse es Geheimnisse vor den Kindern zu haben. Das ist nicht gut und die Situation war schon sehr desolat. Rückblickend war es der einzig richtige Weg, ich fühle mich wohl.

    LG chinablue

    Hallo Cocoetho,

    um auf Dein Thema evtl, Trennung zurück zu kommen.

    1) Du findest die Situation nicht i.O., eigentlich sogar nicht erträglich. Folglich liegt es an Dir, etwas zu ändern.

    2) Ein Kind ist m.E. kein Grund eine desolate Situation beizubehalten.

    Als ich meinen Mann vor die Tür setzte verabschiedete er sich von den Kindern mit den Worten: Die Mama hat mich rausgeschmissen, ich muss gehen. Unsere jüngste Tochter (6 Jahre) hatte ich nicht vorbereitet, in keinster Form. Die Jungs von 11 und 14 wußten Bescheid, ihnen hatte ich erklärt, dass der Vater ein Alkoholproblem hat und nun für sich selbst kämpfen muss, sofern er es möchte, aber die Kleine war nicht vorbereitet. Sie heulte den ganzen Tag. Am nächsten Tag wurde es besser und heute sagt sie selbst, dass es gut war.

    Nimm keine falsche Rücksicht. Kinder merken mehr als man denkt und sie hat gemerkt, dass der kranke Vater nicht so wie der trockene Vater ist. Es ist für mich eher eine Ausrede, eine Vertagung der Probleme. Auch die Frage nach dem Geld etc.... Wer will und leidet, der handelt auch.

    Worauf wartest Du? Willst Du ganz in Deiner Co-Abhänigkeit einchecken? Er hat es bequem - wie Du schreibst - aber Du hast es unbequem. Und dafür bist Du bereit Kompromisse zu machen? Mir ging das alles zu langsam. Jeder Tag ist kostbar. Also: lebe Dein Leben, ob er mittmachen möchte liegt an ihm, aber nicht an Dir.

    Ja, und manchmal kann es auch ein Happy End gegen, aber Du kannst nicht das Drehbuch dafür schreiben.

    LG chinablue

    Hallo cocoetoh,

    mein Mann wollte anfangs, als ich mehr und mehr merkte, dass er ein Alkoholproblem hat, auch kontrolliert trinken. Das ist ein Witz. Entweder ich habe ein Problem, dann muss ich daran arbeiten oder es ist kein Problem, dann brauche ich auch nicht kontrolliert trinken, denn dann muss ich eben garnichts trinken.

    Ich habe meinen Mann unter Druck gesetzt und zu einer ambulanten Entgiftung gedrängt, die aber nicht lange Erfolg hatte, da er nach 2 Wochen rückfällig wurde. Kurz vor Weihnachten merkte ich es, feierte dann den Kindern zuliebe den 24. Dez, um ihn dann am 25. aus dem Haus zu werfen. Ich hatte die Hoffnung, dass er sich in professionelle Hilfe begibt, was er auch tat. Anfangs war ich sehr reserviert, jedoch - als er dann 9 Tage stationär blieb und ich auch ein Gespräch mit den Ärzten hatte - öffnete ich ihm die Tür für eine Rückkehr. Wäre er beim Alkohol geblieben, so hätte ich ihn nicht zurück gewollt

    Jetzt geht er demnächst für weitere 3 Wochen in die Klinik, da es momentan beruflich/zeitlich gut paßt. Er ist wie ausgewechselt und ich denke/hoffe oft, dass er trocken bleibt. Wenn nicht, so würde sich unser gemeinsamer Weg trennen, da ich nicht bereit bin diese Selbstzerstörung auf Raten mit zu tragen.

    Auch Dir kann ich nur raten, wenn Du es nicht ertragen kannst bzw. nicht gut heißt, die Konsequenz zu ziehen und ihn zum Fall zu bringen. Entweder er bleibt beim Alkohol oder er entscheidet sich für Dich und Eure Tochter.

    Übreigens hat mir mein Mann während seiner nassen Zeit die unmöglichsten Geschichten verkaufen wollen. U.a. auch kontrolliertes Trinken, Entzug durch immer weniger Alkohol, dann war er angeblich trocken (trank aber heimlich) etc. Ich will damit sagen, dass Dir ein Alkoholiker so ziemlich alles erzählt. Ob es aber der Wahrheit entspricht bezweifle ich sehr.

    Viel Glück chinablue

    Hallo Bettina,

    so ähnlich lautete meine Fragestellung vor 3 Monaten auch.

    Mein Mann machte erst einen ambulanten Entzug (weil ich ihn massiv unter Druck setzte), wurde rückfällig (rückblickend - so denke ich - war er einfach noch nicht ganz reif sein Problem einzusehen) und als ich dann kurz vor Weihnachten mitbekam, dass er wieder trank setze ich ihn am 1. Weihnachtsfeiertag vor die Tür (in der Hoffnung, dass er sich in eine Klinik begeben würde, was er auch machte).

    Er ist nun seit über einem Monat trocken, geht demnächst für weitere 3 Wochen in die Klinik für eine Therapie. Er besucht nun regelmäßig eine SHG und macht auch insgesamt einen guten Eindruck.

    Er hat mir nass alles versprochen, was ich hören wollte und was ihm von Vorteil war, dass er seine Ruhe hatte und weiter trinken konnte. Mit war klar, dass ich mit einem nassen Partner keine Zukunft sehe. In der Extremsituation des Rausschmisses war er gezwungen zu handeln. Er wußte, dass ich im nass keine weitere Chance geben würde. Ich liebe ihn, aber eben nicht um jeden Preis.

    Anderseits habe ich auch gemerkt, dass der Alki selbst wollen muss. Wann will er? Na dann, wenn es unbequem für ihn wird. Vielleicht klappt es bei Dir auch auf diese Art. Ich wünsche Dir auf jeden Fall dafür alles Gute.

    lg chinablue

    Hallo Zwergi,

    lass Dir eines gesagt sein: ein Alkoholiker lügt so viel. Mein Mann hat mir zu besten Zeiten derartig ins Gesicht gelogen, dass ich schon geneigt war alles zu glauben, aber es konnte eben nicht sein.

    Dein Freund möchte Dich nicht gehen lassen, ich bezweifle auch nicht, dass er Dich liebt. Aber das Leben, welches Du Dir vorstellst ist eben nicht so, wie er es vor hat. Insofern ist das keine Grundlage. Und nun merkt er, dass er Dich verlieren könnte. Nun sagt er Dir so ziemlich alles, was er an gutes sagen kann, um Dich an ihn zu binden (funkioniert ja auch noch ein wenig, da Du ein schlechtes Gewissen bekommst). Aber Du hast ihm doch klar gemacht, unter welchen Bedingungen Du Dir eine Zukunft vorstellen kannst, und mangelnde Liebe war da wohl nicht dabei, oder?

    Wenn er gegenwärtig nicht Deine Bedingungen akzeptiert, dann ist er momentan auch nicht zu einer normale Beziehung fähig, folglich handelst Du richtig. Lass die Finger von ihm, er ist Deiner nicht wert!

    Nicht dass Du denkst, dass ich soooo straight bin, nein, aber meinem Mann habe ich auch das Ultimatum gesetzt und er hat sich in professionelle Hilfe begeben (naja, die ambulante Entgiftung hat er nur für 2 Wochen durchgehalten, aber nun ist er seit über einem Monat trocken und geht im Februar nochmals in Therapie). Wenn er trinkt lügt er ohne Ende und sagst alles, nur dass ich ihn nicht rauswerfe.

    lg chinablue

    Hallo Zwergi,

    auch ich denke, dass Du das richtige getan hast.

    Zitat

    Ich weiß nicht, ob ich mich damit gut fühle oder nicht, aber ich weiß, dass das auf jeden Fall die richtige Entscheidung für mich ist.
    Ich kann und will das einfach nicht mehr mitmachen!

    genau das ist der Punkt. Es einfach nicht mehr ertragen können und nicht mehr mitmachen wollen. Was hättest Du von einer Partnerschaft auf dem Pulverfass. Er will trinken, aber muss da ein anderer zusehen und unglücklich werden?

    Du hast absolut verständlich gehandelt, und auch wenn Du momentan Dir über Deine Gefühle nicht ganz klar bist so kann ich Dir versichern, dass Deine Gefühle die nächsten Jahre doch sehr gelitten hätten und Du Dich nach einiger Zeit doch gefragt hättest, wie Du Dein Leben so verbringen konntest. Also ich finde Dich sehr entschlossen und das meine ich voller Bewunderung. Du hast den ABsprung geschafft ohne groß Schaden zu nehmen. Er hatte seine Frist, wollte aber nichts ändern, also war für Dich nur die Beziehung zu ändern.

    Liebe Grüße und alles Gute für Deine Zukunft
    chinablue

    Ach Elfi, dass es so dicke kommen würde hätte keine gedacht. Um so mehr sei froh, dass Du nun auch die räumliche Trennung vollzogen hast. Jetzt hast Du hoffentlich Kraft Dich um Dein eigenes Leben zu kümmern, ohne ständig irgendwelche Rückschläge zu erleben..

    Von Deinem vorherigen Post bin ich noch ganz geschockt. Du hast die GEwalt nicht bemerkt? Du Arme, was hast Du noch alles durchgemacht? Es nwar wirklich höchste Zeit, dass Du ihn rausgeschmissen hast. Mußt Du noch immer geschäftlich mit ihm arbeiten? Oder gibt es da eine andere Lösung. So wie er sich bisher verhalten hat würde ich ihm auch im beruflichen nicht trauen.

    LG chinablue

    ps. sei stoz auf Dich, dass Du die Kurve bekommen hast.

    Liebe Klaudia,

    oh ja, diese Schnarcherei war einfach immer die Hölle. Dazu der Geruch und er meinte immer, dass meine Nase so empfindlich sei. Nun, das ist sie zwar auch, aber es hatte seinen Grund.

    Die trockene Zeit finde ich eigentlich nicht problematisch. Sicher, immer wieder ertappe ich mich dabei, dass ich denke, na, er könnte vielleicht doch wieder rückällig geworden sein. Aber das ist er nicht. Einmal, nach der ambulanten Entgiftung, hat er wieder getrunken, weshalb es dann Weihnachten auch von meiner Seite so eskalierte, da er wieder heimlich trank. Meine Vermutungen hat er stets ignoriert und mich als komisch dargestellt. Das habe ich ihm auch sehr übel genommen. Eben ein typisches Alkoholiker Verhalten.

    Hat Dein Mann eine Entgiftung gemacht? Geht er in eine SHG? Setzt er sich sonst mit dem Thema auseinander?

    Du schreibst, dass die Blutwerte i.O. sind. Weißt Du es? Kennst Du die Werte? Mein Mann wollte sie auch nicht sagen, aber ich habe damals auf eine Kopie der Unterlagen bestanden. Da kam dann alles raus. Was mir als nur ein bißchen erhöht verkauft wurde war dann 200-fach erhöht. Der Arzt in der Klinik meinte nur, dass wenn die WErte erhöht sind, dass dann die Leber doch noch arbeitet. Welch Trost.

    Nun wünsche ich Dir, dass Dein Mann trocken bleibt, Du konsequent bist und ihr wieder auf Eure Beziehung aufbauen könnt.

    LG chinablue

    Hallo Klaudia,

    etwas verspätet habe ich heute erst Deine Post gelesen. Tja, was Du so schreibst.... das kenne ich doch. Ich bin zwar auch erst noch an Anfang, aber er ist seit Weihnachten, nachdem ich ihn wirklich vor die Tür gesetzt habe, nun trocken. Er ist ein ganz anderer Mensch und unser Familienleben macht wieder richtig Spaß (und dann kommt das große WIE LANGE HÄLT ES DIESMAL???).

    Seltsamer weise hatte ich selbst mit mir keine großen Probleme. Ich mache schon immer viel für mich und kenne auch die Grenzen. Als ich ihn das erste Mal zum Entzug genötigt hatte (anders kann ich es rückblickend nicht beschreiben) hatte er noch keinen Biss. Er wollte alles nebenbei machen, SHG wollte er suchen, fand aber nichts passendes (ohne je hingegangen zu sein), kurz: er dachte es ginge jetzt so weiter.

    Zwischenzeitlich weiss ich, dass er es wollen mußte. Erst als ich meinem Mann den Boden unter den Füßen weggerissen habe (also als ich ihn aufforderte, seine Sachen zu packen, da ich so nicht weiter leben wollte) hat er sich besonnen, wie viel wir ihm wert sind. Die Kinder waren fix und fertig, Ferien, die schönste Zeit im Jahr und dann der Papa weg (er war dann für 9 Tage in der Klinik). Zwischenzeitlich sind sie glücklicher denn je und mögen den "neuen" Papa.

    Mein Ratschlag (und ich schreibe das, weil ich auch meinen Mann liebe und ihn auch behalten wollte, aber eben nicht um jeden Preis): Setze klare Grenzen, setze ihn ggf vor die Tür. Der Besuch beim Hausarzt ist einfach eine Sache der Beruhigung, aber m.E. passiert nicht wirklich etwas. In der Klinik ist er endlich zu Vernunft gekommen. Er hat mitbekommen, dass nicht jeder Alkoholiker seine Familie behalten darf. Die ganzen anderen GEschichten haben ihn schon sehr bewegt und die meisten waren ganz nette, normale Menschen, denen man eine Sucht auf den ersten Blick nicht zugetraut hätte. Ich glaube das kann viel bewirken. Beim Hausarzt ist es ein nettes Gespräch und für mein Empfinden kommt nichts dabei raus (mein Mann hat damals vereinbart, dass er dann weniger trinken würde, ein Witz!).

    Sind die Laborwerte Deines Mannes ok? Das war für mich ein Anhaltspunkt, Druck zu machen. Der Gamma GT war total hoch und da habe ich immer gesagt, dass das ja wohl nicht gesund sein kann. Wollte er alles nicht hören und hat sich hinter "ich trinke ja fast nichts oder eben weniger" versteckt, aber passiert ist nichts.

    Warte nicht zu lange, denn es geht zu Lasten der Gesundheit von Euch beiden.

    LG chinablue

    Hallo Elfi,

    warum belastests Du Dich damit alle Unterlagen nach Beweisen abzusuchen? Geht es Dir damit besser? Ich denke nicht und somit solltest Du auch damit aufhören. Wenn er die Lebensform (Familie, Ehefrau etc.) nicht will, dann soll er anders glücklich werden. Aber belaste Dich nicht noch damit.

    Ja, es ist Co-Verhalten. Sei froh, dass Du nun aufhören kannst und nutze es auch, denn sonst bleibst Du weiterhin in dieser Welt gefangen und machst Dir Dein Leben schwer. Es ist schwer neu anzufangen, aber so wie es aufgehört hat war es nun einmal noch schlechter, oder? Vielleicht idealisiert man dann auch die Zeiten davor. Wie auch immer, sei offen für neues und für eine Schlußstrick. Was bringt es Dir zu wissen, wer diese Frau ist. Du willst ihn doch eh nicht mehr zurück, oder?

    Also nicht grübeln, sei für Deine Kinder da und habe den Mut neu anzufangen. Du bist eine starke Frau und hast Dich schon aus den ersten co-Fängen befreit, also gehe den nächsten Schritt.

    LG chinablue