Beiträge von fatima

    liebe katrin

    ich verstehe deinen wunsch, ihn irgendwie vor sich selbst zu retten,
    völlig!

    ich habe ihn schon lange, was meine mutter angeht.

    nach langer zeit des druckmachens, ausflippens (wir haben uns- halt
    dich fest- sogar schon gerauft in einem dieser streits!!! ich habe mich
    selbst nicht erkannt, da ich zb als kind nie gerauft habe und echt
    mit gewalt nix anfangen kann... es war die reine hilflose wut-- warum
    ist sie so...? warum will sie nichts ändern???!!!)--

    bin ich dabei zu erkennen, dass man leider nur SICH ändern kann.
    das mag zuerst wenig scheinen, in konkurrenz zur errettung des kranken.

    aber ich begreife langsam, wie wichtig und wie schwerwiegend es sein
    kann, wenn man sich und seine ansichten ändert, wenn man an sich
    arbeitet (da sieht man zumindest erfolg!! im gegensatz dazu immer der
    gleiche, nie zu gewinnende kampf beim alkoholiker!)...

    mein selbstwertgefühl ist anders.

    ich mache mir immer noch sorgen! ich bin immer noch wütend! ich
    kontrolliere, wie sie am telefon klingt, ich rede ewig-und-drei-tage mit
    meinem vater...

    ABER: ich bin nicht mehr so aufgerieben. ein klitzekleines bischen mehr
    ICH. und seh sie (meine mutter) wieder mehr als eigenständigen
    menschen, nicht nur als opfer...

    meine mutter hat schonmal fäden (nichtgvorhandene) auf dem boden
    gesucht. mir stehen jetzt noch die haare zu berge. ich musste mich
    ein wenig ausklinken. es hätte mich zu sehr reingerissen!

    es tut weh, aber das leben läuft manchmal seinen eigenen, für uns
    ganz unverständlichen weg...

    ich wünsche dir kraft und ausdauer und schließe mich meinen vorrednern
    an: bewahre distanz!

    lg fatima

    Zitat von anna25

    es erschreckt mich selber, dass ich so wenig mitgefühl für meine mutter habe. aber ich kann wirklich nicht sagen warum das so ist. vielleicht weil sie schon immer die starke und dominante war und ich mir nie sorgen um sie machen musste

    dazu wollte ich noch schreiben:

    bis ich ca. 20 war dachte ich auch, mein vater sei dominant, meine
    mutter war immer "die arme"

    aber heute merke ich: SIE dominiert alle mit der sucht!

    sie schafft es, dass alle sich um sie sorgen, sie manipuliert, sie
    droht sich was anzutun, sie beschuldigt...

    also WER hat nun die fäden in der hand? WER ist inwirklichkeit dominant?

    wie trinity schrieb: du hast im moment eine verdrehte wahrnehmung.

    und JA:

    such die professionelle hilfe! das könnten eh 90% der bevölkerung
    gut gebrauchen, damit machst du nichts falsch!!

    liebe grüße nochmal

    fatima

    liebe anna!!!

    aus deinen zeilen spricht für mich vor allem eins: schlechtes gewissen!

    zunächst einmal: deine eltern sind auch nur menschen, die eben fehler
    machen. bei dir scheinen sie eine menge gemacht zu haben- sicher
    auch unbewusst oder weil sie von ihren eigenen problemen derart
    aufgesogn waren/sind, dass sie ihrer verantwortung gegenüber dir
    als kind nicht mehr gerecht wurden.

    DU warst das kind, DICH musste man trösten

    DU warst verunsichert, DICH hätte man nach einem streit zumindest
    beruhigen, nicht auch noch mit sorge um das leben eines erwachsenen
    belasten dürfen!

    DU bist seine Nr.1- dafür hätte er DICH umsorgen, DICH hegen und
    pflegen müssen.

    du bist nicht der schiedrichter und hättest diese rolle auch nie spielen
    dürfen- du kannst nichts dafür, in diese rolle hineingewachsen zu sein.

    allerdings: nun weißt du zumindest, und hast erkannt, dass diese kindheit
    dir heute noch zu schaffen macht, sogar deine heutigen beziehungen zu
    ganz anderen menschen als zu deinen eltern beeinflusst!

    du willst gefallen? strebst nach anerkennung durch fürsorge, durch
    anteilnahme, durch übernahme von verantwortung? trotzdem fühlst
    du leere, die du wieder aufzufüllen versuchst indem du anderen hilfst,
    andere menschen für dich (oder das was sie galuben wer du bist)
    zu gewinnen?

    ich bin kein psychologe, aber ich kenne das, was du schreibst, weil ich
    mich kenne.

    ein erster schritt ist geschafft! du hast ein problem erkannt! das ist fast
    der wichtigste schritt. der allerwichtigste ist: die sache nicht wieder
    verdrängen, nicht wieder ersatzprobleme suchen (ich muss mich
    erstmal um XY kümmern, dem geht´s noch schlimmer, danach mach
    ich mal nen termin bei ner therapeutin...etc)

    dein vater tut dir leid- OK, es ist dein vater, klar!! aber dein bruder -
    vergiss ihn nicht. er kann nichts dafür, wo er lebt, sowenig wie auch du.
    dein vater -ob er nun will oder nicht- trägt aber verabtwortung für
    euch, oder zumindest für deinen bruder, nicht andersherum!

    freunde dich damit an, dass in den meisten geliebten menschen eben
    auch seiten stecken, die wir lieber nicht erkennen wollen.

    nach dem was du schreibst, verhält sich dein vater teilweise, als wäret
    ihr seine eltern. ER ist aber verantwortlich dafür, seine krankheit zu
    bekämpfen.

    hilft es ihm wirklich, wenn du nach gründen suchst, warum er wohl trinkt?

    wann wurde darauf geachtet, das zwei kleine personen, die ihr ja nunmal
    wart, sich voll entfalten und aufblühen konnten?

    deine mutter will deinen vater vielleicht abstrafen, dafür dass er sich
    so hat gehen lassen - damit ist ihm wahrscheinlich nicht geholfen-
    allerdings ist sie dadurch längst nicht "die böse", die ihn zum trinken
    bringt. das tut er, weil er in klaren momenten die entscheidung trifft,
    weiterzumachen, sich weiter zu bedröhnen.

    DU kannst nicht die welt retten- auch wenn man als kind manchmal
    dachte, hey, ich kann das übernehmen, was sie nicht hinkriegen! ich
    bin groß und KANN! es bleibt nicht so, und es gibt probleme, die sind
    größer als wie und unser willen.

    dein vater wird nicht aufhören zu trinken

    weil du heiratest und enkelchen produzierst
    weil du wieder zu ihm ziehst
    weil du ihm sagst, es tut dir weh ihn in einer so schlechten verfassung
    zu sehen

    dein vater hat keinen freifahrtschein sich auf raten umzubringen

    weil DU oder dein bruder oder deine mutter ihn enttäuscht haben
    weil DU oder irgendjemand wütend auf ihn ist, dass er trinkt
    weil die welt nicht so ist, wie er es haben will.

    ich könnte noch viel mehr schreiben

    aber ich will dich nicht überladen

    du musst dir auch selbst helfen, sicher ist das schreiben hier ein schritt
    nach vorn in bessere zeiten!

    du hast nach meinem eindruck sehr viel ge-(er-)tragen- ein bischen von der
    last solltest du mit der zeit ablegen- sonst hast du irgendwann
    keine reserven mehr!

    ein bischen abstand hast du ja durch´s ausziehen schon gewonnen-
    und siehst du, schon fängst du an, nachzudenken, dass an der ganzen
    situation für DICH vieles nicht stimmt und nicht gut sein kann!

    glückwunsch zu dieser erkenntnis- mach weiter so!

    hinterfrage, umgib dich mit menschen, die etwas für DICH tun, und nicht
    nur dir etwas abverlangen (vielleicht dein freund?)!

    ps.heiraten um außenstehenden zu gefallen kann ich wirklich nicht empfehlen!

    es grüßt dich ganz doll

    fatima

    hallo hexe27

    diese lügn haben mich auch schon so oft enttäuscht- es ist einfach zum
    ausrasten, und ich kann mich schwer zusammenreißen!

    ich versuche dennoch, mir zu sagen: das ist ein teil der krankheit,
    ein system. das ist nicht die person, die sie wäre ohne alk.

    ich verstehe dich aber total, dass du es krummnimmst. das macht diese
    krankheit so schwer für angehörige. dass man sich daran aufreibt,
    energie verliert (verschwendet, teils), und zusätzlich mit sich hadert,
    ob man vielleicht doch zu hart ins gericht geht? zu ruah/ zu ruppig,
    zu mißtrauisch ist?

    gott sei dank gibt´s orte wie dieses forum, wo man liest: man ist nicht
    die/der einzige. auch die anderen sind konfrontiert mit den miesen auswüchsen
    dieser krankheit ihrer angehörigen!

    auch andere machen sich sorgen, zweifeln an sich.

    mein vater ist gerade dabei, es langsam ernst zu nehmen.

    also ich schätze, er weiß und verdrängt es seit mind. 20 jahren. meine
    wahrnehmung wurde mir teils (als kind/jugendliche) verfälscht: nein,
    sie ist kaputt vom dienst (krankenschwester), deshalb liegt sie 2
    tage lang im bett... oder (später, als ich bereits im krankenhaus hörte,
    es war kein koma: es waren 4promille!!!): du wirst sie nicht dazu bringen,
    sich auf knien dafür zu entschuldigen, spiel dichhier nicht als psychiater
    auf, das ist deine mutter, die ist ein bischen älter als du und weiß mehr
    als du darüber (hat immerhin jahrelang in einer entzugsklinik gearbeitet).

    jetzt, mit anfang 30 entdecke ich bruchstücke aus der vergangenheit:
    als sie komisch war und mein instinkt mir sagte: das ist nicht normal!

    hinweise auf die sucht, die auch ich anscheinend verdrängt hab- oder
    mein vater hat sie mitverdrängt!

    er ist ein CO und kann sich mit diesem gedanken partout nicht anfreunden.

    was für einen tiefpunkt soll sie denn erreichen? soll ich mich scheiden lassen,
    soll sie erst obdachlos werden, ist das jetzt dein vorschlag oder wie?

    dies auf meinen hinweis, dass es anscheinend noch nicht schlimm genug
    für sie ist, alki zu sein, dass es immer noch angenehm genug ist, um
    sich weiter zu zerstören, einzulullen im alk, zu verdrängen...

    ich versuche mich darauf vorzubereiten, dass sie es evtl. nie ernsthaft
    angehen wird. ich lebe damit (und leide) dass mein vater evtl. nicht
    die kraft hat, ihr den nötigen druck zu machen, indem er sie tatsächlich
    im stich lässt, bis sie was gegen die sucht unternimmt- tut er nicht,
    da er berechtigterweise angst hat, dass sie dann nur noch mehr
    verwahrlost, und trotzdem die kurve nicht kriegt.

    also will er sie vielleicht lieber so ertragen: mit regelmäßigen ausfällen,
    mit lügen, versprechungen, schuldzuweisungen (letztlich sind wir, die
    wir sie als wertlos betrachten, schuld daran, dass sie trinkt..)- es ist
    nach etlichen entgiftungen für mich irgendwo weniger anstrengend,
    mir zu sagen: ok, vielleicht wird´s nix mehr, als immer wieder die
    hoffnung neu zerstört zu bekommen...

    gottseidank habe ich auch meine kinder (sohn in der grundschule, tochter
    krabbelbaby) die mir lebenssinn und positives vermitteln.

    sonst könnte ich auch direkt depressiv zuhause in der ecke hängen...

    gestern hatte sie sich schnapsfläschchen geholt, einige zuhause und
    andere draußen versteckt (das wissen wir nur, weil nachdem mein
    vater die fläschchen weggekippt hat, sie dennoch -nach kurzem besuch
    bei der nachbarin- mit einem vollrausch zurückkam).

    es ist zum schreien!

    sie hat immer gemeint, eine entgiftung reiche- langzeittherapie sei was
    für schwache (nicht für sie). naja, man sieht ja, wie sie´s allein schafft.

    ich wünsche dir kraft und dass deine mutter tief genug unten ist, um
    sich tattsächlich an den ausstieg zu wagen! falls es nicht so kommen
    sollte, kümmere dich nciht nur um sie. ich hab gemerkt, es tut gut,
    auch mal an sich zu denken, man kommt aus dieser co-rolle etwas raus
    (kontrollieren, übelnehmen, diskutieren, anklagen, dann wieder: reue
    erkennen, an die einsicht glauben, hoffnung schöpfen, wieder enttäuscht
    werrden... ein teufelskreis!)

    in diesem forum denkt man mit anderen nach und findet mehr klarheit
    als allein im stillen kämmerlein!

    schreib also, wie´s dir geht und auch was mit deiner mutter passiert
    ist, und mit deinem vater! hat er denn ein wenig für sich erkennen können,
    dass not am mann ist und er auch ein veränderung braucht?

    lg fatima

    dorothea &
    superunknown

    danke für eure worte. es tut doch gut (wenn´s auch die realität nicht
    ändert) zu wissen, man sitzt nicht allein im boot.

    habt ihr eigentlich auch so ein gespür entwickelt?

    in 90% der fälle erahne ich den nächsten absturz!

    da hat sie ganz bestimmte launen und verhaltensweisen.

    das schlimme ist, sie ist krankenschwester und kommt auch leicht
    an verschreibungspflichtige medikamente. da fast das ganze KH-personal
    sich ebenso bedient, kann natürlich keiner petzen.

    inzwischen weiß ich, sie nimmt auch harte medikamente und mischt
    sie mit dem alk.

    das ist schrecklich- sie hatte schonmal einen epileptischen anfall,
    und auch verwirrte zustände...

    vor 2 tagen "sah" ich es dann wieder kommen...

    und nun hat mein vater jägermeister-fläschchen gefunden. sie reagierte
    recht gelassen. später wussten wir, warum: sie hatte offensichtlich
    draußen (im garten oder so) mehr gebunkert- was sich zeigte, als sie
    dann den absturz hatte.

    gerade schläft sie einen handfesten rausch aus- morgen arbeit fällt
    dann ins wasser.

    langsam wird´s immer krasser! früher hätte sie wegen der sucht trotzdem
    keinen tag versäumt. die kontrolle fehlt inzwischen...

    ich gewöhne mich- aber down macht es mich dennoch.

    lg fatima

    die auch liebe grüße und gute nacht und- selbst wenn du meinst,
    es ist nicht dein "fall"- es gibt ja gar nicht "DEN FALL" - und alles
    hat facetten... ich hoffe, die slaa-seite kann dich zumindest
    zum weiterdenken (nicht: sich im kreis drehen im schmerz)
    bringen.

    ps: ich will dir nicht vermiesen: aber auch ich hatte schon "gesunde
    beziehungen". das bedeutet leider nicht, dass es keine person gibt,
    bei der wir uns "ungesund" verhalten.

    aber- nicht verzweifeln!

    positiv denken!

    an veränderungen (positive!) glauben!

    es gibt immer wieder lichtblicke (auch der selbsterkenntnis), die einen
    wieder vorantreiben... und voran... und voran!

    also, lg

    fatima

    liebe kimba68!

    wenn du zuspruch brauchst, ruf auch mal bei einer hotline an für
    frauen, die unter gewalt leiden! (im internet zu finden! das geht
    in 5 minuten! stichworte "gewaltopfer", "frauenberatung",
    krisentelefon für frauen in not", "frauenhäuser stadt XY"...)

    das kann einen bestärken, außerdem haben die auch praktische
    tips, wie du von ihm wegkommen kannst!

    er hört sich gefährlich an. merkst du das noch? dann stell
    dir mal vor, was du geschrieben hast, hätte zb deine tochter
    geschrieben- du würdest sie doch sofort da rausholen wollen, oder?!

    stell dir vor, im affekt stösst er dich mal "in die falsche richtung"!

    stirb nicht für ihn, so sehr musst du dich noch lieben, sonst würdest
    du ja hier nicht schreiben.

    sein problem ist der alk.

    deins bist offensichtlich du selbst, weil du zulässt, was er mit dir tut.

    IHN kannst du nicht ändern (vor allem nicht in dieser zugespitzten
    lage!)

    du hast doch eine tochter- die leidet sicher mit.

    und die hat (im gegensatz zu ihm) recht auf deine liebe!

    die kannst du ihr kaum voll geben, wenn du 95% der zeit innere und
    äußere kämpfe mit ihm durchstehen musst.

    er ist jetzt so wie er ist- und so ist er für dich unbrauchbar bis schädlich!!!

    aus der ferne wirst du dich schon stärker fühlen- zumindest die
    räumliche trennung wäre doch schon ein guter anfang, oder?

    dann kannst du immer noch sehen, wieviel platz du ihm noch in
    deinem leben zu schenken bereit sein wirst!

    aber so dazubleiben ist, als wenn du 10 gierige babys auf einmal stillst,
    rund um die uhr- du wirst einfach immer leerer und leerer gepumpt,
    bis du so leer bist, dass du gar keine kraft mehr hast, zu gehen.

    lass das nicht zu, schieb alle zweifel (wenigstens bis zum auszug)
    beiseite, versprich dir, erst dann wieder über die (befürchteten aber
    letztlich sicher nicht so negativ wie befürchtet!) konsequenzen deines
    auszugs nachzudenken!

    egal wie wertlos er dich darstellt- so eingeschüchtert, dass du uns
    nicht hier einen teil seiner gemeinheiten hättest berichten können,
    hat er dich nicht! da wächst ein blümchen durch den harten beton, und der
    riss kann immer größer werden- tut er ja auch.

    lg

    fatima

    sonnenblümchen

    auch wenn du zwischendurch zögerlich auf mich wirkst-

    ich find´s echt toll, wieweit du schon gekommen bist!

    konsequenz und durchhaltevermögen ist wahrscheinlich das stichwort
    bei jeder suchtbekämpfung.

    manchmal muss man ja nur die zeit vertreiben (die elende!), und dann
    rutscht man (und wundert sich selbst darüber) wieder in eine neue,
    stärkere phase, die man sich selbst gar nicht zugetraut hätte...

    durchhalten und das licht steht am ende des tunnels.

    lg fatima

    hallo leute!

    hat einer von euch damit erfahrung- scheinbar total trockene phasen?
    ich rede von so ca. bis zu einem monat "ohne vorfälle".

    wie geht man damit um?

    manchmal wünsche ich regelrecht, es käme einfach mal der totale
    durchbruch der sucht, so OFFENSICHTLICH dass es keiner mehr
    ignorieren könnte - und dass der absturz demnach groß genug wäre,
    um tatsächlich etwas ändern zu wollen!

    ich habe ganze 2 solcher menschen in meinem umfeld (zwar nicht
    in meiner wohnung, aber wir stehen in kontakt--> ehemann + mutter).

    ist das eine weniger schlimme sucht? sie scheint ja keinen täglichen
    pegel zu fordern...

    oder noch tückischer?

    sehr anstrengend ist dann auch, dass man natürlich sehr lange
    sehr misstrauisch ist und ständig energie mit schnüffeln verbraucht!
    das ist echt nervenaufreibend.

    dann plötzlich, wenn man sich selbst schon für albern hält (hab ich
    jetzt übertriebene ansprüche?)- plötzlich ein absturz, so offensichtlich
    wie nur irgendwas!

    wäre dankbar für tips/kommentare

    lg fatima

    na- da bist du weiter als ich!

    ich bin ja auch der ÜBERspielverderber, wenn ich den kontaktabbruch
    androhe. aber das echte problem ist- ich bin zu schwach, diese
    androhungen auch durchzusetzen...

    immer denke ich- und wenn sie sich nie ändert?

    sehe ich sie dann NIE wieder?

    leider, mit meinem CO-vater, siehts aus, als wenn sich alles immer
    weiter im kreis dreht...

    und die langen trockenen phasen trügen eben auch...

    da schöpft man hoffnung- fast jedesmal!

    lg fatima

    lieber dobby

    schonmal dran gedacht, dass du vielleicht beziehungssüchtig bist?

    keine sorge- das kommt nicht von oben herab.

    ich kenne dein thema- weil es mir selbst schon so ging.

    und kann dir sagen:

    die nächste verrückte beziehung wartet schon- wenn du nicht
    an dir was drehst.

    aber in dir dreht sich alles um SIE.

    und das ist der haken: "sie"s gibt es weil wir bereit für sie waren.

    nicht SIE ist das problem, sie HAT probleme- unbestritten.

    aber das sollte DIR eigentlich nicht diese gefühle geben!

    wie gesagt, ich kenne das. man ist wie aufgerissen- leer, nur
    ein sog von gedanken: ich will aber... ich brauche zum weiterleben
    aber.. ich kann nicht mehr wenn nicht..."...!!!

    denk mal, an was erinnern einen solche sätze? man könnte sie mühelos
    von einem alkohol- oder drogenabhängigen hören!

    normale reaktion auf -kurz formuliert- verletztendes verhalten
    wäre durchaus enttäuschung, auch abwehr- wut. aber der mensch,
    der ein gesundes selbst(wert-)gefühl hat, würde letztlich, wenn derjenige
    sein verhalten weiter fortsetzt, beschließen, alleine glücklicher
    (nicht glücklich im 7.himmel- aber auch nicht endlos leidend...!)
    weiterzuleben.

    du, ich und etliche, etliche andere versinken hingegen in hilflosigkeit
    und schmerz.

    ich bin noch nicht drüber weg! doch ich bin soweit (wenigstens),
    ein ungesundes muster erkannt zu haben- das ich bei dir, beim durchlesen
    deines threads ebenfalls erkenne.

    ich bin kein psychoanalytiker- aber das du mir aus der seele schreibst,
    kann ich dir nur den tip geben:

    schau mal im google nach den s.l.a.a.

    auf deren webseite sind- nach dem muster der anonymen alkoholiker-
    merkmale und auch methoden des gesundens umrissen.

    ich war noch bei keinem treffen- das muss ich zugeben- ich hänge
    tief drin. ich kann es ehrlich gesagt gar nicht ständig lesen oder
    thematisieren, das es sehr weh tut, zu erkennen, das man selbst
    -nicht nur der vermeintlich so problematische partner- von suchtverhalten
    geprägt ist.

    der anstoss, mich mehr damit zu beschäftigen kam, weil ich mehrfach
    sehen/hören "durfte", was mit einigen beziehungssüchtigen menschen
    am ende ihrer "reise" geschah- nichts schönes.

    nervenklinik, psychisch und physisch erkrankt an weiteren (ersatz-)
    süchten... bis hin zum selbstmord, und der abstieg war leider für alle
    außenstehenden absehbar!

    ich denke, viele co-abhängige sind gleichzeitig beziehungssüchtig.

    damit haben sie, genau wie mit der co-abhängigkeit, eine eigene
    krankheit, die sie SELBER (im sinne von: sie müssen sich helfen
    lassen, anstatt dem anderen zu "helfen"- obwohl man letzteres
    ja eh nur GLAUBT, da man in wirklichkeit benzin in den kranken
    motor kippt) heilen müssen.

    ich glaube, weiterhin mit einem partner zusammenzusein, der diese
    strukturen aufrechterhält (weil sie ihm ja auch nutzen) und bei dem
    man selbst die sucht weiter lebt, ist mit einer heilung wohl schwer
    vereinbar- zumindest hab ich nie gehört, dass das ginge...

    und noch einmal: es ist sehr schwer und ich kann dir leider keine
    lösung geben, da ich ja selbst mein problem nicht gelöst habe.

    ich möchte dich aber anstupsen- vielleicht denkst und tust du ja
    sogar mehr und schneller etwas für dich, dass dich von deinem
    jetzigen (unglücklichen) leben befreit?

    ich wünsche es dir.

    und: lies! lies! schreibe! das ist immer ein anfang und kann nicht
    schaden!

    liebe grüße

    fatima

    Zitat von Gotti

    Deiner Mutter kannst du nicht helfen. Wahrscheinlich ist sie noch nicht
    auf ihrem Tiefpunkt angekommen.

    liebe gotti

    bin über deinen satz gestolpert. ist der tiefpunkt bei allen gleich
    (obdachlos und ganz verlassen von allen)?

    braucht jeder diesen tiefpunkt?

    oder gibt es auch alkoholiker die richtig trocken werden, ohne
    vorher jegliche normalität (sozial eingebunden sein, berufstätig
    sein, ein dach über dem kopf haben) verlassen zu haben?

    meine mutter lebt mit meinem sicher co-abhängigen vater.
    ich glaube nicht, dass er sie jemals verlassen könnte.

    heißt das meine mutter kommt nie an den für die heilung nötigen
    tiefpunkt?


    Ina :

    ich finde, mit 18 kann man schon sehr viel für sich organisieren
    und entscheiden. toll ist, dass du scheinbar in deiner schwester
    auch noch ein familienmitglied hast, dass dem alkohol nicht
    verfallen ist.

    kann natürlich sein, dass ihr durch das leben mit euren eltern
    trotzdem gewisse strukturen übernommen habt, die euch
    auch im leben ohne eure eltern schaden.

    es ist sogar wahrscheinlich so!

    deshalb finde ich es schon sehr positiv, dass du dennoch an
    dir arbeiten willst, dein leben zu verändern! das heißt für mich,
    du hast einen gesunden widerstand tief in dir drin!

    und widerstand zeigt, dass du noch kraft hast, dich zu befreien!

    vielleicht könnt ihr (du und deine schwester) ja auch mal
    gemeinsam darüber reden, was ihr für euch tun wollt (anstatt
    für eure eltern), um teile dieser kindheit aufzuarbeiten bzw.
    euch von den negativen einflüssen, die ihr durch diese
    kindheit ja hattet, loszumachen.

    aber zuallererst rate auch ich dir zu abstand und dazu, zur ruhe
    zu kommen. distanz zu deinen eltern hilft dir, dich um DICH
    und um DEINE bedürfnisse zu kümmern! die meisten ekas
    (eltern alkoholabhängiger kinder) haben ja irgendwann
    bestimmte rollen übernommen, die vor allem darin bestehen,
    die sucht ihrer eltern auszugleichen. das heißt man verhält
    hauptsächlich auf eine weise, die den eltern etwas nutzt, oder
    den co-abhängigen elternteil unterstützt- das ist falsch!

    ein kind ist nicht dazu da, heile welt zu spielen.

    und als erwachsene wiederholen dann viele kinder diese
    muster und leben dabei an sich selbst vorbei. dabei muss
    (ohne egoismus) jeder ja zuallererst sich selbst im mittelpunkt haben-
    einfach weil man gesundes selbstvertrauen braucht, um gesunde
    beziehungen zu anderen menschen zu haben.

    ich wünsche dir, dass du deinen weg weitergehst, erfolgreich,
    und vielleicht sogar zusammen mit deiner schwester-
    ansonsten, wie Gotti schon schrieb, lies und schreib hier,
    das erleichtert ungemein und öffnet einem auch die augen
    für vieles!

    liebe grüße

    fatima

    liebe tanja

    dem kann ich nur zustimmen.

    ich dachte ewig, ich hätte eine falsche wahrnehmung meiner
    familie. erst mit mitte 20 wurde mir igendwie bewusst, es
    gibt auch eine andere, objektivere sichtweise...

    es ist in der tat sehr erleichternd, zu wissen, dass man
    nicht schuld ist und dass man auch nicht immer nur in der
    pflicht ist!

    seit ich weiß, mein schlechtes bauchgefühl, dass ich als
    jugendliche oft hatte, war vollkommen berechtigt--

    seitdem fühle ich mich echt ein gutes stück erlöst! von
    einer last!

    meine mutter wurde von meinem vater immer beschrieben
    als: himmelhochjauchzend- zu tode betrübt.

    dazwischen geht nicht.

    dazwischen geht natürlich noch: total aggressiv, oder aber
    voll gut drauf aber fast hyperaktiv, selbstmitleidig...

    jedenfalls immer über-emotional. und der anwesende muss
    das dann ertragen- oder abhauen!

    letzteres scheint mir erträglicher.

    oder, wenn ich sehr gut drauf bin, prallt vieles ab.

    lg fatima

    ps achso einmal hat sie glaub ich auch eine kur mitgemacht-
    danach ist sie glaub ich sogar eine weile zu den AA

    aber das wurde so ein wenig verschwiegen vor mir, also:
    ich durfte nie so viel wissen, das wär alles intimsphäre blabla

    jedenfalls hat sie nie, wie der einzige meines wissens nach
    langzeit-trockene-alkoholiker den ich kenne offen mit ihrer
    krankheit gelebt!

    und das war find ich immer ein zeichen, dass sie dem ganzen
    eh nicht offen begegnet ist, sondern es sich nicht eingestanden
    hat- weil so eine schwäche hat sie ja nicht!!

    und das ist genau der punkt!

    wenn man so denkt, bleibt alles beim alten!

    lg fatima

    hallo frustr.tochter!

    deinem letzten beitrag kann ich mich anschließen.

    meine mutter hat bisher nur die entzüge gemacht- sie denkt
    jedesmal, sie wäre ein so starker mensch, dass ihr das-
    entgegen aller ratschläge und weil sie ja stärker als der
    rest der menschheit ist- reichen würde.

    ich bin aber ebenfalls überzeugt: wenn sie sich einmal
    auf ein LZT einlassen würde, direkt nach dem entzug,
    dann hätte sie gute chancen, dem problem an der wurzel
    zu begegnen, vielleicht endlich die methoden zu erlernen,
    die vom rückfall abhalten können.

    der entzug an sich ist nur ein augenaufschlag.

    noch dazu wo mein vater und ich immer den fehler
    gemacht haben, ihre reue in diesem moment (der ja schon
    irgendwo erniedrigend war und dann auch noch die schlechte
    körperliche verfassung, die sie eh viel sensibler machte)
    als ausreichend anzunehmen.

    keiner von uns hat es durchgehlaten auch in diesem
    moment hart daran festzuhalten: nein, das war´s noch
    nicht, jetzt ist erst der anfang.

    stattdessen tat sie uns leid- konsequenz: sie musste
    keine konsequenzen ziehen. sondern nur reumütig
    heimkommen- woraufhin das ganze binnen kurzer zeit
    zum tabuthema erklärt wurde. so nach dem motto
    (wieder der vorwurf an uns von ihr): wer jetzt wieder
    mit vorwürfen anfängt, quält mich hat mich in eine
    schublade gesteckt und ist eigentlich fast schuld dran,
    wenn ich wieder weitermache, weil ich ja so fertiggemacht
    wurde...

    mein vater nannte mich gar mal "moralapostel" und
    warf mir vor, ich könne nicht erwarten, dass sie vor mir
    auf die knie ginge und um verzeihung bäte.

    also wer war dann "die böse" und der "spielverderber"?

    die tochter, die einfach nicht ruhe geben kann, und
    der mutter keine zeit gibt, sich zu ändern. wenn ich
    nochmal solange warte, wie der sch... jetzt schon
    läuft, dann sind die hauptfiguren ohnehin nicht mehr.

    lg fatima

    hallo sisu

    habe ein bischen mitgelesen...

    dein name sprang mir ins auge

    im finnischen hat das einen nicht übersetzbaren klang

    es heißt sisu steckt tief in einem drin, eine macht, die man nur
    freilassen muss, sie kommt, wenn sie gebraucht wird!

    ich hoffe du hast jetzt diese kraft

    und baust darauf auf!!

    wenn eine kleine blume den beton sprengen kann, was können
    dann erst die menschen?

    glaub an dich

    gruß

    fatima

    hallo,

    im vorstellungsbereich habe ich schon einiges über mich geschrieben.

    meine mutter (mit der ich sehr viel kontakt habe) ist nach meinem
    wissen "quartalstrinkerin". es gibt also recht lange abstinente
    (trügerische, da gesund scheinende) phasen. zwischendurch, so
    schätzungsweise alle 4-6 wochen kommt es zu trinken mit kontroll-
    verlust, teils bis hin zum koma...

    das ist mein eines problem: bin ich co-alkoholiker?

    sie verhält sich schon lange so, dass sie entweder alkohol trinkt,
    tabletten nimmt oder beides mischt. zb etwas, das "tramal" heißt.

    lange heißt: ich kann mich erinnern, dass ich mit 16 meiner tante (wohnt
    im ausland) versuchte zu erklären: manchmal stimmt etwas nicht
    mit ihr. da schwankt sie, die augen sind glupschig, sie hat probleme,
    zu verstehen und zuzuhören.

    sie roch nie NIE nach alkohol. sie hat jahrelang in einer entzugsklinik
    gearbeitet, vielelicht kennt sie tricks? erst jahre später merkte ich,
    dass es sich um alk handelt: als man im krankenhaus das blut unter-
    sucht hatte. nicht mal die notärzte, die sie von zuhause abholten,
    merkten was... ich nehme an, es waren 2 flaschen wein plus medikamente...

    habe ich seitdem (weil mein vater es ja auch nie merkte oder merken
    wollte) vielleicht "co-alkoholiker-verhalten" mitgelernt?

    liegt es daran, dass ich immer wieder in partnerschaften diejenige
    bin, die sich in irgendeiner form aufopfert, klammert oder gar als
    "problemlöser-/auffänger" dient?

    ich erkenne aber nicht, wann das anfängt bei mir. wo fängt das falsche
    verhaltenan?

    gibt es so etwas wie unterbewusste botschaften, die ich aussende (hallo,
    ihr hilfbedürftigen die keine lust haben, selber zu handeln, ich helfe
    euch so gut ich kann)?

    was soll ich mit meiner mutter tun? warten, bis sie selbst zu allen
    bekannten sagt ich bin alkoholiker, krank, der schein trog euch
    viele jahre, ich bin gar nicht stark, ich bin mies...?

    das wird sie nie, nie tun!! mein sohn liebt sie- er ist anfangs mit mir
    bei ihr gewesen (gewohnt) und der würde doch extrem leiden, wenn
    ich oma aus unserem leben verbanne!!!

    kann ich sie einfach "nur" dann verbannen, wenn ich merke, sie lallt
    oder weist andere anzeichen von betäungsmittelmissbrauch auf?

    stellt euch vor, bald wird sie 61- wer weiß, wielange sie noch lebt.
    wenn ich warte, bis sie clean ist, sehe ich sie vielleicht nie mehr!!

    mein vater ist schon 69, ich glaube der bringt´s nicht mehr, sie vor
    die tür zu setzen... 31 jahre ehe- die sind in ihr krankes system doch
    reingewachsen!

    nun zur frage:

    ab wann ist man ein alkoholiker?

    mein mann ist der nächste auf der liste. er trinkt definitiv zum frustabbau.
    frust (allerdings viel selbstverursachten) hat er genug.

    er ist auch so weit, dass er draußen kokain nimmt. ich habe es erst
    spät festgestellt und im moment (seit ca. 6 wochen) wohnen wir nicht
    mehr zusammen.

    ich frage mich, ob er süchtig ist. auch er trinkt/konsumirt längere zeit
    nicht. bisher gab es aber innerhalb von ca. 2 jahren "nur" ein einziges
    total-blackout. d.h. er wusste nach dem rausch ausschlafen nicht mehr,
    was geschehen war, wie er nach hause gekommen war etc.

    übertreibe ich, wenn ich ihn bereits als süchtigen einschätze?

    was das kokain betrifft, so war es ca. einmal im monat, immer mit
    alkohol als einstieg.

    aus geldmangel ging es wohl nicht öfter (?) - oder würde sich ein kokain-
    süchtiger geld beschaffen/kriminell werden? hat man da auch "druck"
    (also: körperlichen)? oder ist es "nur" lust/psychischer druck?

    übertreibe ich, wenn mir das total grauenhaft erscheint und mir der
    boden unter den füßen wegzubrechen scheint, sobald ich mir vor augen
    halte: das ist dein mann, der vater deiner kinder und...:

    - in den schränken fanden sich immer mal 1, 2 oder auch 5 leere
    rotweinflaschen (konsum: ca.: 3 mal die woche je ca. 1,5-2 fl allein am
    abend vor dem tv)

    - in der dusche sind überall winzige blutspritzer (nase ausgeschnaubt),
    im papiermüll rote taschentücher

    - er ruft von der autobahn an: "ich wäre fast in einem unfall gestorben,
    ich wollte mich totfahren"

    - er hat ein leben draußen, das ich nicht kenne: leute, vor denen er
    ein ganz anderer ist, ein "macker", der lustig, cool und ein "big spender"
    ist, der sich nicht einladen lässt, sondern andere einlädt

    - eine bekannte sagte mir: mein mann kennt jemanden, mit dem dein
    mann rumhängt- mit dem will mein mann nichts zu tun haben, das ist
    ein krummer hund, ganz schlechte truppe, alle mit dicken wagen etc.,
    andeutung: kriminell (ich wollte gar nicht mehr hören...)

    - er ist extrem gut gelaunt bevor er ausgeht (hat oft schon was intus),
    so: hey, baby, ich liebe dich, komm, sei nicht böse, dein mann will
    sich nur mal amüsieren, du bist die beste, dass du das verstehst...

    - er schwelgt nach den aktionen in depression, selbstmileid... es ist besser,
    ich bringe mich um, jetzt habe ich nicht einmal mehr die kinder,
    weisst du wie hart das ist? ich bin nur alleinalleinallein

    ich: "ja, für mich war es hart mit dir und deiner laune zu wohnen.
    es war nie schön. du wolltest uns oder mich gar nicht. du warst
    draußen und hast das geld verkokst, mit dem ich essen gekauft hätte!!

    er: ich weiß, ich bin am ende, alles ist vorbei..

    ich: "du bist egoistisch. wer sich umbringt ist egoistisch. die kinder, an
    die denkst du gar nicht hmm? nur an dich! veränder halt was...!
    bald sind alle türen zu..."

    er: egal, denkst du ich habe angst vor der schufa oder so? ich pfeife
    drauf. dann geh ich halt ins gefängnis.

    ich: "was soll das nützen? die warten grad auf dich. raff dich auf! sei
    kein baby! ich muss auch was machen, mir wird auch nicht alles
    geschenkt!!"

    er: "ich lass mich wieder krankschreiben..."

    (geschätzte 250 fehltage dieses jahr- ich schätze, sie würden ihn gern
    längst rausschmeißen und können nicht, weil sie glaub ich nach gesetz
    nachweisen müssen, dass sie verluste haben wegen ihm, geht aber
    wohl nicht so leicht da 90millionen umsatz jährlich oder so ähnlich)

    was muss ich tun? ihn die klippe herabstürzen? ihm den letzten schubser
    geben (ja bring dich um!!) oder wie durchbreche ich mein muster?

    nach meinem gefühl breche ich es schon ein bischen seit ich allein wohne-
    aber vielleicht rede ich es mir nur zurecht- wie ein süchtiger, der kurz
    abstinent ist, um sich zu beweisen, er sei nicht süchtig?

    was ist hier schief gelaufen?

    wie konnte ich jahrelang so leben?

    ab wann wurde ich co-alkoholiker???

    er hat anfangs nie getrunken- da verdiente er gut, sah gut aus, rauchte
    nicht einmal... und jetzt??

    er war damals der, als der er sich jetzt in zwielichtigen bars ausgibt:
    beliebt, selbstbewusst, zuverlässig, selbstbestimmt...

    wo blieb dieser mensch? hab ich ihn etwa umgewandelt?

    danke an euch, wer bis jetzt gelesen hat- es ist ja wieder viel text,
    danke für eure geduld, es bricht gerade wie ein staudamm echt...!

    liebe grüße

    fatima