Häufig schlechte Träume von meinem Alk-Vater...

  • Hallo zusammen,

    war lange nicht hier im Forum. Aber es hat sich so viel getan bei mir.
    Ich erwarte in ein paar Tagen/Wochen mein 1. Baby und freue mich natürlich wahnsinnig darauf.

    Mir geht es eigentlich super, bis auf diese nervigen und aufwühlenden Träume, die ich wieder vermehrt nachts von meinem Vater habe.

    Meine Beziehung zu meinem Vater habe ich zur Zeit, oder auch für immer, eingefroren, um mich mental zu schützen und mich vor allen Dingen voll und ganz auf mich und mein Baby konzentrieren zu können.

    Habe jetzt schon seit Ostern keinen Kontak mehr zu ihm. Natürlich steckt meine Mutter noch dazwischen, die noch nicht soweit ist, sich entgültig von ihm zu trennen. Aber das ist IHR Thema...

    Nun träume ich leider vermehrt von meinem Vater. Und diese Träume sind wirklich "nervig" und störend für mich. Ich will mich voll auf mich und mein Baby konzentrieren und habe keine Lust mehr darauf, das ER eine Rolle in meinem Leben spielt!

    In diesen Träumen laufe ich ihm, meistens in unserer ersten Familienwohnung aus meiner Kindheit, zufällig über dem Weg. ER ist immer total aufgeregt und erfreut über meinen Anblick und will mich immer umarmen und sich mit mir unterhalten. ICH will ihn dann nicht einmal ansehen oder überhaupt ein Wort mit IHM wechseln. Letzte Nacht - in meinem Traum - wurde er dann schon richtig agressiv, weil ich ihm kein Gehör geschenkt habe! Machte mir Vorwürfe, das ich mich nicht um ihn kümmere und das ich ihn im Stich lasse... etc.

    Er macht in meinen Träumen immer einen sehr kläglichen Eindruck, ist besoffen, und entsprechend wirr und aufgewühlt oder sogar agressiv... genauso wie es eben auch immer in der Realität war.

    Auch die Vorwürfe, die er mich in meinen Träumen macht, hat er mir im Wachzustand zuletzt auch gemacht.... das ich nicht auf seinem 60. Geburtstag war und und und... ER schnallt überhaupt nicht - WARUM ER keine Aufmerksamkeit mehr von mir bekommt... und mich nervt es nur...

    In meinen Träumen bin ich meist total emotionslos und ER ist mir sooooo egal... im Wachzustand auch... wenn nur nicht meine Mutter wäre... :)

    Ich liebe sie sehr... aber als Co-Abhängige macht sie es mir nicht gerade leicht... das Thema einfach zu vergessen... zwangsläufig, wenn wir uns sehen oder telefonieren, denke ich daran, das ich IHR irgendwie helfen muss... SIE unterstützen muss.... blablabbla....

    Ich weiß, das ist nicht mein Part ist, zu helfen, zu klären und etwas zu heilen - ausser mich selbst... aber diese Träume verfolgen mich denn doch wieder viel...

    Wahrscheinlich, weil unser Baby auch noch ausgerechnet um den Geburtstag von meinem Alk-Vater geboren werden könnte... dadurch denke ich vermehrt daran, ob mein Baby... etwas von seinem Opa erben könnte... und das macht mich schon manchmal etwas kirre...

    Zumal MEIN OPA auch schon Alki war... und wir einen Jungen erwarten... denke ich automatisch... das es vielleicht genetisch ist... :-(((

    Kennt Ihr solche Träume und Gedanken auch? Wie kann ich damit umgehen, ausser darüber zu reden... ich will defintiv KEINEN Kontakt mehr mit IHM haben... nur das eben meine Mutter noch dazwischen steckt....

    Vielen Dank fürs Zuhören... :)

    Erkannt - Verstanden - Geändert

  • Hallo
    Respekt das du es geschafft hast den Kontakt abzubrechen.den wuerde ich auch nicht mehr aufnehmen.ich denke das die traeume aufhören werden.die hatte ich auch ganz oft war aber immer nur phasenweise.das geht wieder weg.wenn das baby da ist bist du mit Sicherheit abgelenkt.das alkoholismus genetisch bedingt ist denke ich eher weniger.mein Vater ist alki mein Bruder trinkt z.b.keinen schluck Alkohol und ich nur ab und zu und mein Sohn trinkt auch nichts.mach dir keine sorge darueber.freu dich auf deinen Nachwuchs und geh weiterhin auf Abstand zu deinen Vater.ich beneide dich darum.
    Lg

  • Hallo Gartenblume,

    vielen Dank für Deine Antwort. Es tut wirklich immer schon total gut, wenn man einfach mal etwas von der Seele schreibt.

    Und das Du sogar Respekt davor hast, das ich nichts mehr mit meinem Vater zu tun haben möchte, finde ich schon fast überraschend.

    Das zeigt mir aber auch, das ich wohl wirklich auch mal etwas stolzer auf mich sein könnte, wie weit ich schon gekommen bin.

    Und jeder hier weiß, wie müßig lang und mental anstrengend der Weg ist, sich mit sich selbst und den Problemen in der Familie zu beschäftigen.

    Mein Baby lässt noch etwas auf sich warten - aber in 2 Wochen ist der errechnete Geburtstermin.... :)

    Du hast auch Recht, vererblich ist das wohl nicht, und mein Sohn wird mit einem NICHT trinkenden, liebevollen Vater aufwachsen... :) da ist der Kreislauf schon einmal unterbrochen...

    Vielen Dank fürs Zuhören... und alles Gute auch Dir.

    Erkannt - Verstanden - Geändert

  • Hey,

    ich träume auch manchmal davon- so verarbeitet man wohl das, was einem sonst nicht soo bewusst ist.

    Was Vererbung betrifft, bin ich auch sehr vorsichtig.
    Es gibt ein Gen, was eine solche Sucht begünstigen kann. Ich glaube, man erkennt Gen-Träger daran, dass sie eben kein Maß halten können und nach (auf Alkohol bezogen) 2 Gläsern nicht nein sagen können.
    Dies betrifft aber auch so Dinge wie das Essverhalten, nicht nur Alkohol.

    Und dann kommt es natürlich darauf an, in welchem Umfeld man aufwächst, wie Erwachsene es den Kindern vorleben, Alkohol zu konsumieren. Leben Kinder mit einem trinkenden Elternteil zusammen? Oder sehen sie, dass die Eltern Stress mit Essen konsumieren? Durch dieses "Lernen am Modell" (ich bin Pädagogin) übernehmen die Kinder das Verhalten der Eltern. Dadurch kommt natürlich noch, wie Kinder dieses Verhalten bewerten- als Abschreckung oder als angemessen und nachahmenswert.
    Ich habe von Statistiken gelesen, dass 30% der Kinder eines alkoholkranken Elternteils selbst alkoholkrank werden.
    ABER ich denke, du brauchst dir da keine Sorgen zu machen:
    dein Kind wird nicht in einer Umgebung sozialisiert, in der ungesund mit Alkohol umgegangen wird. Was dein Vater zu Hause betreibt, wird dein Kind nicht prägen.

    Bei mir ist es so, dass ich das Verhalten meiner Mutter als nichtnachahmenswert kennengelernt habe. Ich trinke kaum Alkohol. Allerdings kann ich bei Süßkram nicht aufhören, wenn ich begonnen habe.

    Genieß einfach die Zeit, du brauchst dir darum keine Gedanken zu machen. Aber ich weiß, es ist leichter gesagt als getan.

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