Hallo Vampy,
ich fühle mit Dir und wünsche Dir viel Kraft bei der Trauerarbeit um deinen Vater.
Bei mir verhält es sich genauso wie Renate von ihrer Tochter schrieb. Ich habe mit meinem Vater seit 2 Jahren überhaupt keinen Kontakt mehr.
Mir fällt es auch unsagbar schwer so mit meinem Vater gebrochen zu haben, allerdings sehe ich für mich keinen anderen oder besseren Weg.
Er trinkt immernoch - sogar noch mehr als früher - sobald ich das beurteilen kann. Meine Mutter hat sich vor einem Jahr getrennt, mein Bruder hatte eigentlich nie ein gutes Verhältnis zu ihm und ist jetzt auf einmal der einzige, der noch zu ihm hält.
Ich ertrage den Gedanken nicht ihn so zu sehen, wie er jetzt wohl aussehen mag. Er hat so viele derbe Abstürze in den letzten Monaten - von Suizidversuchen, über Entgiftungen, Führerscheinentzug, Arbeitsplatzverlust, Arm im Suff gebrochen.... ach... es gibt so viel...
Ich bewundere und beneide Dich vielleicht sogar ein Stück weit dafür, das Du deinen Vater wenigstens für kurze Zeit "normal" erleben durftest!
Behalte diese Zeit in guter Erinnerung. Es hilft Dir sicherlich über den Verlust hinweg.
Ich frage mich oft, wie es mir ergehen mag, wenn ER mal nicht mehr da ist... ich weiß es wird mir seeeeeehr schlecht gehen. Aber so oder so, kann ich einfach keinen Kontakt zu ihm aufbauen... Er will es nicht und säuft schlimmer als eh und je...
Und ich will es nicht sehen! Will nicht mit ihm reden - es bringt ja alles nichts...
Es ist schlimm, wie sehr man gerade als erwachsene Frau darunter leidet, so vernachlässigt worden zu sein vom eigenen Vater! Mein säuft auch seitdem ich denken kann.
Nun habe ich selbst ein Kind und wollte hier eine klare Grenze ziehen - mein Opa war auch schon Alkoholiker und mein Kind soll so nicht aufwachsen.