Beiträge von GKrazzhoopper

    Das mit der übergreifenden Abstinenz halte ich genauso.

    Ich bin auch davon überzeugt, dass wenn ich kiffen würde, ein Alkrückfall ebenfalls nicht lange auf sich warten lassen würde.

    Ebenso die Klarheit steht für mich an oberster Stelle.

    Mein Bewältigungen und Aufarbeitungen wären ohne diese nicht denkbar!

    Warum ich um das Thema "Risikominimierung" so einen großen Bogen mache, zumindestens so wie sie in den Grundbausteinen hier beschrieben wird, weiß ich nicht so recht.

    In meiner real SHG war die Tolleranz an dieser Stelle groß und auch meine Erklärung, ich müsse meinen klaren, drogenfreien eigenen Weg suchen/finden, wurde akzeptiert!


    Ob das klappt weiß ich selber nicht, NUR:
    Ich bin überzeugt davon, dass es funktioniert!
    Ich weiß, was ich verlieren würde und will es auf keinen Fall verlieren!
    Ich habe mir selber Konsequenzen gesetzt, sollte ich auf "meinem" Weg scheitern! (Sucht- Therapie)

    LG, Erik

    Hey Sven

    Im Grunde kann ich nur sagen: Zu Recht, zu Recht.

    Ich möchte auch gar nicht Einschwingen in ein Plädoyer der Rechtfertigungen.

    Jeder muss seinen Weg finden!

    Mein Weg führt mich (noch) so nah an den Abgrund heran.

    Gründe dafür finden sich zuhauf.


    Und ohne auf den Putz hauen zu wollen:
    Ich wollte sogar "bauen" und habe sogar danach gefragt, weil der eine es nicht fertig brachte. Und das auch nur, weil ich es damals sehr gerne gemacht habe und ich "berühmt" dafür war (entschuldige die dezente Übertreibung :)) )
    Es hat mir auch immer noch Spaß gemacht, aber ich wäre im Traum nicht auf die Idee gekommen, mich in irgendeine völlig zugerauchte Bude zu hocken, noch zu kiffen.
    Ich habe davon genug und war auch davon überrascht, wie sicher ich mich in dieser Situation gefühlt habe!

    Das "Extrem(st)- Scenario wäre ein anderes gewesen. Situationen wie diese habe ich wieder und wieder durchgespielt und lassen mich kalt.

    Bis jetzt "warte" ich immer noch auf die Situation, die es mir einmal schwer macht, oder anders gesagt, in der ich mich mal richtig mir selber beweisen muss!

    Dieses Loch, welches allerdings durch das Wegfallen von ein Stück (negativer) Identität entstanden ist, klafft nich immer, wenn ich darüber nachdenke!
    Vielleicht wird es Gras sein, welches drüber wächst...
    Hoffentlich!

    LG, Erik

    Hallihallo

    Trocken und wohlauf bin ich aus meinem Urlaub wieder zu Hause angekommen.

    Das befürchtete Extrem(st)- Scenario habe ich nicht erlebt, doch es wäre ein leichtes gewesen, den Joint mitzurauchen, der gleich mehrmals an mir vorbei ging.

    Aber es wankte oder wackelte absolut gar nichts!!!


    Die Frage von zerfreila, warum mir der Rausch (immernoch) so viel im Leben bedeutet, ist eine einfache mit einer komplizierten Antwort. XD

    Ich habe sehr früh mit Rauschmitteln begonnen und sie von anbeginn quasi "missbraucht".
    Nicht nur das ich mich mit ihnen nur getröstet hätte, ich habe auch meinen ganzen pubertären Charakter (also mein Image) nach ihnen ausgerichtet, da mir der Halt um mich herum gefehlt hat. So habe ich mich qusi irgendwie selber verloren in dieser Zeit.

    Fragen wie "Was wäre aus mir geworden? Was hätte ich erreichen können? Warum?" haben mir das Leben immer schwerer werden lassen und haben schließlich zu meiner Depression geführt!
    Nun habe ich zwar mit allen Drogen meinen Frieden gemacht (außer Tabak), was bleibt sind aber die Wunden, die sie gerissen haben. Einen Teil davon habe ich mittlerweile verarbeitet, doch einen Teil davon werde ich wohl niemlas verlieren. Und das meine ich nicht voller Selbstmitleid sondern es stellt eine Tatsache dar, mit der ich umgehen lernen muss.

    Vielleicht ist genau das dieses "Kranksein" was die meisten von uns hier verbindet, doch bei jedem recht individuell ausfällt.


    LG, Erik

    Hallihallo seit langem mal wieder...

    Da ich jetzt am Sonntag für 3 Wochen in den Urlaub fahren werde und ohnehin schon länger ein Lebenszeichen im Forum zu hinterlassen möchte, ist heute die letzte Gelegenheit und... hier bin ich!


    Viel hat sich an sich (für Außenstehende) an meinem Leben nicht geändert.
    Immernoch arbeitslos hängt meine Hoffnung an einer Ausbildung ab September, bei der ich zwar den Platz aber die Finanzierung noch nicht sicher habe.

    Ich backe kleine Brötchen, aber ich merke doch immer wieder, dass ich vorankomme. Die Rückschlage des Alltags fühlen sich nicht mehr wie das schwere Los oder das harte Schicksal an, sondern werden von all dem verarbeitet, was ich mir in den vergangenen 2 Jahren erarbeitet habe.
    Zwar träume ich immer noch von dem Tag X, dem Tag, der Stunde oder dem Moment der Erleuchtung, der Rettung oder -mit weniger Pathos ausgedrückt-, nach einem glücklichem Wink des Schicksals XD, aber ich beginne mich darin einzufühlen, dass eben alles seine Zeit braucht und das dies auch gut so ist.


    Jetzt kommt der "wichtige" Teil:
    Es ist schon nun mittlerweile schon 2-3 Wochen her, aber es fühlt sich noch immer an, als ob es gestern gewesen wäre.

    Ich habe mich irgendwie über Wochen hinweg immer unwohler gefühlt, was sich hauptsächlich an meinen Hobbies gezeigt hatte und konnte nicht sagen warum. Und eines Tages fiel es mir wie Schuppen von den Augen:
    Ich habe den Kick (den Rausch) vermisst.
    Mit dieser bahnbrechenden Erkenntnis konnte ich mich gut reflektieren und mir ist voller Schrecken die Parallele zum letzten Jahr deutlich geworden.
    Nach einem halben abstinenten Jahr bin ich im Sommer ziemlich genau zur selben Zeit rückfällig geworden aus einer Situation heraus, die im Grunde genommen provoziert war. Krass fand ich dabei, dass es sich so ähnlich in diesem Jahr hätte wiederholen können.
    Ich hatte mich in der letzten Zeit immer weniger mit meiner Krankheit beschäftigt, habe auch das Forum schleifen lassen und trotz meiner SHG schlich sich das Gefühl ein: Alles i.O., Haken gesetzt, du bist ja jetzt trocken!! Dass ich in meinem Urlaub aus suchttechnischer Hinsicht in höchst brisante Situationen kommen könnte, stand gar nicht mehr auf meinem "Trockenarbeitsplan"!

    In diesem Gefühl der Freude durch meine Erkenntnis habe ich die Leiterin meiner SHG angerufen, denn ich hatte das Bedürfnis, es jemanden mitzuteilen, der weiß, wovon ich rede. Ich hatte und habe das Gefühl, den Rückfall im Urlaub im voraus vereitelt zu haben.


    Dass ich nicht ganz den selben Weg wie im letzten Jahr gegangen bin, ist mir natürlich auch bewusst gemacht worden und gerade im Rahmen der SHG wurde mir Mut und Kraft dadurch gegeben, dass es ja im Grunde meiner Leistung und dem bewussten Ändern meines Denkens zu verdanken ist, dass ich mich bei dieser Entwicklung ertappt habe.

    Nun fahre ich am Sonntag in den Urlaub. Natürlich weiß ich, dass ich nicht "von allein" trocken bleibe und auch trotzdem "schwierige" oder brenzlige Situation erleben kann, aber ich kann mich darauf vorbereiten.
    Und da dieses Vorbereiten auf mögliche Konfrontationen jene Art von Trockenarbeit ist, die sich für mich am besten anfühlt, bin ich froh, gerade jetzt -VOR- dem Urlaub wieder damit anzufangen.


    Ich meld mich, wenn ich wieder daheim bin.

    Trokene Grüße, Euer Erik

    Hallo

    Danke für Eure Antwortern.


    Hartmut

    Zitat

    ...wenn ich deine Gedanken lese , frage ich mich , wann du wieder saufen wirst.


    Zugegebenermaßen frage ich mich das auch ab und an und stelle fest, dass das einzige, was mich trotzdem trocken hällt der eiserne Wunsch ist, es entgültig durch zu ziehen. Manchmal fühlt sich das riesig an, manchmal ist es ein beunruhigend dünnes Polster.
    So richtig kann ich auch keine Veränderung in meinem Leben vorweisen.
    Meine Ausbildung fängt hoffentlich im Herbst an und neben Arbeit und einer Freundin sind das spontan die einzigen (großen) Veränderungen die denkbar wären.
    Nicht das wir uns missverstehen: Die "großen" suchtbezogenen Veränderungen habe ich vor einem reichlichen Jahr gemacht. Wo jetzt genau der große Umbruch von innen heraus kommen soll, kann ich mir nur in meinen besten Momenten erklären.


    @Uwe
    Deine Worte bestätigen mich sehr darin, dass es eine gute Idee war und ist, sich hier auszutauschen. So stelle ich mir eine funktionierende SHG vor.
    Deine Worte haben mich erinnern lassen, welche Weichen ich schon gestellt habe (Tak-tik). Auch mein vernachlässigter Teil (du hattest den Finger an der richtigen Stelle) ist eigentlich schon gut dabei, ein neues Image für mich zu schaffen. Mir fehlt nur regelmäßig die Zuversicht in meinen Tiefs -ich schreiben unten dran noch mal mehr davon...


    @BlueCloud
    Eigentlich müsste ich ich auch schon bei dieser Erkenntnis sein. Bin ich auch, nur frage ich mich oder vestehe nicht, warum mir das in meinen Tiefs nicht einfällt.


    Jürgen
    So wie du es schreibst, sehe ich es auch. Da ich nicht mehr jeden meiner Gedanken hier niederschreibe (was ich jetzt nicht in ein negatives Licht rücken möchte) kommen nur "Ausschläge" -meist die negativen- hier an.
    Dabei versuche ich hier bewusst, meine Gedanken und Gefühle, die gerade das Lebensgefühl mindern, mit meiner Abstinenz bzw meinem Suchtproblem oder meiner Sehnsucht nach einem (nichterstrebenswerten) "Ausweg auf Dauer" in Verbindung zu bringen.

    Dabei entsteht vielleicht der Eindruck, dass mein Wohlbefinden direkt mit Alkohol oder meiner Sucht zu tun hat, dem ist allerdings nicht so.
    Auffällig allerdings ist, dass in meinen negativsten Momenten das Thema Sucht für mich sehr präsent ist.

    Das Thema würde ich allerdings gerne wach halten, zumal auch deine Worte für mich ein paar Fragen (wieder) aufwerfen. Siehe unten...


    drybabe
    Ähhm, habe ich einen gesucht?


    schnuffig
    Worte zum wieder und wieder lesen. Viel Sinn in wenig Zeilen. Danke dafür.
    Und so, wie du es in Prosa schreibst, ist es genau das, was mich vom Trinken abhällt nur mit andern Worten: Ich will mich nicht verraten!


    @all
    Es ist erstaunlich, wie kurz mittlerweile diese Tiefs kommen und gehen.
    Vor ein paar Monaten hätte sich ein solches Tief über Wochen und Monate ziehen können, mittlerweile scheint es sich bei ein paar Tagen (ca 3) einzupegeln. Ich verstehe dabei nicht, wie ich mich nach wie vor diesem negativen Denken so hingebe. Es scheint in solchen Momenten nahe zu alles aussichtslos.
    Genau an dieser Stelle habe ich gerade die einzigen noch verbleibnden Ängste zum Thema Rückfallgedanken. Noch nicht mal auf den Moment bezogen, sondern eher mit dem Wissen, dass ich in der Lage bin so zu denken und mir u. U. einen schönen Moment nicht damit verderben möchte.
    Ich weiß, dass sich das jetzt übel anhört. Ich bin schon eine Weile hier und nicht mehr labil was das Saufen angeht. Ich schreibe hier nur meine Ängste auf. Denn meine Sauferei habe ich (denke ich) im Griff, meine Ängste nicht. Im Klartext beschäftigt mich nicht die Rückfallgefahr, sondern der Gedanke daran. Könnt ihr das verstehen?

    Mag ja sein, dass ich auf einem guten, richtigen Weg bin,
    wir mir es mir meine Leidensgenossen und Nächsten mutmachend auf den Weg geben.
    Genauso wie ich auch daran glaube und mir selbst damit Mut zuspreche,
    verzweifle ich mit jeder einsamen Minute mehr, in der ich mich nach einem wohltuenden Rausch sehne.

    Zufrieden? Nein, egal ob nass oder trocken.
    Entweder verzweifelt nach dem Rausch oder mit der Sehnsucht im Kopf.
    Entweder glücklich berauscht oder in dem Moment, an dem ich mir nüchtern auf die Schulter klopfe.
    Entweder anwesend und völlig daneben oder abwesend und viel zu schüchtern.
    Entweder besoffen vereint (mit was oder wem auch immer) oder nüchtern allein.

    Entschlossen? Klar. Trocken ist besser. Gesünder. Nachhaltiger. Wahrhaftiger. Ehrlicher. Besser.
    Endlich ich selber? Klar. Schüchtern, allein, einsam, regelmäßig am Abgrund.
    Jetzt erst? Nein. Schon immer, doch immer unterbrochen mit diesen verlogenen, kurzen, falschen, peinlichen Momenten des Glücks.
    Glücklich, immerhin.

    Und wieder jammern, jammern, jammern.
    Biste trocken und clean, ja? Haste Hobbies und kannste was, ja? Haste voll den Durchblick, ja?
    Nicht jammern, durchziehen, dran bleiben, planen, ausbrechen.
    Nur Mut!
    Biste weiter jetzt? endlich stark, konsequent du selber, endlich gesund? endlich selbstbewusst?
    Warten, zurückhalten, zögern. grübeln.
    Wahrheit, Realität, Leben ...

    ...trocken...

    Na dann, viel Spaß.
    Ringe dir ein Lächeln ab.
    Lachen macht attraktiv.
    Gute Laune macht attraktiv.
    Ein starker Wille macht attraktiv.
    Nun los, lach doch mal. Los, los, los!!!

    Ich tu mal so. ja, funktioniert. und jetzt?
    Warten, zurückhalten, zögern, grübeln.
    Lachst du noch?
    Nein.

    Bist du glücklich?
    Nein. Ich bin einsam.
    Vielleicht nicht wirklich.
    Mit Sicherheit nicht so schlimm wie andere.
    Welchen Grund hast du den, dass es dir schlecht gehen darf?
    Übertreibe nicht!
    Jammere nicht!
    Alles nur Kopfsache!
    Alles nur wegen dir.
    Ach du...
    ... Und ich? Komisch, frustriert, schüchtern, trocken, clean, ernst.
    Selbstmitleid? hmmm
    Einsam? hmmm
    Alles nur Kopfsache? hmmm
    krank gesund oder gesund krank?

    Hauptsache trocken.
    Ganz im Ernst.
    Du bist auf dem richtigen Weg.
    Gib dir ein bisschen Zeit!
    Hab Geduld!

    tik tak tik tak tik tak tik tak tik tak

    (Ruhe)


    ------------------------

    Hallihallo,

    Wenn ich anfangen würde, meine Gedanken hier ohne Prosa aufzuschreiben, wäre der Text ellenlang und sicherlich genauso widersprüchlich!
    Ich weiß weder, was ich hören oder lesen möchte, noch wie ich endlich meine Illusion des "Über-den-Schatten-Springen" hinter mir lassen kann!
    Oder kann ich mehr wagen, als ich denke? Sollte ich es einfach ausprobieren? Mal eben nicht "Ich" sein. Mal eben einfach mal ohne Kompromisse und auf Teufel komm raus?

    Viel zu gut weiß ich selbst, dass nur ich die Antwort darauf geben kann! Und schon hier dreht sich alles im Kreis und um mich selbst!

    LG Erik

    Hi Rockqueen

    Wenn ich etwas gefährlich finde, unterlasse ich es.
    Da ich Gedanken nicht "unterlassen" kann, denn sie kommen wie sie wollen und wollen bearbeitet werden, finde ich es irretierend, sie als gefährlich zu bezeichnen.

    Das, was man daraus macht, ist entweder gold richtig oder alarmierend.
    Wenn man kontruktiv seine Einstellung überprüft und schaut, dass man noch hinter seiner Abstinenz steht, sind solche Gedanken vielleicht sogar eher positiv zu werten, da sie einen im Grunde festigen.

    Wenn du dich damit "angefreundet" hast, solche Versuche zu hinterlassen, solltest du dich vielleicht auch damit anfreunden, dass Zweifel und der Wunsch nach einem Rausch immer wieder auftauchen werden.


    Deine Worte erinnern mich an mein (halb) trockene erstes Jahr (4 Rückfälle)! Ich habe alles, was mich an Alkohol hat denken lassen einfach verdrängt. Das war im Grunde der Fehler, den ich mit trockenem Denken und bewusster Konfrontation in meinem zweiten großen Anlauf nicht nocheinmal wiederholen möchte, kann und darf.

    LG, Erik

    Hi Hans

    Warum so schießwütig?

    So beim Überfliegen deines threads fällt tatsächlich auf, dass du schlagartig die Art und Weise deiner Mitteilungen geändert hast.

    Ich zähle mich zwar nicht zu denen, die das gleich beunruhigt (ehlich gesagt, hätte ich es gar nicht registriert), aber ich möchte mich Uwe anschließen und vielleicht sogar noch einen Schritt weiter gehen, denn ich finde es es irgendwie unfein, einen Besorgten auflaufen zu lassen. Spricht doch eher für Sven´s Trockenarbeit und Engagement, als dass er Sätze wie ...

    Zitat

    Wenn du meinst das es nur einen Weg gibt nenne ich das einfach engstirniges Denken.
    Vielleicht kann es bei dir Fruchten,bei den meisten cenke ich jedenfalls nicht.
    Fast alle müssen auch noch für ihr Auskommen sorgen dazu gehören leider auch Aufgaben ob man sie nun gerne macht oder nicht.
    Bei dir habe ich jedenfalls einen Anderen Eindruck.

    ... verdient hätte.


    Schön, dass du ein Hobby hast sowie trocken und (hoffentlich wieder) gesund bist.


    LG, Erik

    Hi Muruk

    Alles Gute nachträglich zum Geburtstag.

    Total klasse, was du da so umgesetzt hast an deinem Geburtstag.
    Sich eine Schwäche einzugestehen ist immer schwer. Wenn man dabei noch im Mittelpunkt steht und Zweifel an dem Verständnis seiner Mitmenschen hat, dann ist das wahre Charakterstärke.

    Die Welt um einen herum kann manchmal echt mies ausschauen und auch das eigene Schicksal ist vor Talfahrten nicht gefeit, aber solche Leistungen werden früher und später belohnt! Davon bin ich überzeugt!

    Wenn du dich als Versager siehst, hast du offensichtich (auch ;) mit deinem Selbstbewusstsein deine Problemchen. Wird Zeit, dass du dich an der einen und/oder anderen Stelle mal vom Gegenteil überzeugen lässt.

    Hut ab!

    LG, Erik

    Hi Schneeweißchen

    Die Diskussion im eigenen Kopf ob man krank ist oder nicht, vernünftig trinken kann oder nicht, man vielleicht gerade alles nur ein wenig zu streng sieht oder wirklich Alkoholiker ist kennen hier im Forum sicherlich alle.

    Als ich noch Zweifel dieser Art hatte, war ich über die Art und Weise meiner darauf folgenden Rückfälle immer sehr erstaunt.

    Am unerträglichsten war für mich die Idee, man ist ist ja nur deswegen so "merkwürdig" rückfällig geworden und hat übermäßig und unkontrolliert getrunken, weil man ja vorher so ein Theater darum gemacht hat. So nach dem Motto:"Hätte ich mir von Anfang kein Problem mit Alk eingeredet, hätte ich auch keins!"

    Dass das (natürlich) quatsch ist, wurde mir erst durch den "gereiften" inneren Abstand zu Alkohol klar, nämlich eben gerade durch die Einsicht, dass ein erneutes Trinken wieder nur zu irgendetwas Unkontrolliertem führt.

    Gemein ist nur, dass diese Art von Ideen und Zweifeln Gedanke wohl nie ganz aus unseren Köpfen verschwinden können und werden. Selbst nach Jahren der Abstinenz bin ich überzeugt davon, dass man seine Gedanken immer mal wieder neu zu recht rücken muss, wenn die Frage "Bin ich denn wirklich alkoholkrank?" mal wieder intern gestellt wird! Andernfalls probiert man es eben wieder aus und landet wieder auf der Sch****e bis man es verstandet hat.

    Aber die wenigsten von uns wollen scheitern und/oder können es sich leisten und so muss die Frage nachhaltig beantwortet sein und darf keine Zweifel übriglassen.

    Also ist Zweifeln=Nassdenken

    Wenn du auf Arbeit zu deinem Alkoholproblem stehst, finde ich das wichtig, mutig und notwendig. Andererseits klingt ein "Danke. Ich trinke kein Alkohol mehr!" oder "Ich bin endlich trocken und trinke lieber Saft! Danke trotzdem!" anders wie "Ich habe ein Problem mit Alkohol!"
    Weißt du, was ich meine? (Thematik Hintertürchen)


    Schöne Grüße und bleib dran und trocken

    Gruß, Erik

    Hallo miteinander

    Zwar weiß ich immer noch nicht recht, was oder warum ich schreiben soll, aber ein Lebenszeichen zu geben halte ich zwecks Wertschätzung des Forums mindestens für angebracht.

    Mir gehts schon irgendwie gut, trocken und clean bin ich gerne und ohne größere Anstrengung.

    Sven´s Frage nach der Umsetzung meiner Erkenntnis (oder meines Beschlusses) hat mich zum Grübeln angeregt, denn ich habe so direkt keine Antwort darauf. Vielmehr hält mein "gesundes" Wesen immer mehr Einzug in Alltag, soziale Kontakte und Denkweise.

    Mit dem Rauchen möchten ich langfristig aufhören; das wird wohl dann mein nächstes großes Etappenziel werden zu noch mehr innerer Zufriedenheit.

    Ich hoffe, ich begehe keinen Fehler, wenn meine Trockenarbeit eigentlich momentan nur darin besteht, mich tagtäglich mindestens einmal an meiner Konsequenz zu erfreuen.

    Die Redewendung "jeden Tag trocken bleiben" habe ich -denke ich- endlich verstanden.


    Schönen Gruß euch allen

    Erik

    Hallihallo

    @Melanie
    Danke für das Aufbauen. Ich denke allerdings, dass es an der Zeit, mich in richtigem Maße unter Druck zu setzen. Geschont habe ich mich lange genug.

    jamor
    Die Bedeutung von Selbstvertrauen verinnerliche gerade und baue mir damit etwas auf, was ich mir nicht wieder vertrinke oder verrauche...
    Danke für die Blumen :)


    Gestern nacht habe ich einen Brief geschrieben, den ich heute meinen Therapeuten vorgetragen habe. Ich habe ihn zwar an ihn, aber auch genauso gut für mich geschrieben.
    Ich wüßte nicht, warum ich ihn nicht mit euch teilen sollte:


    Hallo Schneewitchen


    Auch von mir bekommst du eine Würdigung deiner 4 Monate!
    Toll und beeindruckend wie du das so ganz ohne Tiefpunkt für dich beschlossen hast. War mir bei ähnlich!

    Um ehrlich zu sein habe ich aber ein merkwürdiges Gefühl, wenn ich deinen Ausführungen so "lausche".

    Die Frage von BlueCloud z. Bsp. blieb völlig unbeantwortet:

    Zitat

    Denkst Du, dass Du eine Suchterkrankung hast?

    Ich denke darauf kann ich auch mein merkwürdiges Gefühl stützen.

    Ich glaube alle hier haben das erlebt, was du gerade durchlebst. Ich vermute 95% davon sind mehr oder weniger heftig rückfällig geworden.
    Die Entscheidung nicht mehr zu trinken, weil es einen stört und man sich von seinem besoffenen Ich "belästigt" fühlt, reicht, um eine ordentliche Trinkpause einzulegen, vergeht aber mit der Zeit. Natürlich fühlt es sich frei an, wenn du dich vorher nicht frei gefühlt hast. Natürlich belohnt dich dein Kopf mit Glücksgefühlen, wenn du eine schlechte Angewohnheit abgelegt hast. Natürlich fühlt sich am Anfang alles erstmal gut an! IMMER!!!

    Die Frage ist aber: Was unterscheidet deine Abstinenz von einer Trinkpause? Wieso solltest du nicht mal wieder ein Gläschen trinken, wenn du gemerkt hast, dass es auch ohne geht!? (siehe Frage von bluecloud) "Muss doch nicht wieder zur Gewohnheit werden!"

    Ich möchte dich weder verunsichern, noch deine Zuversicht trüben.

    Ich möchte dich nur darauf hinweisen, dass ich (wie Hans auch) das Gefühl habe, da fehlt noch irgendwas...


    LG, Erik

    @BC

    Weißt du, was seltsam ist:

    Statt sinnfreierweise über die Gepflogenheiten des Austausches zu lamentieren, sind wir weit weg davon uns über die Probleme und das Befinden auszutauschen.
    Und genau dass wollte ich dir sagen mit "... unpersönliche kluge Worte..."

    Nein, es ist übrigens nicht dasselbe mir auf einen Zettel etwas zu schreiben, es mir wieder und wieder vorzulesen oder hier im Forum etwas zu schreiben um in einen Dialog zu kommen. Und das tue ich auch nicht, weil ich mir damit erhoffe, eine Lösung von jemanden zu erhalten. Manchmal stellt allerdings ein Tipp oder eine die Erkenntn is DURCH jemanden den entscheidenden Auslöser zur Lösung dar.

    blabla
    Ich finde das gerade so dermaßen überflüssig!!!


    Was willst du eigentlich hier, BC?

    Ich schrieb über meine Depression, über meine "gescheiterte" Arbeitssuche, über das Wegfallen des Drogenproblems etc und du hast mich darauf hingewiesen, dass ich in der Ich- Form schreiben sollte und konkrete Dinge nennen soll! Hmmm, ok.


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    Statt loszumachen, gammle ich schon wieder rum! Kotzt mich selber an, aber ich kann mich einfach nicht aufraffen.
    Ablenkung und Nichtstun können glaube ich auch süchtig machen.
    So fühlt es sich zumindestens an!
    Kein Gedanke ans Trinken, kein Gedanke ans Kiffen!
    Ich frage mich worauf ich warte...

    Morgen kommen die Kinders wieder und ich bin keinen Zentimenter weiter gekommen.


    LG, Erik

    Hi BC

    Zitat

    Das Geheimnis bei der ganzen Sache ist, dadurch, dass Du etwas aufschreibst, Du Dir damit etwas bewußt machen kannst und das Geheimnis ist nicht, dass Du hier was aufschreibst, damit andere Dir den Weg zeigen. Das wäre aktive Hilfe. Die kann es aber so in der Selbsthilfe nicht geben. Nicht umsonst wird man immer wieder darauf hingewiesen in der ICH-Form zu schreiben oder nur von seinen eigenen Erfahrungen zu berichten. So hoffst Du ja nur die ganze Zeit darauf, dass jemand vorbeikommt und Dir Lösungen bringt.

    Damit konsumierst Du nur, anstatt zu produzieren.

    Das war doch von dir, oder!

    Mein letzter post bezog sich darauf.
    Bei weiteren Unklarheiten stehe ich gerne zu Verfügung!


    Notyetaname
    Immer wieder gern. :)

    Juergen
    Das beschwichtigt, neide ich doch dazu, oft erstmal den Rechtfertigungsknopf zu drücken, statt Gelassenheit zu praktizieren.
    Du hast mich neugierig germacht, als du vor ein paar Tagen geschrieben hattest, du würdest mir deine Gedanken zu meinem Saufgedicht mitteilen wenn du mal mehr Ruhe hast. Ich ich bin immernoch neugierig und zunehmends ungeduldiger :D

    Hi BC

    Ok, dass mit dem Verweiß war ne schlechte Idee, ich war nur ein bissl irretiert, da ich der Meinung war, konkrete Sachen zu schreiben und andere Leser auch darauf eingegangen sind!

    Ehrlich gesagt kann ich deine Worte schon verstehen, aber irgendwie nicht auf mich anwenden. Weder komme ich von der Ich- Form ab, noch habe ich das Gefühl, das Forum mit der Lösung meiner Probleme zu beauftragen.
    Es scheint mir, als wären das unpersönliche kluge Worte, die du da leichtfertig in den Raum wirfst!


    Meine letzte konkrete Ansage war, dass ich meine Depression anders verstehe als je zuvor. Ich hinterfrage sie kritisch und komme schließlich zu dem Schluss, dass ein Festhalten zum jetzigen Zeitpunkt mehr mit Faulheit als mit Kranklheit zu tun hätte. In wie weit das stimmt oder nur ein Resultat des Frühlingswetters ist, weiß ich nicht und habe ich einfach mal so aufschreiben wollen! (=Ich weiß eben nicht, wohin mich das führt)
    Zum anderen habe ich in meiner Euphorie sofort mal wieder nach Arbeit gesucht und festgestellt, dass ich soweit davon entfernt bin, dass ich noch nicht mal weiß, wie und wo ich mich orientiere!
    Wenn du jetzt meinst, dass es nicht mehr zur Selbsthilfe gehört, vielleicht einen Tipp zu meiner Ratlosigkeit zu bekommen, dann hast du recht und ich verstehe das Prinzip nicht. Im Übrigen habe ich nicht darum "gebeten"...


    LG, Erik