Guten Morgen liebe Leute,
endlich habe ich Zeit mal wieder in Ruhe zu schreiben. Werde es wohl auf mehrere Beiträge verteilen damit es nicht zu lang wird.
Erstmal zu den letzten Posts: Ich habe keine regelmäßigen Schlafstörungen Ich kann sowieso meist sehr gut ein- und durchschlafen, und ohne Alkohol eher noch besser! Ansonsten danke ich Dir herzlich für Deine "ermutigenden" Worte, mutig!
Ich hatte geschrieben:
Zitat
Habe mir klargemacht: Es gibt keinen straflosen Aufschub des Projektes Trockenheit. Jeder Rückfall wird die Sucht massiv anheizen.
Das kommentierte clara nocte so:
Zitat
Das ist ein durchaus faktisch richtiger Gedanke bzw. auch wissenschaftlich begründet. Gerade nach der Lektüre einiger Literatur zum Thema Suchtenstehung und -entwicklung habe ich diesen von dir genannten Gedanken einige Zeit zum Niederkämpfen meines Suchtdrucks verwendet - ich habe ihn jedoch wieder aufgegeben, aus folgendem Grund:
Du schreibst ja, dass du unter Depressionen leidest, und jetzt überdenke mal den Effekt bei dir, wenn du selbst mit dir so redest: "Es gibt keinen STRAFLOSEN Aufschub!" Beachte die Wortwahl, z.B. "massiv"... Mich haben solche Einschärfungen immer depressiver, oder trotziger werden lassen. Sie klingen wie eine von außen kommende Drohung. Ich habe seitdem begonnen, mir lieber Dinge zu sagen wie: ICH MÖCHTE trocken bleiben, weil mir das gut tut, oder: Mit dem Trinken habe ich, nüchtern (sic) betrachtet, gar nicht die positiven Effekte bekommen, die ich mir vorgestellt habe. Jetzt kann ich das jedoch!
Das ist sehr nachvollziehbar und mir auch bekannt, es trägt zum Erfolg bei wenn man Vorhaben mit positiven Vorstellungsbildern verbindet anstatt mit Verneinungen und Drohkullissen, volle Zustimmung.
Trotzdem ist für mich ganz klar, ich kann derzeit auf solche "Drohkullissen" als ein Mittel von vielen nicht verzichten. Ein bisschen überspitzt kommt es mir in kritischen Situationen so vor, als ob zwei verschiedene Personen in meinem Kopf gegeneinander argumentieren, KaffeTasse(trocken) und KaffeeTasse(nass).
Klar, KT(nass) möchte gerne Alkohol trinken. Und sein eigentlich einziges Argument:
"Im Prinzip ist es ja eine vernünftige Entscheidung, nichts mehr zu trinken, Du fühlst Dich besser, siehst besser aus (und so weiter), aber es spielt doch keine Rolle, wenn Du heute nochmal ein paar Biere trinkst. So richtig aufhören kannst Du dann immer noch".
KT(trocken) kann auf dieses Argument (das ja, ich weise nochmal darauf hin, die Vorteile der Trockenheit perfiderweise garnicht bestreitet!!!) eben derzeit nur so reagieren:
"Ach, hör doch auf hier rumzuquatschen! Vor einem Monat, als ich noch getrunken habe, da hätte Dein Argument noch gezogen, da hat es wirklich keine große Rolle gespielt, ob ich eine Woche früher oder später mit dem Trinken aufhöre. Jetzt hat sich etwas fundamentales geändert: ich habe nämlich mit dem Trinken bereits aufgehört! Jetzt was trinken würde nicht bedeuten 'später aufhören' sondern 'wieder anfangen' - siehst Du den Unterschied?! Im übrigen: jetzt wieder zu trinken wäre nicht bloß ein Aufschub des Projektes Trockenheit, sondern würde das Projekt sehr viel schwerer machen."
KT(nass) zieht sich beleidigt in die Ecke zurück, gibt Ruhe, manchmal ein paar Stunden, manchmal kommt er schon nach 5 Minuten wieder angedackelt...
Also, diese Drohkulisse (klingt natürlich in dieser Formulierung schon etwas netter als in der ersten) ist eine derzeit notwendige "Krücke" für mich.
Zum Thema "Krücken" habe ich noch eine Frage, später...
erstmal wünscht euch einen angenehmen Tag:
KaffeeTasse