Beiträge von Roseanne

    Zitat von sweg

    Wie kommt mir das bekannt vor.
    Meine Partnerin geht früh ins Bett weil sie von der Arbeit fertig ist. Auf der anderen Seite wird aber mit Kollegen/inen was unternommen weil da kann man ja problemlos was trinken.
    Gemeinsame Aktivitäten gibst es nicht mehr, Haushalt bleibt an mir hängen und der "Schuldige" bin ich. Die Ersatzdroge weil es zu Hause keinen Alkohol gibt ist dann der Fernseher im Bett. Ich verbringe die meiste Zeit alleine.

    Selbst wenn sie manchmal erkennt dass dies falsch ist will sie es nicht ändern weil der Druck nach Alkohol latent im Hintergrund ist.

    Was soll ich machen

    - mich für eine Zeit trennen?
    - mich komplett trennen?
    - andere Alternativen?


    Hallo sweg,
    ich kann Dir so gut nachfühlen wie´s Dir geht.Was Du machen sollst,kann Dir niemand sagen,das musst Du ganz alleine für Dich herausfinden.Aber je mehr Du hier liest wie es den vielen anderen geht,desto mehr wird Dir klar werden was Du noch ertragen willst und auf einmal wird Dir bewusst werden was Du nicht mehr haben willst und erst dann wirst Du den Weg aus dieser Situation finden.
    Für mich war das schwierigste nichts mehr zu sagen,weil ich immer dachte wenn ich ihm sage wie sehr mich das stört dann muß er es doch mal kapieren und etwas ändern.Aber dem war nicht so.Jetzt ist alles gesagt,er weiß es und nun liegt es an ihm etwas zu tun,nicht mehr an mir.
    Ich wünsch Dir alle Kraft für Dich einen guten Weg zu finden.
    LG Roseanne

    Hallo Taro,
    es ist mein erstes Ultimatum das ich mir stelle.Meinem Mann hab ich schon viele gestellt aber nie mit Konsequenzen belegt,weil ich einfach nicht stark genug war.
    Aber durch das Lesen hier im Forum wurde mir bewusst das ich an ihm gar nichts verändern kann sondern an mir selber arbeiten muß und genau das hab ich getan und jetzt hab ich mir dieses Limit auferlegt,denn irgendwo muß man ja mal anfangen.
    Gesundheitlich gehts mir nicht besonders gut.Ich leide unter Rücken und Gelenkschmerzen,ab und zu Migräneanfälle,vereinzelt Panikattacken,wobei ich nicht alles auf die verzwickte Lebenssituation schieben will,aber es würde ins Bild passen.
    Ich muß was ändern wenn ich nicht total verblöden will und er nimmt keine Rücksicht auf mich also nehm ich auch keine mehr auf ihn.
    Und nein,ich war nicht immer so hart...
    LG Roseanne

    Zitat von Aurora

    Liebe Roseanne,

    was genau ist denn deine Entscheidung, magst du das hier schreiben?

    Liebe Grüße
    Aurora

    Liebe Aurora,

    meine Entscheidung wird sein das ich ab Mai meinen Weg ohne meinen Mann gehe.
    Er muß bis dahin ne Nullrunde einlegen sonst schafft er den Lebertest nicht und damit hat er keine Existenzgrundlage mehr.Er wird von heut auf morgen arbeitslos.
    Was das heisst muß ich euch nicht sagen.
    Er weiß es und muß nun was tun.Ich schaue nur noch zu.
    Bisher konnte ich den Gedanken, alleine durchs Leben zu gehen nicht ertragen,aber mittlerweile weiß ich nicht was schlimmer ist-jeden Tag ein besoffener Mann oder einfach mal wieder Zeit für mich und meine Kinder und vor allen Dingen mal wieder ruhige Nächte und keine Spannungen mehr.
    Ich vereinsame täglich mehr und traue mich schon bald nicht mehr weg zu gehen und davon hab ich jetzt die Nase voll.Ich bin noch nicht beim alten Eisen und das Leben ist viel zu kurz um es zu vertrödeln mit sturen uneinsichtigen Personen.
    Ja, ich weiß,bin heute bockig,aber das mußte jetzt mal sein.Sorry,bitte nicht persönlich nehmen.
    LG Roseanne

    Hallo und danke für eure Antworten.
    Es wird Woche für Woche deutlicher das mein Mann gar nicht aufhören kann weil ihn die Sucht voll im Griff hat und ich habe mir selbst ein Ultimatum gestellt.Im Mai steht eine Entscheidung an bei meinem Mann (Führerscheinverlängerung) der eine ärztliche Untersuchung vorrausgeht.Er wird sie mit diesen Leberwerten nicht schaffen und das wird für mich der Tag der Tage sein.Denn der Worte waren es jetzt genug.Es ist alles gesagt,nun muß er handeln oder auch nicht.Das ist seine Sache,aber er wird dann auch mit meiner Entscheidung leben müssen,denn ich mag einfach nicht mehr.
    Ich hoffe das ich bis dahin die Kraft finde, das ich meinen Weg alleine gehen kann.
    Ich wünsch euch allen einen schönen Sonntag.
    Roseanne

    Ich danke euch für eure Antworten und fürs "Mut machen".
    Ich habe mich am Montag durch gerungen wenigstens ein paar Stunden mit ihm zu gehen.In der Kneipe gings zu wie im Tollhaus und am Tisch saßen betrunkene Männer, die sich nicht mal mehr zuprosten konnten ohne das die Flaschen zu Bruch gingen.Das hat meinen Mann auch gestört und ich sagte nur, das der Alkohol doch aus jedem Menschen einen kompletten Idioten macht.Er hat gemerkt auf was ich anspielte und wir haben dann zusammen die Biege gemacht.Aber Hoffnung hab ich trotzdem keine mehr das sich das ändert und deshalb werde ich mir eure Ratschläge zu Herzen nehmen und in Zukunft wieder mehr alleine machen.Ich muß mich innerlich lösen damit ich ein halbwegs vernünftiges Leben führen kann.

    Es herrscht die "fünfte Jahreszeit" und ich hasse es jedes Jahr mehr.
    Seit letzten Donnerstag hat mein Mann Urlaub und seither ist er im Dauersuff.Obwohl ich nichts mehr sage wegen seines Konsums,zugegeben es fällt mir sehr schwer,liegt eine dermassen Spannung in der Luft.Er will ausgehen und ich nicht.Das sorgt für dicke Luft.Ich bin der Miesepeter und die Spaßbremse und verderbe ihm alles.Wie geht ihr mit so einer Situation um?

    Hallo Mrs.P.
    Danke für Deine Antwort.Mittlerweile sehe ich die ganze Situation genauso,aber ich bin wohl noch nicht soweit um einen Schlussstrich zu ziehen.Ich bin hin und her gerissen,habe in Gedanken alles durchgespielt und kann mich nicht durchringen,obwohl alles in mir nach Veränderung schreit.Ich bin wohl abhängiger als er.

    inga : Nun es ist nicht so das mir langweilig wäre oder ich nichts mit mir anzufangen wüßte, aber letztlich habe ich mich die ganze Woche auf ein schönes gemütliches und (ja,ich hatte die Hoffnung)alkfreies Wochenende gefreut und das ist ja auch prompt in die Hose gegangen.
    Statt dessen herrscht Funkstille und dicke Luft.

    Rhein : Nein, ich komm sehr schlecht runter und ich nage an der Situation dann Tagelang herum,bin total niedergeschlagen.
    Ich kanns einfach nicht begreifen das er sich überhaupt nicht helfen lassen will obwohl er selbst sagt er muß was tun.Aber er tut halt nix dergleichen und alleine schafft er´s nicht.
    Zu Deiner Frage des Interressantseins.Wäre eine besoffene Frau für Dich interressant?Nein natürlich nicht.Ich ärgere mich dann jedesmal das er sich wieder nicht zurücknehmen konnte.
    Ja es ist so das es tatsächlich immer dunkler wird und aussichtsloser,denn je mehr Zeit verstreicht ohne das er etwas ernsthaftes unternimmt, desto weniger glaub ich daran das er überhaupt jemals was unternehmen wird.Und da kommen dann diese Gedanken her, das er mich anlügt, einfach immer wenn er den Mund aufmacht.Ich kann nicht mehr glauben wenn er sagt ich schaff das schon oder ich liebe Dich.Wenn man jemand liebt schweigt man ihn nicht 36 Stunden lang an ohne Grund.
    Eigentlich möchte ich am liebsten davon laufen, doch irgendwas hindert mich daran.Ist es die Angst oder die Liebe? Ist auch egal,es tut beides weh.

    Hallo Mathias, Du hattest so recht damit...

    [quote='silberkralle']"zusammenreissen" wird er sich nur solange bis er wieder bissl "liebe" zum versaufen hat.


    Ja, nun sitz ich schon wieder alleine da und mein Mann ist mal lieber wieder zornig und mit zuviel Bier ins Bett.Aus heiterem Himmel schlägt die Stimmung um und der Bierdämon kommt hervor.Es ist zum Verzweifeln.

    Maleny , Aurora,Diandra:
    Danke euch für eure Beiträge.Ja, welche Gedanken habe ich? Ich bin so sehr in einem Zwiespalt mit meinem Gefühlshaushalt.
    Da ist einerseits der Mann, der nüchtern absolut zuverlässig,liebevoll um mich sorgt, sozusagen ein perfekter Ehemann ist und sich dann andererseits aufgrund seiner Krankheit zu einem Monster entwickelt.Und immer wenn er sich dann wie jetzt gerade zusammenreisst, keimt in mir die leise Hoffnung auf, es könnte doch endlich "klick" machen.
    Ich bin zum zweiten Mal verheiratet und ich hatte nach meiner Scheidung damals schwer zu kämpfen.Ich wollte niemals geschieden sein und irgendwie hab ich doch Angst es könnte sogar zweimal passieren, weil ich´s manchmal fast nicht mehr ertragen kann wenn er wieder betrunken ist.
    In meinem Bekanntenkreis wurde schon ab und zu ne Stimme laut, wieso ich mir das antue...ganz ehrlich, ich weiß es manchmal selbst nicht.Wahrscheinlich bin ich zu feige um einen Schlussstrich zu ziehen oder vielleicht muß noch mehr passieren...keine Ahnung.

    Zitat von inga

    Ich habe solche Aussagen mit diesem Schöntrinken nur von Leuten gehört, die selber gerne etwas zu tief ins Glas schauen, von denen die selten mal trinken, kenne ich so etwas gar nicht.

    lg inga

    Hallo Inga,
    Es war vielleicht nicht richtig ausgedrückt.Ich versuchs nochmal.Es fühlt sich für mich so an, das ich nur begehrenswert für ihn bin wenn der Alkoholpegel hoch genug ist bei ihm.
    Für mich selbst ist Alkohol kein Thema.Ich trinke keinen.

    Ich danke euch für eure Antworten.Es ist erschreckend wie sehr sich die Dinge gleichen.
    Die ganze Woche war jetzt eigentlich gut bis auf gestern.Da hat er´s mal wieder übertrieben und prompt war heut nacht wieder der Teufel los.Bevor er ins Bett wankte wechselte seine Stimmung von leicht agressiv ins depressive.Dann wieder Sätze wie "Du lässt mich doch nicht allein" und da ist auch die Geschichte mit S** den er immer nur will wenn er blau ist.Da kommt man sich als Frau schon ganz schön besch***** vor.Ich hab dauernd das Gefühl er muß mich schön trinken.Und er versteht das nicht das mir das zuwider ist.Meistens hängt er mir dann eine Affäire an.In dem Stadium muß ich sehr vorsichtig abwägen was ich sage oder tue.

    Ich danke euch für eure mutmachenden Beiträge.Momentan ist es so das er sich unglaublich zusammenreisst, aber ich weiß auch das das nicht von Dauer ist.Dafür trinkt er schon zu lange.

    Was mich noch interressieren würde...hat jemand Erfahrung mit nächtlichen Schrei-Attacken?Wenn mein Mann zuviel intus hat, dann fängt der nachts so fürchterlich zu schreien und zu schimpfen an.Er selbst bekommt das aber gar nicht mit und meint ich könnte ihm ja viel erzählen.Aber ich steh senkrecht im Bett wenn das losgeht.Unsere Nachbarn haben schon ihr Schlafzimmer verlegt deshalb.

    Zitat von dranbleiben

    Hallo Roseanne,
    wie ich das alles kenne, den innerlichen Streß auf Familienfeiern - od. mit Freunden.
    S´hat sich immer unrund angefühlt - Folge: bin ab nem gewissen Punkt immer selbst und alleine gefahren - Folge: Riss/Kluft im gemeinsamen sozialen/freundschaftlichen/familiären Kontakt entstanden - Folge: ich hab für MICH NEUE FREUNDE/INNEN gefunden ! Wenn ich mit denen unterwegs bin, hab ich diesen Stress nicht.
    Alles Gute. Die WinterSonne 8)

    Hallo WinterSonne,genau so erleb ich es auch-unrund.Freunde habe ich schon lang keine mehr.Ich muß wirklich ganz von vorne anfangen.Das mit dem alleine fahren werde ich jetzt versuchen.Danke.

    Hallo Hans, ich glaube auch nicht das das schon die Lösung all meiner Probleme ist.Das wäre zu einfach gewesen.Ich wollte damit lediglich sagen, das ich eure Ratschläge umgesetzt habe was die ewige Nörgelei angeht.Es geht mir besser wenn ich nichts mehr sage und ihn selbst entscheiden lasse.

    Im Sommer gehts mir gut, wenn ich auf mein Motorrad sitzen kann und durch die Natur fahre.
    Und absolut entspannen kann ich bei einem Puzzle mit mehr als 1500 Teilen.
    Im Winter vor dem Kaminofen sitzen und dem Feuer zusehen und hören wie die Holzscheite knacken.Ausserdem mag ich Gedichte notieren, die mein Leben schrieb.

    Es funktioniert...

    Gestern waren wir von meinen Eltern zum Essen eingeladen.Normalerweise immer Horror pur,nein nicht weil das Essen so schlecht ist, sondern weil dann immer Suff angesagt ist.
    Normalerweise hätte ich mindestens um 15 Uhr zu predigen angefangen , das er heute abend nicht so viel trinkt.
    Aber ich habe mir vorgenommen das es mir egal ist ob er sich in der Öffentlichkeit und vor meinen Eltern blamiert,also hab ich gar nichts gesagt.(Zugegeben, es lag mir schon auf der Zunge)
    Zu meiner Überraschung bestellte er nur alkoholfreies Bier.Da war ich doch überrascht und es wurde ein sehr harmonischer Abend.
    Trotzdem bin ich sehr skeptisch.
    Im Nachhinein muß ich sagen das es mir gut ging damit, nichts mehr zu sagen.Ich habe einen inneren Abstand entwickelt zum Teufel Alkohol und überlasse meinem Mann die Entscheidung ob und wieviel er trinkt.Und er merkt, das er nicht mehr bevormundet wird, aber auch das Reaktionen meinerseits kommen in Form von Distanz.
    Wenn Fragen wie "ein Bier geht doch,oder " kommen sage ich nur noch "das ist Deine Entscheidung" und er weiß dann das er sich alleine blamiert wenn es ausufert.
    Ich werde kein Versteckspiel mehr aus dieser Sucht machen und auch mein Umfeld kann ruhig Wind davon bekommen.
    Wir werden sehen wie sich das ganze entwickelt.
    Für mich ist das ein großer Schritt nach vorne und nicht zuletzt habe ich den gemacht durch die Erkenntnis die ich hier gewonnen habe.Dafür danke ich euch allen, die ihre Erfahrungen hier eingestellt haben.

    @ Melanie: Vermutlich tu ich mir mit der Umsetzung genauso schwer wie der Suchtgeplagte.
    Aber ich nehme mir eure guten Ratschläge zu Herzen.Danke dafür.

    @ Julia: Ist doch kein Problem Julia.Das ist eben Austausch

    Zitat von lottemotte

    Liebe Roseanne,

    . Es geht nicht darum, ihn zu überzeugen, was er Dir antut. Sondern Dich zu überzeugen, dass Du das nicht mehr mitmachen willst, dass Du das nicht verdient hast. Ich kann diese Gedanken nachvollziehen. Auch ich habe vor einem Jahr gedacht, ach wenn er doch auch in diesem Forum lesen und schreiben würde und sich endlich mit seiner Sucht auseinander setzen würde. Aber ich musste feststellen, dass ich als Partnerin gar keine Macht habe. Ich kann nur bei mir anfangen, zu entscheiden, ob ich das für mein Leben will oder nicht. Er selbst muss an seinem Tiefpunkt ankommen, Versprechungen sind nur Worte. Wo ist für Dich die Grenze? Wielange willst Du hoffen? Die Hoffnung, ist der Fallstein immer weiter zu machen und immer tiefer hineingerissen zu werden.

    Liebe Grüße
    LotteMotte

    Hallo LotteMotte,
    Du hast vollkommen recht auch wenn es mir sehr schwer fällt, tatenlos zuzusehen, ich muß auf mich schauen.